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Körper vs Kopf


Sa****

Empfohlener Beitrag

vor 11 Stunden, schrieb Auster:

Aber sie legen die Gesetze so aus, dass sie zu einem gerechten Urteil führen

Den kenne ich so:   

Ankläger/in : "Herr Richter, lassen sie bitte Gerechtigkeit walten"

Richter/in : "Das kann ich leider nicht. Ich kann nur geltendes Gesetz anwenden"

Mein Verstand hat großen Einfluss auf meine Libido und sortiert vor:

Ist ein Kerl bereits vergeben, dann regt sich bei mir gar nix.

Das Gleiche gilt für all jene Männer, die ich im beruflichen Kontext kennenlerne.

Ist es aber einfach nur unvernünftig, weil ich den Kerl bereits kenne - und daher weiß, wie es mal wieder enden wird -, andererseits aber das körperliche Erleben so unvergleichlich "Hui" und "Mehr" und "was-auch-immer-du-gerade-tust-hör-niemals-wieder-auf-damit" ist und jeder Blick geht so dermaßen unter die Haut und jede Berührung macht meiner Gänsehaut eine 3-Meter Gänsehaut und jeder Kuss ist so "Jesus-Christus-am-Kreuz"...

Na jedenfalls: gegen diese Art Mann hat mein Verstand vielleicht die besseren Argumente; aber mein Herz hat in diesem Fall seine Gründe, die mein Verstand niemals ergründen wird (so jedenfalls meine subjektive Anwendung von Blaise Pascal, mit der ich extrem gut klarkomme 😉)

Am 23.10.2025 at 20:56, schrieb Auster:

Wer behauptet objektiv zu sein überschätzt sich. Der glaubt als einziger Zugriff auf die Wahrheit zu haben. Das ist nicht nur falsch, sondern auch gefährlich. Es tötet jedenfalls jede Debatte.

Beispiel: Richter fällen Urteile, anhand von Geseten. Objektiv? Augencheinlich ja. Aber sie legen die Gesetze so aus, dass sie zu einem gerechten Urteil führen. Für wen jetzt? Es gibt genug Urteile, die mich stinksauer machen, weil ***iger oft einfach so davon kommen. Objektiv gefälltes Urteil. Nein, ist es nicht. Die Argumentation folgt dann am Schluss des Urteils. "Er ist noch jung und man würde ihm das Leben versauen. Das Opfer bekommt 2.500 € Schmerzensgeld." Klar ist das ein Argument und das wurde objektiv gefällt. Aber zu Ungunsten des Opfers. Das wird it 2.500 € abgespeist und traut sich nicht ehr alleine vor die Türe und schlimmeres. Nimmt sich Jahre später das Leben, weil es darüber nicht hinweg kommt.

Das muss ich jetzt doch aufgreifen und dir aus rechtswissenschaftlicher Perspektive beipflichten: Du hast völlig recht. Gesetze fallen nicht plötzlich vom Himmel, sondern sind menschengemacht. Sie spiegeln das Wertesystem der Gesetzgeber wider und sind auch ein Zeugnis ihrer Zeit. Das lernen wir in der juristischen Ausbildung - idealerweise verbunden mit einem Fingerzeig: „Hallo, dieses Gesetz wurde nicht für diesen konkreten Einzelfall geschrieben - DU musst es sinnvoll interpretieren und möglichst gerecht auf deinen Einzelfall anwenden!“. Man kann aber nicht interpretieren und auf den Einzelfall anwenden, ohne zumindest teilweise eigene (also subjektive) Wertungen einfließen zu lassen. Wir können nur halbwegs effektiv abstrahieren (und werden dafür auch ausgebildet) - völlig objektiv ist da aber gar nichts.

(bearbeitet)

Das ICH hat es oft schwer im Spannungsfeld von ES und ÜBER-ICH.

Ist man sich umfänglich klar, welche Mechanismen wirken? Oft wohl nicht.

Gehorcht man der Moral oder dem Trieb? Wo liegt der Kompromiss?-  Ein solcher muss wohl oft geschlossen werden. Darf sich eigene Persönlichkeit mit all ihren Wünschen, Trieben, Hoffnungen glücklich entfalten oder leben wir nur ein Zerrbild, gleich eines Zerrspiegels. Noch erkennbar sichtbar, aber vielfach verzerrt, verschoben, unproportional im falschen Verhältnis der Prioritäten. Falsches Lieben, falsches Leben oder eins mit sich und bereichert durch andere, vielleicht ganz besonders durch einen ganz bestimmten Menschen, der eigenen Seele so nah und einem wichtiger, so empfunden, als das eigene Schicksal ( dann ist es vielleicht sogar Liebe).

bearbeitet von Paul-3025
Am 24.10.2025 at 08:49, schrieb Georg-FR:

Den kenne ich so:   

Ankläger/in : "Herr Richter, lassen sie bitte Gerechtigkeit walten"

Richter/in : "Das kann ich leider nicht. Ich kann nur geltendes Gesetz anwenden"

Vor Gericht und auf hoher See ist man in Gottes Hand. 

Am 22.10.2025 at 15:25, schrieb SamRichter:

Kennt ihr das, wenn der Kopf sagt „Nein“, aber der Körper schon längst „Ja“ schreit?
Diese Spannung zwischen Vernunft und Verlangen ist irgendwie das, was Begegnungen spannend macht, oder?
Würdet ihr sagen, ihr seid eher Kopfmensch oder Körpermensch – gerade in solchen 

Ich habe festgestellt,  dass mein Kopf immer recht hat

Ne kenn ich zum Glück nicht. Ich weiß was ich möchte und was nicht. Wenn mein Kopf nein sagt, sagt auch mein Körper nein. Sagt der Körper ja, sagt der Kopf ja.
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