Zwischen den Zeilen

[Sc****]

Sie schrieb ihm: „Du hast eine interessante Art, dich zurückzuhalten.“

 

Er las die Nachricht mehrmals. Grinste. Tappte mit dem Finger an den Rand seines Weinglases.

Zurückhalten? Vielleicht. Oder: beobachten.

Er mochte Worte, bevor Hände sprachen.

Und Spannung, die nicht sofort entladen werden musste.

 

Sie hatten sich online kennengelernt.

Nichts war passiert – noch nichts. Aber ihre Nachrichten trugen Hitze zwischen den Zeilen.

Keine Fotos. Keine eindeutigen Angebote. Nur Andeutungen.

Eine Frage, ein Halbsatz, ein Zitat aus einem Buch, das sie beide kannten.

 

Er schrieb zurück: „Ich halte mich nicht zurück. Ich warte nur auf den Moment, wo dein Atem stockt, ohne dass du weißt, warum.“

 

Später, als sie sich das erste Mal sahen, war nichts überstürzt.

Ein Café. Keine Reize, keine Maske. Nur Blicke, die zu lange hielten.

Ihre Beine berührten sich unter dem Tisch. Zufällig. Oder absichtlich.

 

Als sie ihn später bat, mit hochzukommen, sagte er: „Nur wenn ich nicht der Erste bin, der etwas auszieht.“

Sie lachte – ein kurzes, raues Lachen. Dann ging sie vor ihm her, langsam.

 

Oben redete keiner mehr viel.

Es war kein Ausziehen, sondern ein Aufdecken.

Er küsste sie an der Schulter, am Schlüsselbein, an der Stelle hinter dem Ohr, wo ihre Haut flackerte.

Sie flüsterte irgendwann: „Du bist nicht wie die anderen.“

Er antwortete nicht.

 

Denn alles, was wirklich zählte, wollte nicht in Worte.

Nur in Hände.

In Blicke.

In dieses Schweigen, das nicht leer war – sondern voll Erwartung.

[Bi****]

Toller Anfang 

[Sp****]

Der Titel sagt es 👍👍