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Les Art und Schreib Waisen


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Vermutlich ist Sprache mein einziger Fetisch. Und sie prägt meinen Blick auf die Welt. Ich hab permanent irgendwelche Wortspiele im Kopf und sehe permanent an allen Ecken und Enden Sprachgespenster herumgeistern.
[...]
Ich schreibe privat und beruflich und kenne das Wort als Werkzeug und als Kunstgegenstand.


Wenn es jeder könnte, wären alle Menschen Schriftsteller und Bestsellerautoren.



Für euch und alle Interessierten kann ich die Buchreihe "Thursday Next" von "Jasper Fforde" empfehlen. ('Der Fall Jan Eyre', 'In einem anderen Buch', ...)
Eine spannende und spielerische Sichtweise über die Entstehung von Text und Büchern und wie sie 'leben'.

NACHTRAG (doppel-Posting)

Aber hier bei poppen.de, wo es doch um "nichts" geht? Da kann man doch schreiben, wie einem der Schnabel gewachsen ist und sagen: "Wer mich versteht, ist mein Publikum und Feierabend."


Das wird doch sicher auch ein Teil davon sein, dass man sich den passenden Partner sucht: "Wer mich versteht passt zu mir."
Die schon oft erwähnte Abgrenzung, die man auf jedem Niveau und in jedem Alter machen kann.
Problematisch sehe ich dabei halt die Übergriffe: Es wird selten Erfolg haben mit einem krass(!) anderen Niveau zu versuchen jemanden für sich zu gewinnen. Natürlich ist es manchmal ganz reizvoll aus seiner Welt auszubrechen, aber jemanden dazu zu zwingen halte ich für vergebliche Mühe (oder einfach Unüberlegtheit)
Und dann natürlich die Reaktion auf die Reaktion: wenn jemand dann abweisend reagiert darüber verärgert und ausfallend zu werden.

Hier ein paar nette Beispiele, was wie in vier Sätze passt. Eine Passage ist nur im ersten Satz zitiert. Sonst säße ich da morgen noch... Das was der Spiegel fabriziert, gilt heute als guter Stil. Ich finde es grauselig.


Ich glaube da hat sich der Spiegel an das inzwischen übliche Niveau (nach unten) angepasst:
Wie ich schon zu Schulzeiten gelernt habe wird die Bildzeitung deswegen so 'gerne' gelesen, weil sie eine sehr einfache Sprache benutzt: kurze Sätze, wenig Vokabeln.
Ein Beispiel der Bild-Zeitung auf 'hohem Niveau' (für Manager!) war dann 'Focus': Artikel gingen nicht mehr in die Tiefe, wie in bis dahin üblichen Blättern, sondern ein Thema wurde nur noch mit wenigen Sätzen, Schlagworten abgehandelt, so dass der Leser sich informiert fühlte und bei dem Thema mit reden konnte.


bearbeitet von lustgerWitwer
Geschrieben

... Bauarbeiter mit Migrationshintergrund (was für ein schönes Klischee) ...



Nein, kein Klischee, glaub mir - ich hab damit täglich zu tun, und bin manchmal schon froh wenn ich überhaupt jemanden antreffe, der ein wie auch immer geartetes Deutsch kann. Nicht umsonst steht in neueren Ausschreibungen, dass verlangt wird dass zumindest der Vorarbeiter / örtliche Ansprechpartner deutsch zu können hat.

(hhhm, zwei "dass" in einem Satz, ohne Komma - geht das überhaupt? )


Geschrieben (bearbeitet)

Nicht umsonst steht in neueren Ausschreibungen, dass verlangt wird dass zumindest der Vorarbeiter / örtliche Ansprechpartner deutsch zu können hat

Es geht auch ohne "dass":

Nicht umsonst verlangen neuere Ausschreibungen deutsche Sprachkenntnisse zumindest bei Vorarbeitern und örtlichen Ansprechpartnern.


13:20 Worte... Als optimale Satzlängen gelten 13-16 Wörter (online eher kürzer, aber da sind auch die Textlängen im Idealfall andere). Wenn zu kurze Sätze aneinander gepappt werden, wie zB. beim Spiegel, kann das sehr ermüdend und langweilig werden.


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben (bearbeitet)



Und wer sich seiner Sprache und Bildung sicher ist, muss die nicht die ganze Zeit wie eine Standarte vor sich hertragen und dabei noch jambische Hexameter in ein Megaphon brüllen, weil man befürchtet, das Umfeld würde sonst - gottbewahre! - die sprachliche und intellektuelle Überlegenheit nicht bemerken.



Hallo Zwiebeltorte

Wer das tut, hat m.M.n. Probleme mit Kommunikation.

Ich halte es beispielsweise wie WeisserRitter, um mich verständlich zu machen, ist es nötig, auf den anderen Rücksicht zu nehmen. Selbstdarsteller gibt es in jedem sprachlichen Umgang





Problematisch sehe ich dabei halt die Übergriffe: Es wird selten Erfolg haben mit einem krass(!) anderen Niveau zu versuchen jemanden für sich zu gewinnen. Natürlich ist es manchmal ganz reizvoll aus seiner Welt auszubrechen, aber jemanden dazu zu zwingen halte ich für vergebliche Mühe



Hallo lustgerWitwer

Bricht man tatsächlich aus einer Welt aus, in dem man Sprache verändert? Ist es nicht eher das, was Zwiebeltorte oben darstellt? Merkt die Gruppe, der Angesprochene nicht nach kürzester Zeit, dass es nicht um ihn geht, sondern um das darstellen von Anpassung seitens dessen, der ein anderes“ Niveau“ versucht? Dringt man also nicht vielmehr in eine Welt ein, die man (auf Dauer) nicht versteht?



Das wird doch sicher auch ein Teil davon sein, dass man sich den passenden Partner sucht: "Wer mich versteht passt zu mir."



Für mich gilt das allerdings nicht im Bezug auf „Fremde Zunge“.

In binationalen und damit (mindestens) bilungualen Beziehungen, gibt es möglicherweise Anfangs nicht die gleiche Sprache. Es kommt dennoch zu einem einander verstehen, wenn beide aus einer ähnlichen sozialen Kompetenz kommen (und sich in der jeweiligen Sprache auf ähnlichen Level ausdrücken können)

Als Stichworte Sozialisation und Sprache.

Hallo holder68

den Dialekt Thread kenne ich. Ich schreibe auch mal Dialekt, ohne ihn im Alltag sprechen zu wollen oder können. Deshalb fragte ich, wie du, ihr mit dem euren umgeht.

Ist es wichtig, Dialekte zu erhalten?

In afrikanischen Ländern sagt man: Stirbt ein alter Mensch, stirbt ein Wörterbuch.

Übertragen auf Dialekte: sind sie vom aussterben bedroht? Gelten sie als 'dumm'? Oder ist es besonders Persönlichkeitsfördernd, wenn ein Kind Heimatkunde lernt in einer Welt, in der Heimat nichts zu gelten scheint. "Wir sind mobil"



Halkyonia


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Bricht man tatsächlich aus einer Welt aus, in dem man Sprache verändert?  Ist es nicht eher das, was Zwiebeltorte oben darstellt? Merkt die Gruppe, der Angesprochene nicht nach kürzester Zeit, dass es nicht um ihn geht, sondern um das darstellen von Anpassung seitens dessen, der ein anderes“ Niveau“ versucht? Dringt man also nicht vielmehr in eine Welt ein, die man (auf Dauer) nicht versteht?

Vielleicht ein paar Worte zu dem was mir in diesem Zusammenhang durch den Kopf ging:
Bewusstes Ausbrechen: gerade hier bei poppen.de gibt es das sogar als Vorliebe: 'Dirty Talk'. Es gibt also Menschen die sich bewusst auf ein anderes Niveau begeben weil es sie erregt/anspricht. Und andererseits gibt es sicher auch Menschen die bewusst ein anderes Niveau benutzen um zu provozieren. entweder in der Hoffnung oder gar im Glauben, dass diese Art auf den Empfänger ansprechend wirkt ('Eeyy, figgn?'-Mails)
natürlich kann ich auch versuchen mich in der Sprache an meine Kommunikationspartner anzupassen. Das wird man (hoffentlich) immer so machen wenn man wirklich kommunizieren möchte. Dabei gibt es sicher Situationen wo die Anpassung gut, und andere wo es gar nicht funktioniert.
Das ist dann das 'Fremd'sprachenproblem: neben den Vokabeln muss man auch den kulturellen Hintergrund haben um eine Sprache gut zu gebrauchen. Ob das jetzt Fremdsprache (zb.japanisch), Dialekt (bayrisch) oder Slangsprache (Kanak) ist.



Zitat von lustgerWitwer:
Das wird doch sicher auch ein Teil davon sein, dass man sich den passenden Partner sucht: "Wer mich versteht passt zu mir."

Für mich gilt das allerdings nicht im Bezug auf „Fremde Zunge“.

In binationalen und damit (mindestens) bilungualen Beziehungen, gibt es möglicherweise Anfangs nicht die gleiche Sprache. Es kommt dennoch zu einem einander verstehen, wenn beide aus einer ähnlichen sozialen Kompetenz kommen (und sich in der jeweiligen Sprache auf ähnlichen Level ausdrücken können)

Als Stichworte Sozialisation und Sprache.

Das war jetzt auch eher konkret auf poppen.de (oder andere Kontaktportale) bezogen:
je nach dem was ich in meinen Profiltext reinschreibe um mich darzustellen spreche ich ganz unterschiedliche Leute an.
Hier bei poppen.de mag ein Satz wie "Ich such ne geile Schnecke, der ich die F***e lecken kann" relativ normal sein. Aber es wird auch hier schon eine Selektion statt finden wer sich davon (positiv) angesprochen fühlt. Geschweige denn in einem nicht ganz so sexuell orientierten Kontaktportal.

Natürlich muss man irgendwie miteinander kommunizieren, was ja nicht nur mit Worten passiert, so dass es auch zu Kontakten/ Beziehungen zwischen Menschen kommt, die keine gemeinsame (Wort-)Sprache haben. Und sicher wird sich die Kommunikation im Laufe der Zeit verbessern weil man den anderen immer besser versteht. und auch das nicht nur mit Worten.

Geschrieben

Hallo lustgerWitwer

ist es denn tatsächlich eine Veränderung des viel beschriebenen Niveaus, wenn es um 'dirty talk' geht oder ist das nicht einfach eine andere Seite des 'talkers'?

Anders sehe ich persönlich die von dir angesprochene 'ey figgn PN' wenn sie denn ernsthaft gemeint ans Ziel führen soll.
Das ist ja, selbst bei den Schreiber sicher überraschenden Bejahung, kein Dialog (Beginn)

Keine Frage, dass man zu wesentlich grösseren Teilen non verbal kommuniziert.

Halkyonia


Geschrieben

Vorliebe: 'Dirty Talk'. Es gibt also Menschen die sich bewusst auf ein anderes Niveau begeben weil es sie erregt/ansprich



Muss Dirty Talk zwingend auf einem anderen Sprachniveau sein? Ich weiss ja nicht wie das hier gemeinhin definiert wird...


Geschrieben (bearbeitet)

ist es denn tatsächlich eine Veränderung des viel beschriebenen Niveaus, wenn es um 'dirty talk' geht oder ist das nicht einfach eine andere Seite des 'talkers'?

Wollte ich auch schon schreiben. Bei einem kompletten Sprecher gehört das einfach zur Bandbreite. Manche können nur das und halten sich schon für einen erotischen Schreiber oder Sprecher.

Muss Dirty Talk zwingend auf einem anderen Sprachniveau sein?

Auch wenn es zu einer Bandbreite gehört, ist es eine Modulation, eine Facette. Das ist natürlich auch eine Definitionssache. Wenn für dich jeder eindeutige Text, der, sagen wir mal, Geschlechtsteile bennent, "Dirty Talk" ist, hast Du nur eine Ebene. Aber da sind natürlich x Schattierungen möglich.


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Nurayia

ich kann ja nur von mir ausgehen.
Ich nehme einfach mal als Beispiel dein hübsches Bild und talke schmutzig ich hoffe, das ist ok, sonst nehme ich es raus:

Ich würde sagen: "Nimm mal die Hand von deinen geilen Brüsten" oder "zeig mal deine knackigen Titten"

Niemals würde ich Brüste mit Ausdrücken belegen, die sie in meinen Ohren quasi abwerten. Ich würde nicht einmal das Wort Titten benutzen, wenn ich von dir weiss, dass du es nicht magst.

Ebenso männliche Geschlechtsmerkmale. Schmutzig, drastisch, ja. Nicht abwertend. Das ist für mich kein dirty talk sondern Respektlos.

Was nicht bedeutet, dass ich anderen Agierenden nicht ihre Ausdrücke lassen kann.

Halkyonia


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Danke für das Beispiel. Schmutzig ist wohl relativ... ich hab nämlich auch schon recht deutlich die "abwertende" Variante gehört, gepaart mit simpler bis einfältiger Sprache, und war entsetzt!


Geschrieben (bearbeitet)

Bin ich hier und du auch Nurayia, erlaube ich mir so einen Satz. Auch in dieser schmutzigen Variante.

Träfe ich dich draussen, ohne dich von hier 'zu kennen'würde ich sagen"du hast ein schönes Dekolleté" davon ausgehend, dass es bedeckter ist.

Kenne ich dich länger, wäre so eine Bemerkung "geile Brüste" "knackige Titten", auch ohne sexuelle Absichten, durchaus eine facette meiner Sprechweise.

Halkyonia


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
zuviele Konsonanten.
Geschrieben

ich glaub wir sollten uns mal länger unterhalten


Geschrieben

Muss Dirty Talk zwingend auf einem anderen Sprachniveau sein? Ich weiss ja nicht wie das hier gemeinhin definiert wird...


Vermutlich ist das für jeden von uns mal wieder anders definiert. Für mich gehört zum dirty talk halt eben auch eine spezielle Vokabelwahl, die allgemein eher abwertend angesehen wird. (deswegen ja auch 'dirty' und nicht 'erotic') und es ist ja auch nichts was man zwangsweise sprechen muss wenn man sich anmeldet. NS ist ja auch nicht jedermans Vorliebe.

Im Grunde aber ist es doch so, dass man in der intimen Situation mit einer Wortwahl kommuniziert, die man sonst nicht benutzen würde. (Vermutlich weil man normalerweise auch nicht über diese Themen sprechen würde.)
Bspl:
Mit welchen Worten würdet ihr einem Kind (Alter von 5 bis 15) im Bereich Sexualkunde die Geschlechtsteile bezeichnen um zu erklären woher das Baby kommt?
oder in einem wissenschaftlichen Vortrag über Sexualität?
Die gleichen Worte wie während einer intimen und erregten Situation mit einem Partner?


Geschrieben (bearbeitet)

je nach dem was ich in meinen Profiltext reinschreibe um mich darzustellen spreche ich ganz unterschiedliche Leute an.

Viele haben aber genau dafür kein Gespür und halten austauschbares Gestammel schon für individuell. Man sieht das schon, wenn sich Kerle hier Rat holen, dass ihre individuell zugeschnittenen PNs keine Resonanz finden. Ein Blick ins Profil und Du siehst, dass sie entweder selbst Sprachpfeifen sind (und damit meine ich diesemal NICHT die Rechtschreibung) oder ihren Ghostwriter erschießen sollten.

Spaß an Sprache und die Fähigkeit diesen Spaß in Worte zu gießen haben die wenigsten. Für die meisten ist Sprache nur ein Werkzeug, das sie mehr oder minder schlecht führen. Das ist auch okay so. Das Dumme ist nur, dass sich fast jeder für sprachbegabt hält.

Dirty Talk ist da ein schönes Thema. "Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil", heißt es ja so schön, und manchmal treffen sich der Eimer und der Arsch, der auf ihn passt. Da wird das Grobe aus dem Nichts zum Scharfmacher.

Aber ein Gefühl für Nuancen, filigran justierte Steigerungen, kleine Zwischenhochs mit erholsamen Momenten der gemeinsamen Rast bevor es vom letzten Basislager aus dem Gipfel entgegen geht... ein Gefühl für Takt, Rhythmus und Tempo? Fehlanzeige.


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben (bearbeitet)

Mit welchen Worten würdet ihr einem Kind (Alter von 5 bis 15) im Bereich Sexualkunde die Geschlechtsteile bezeichnen um zu erklären woher das Baby kommt?
oder in einem wissenschaftlichen Vortrag über Sexualität?
Die gleichen Worte wie während einer intimen und erregten Situation mit einem Partner?



Natürlich nicht, jede der Situationen hat ein eigenes Wort - zumindest verdient. Mit Niveau meine ich eher.... ja gute Frage, die Abstufungen von Komplexität und Anspruch wahrscheinlich. Demnäch wäre der wissenschaftliche Vortrag auf dem höchsten, die Unterhaltung mit dem Kind auf dem "niedrigsten" Niveau - logischerweise würde ich dort einfacherer Worte verwenden.

Wahrscheinlich ist meine bisherige Vorstellung von "dirty" Talk eh etwas anders als die hier gängige, weil sie sich eher inhaltlich als lexikalisch definiert. Macht nix, wieder was dazugelernt...

Lichti lies deine PNs du Slacker!


bearbeitet von Nurayia
Geschrieben

Viele haben aber genau dafür kein Gespür und halten austauschbares Gestammel schon für individuell. Man sieht das schon, wenn sich Kerle hier Rat holen, dass ihre individuell zugeschnittenen PNs keine Resonanz finden. Ein Blick ins Profil und Du siehst, dass sie entweder selbst Sprachpfeifen sind (und damit meine ich diesemal NICHT die Rechtschreibung) oder ihren Ghostwriter erschießen sollten.


Damit hätten wir aber ein gutes Beispiel über einen Niveauwechsel, der sich nicht auf Dauer halten lässt. Spätestens beim ersten direkten Kontakt (Chat, Telefonat, Treffen) wird es wohl eine Enttäuschung geben.
Oder reicht es schon erst mal überhaupt Aufmerksamkeit zu bekommen und dann funktioniert alles von selber?
Ich glaub ich muss mal ein paar aufsehen erregende Maßnahmen starten, damit mein Profil besucht und ich angeschrieben werde. Muss ja nichts mit mir zu tun haben.


Geschrieben

Nein, das ist ja genau ein Niveau, das man halten kann. Aber man kriegt keine Dates...


Geschrieben (bearbeitet)

wir sollten uns mal länger unterhalten



Mit Händen& Füssen Nurayia


Morning lustgerWitwer

wo ist die Grenze zwischen schmutzig und erotisch beim Verbalaustausch in intimster Situation? Im richtigen Kontext, im Einverständnis liegt der Respekt oder?

Sagt der Typ, mit dem Frau im Bett ist:"du geile Schlampe brauchst es wohl..."
ist das eine Art des dirty talk.

Sagt das einer, mit dem ich weder intim bin noch je sein werde ausserhalb jeden intimen Kontextes, ist das nur dumm und ich lache im besten Fall über dessen Dummheit.

Was Lichtschimmer beschreibt, findet man zuhauf in diesem Portal. Da wird dirty talk verwechselt mit den eigenen Fantasien. Steht im Profil "...such 'ne geile Schlampe, die..." muss ich jedes Mal grinsen. Denke ich: wie Kommunikationsarm kann man sein. Der will doch was. Kriegt er so was er will?

Ist Frau generell bereit sich auf Schlampe reduzieren zu lassen und im Kennenlernprozess sich so bezeichnen zu lassen?
Ist Mann bereit, sich ausschliesslich auf seine Stecherqualitäten minimieren zu lassen?

Dann schlage ich vor, keine Nicks mehr. Nur noch
Schlampe 1, 2, 3, etc
und Stecher 1,2,3 etc


Halkyonia


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Mit Händen& Füssen Nurayia


Wat, nur mit Händen und Füssen? Da kann ich ja gar nicht meine... nagut. Probieren kann mans ja

Das Schlampenbeispiel gefällt mir. Ich bin sehr empfindlich mit solchen Begriffen... es gibt genau einen Mann der mich ungestraft seine kleine Schlampe nennen darf - ausserhalb der richtigen Situation auch das nicht.


bearbeitet von Nurayia
Geschrieben (bearbeitet)

...kann ich verstehen bei 1,86.


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben (bearbeitet)



Hallo holder68



Hallo Halkyonia


den Dialekt Thread kenne ich. Ich schreibe auch mal Dialekt, ohne ihn im Alltag sprechen zu wollen oder können. Deshalb fragte ich, wie du, ihr mit dem euren umgeht.



Ich spreche ihn einfach.


Ist es wichtig, Dialekte zu erhalten?



Für mich persönlich: Ja, unbedingt. Dialekte sind für mich ein Ausdruck von (sprachlicher) Heimatverbundenheit!


In afrikanischen Ländern sagt man: Stirbt ein alter Mensch, stirbt ein Wörterbuch.



Leider ist das so.


Übertragen auf Dialekte: sind sie vom aussterben bedroht?



Wenn ich mich in meinem Sprachraum umhöre, kann ich von einer derartigen Bedrohung glücklicherweise nicht ausgehen. Und das ist gut so!


Gelten sie als 'dumm'?


Wieso assoziierst Du Dialekt mit Dummheit?
Nun, ich als Dialektsprecher sehe mich in der Lage, meinen Namen fehlerfrei zu schreiben...

Aber fehlerfreies Hochdeutsch zu sprechen, ist mir aus anatomischen Gründen (wie oben bereits erwähnt) nahezu unmöglich.

Somit bin ich gezwungen, diesem meinem untersten Sprachniveau treu zu bleiben...


bearbeitet von holder68er
Geschrieben



Befremdlich ist in dem Zusamenhang die Aussage Desroisiers, dessen permanente Abgrenzung über Sprache doch in fast jedem Posting sehr eindeutig und auch eindeutig gewollt ist. Insofern ist er da so vulgär wie eine altviktorianische Straßendirne.
Ja sogar der Satz, in dem er diesen Umstand beschreibt, ist bereits von der Vulgarität getränkt, die er an den Pranger stellt.




Das empfinde ich vollkommen anders.

Das unangenehm wirkende Element kommt weniger zum Tragen, wenn man den Eindruck hat, jemand beherrscht die Feinheiten des Ausdrucks mühelos. Ohne bewusste Anstrengung. Versucht damit nicht, das Bild eines gebildeten, eloquenten Menschen zu vermitteln, sondern ist sich des Umstandes, ein eloquenter, gebildeter Mensch zu sein so bewusst, dass er ihn nicht mehr als etwas Besonderes oder gar Abgrenzendes wahrnimmt. Er benutzt die Sprache und die Bildung nicht, um auf den Abstand zum Pöbel hinzuweisen, sondern er nutzt die Sprache und die Bildung einfach, wie man seine Fähigkeit zum Autofahren nutzt, um schnell irgendwo hin zu kommen, oder seine Körperkraft dazu nutzt, 2 Kisten Wasser in den Keller zu schleppen. Jemand, der sich seiner Fähigkeiten vollkommen sicher ist, der muss sie nicht permanent irgendwo reflektiert sehen. Der muss sie nicht immer sich und allen anderen beweisen. Der hat sie. Und kann sie nutzen. Aber als Selbstzweck, und nicht als Mittel zur Abgrenzung.

Betrachten wir zwei konkrete Beispiele, der Einfachheit halber dich, @Lichtschimmer, und @Desroisiers. Du wirst deine Anhänger haben, und sicherlich auch verdienterweise, deshalb wird dich das bestimmt nicht sehr treffen, wenn ich dir sage, dass deine Art des Schreibens auf mich einen eher unvorteilhaften Eindruck macht, weshalb ich deine Texte nur quer und meistens nicht zu Ende lese, während ich die von Desroisiers als, ich möchte nicht sagen, sympathiefördernd betrachte, aber ich lese seine Texte gern und aufmerksam.

Warum ist das so: ihr seid beide durchaus in der Lage, mit Sprache umzugehen. Womöglich auch in gleichem Maße, das kann ich unter diesen doch eher subjektiven Umständen nicht beurteilen, aber während ich bei Desroisiers den Eindruck habe, jemand schreibt nur für sich, eher beiläufig, habe ich von dir, Lichtschimmer, den Eindruck, du schreibst ausschließlich, um dir und dem Publikum zu beweisen, was du für ein gebildeter und eloquenter Mensch bist.

Dadurch wirken Desroisiers Texte auf mich wie die mit ein paar kunstvollen Strichen hingepinselten Kalligrafien chinesischer Meister, reduziert aber dicht und gehaltvoll, und deine wirken eher wie etwas, das Ludwig II gefallen hätte. Pompös, sagen wir mal. Aufdringlich.

Und durch den Umstand, dass viele deiner Postings den Eindruck machen, eher an Provokation als an Inhalt interessiert zu sein, dass du, um einen solchen zu finden, auch vor Dingen wie unvollständigen Zitaten oder sogar inhaltlichen Verfälschungen keinen Halt machst, und wenn sich jemand darauf einlässt, schon fast zwanghaft das letzte Wort - und sei es nur eine leere Floskel - haben musst, sowie in jedem dritten Posting der Name irgendwelcher literarischer oder philosophischer Größen fällt, wirkt das auf mich nicht nur pompös. Es wirkt, und hier schließt sich der Kreis zu Desroisiers Zitat, dem ich zustimme, prätentiös.

Und das ist vulgär.

Du wirst sicherlich darauf eine Antwort schreiben. Das ist dein gutes Recht: ich gehe hier nicht sehr sorgfältig mit dem um, was ich für dein Selbstbild halte und das bedaure ich irgendwie auch. So etwas ist nicht wirklich nötig. Ich entschuldige mich nicht, weil ich mir meines Übergriffes schon in diesem Moment des Schreibens bewusst bin und wenn es mir um eine Entschuldigung im tatsächlichen Wortsinn ginge, dürfte ich diesen Text garnicht speichern. Dennoch halte ich dich für ausreichend gefestigt, um ihn auszuhalten und ich bin mir sicher, deine Antwort darauf wird dir auch wieder ein wenig von dem zurückgeben, was ich dir, falls ich dir etwas genommen habe. Ich lasse mich dennoch nicht auf irgendwelche weitergehenden "Wortgefechte", wie du sie wohl bezeichnen würdest, ein. Ich habe das gesagt, was ich sagen wollte, mehr ist nicht nötig.

Aber ich finde gerade du bist ein sehr gutes Beispiel für einen Umgang mit der Sprache, wie ich ihn ablehne, wie er auf mich unangenehm wirkt.

Sprache ist in der Tat etwas Schönes. Ich lese sehr gern gute Texte, und nicht nur des Inhalts wegen. Und wenn man schon die Schönheit zu erkennen in der Lage ist, sollte man sie auch um ihrer Schönheit willen benutzen und nicht auf ihr rumtrampeln, indem man sie als Persönlichkeits-Trittleiter verwendet.


Geschrieben



Wieso assoziierst Du Dialekt mit Dummheit?



Lies bitte meine Frage aus dem Beitrag nochmal Holder68er. Die zweite bitte auch.


Halkyonia


Geschrieben

Sagt das einer, mit dem ich weder intim bin noch je sein werde ausserhalb jeden intimen Kontextes, ist das nur dumm und ich lache im besten Fall über dessen Dummheit.

Was Lichtschimmer beschreibt, findet man zuhauf in diesem Portal. Da wird dirty talk verwechselt mit den eigenen Fantasien. Steht im Profil "...such 'ne geile Schlampe, die..." muss ich jedes Mal grinsen. Denke ich: wie Kommunikationsarm kann man sein. Der will doch was. Kriegt er so was er will?


Das ist genau das was ich meine:
für manche ist 'dirty talk' ein Niveau-Wechsel, der in bestimmten Situationen akzeptabel bzw. sogar gewünscht ist (schmutzig und erotisch).
Für andere ist es ihr Niveau, das zur falschen Zeit benutzt (Profiltext, Erstmail) nicht gut rüber kommt (nur schmutzig).

Wenn man(n) das dann in seinem Profil oder auch seinen Mails durch Ghostwriter korrigiert bekommt kann es zu einem bösen Erwachen führen wenn der Ghostwriter nicht mehr dabei ist.
Hier hilft halt kein kurzfristiges, schnelles Vorformulieren. Hier müssten die Grundlagen geändert werden ('My fair Lady'-Effekt)

Was es vermutlich auch gibt sind schlechte Klischees/ unrealistische Fantasien:
"Eine Frau will beim Sex doch nur als Schlampe behandelt werden und braucht einen starken Hengst, der ich ja bin."
Auch für diesen Topf wird es einen Deckel geben. Aber da wird man wohl doch etwas länger suchen müssen.

Ansonsten gibt es auch erotische Sprechweisen, die gar nichts mit "dirty talk" zu tun haben.
siehe Hohelied Salomos zb. Kap 4 (in der Bibel wird es vermutlich nicht 'dirty' zu gehen)


Geschrieben (bearbeitet)

@Zwiebeltorte. Langes Posting auf eine kleine Polemik. Danke für die Mühe und verzeih, dass ich dir, mit dem was ich bin, Anlass zu Fehleinschätzungen gegeben habe. Aber ich muss dir das zurückgeben, es ist deins.

Hier noch mal Desroisiers Zitat, aus dem sich jeder eine eigene Meinung bilden kann.:

Manchen dieser zwanghaften Versuche, sich über Sprache abzugrenzen und darauf eine synthetische Ordnung zu errichten, empfinde ich als vulgär. Oder vulgat? Kleiner Bibelscherz, nur zur Lockerung der Parietallappen.
Aber da habe ich offenbar ein anderes Verständnis für und von Schlichtheit als meine Vorredner.

Wenn ich da ganz milde bin, könnte ich mich knapp bereit finden, das meiner Sprache ähnlich zu finden. Eigentlich aber ist das noch ein Stück härter.

Aber auch, wenn das in einem Thema über Sprache sicher nicht off topic ist, werde ich das hier nicht weiter diskutieren. Mit Rücksicht auf die anderen. Du kannst mir deine Probleme mit meiner Person gerne per PN schicken.


bearbeitet von Lichtschimmer
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