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"Nicht mit dir und nicht ohne dich"


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Können Abhängigkeiten eine Rolle spielen? (finanziell, alltagspraktisch, sozial, emotional...)

Oder sogar Machtspiele à la... wenn du gehst - dann...?



Ich kann nur von einem Fall sprechen den ich kenne.

Diese Frau wird seit Jahrzehnte von ihrem Mann geschlagen, bekommt von ihrem Mann nur ein gewisses "Taschengeld" (sehr knapp bemessen). Darf nur das Haus verlassen wenn er es ausdrücklich erlaubt, und hat auch zur angegebenen Zeit wieder im Haus zu sein.
Sollte sie es sich mal wagen die Hemden nicht gebügelt zu haben, oder den Abwasch noch nicht erledigt...setzt es Prügel (diverse Knochenbrüche, blaue Augen...von Treppen hinunter fallen natürlich).
Ihre Kinder (es ist die zweite Ehe, in der ersten Ehe sah es ähnlich aus....konnte sich aber nach 18 Jahren "befreien"), haben fluchtartig, sobald sie 18 wurden, das Haus verlassen, da auch sie dem Terror einige Jahre ausgesetzt waren, und dieses Leben nicht ertragen konnten.

Immer wieder beschwert sich diese Frau, bei ihren Freunden, Bekannten, Kindern....wenn er denn mal wieder "ausrastete"....dann will sie sich trennen, ihn verlassen. Diese Freunde, Bekannten, Kinder....helfen wo es nur geht, wollen ihr eine Wohnung suchen...geben ihr Obdach, weil sie nicht nach Hause kann.

Spätestens zwei Tage später, steht der Ehemann reumütig vor der Tür und gelobt Besserung, und gibt natürlich IHR die Schuld, das ER so ausrasten musste....und SIE fühlt sich dann schuldig. Die Frau packt schnell ihre Sachen, bedankt sich noch artig bei den Menschen die ihr helfen wollten....sagt aber im gleichen Atemzug: " es ist meine Sache, mein Leben, haltet Euch da raus...und redet nicht so schlecht von ihm, denn eigentlich ist er ja ein ganz toller Mann und liebt mich!"
Die verdutzten Gesichter kann man sich sicherlich gut vorstellen, gell?!
So ziehen die Jahre durchs Land, die Freunde werden immer weniger, das sie einfach aufgeben...und absolut entnervt gehen "müssen", um die eigenen Nerven zu schonen....
Warum geht die Frau immer wieder zurück, warum lässt sie sich so behandeln?
Ein The***ut sagte mal zu mir:
"weil den Frauen dann die Lebensaufgabe fehlt, ihr Lebensinhalt ist nicht mehr da".
Er erklärte es mir so....dass die Aufgabe dieser Frau ist, "Ärger" zu vermeiden....und wenn es "Ärger" gibt, dies wieder zu bereinigen.
Diese Frau hat nichts anderes zu tun als darauf zu achten, alles "richtig" zu machen....eine Mammutaufgabe, ein immenser Druck. Mit dem sie seit Jahrzehnten lebt, und mit dem sie umzugehen weiß. Wäre diese Aufgabe weg, wüsste sie nichts mit sich anzufangen, da es "Sie" ja schon seit vielen Jahren nicht mehr gibt....und das macht diesen Frauen angst, mehr angst als darauf zu achten, wieder eine gebrochene Rippe, Arm....Nase zu bekommen.
Erschütternd? Ja....! Schade? Ja....! Aber leider kann es nur ein Mensch ändern.....Sie selber!


Geschrieben

Ich denke, das Hauptproblem dieses Threads ist das gleiche wie bei vielen anderen:

Es können zahllose Beispiele gebracht werden mit ebensovielen individuellen Gründen und Motive, aber man kann daraus keine allgemeingültige Erklärung basteln.

Sicher werden emotionale, finanzielle, sexuelle oder soziale Abhängigkeit in vielen solcher Beziehungen eine tragende Rolle spielen. Genauso wie der jeweilige Charakter der Beteiligten, das vorhandene Selbstbewusstsein und Selbstwertgefühl, das soziale Umfeld und noch eine Vielzahl weiterer Faktoren.

Deshalb kann man meiner Meinung nach VIELLEICHT eine Erklärung für eine ganz bestimmte Situtation finden, aber niemals eine allgemeingültige Erklärung, warum so viele Menschen in einer für sie unbefriedigenden bzw. unglücklichen Beziehung bleiben (möchten).


Geschrieben (bearbeitet)

Tragisch - leider kennen wir solche 'Fälle' zu hauf!

Die einzige Möglichkeit die ich hier sehe, ist einen Ausraster im Beisein Dritter zu provozieren, und dann Strafanzeige zu erstatten.

Das haben wir schon mal durchgezogen. Der Typ wurde verurteilt und hat danach ein Antiaggressionstraining absolviert. Letztlich waren uns beide unabhängig von einander dankbar, auch wenn’s gedauert hat.

Solche Situationen sind nicht unabwendbar, man muss nur etwas riskieren und darf nicht weich werden. Bei den beiden hätte das sonst sicherlich ein böses Ende genommen. Gewalt of physisch oder psychisch hat in einerBeziehung nichts zu suchen!


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

aber man kann daraus keine allgemeingültige Erklärung basteln.




Ich möchte keine allgemein gültigen Aussagen haben... ich möchte individuelle Antworten... von "üblichen" Gründen bis hin zu den Extremwerten... es ist also kein Problem, sondern eine Bereicherung, die Beiträge zu lesen


Geschrieben (bearbeitet)

Komischerweise ist es aber so, das dieselben Menschen immer wieder in und an den unterschiedlichsten Beziehungen scheitern. Sicher passt der eine Partner besser als der Andere zu einem, aber oft mag man sich selbst nicht eingestehen, daß man mit seinen Wünschen, Vorstellungen und Bild einer Partnerschaft derartig überzogen ist, daß es gar nichts werden kann!! Sozusagen schon zum Scheitern verurteilt!


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Absolut richtig und das endet im Regelfall in Fremdgehen oder in nervigem Genöle. Ein endloser Kleinkrieg ist vorprogrammiert.


Geschrieben

Was mir noch in den Sinn kam ist der Fall... dass es sich anfangs um eine eher lockere Beziehung handelt, dann aber womöglich ein gewichtiges Ereignis wie eine Schwangerschaft, Krankheit eines der Partner... eintritt, sodass sich eine Art Pflichtgefühl herausbildet, die zur festen Beziehung führt... und sei sie noch so schwierig.


Geschrieben

Meine Frau(Freundin) sagt bei uns oder auf Arbeit was Sie will. Dafür liebe ich Sie. Sie kann dominant sein, aber in den meisten Fällen (Finanzen, Ämter, Lebensmittel u.s.w.) hab ich das Sagen.

Wir streiten oft wegen Kleinigkeiten. Manchmal auch sehr heftig. Trotzdem freue ich mich jedesmal wenn ich Sie lachen höre oder wenn ich neben Ihr aufwachen DARF.


Geschrieben

... sodass sich eine Art Pflichtgefühl herausbildet, die zur festen Beziehung führt... und sei sie noch so schwierig.



Wem sagst Du das...


Geschrieben

Wir streiten oft wegen Kleinigkeiten.

Das ist nicht ungewoehnlich. Oft sind es die Paare, die sagen, was sie stoert, ohne dass das ewig vor sich hinschwelt, die die engsten Partnerschaften haben. Kommunikation wichtig, auch wenn es manchmal nicht bequem ist...


Geschrieben

Es kommt da völlig auf die Streitkultur an. Ist diese konstruktiv, dann kann es auch bei einem sehr "streitsüchtigen" Paar ganz gut funktionieren. Aber wir sehnen uns in einer Partnerschaft häufig nach Harmonie und Bestätigung und nicht nach Zwiespalt und Zwist.


Geschrieben (bearbeitet)

Wohl war, aber wie ist das wenn es nicht um einen normalen Streit sondern um Zermürbung geht?


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

auch wenn es manchmal nicht bequem ist...



Ab und an mal "Die Wänede gerade rücken" gehört einfach dazu.


Clyde


Geschrieben

Wohl war, aber wie ist das wenn es nicht um einen normalen Streit sondern um Zermürbung geht?



Die "Zermürbung" des Partners? Wer die Oberhand behält, oder was meinst du? Das wäre wenn sehr destruktiv und beziehungsschädigend. Du musst etwas genauer werden.


Geschrieben

ohmann, diese thema hier ist echt hilfreich.

ich befinde mich seit nicht allzu langer zeit in so einer beziehung, wir wollen eine paartherapie versuchen.

ich glaube aber das wir nur noch wegen unseres kindes zusammen sind.


Geschrieben (bearbeitet)

Die "Zermürbung" des Partners? Wer die Oberhand behält, oder was meinst du?




Ständig etwas auszusetzen haben und die undifferenzierte, unreflektierte schlechte Laune, haben mich zermürbt und gingen gewaltig auf meine Gesundheit. Hätte meine Ex ein Chance gegen mich gehabt, ich glaube sie hätte versucht mich zu schlagen. Der Hauptgrund hierfür war wohl Unzufriedenheit mit sich selbst, und die wurde reichlich auf mich projiziert. Anfangs habe ich das nicht verstanden und dachte, das ichdie Schuld an der Situation trug. Ich habe viel, wirklich sehr viel versucht, und stillgehalten, ich bin bei ihr geblieben, bis unser Kind darunter zu leiden begann. Ich habe mich immer wieder breitschlagen lassen, immer wieder nachgegeben.

Doch irgendwann ist Schluss, in Absprache mit meiner Tochter, habe ich Ende 1996 die Scheidung eingereicht. Bis zu ihrer Volljährigkeit, habe ich sie dann jedes zweite WE besucht, völlig egal wo ich gerade im Einsatz war.

Seit 2010 wohnt meine Tochter wieder bei mir bzw. bei uns und während des Semesters bei Freunden in Boston. Seit September 2011 lebt auch meine ehemals Angetraute bei uns. In den ersten Wochen, gestaltete sich das nicht ganz ohne Reibungsverluste. Doch da niemand bei uns darauf ansprang, blieb es bei einzelnen Komentaren und Ausbrüchen. Die letzten 15 Jahre (bei ihr eher die letzten paar Monate) haben uns beide stark verändert. Und jetzt funktioniert es, nicht zuletzt dank zweier sehr lieben Freundinnen. Die leben ihr nämlich etwas vor, was vollkommen jenseits dessen liegt, was sie sich selbst bis vor Kurzem hat vorstellen können. Darauf hin hat sie angefangen sich selbst ehrlich zu hinterfragen.

Das Ergebnis dieser ‚Nabelschau‘ hat mich bewogen, sie wieder an mich heran zulassen, ohne Vorbehalte.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Ist vielleicht manchmal das Unglück... einfach nicht schlimm genug?

Kann der Partner, das ewige Hin und Her zwischen Schmerz und Glück, zur Sucht werden? Und man kann als Außenstehender nur bedingt etwas tun...


Und ist es für Manche eine Art... Sühne? Das Gefühl, es nicht besser verdient zu haben (ob das nun der Partner, die Eltern, schlimme Erfahrungen eingebrannt haben oder oder oder)?


Oder... Gleichgültigkeit?


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

haben uns beide stark verändert. Und jetzt funktioniert es, nicht zuletzt dank zweier sehr lieben Freundinnen. Die leben ihr nämlich etwas vor, was vollkommen jenseits dessen liegt, was sie sich selbst bis vor Kurzem hat vorstellen können. Darauf hin hat sie angefangen sich selbst ehrlich zu hinterfragen.



Den meisten Menschen gelingt es leider nicht, sich wirklich dauerhaft zu ändern. Das setzt wirkliche Selbstreflektion vorraus! Was zudem auch besonders schwierig mit einem Partner ist, mit dem es schon früher nicht optimal lief...

Wenn du es schaffst vorbehaltlos an diese aufgewärmte Beziehung zu gehen, Hut ab. Meiner Meinung nach machst dir aber was vor!


Geschrieben (bearbeitet)

... Meiner Meinung nach machst dir aber was vor!



Ich hätte damals nie geglaubt, dass sich mir mal eine andere Perspektive bietet. Ich hatte immer nur die Anfangszeit und die Zeit davor im Sinn und trauerte dem nach. Diese Haltung und die Unsicherheit die ihre Reaktionen, ihre Gereitzheit bei mir auslösten, machten mich stumm, trieben mich in den Rückzug und machte mich wenig kritikfähig. Das eskalierte immer weiter, bis meine Tochter die Nasevoll hatte und mich wachrüttelte. Ich war ehrlich geschockt, dass ich es zugelassen hatte, das es so weit kommen konnte. Wir hatten mal viel Schönes erlebt und wir hatten/haben ein tolles Kind. Gerade um ihretwillen, konnte das nicht so nicht weiter gehen.

Also Paartherapie, Schonfrist…
… und dann leider (im Nachhinein dem Himmel sei Dank – denn den habe ich jetzt, auch wenn‘s da mal die eine oder andere Wolke gibt) Scheidung. Dann drei Jahre harte Arbeit , mit sehr wenig Ablenkung und plötzlich ändert sich mein Leben an einem WE so radikal, das ich mich kaum selbst wieder erkannte (aber das sprengt hier den Rahmen).

Lange Rede kurzer Sinn, ich denke es gibt kein Patentrezept mit so was umzugehen. Aber ich bin mir sicher, dass wenn man ehrlich mit sich selbst ist, die Wahrheit, auch und gerade über sich selbst und die Beziehung zum Partner, akzeptiert und nicht verklärt oder beschönigt und dann konsequent danach handelt, wird alles gut.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
  • 2 Wochen später...
Geschrieben

Wäre schade, wenn das Thema an dieser Stelle schon einschliefe.

@ 69Paul69
Ich denke, dieses konsequente "danach handeln" ist oft der Knackpunkt. Einsicht mag ein erster Schritt sein, aber dann gerät es doch oftmals wieder ins Stocken - der vielen Interessen wegen vielleicht, die sich auch widersprechen... in einem selbst, zwischen den Partnern, noch mehr in einer Familie.


Geschrieben (bearbeitet)

die 1 .grosse liebe...oooohjeee.....


der damalige war dominant ,gewohnt seine interessen und seine meinung zu vertreten und dieses mit nachdruck.kein wunder,sein vater hat ihm das so vor gelebt,er war der "king".



nun irgendwann als ich anfang 20 war kippte das ganze,ich hatte ein blaues auge!eifersucht,alkohol und hilflosigkeit seinerseits sowie daraus resultierend blinde wut hatten dazu geführt dass ich todesangst hatte.diese nacht werde ich NIE vergessen!


die zeit nach der trennung war ebenso schwierig, weil er mich auf dem weg zum auto wieder zusammen schlug.


in der "unterwelt" mittlererweile stadt bekannt,kraft wie ein bulle und viele freunde.............das alles hat mich nicht mehr ruhig leben lassen.

na gut,die polizei war damals hilfreich.......
weil sie ihn eh auf der liste hatten wegen diverser delikte und wussten dass er gefährlich war.
das hiess in angst leben,kampfsport betreiben,immer ein messer in der tasche und mehr.(der rest war so heftig dass ich es nicht schreibe)aber ich wusste er kommt nicht mehr an mich ran sofern ich in die tasche greife und reagiere.

er wusste das und seine freunde auch.


NIEMAND erhebt jemals wieder die hand gegen mich.

es hätte mich fast das leben gekostet und meinen job ebenso wenn ich nicht konsequent reagiert hätte.ich weiss das war nicht alles legal,aber seine mittel und seine kraft waren zu stark als dass ich nicht alles versucht habe ihn mir vom leib zu halten.da war mir jedes mittel recht.

die polizei konnte mir schliesslich keine 24-std.-überwachung bieten....
ich wollte leben, meine arbeit nicht aufgeben,also musste ich mich schützen.



und wie frauen dass immer wieder über sich ergehen lassen können ist mir schleierhaft,es muss wohl sucht nach gewalt sein!!!

da kann niemand helfen ausser es macht bei der betroffenen "klick"!
konsequent für aussenstehende wäre : keine zuflucht mehr gewähren!

pack schlägt sich und pack verträgt sich wieder.

das ist hart aber es könnte das aufwachen fördern!!!







.




nicht mit dir und nicht ohne dich...........ist verdammt hartes brot,kann dennoch passieren sollte aber kein dauerzustand sein?
das muss jeder für sich entscheiden.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Mal Gewalt völlig außen vor gelassen, aber kann es nicht sein, daß eine harmonische Beziehung und Sicherheit auf Dauer ein Killer für das Sexleben ist? Das gerade Partner, die sich "aneinander reiben" es schaffen, länger aktiv zu bleiben?


Geschrieben

....genau so liest es sich aber.
harmonische beziehung und sicherheit scheinen ein sex-killer zu sein!


Geschrieben

Das gerade Partner, die sich "aneinander reiben" es schaffen, länger aktiv zu bleiben?



Solange es nicht in einen endlosen zermürbenden Machtkampf ausartet

bis nichts mehr geht und die Achtung voreinander verlorengeht


Geschrieben

Diese Thematik haben zuviele verschiedene Charaktere als das es eine Patentlösung gibt.

Für mich kann ich sagen, ich bin in dieser Hinsicht absoluter Widder : Dominant, Freiheitsliebend, Schnell entflammt aber schwer am brennen zu halten :-) .

Damit kommt man nicht wirklich gut klar.

Aber es gibt natürlich auch ( Das hatte ich mit meiner Ex ) das Problem das manche Leute nicht alleine sein KÖNNEN und sich so einfach binden müssen. Meine ex hatte mich, dann während mir einen anderen und ist dann direkt in die Neue Beziehung gewechselt. Solche Leute tun mir am meisten leid, denn ich glaube wer nicht allein sein kann kann seinen Partner niemals den Freiraum geben der in einer Beziehung wichtig ist. Klammern ist fast immer einen Beziehungskiller.

Es ist schwierig über die jahre einen Mittelweg zu finden zwischen Freiraum und Gemeinsamen aktivitäten. Am ehesten glaube ich finden diese leute die Sexuell auf einer Linie sind einein Konsens, denn das ist der Punkt der am ehesten zum Bruch führt.


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