Echo zu „Neben Ihr“ & „Neben Ihm“

[Sc****]

Was wir nicht sagen

 

Er

Sie sieht gut aus heute.

Das Kleid steht ihr. Ich sollte es sagen.

Ich will es sagen. Aber irgendwie kommt es nicht raus. Vielleicht, weil ich Angst habe, dass es gezwungen klingt. Oder dass es nichts mehr ändert.

Also schweige ich. Wie so oft.

 

Sie

Er sagt nichts. Nicht einmal ein Blick, der hängen bleibt.

Ich weiß nicht mehr, ob ich zu viel will oder einfach nichts mehr da ist.

Vielleicht sollte ich fragen, wie sein Tag war. Oder ihn einfach berühren.

Aber ich warte. Schon wieder.

 

Er

Beim Essen redet sie viel.

Ich höre zu. Zumindest versuche ich es. Aber mein Kopf schweift ab. Nicht, weil sie langweilt – sondern weil ich sie vermisse, obwohl sie vor mir sitzt.

Ich will, dass sie fragt, was mit mir los ist.

Aber sie redet weiter. Also nicke ich.

 

Sie

Er hört mir nicht zu. Das sehe ich.

Seine Augen wandern irgendwohin, nur nicht zu mir.

Ich wünschte, er würde fragen, wie es mir wirklich geht.

Aber er sagt nur: „Hm.“

Also rede ich weiter. Um das Schweigen zu füllen.

 

Er

Im Bett hoffe ich auf Nähe. Nicht nur Sex.

Ich berühre sie sanft, vorsichtig. Vielleicht zu vorsichtig.

Sie lässt es zu. Aber ich spüre keine Reaktion.

Oder vielleicht spüre ich nur meine eigene Unsicherheit.

Ich mache weiter. Weil man das so macht.

 

Sie

Seine Hände sind da, aber nicht bei mir.

Ich frage mich, ob er mich will – oder einfach nur irgendein Gefühl von Lebendigkeit.

Ich gebe mich hin, halb. Vielleicht weniger.

Ich will nicht abstoßen. Aber ich bin schon weg.

 

Er

Ich komme. Schnell. Zu schnell.

Sie sagt nichts. Dreht sich weg, ohne es böse zu meinen.

Ich will sie halten. Wirklich. Aber etwas in mir friert ein.

Also frage ich, halbherzig: „Alles okay?“

Ich hoffe, sie versteht, was ich eigentlich meine.

 

Sie

Er fragt. „Alles okay?“

Ich sage „Klar.“ Weil ich nicht weiß, wie man ausspricht, dass etwas fehlt, das man nicht benennen kann.

Ich will, dass er mich festhält.

Aber ich bewege mich nicht. Ich warte. Wie immer.

 

 

 

Zwei Körper, zwei Stimmen.

Beide wollen Nähe. Beide schreien still.

Und beide hören nur das Echo ihrer eigenen Stille.

[Ta****]

Bei Vielen ist genau das der Anfang vom Ende, weil sie sich nicht trauen, über ihre Gefühle zu reden. Aber wo denn sonst, wenn nicht bei der geliebten Partnerperson?
Selten, dass es mal jemand so treffend in Worte gefasst hat!

[Sc****]

vor 2 Stunden, schrieb Tantramann1959:

Bei Vielen ist genau das der Anfang vom Ende, weil sie sich nicht trauen, über ihre Gefühle zu reden. Aber wo denn sonst, wenn nicht bei der geliebten Partnerperson?
Selten, dass es mal jemand so treffend in Worte gefasst hat!

Danke für dein Feedback 

[Sp****]

Wie wahr 👍👍