Polyamory - wer kennt dass?

[sl****]

Kompliziert wurde es auch, als ich vor ein paar Monaten einen Mann kennenlernte, der nach dem Ausschliesslichkeitsprinzip liebt. Solange alles gut lief, habe ich auch nix vermisst, aber auf einmal liess wegen Stress sein Interesse am Sex nach... aber ich durfte trotzdem keinen anderen haben... also haben wir uns wieder getrennt - schade!

[Si****]

Johnboy, muss man denn das Eine wirklich für das Andere aufgeben? Er wollte nie eine rund um die Uhr Beziehung mit ihr und rein rational habe ich ihr nichts genommen, ganz im Gegenteil! Ich habe sehr darauf geachtet, dass er sie sehr viel besser behandelt hat als er das getan hat, als ich nicht von der zweiten Frau wusste. Auch sexuell hat er sie nicht vernachlässigt, ganz im Gegenteil. Zum Einen wollte er ihr nicht das Gefühl geben, zurückstecken zu müssen, zum anderen hat ihn diese Abwechslung auch richtig scharf gemacht. Sie hat ohnehin unter dem "Druck der Rivalin" sexuelle Seiten und Möglichkeiten an sich entdeckt, die keiner für möglich gehalten hätte!


Montago, natürlich kann man als Mensch nicht immer objektiv sein. Und wenn du gerade in der Situation bist, dass du dank einer Geliebten erfahren hast, wie Sex/Beziehungen auch ablaufen können und das nun möglicherweise mit deiner Frau vergleichst, dann sei dir einfach bewusst, dass durch den Alltag bei der Geliebten Defizite auftauchen werden, die deine Frau vielleicht nicht hat. Kein Mensch ist rundum perfekt und wenn einem jemand so scheint, dann kennt man lediglich die anderen Seiten noch nicht.

Edit: Doch, ich liebe ihn - aber Besitzansprüche stelle ich dennoch nicht. Es macht mir gar nichts aus, wenn ich weiß, sie ist bei ihm. Es tut mir aber weh, wenn ich weiß, dass sie mich bekämpft. Allerdings hätte ich diese Entwicklung vor wenigen Jahren auch nicht für möglich gehalten. Ich hatte immer große Verlustängste, aber die sind inzwischen weg.

bearbeitet August 3, 2011 von SinnlicheXXL

[ru****]

Bei Polyamorie gibt es ja verschiedene Formen der Beziehungen.

Mit Hauptfrau ist sicherlich die Form wo ein Paar schon in einer beständigen, langfristig orientiert Beziehung lebt, in der man dann noch nebenher, ebenfalls möglichst langfristig orientiert, mit anderen Personen liiert ist.
Somit ist, wenn man von dem Paar (Mann = Zentrum der polyam. Bez.) ausgeht, dessen Frau die Hauptfrau (older wing) und die andere die Geliebte nebenher (young wing).

bearbeitet August 4, 2011 von rubisilk

[Gelöschter Benutzer]

Johnboy, muss man denn das Eine wirklich für das Andere aufgeben?

Muss man nicht - solange alle Beteiligten damit leben können.

Ich persönlich lebe dieses Prinzip auch. Allerdings geht es hier ausschließlich um Affären, keine festen Beziehungen. Da macht mir das Wissen, dass sie mit anderen vögelt, nix aus. Selbstschutz...?

Ich weiß nämlich ganz ehrlich nicht, wie ich reagieren würde, wenn ich ne echte Beziehung hätte und sie irgendwann damit ankommt, dass es da noch einen anderen gibt. Grau ist alle Theorie und man selbst nicht immer so tolerant und schmerzfrei, wie man sich gerne sieht.

bearbeitet August 3, 2011 von Gelöschter Benutzer

[Si****]

Johnboy, du vergisst aber, dass du dann ebenfalls eine(oder) mehr andere haben könntest! Außerdam basiert Polyamorie doch auf Einvernehmlichkeit. Man klärt also in der Regel vorher ab, was alles für den Partner ok ist und was nicht - im Gegensatz zum Fremdgehen.

Wenn zwei Menschen sich genügen, und zwar nicht nur wenige Jahre lang sondern über lange Zeit, dann wäre es natürlich unsinnig, wenn sie polyamor leben würden. Aber: Was ist mit all jenen, die ständig den Kick der Abwechslung brauchen? Mit jenen, die aus psychischen oder physischen Gründen keinen Sex haben wollen/können? Mit denen, die spezelle sexuelle Neigungen haben, die der Partner nicht teilt. Oder mit jenen, die erkennen, dass ein Mensch überfordert ist, alle Bedürfnisse abzudecken? Oder mit den Bisexuellen? Wäre es nicht ehrlicher, offen mit den Bedürfnissen umzugehen und sich einzugestehen, dass nicht jeder monogam leben kann?