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Grenzen von Meinungs- und Geschmacksäusserungen


LappaMajor

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Gibt es solche Grenzen für euch?

Wo fangen diese an?

Wie begründet ihr eure Meinung oder euren Geschmack?

Wie fundiert sollten Argumente sein, damit du sie benutzt, um deine Meinung zu äussern?



2 Beispiele:

Szenerie 1: Deine Freundin möchte ein rotes Kleid kaufen und bittet euch um eine Einschätzung bei der Anprobe. Du magst rot absolut nicht.

Kannst du ihr eine objektive Einschätzung sagen? Oder ist diese geprägt von deinem Geschmack?

Angenommen das Kleid steht ihr nicht. Wo endet deine Meinungsäusserung? An der Stelle, wo du ihr gesagt hast, das ihr das Kleid nicht steht oder gehst du weiter und wirfst ihr sogar vor den Kopf, das sie in dem Kleid wie eine Presswurst aussieht? Wäre so eine Beleidgung ok?



Szenerie 2: In der Fussgängerzone verteilt Jemand eine Broschüre über ein Thema, mit dem du dich bisher noch nie beschäftigt hast, mit dem du keine Erfahrung hast und über das du bisher nur Negatives gehört hast. Du magst dich aber auch nicht damit beschäftigen und du bist zufrieden mit deiner ablehnenden Haltung zu dem Thema.

Reicht es dir aus die Broschüre abzulehnen? Fühlst du dich danach mit dieser Person eine Diskussion über das Thema zu führen? Benutzt du bei dieser Diskussion dein „Hören Sagen“, ohne das dies fundiert ist?


Geschrieben

Da wir Realisten sind basieren unsere Aussagen auf einer Mischung aus Erfahrungswerten aber hauptsächlich auf harte Fakten. Diese prüfen wir jedoch, wenn möglich, gegen.

Das Hintergrundwissen sollte vorhanden, bzw angeeignet werden, um ein vernünftiges Gespräch führen zu können.

Meinungen sind etwas sehr subjektives und persönliches, es ist schwer so etwas in Worte zu fassen.

Zu Beispiel 1. Wenn wir nach unserer Meinung gefragt werden, werden wir diese auch äußern. Hierbei ist das Ergebnis unrelevant.
Würde die Frage gestellt werden , "Passt das zu mir" oder "kann ich das in meinem Job tragen" würden wir von unserer eigenen Meinung absehen und den Erfahrungswerten eine höhere Wertung geben. Dies wäre dann mehr objektiv, wobei der subjektive Part immer etwas abfärbt.

Beispiel 2. Wenn es uns interessiert würden wir uns mit dem Thema auseinandersetzen. Bei Bedarf dann auch Diskutieren.
Oder eben ignorieren, mit dem Vermerk kein Interesse.


Geschrieben

moin
scene 1:
wer uns nach unserer meinung fragt,sollte auch damit leben können das wir eine ablehnende/abweichende haben.

begründen werden wir solches eher weniger,höchstens auf nachfrage.und auch dann sind wir nur für das verantwortlich was wir von uns geben,nicht dafür wie es aufgefasst wird!

scene 2:

können wir keine geistreiche aussage zu machen,lassen uns nix in der fussgängerzone in die hand drücken.grundsätzlich!

grüsse


Geschrieben

Also ich möchte gleich wieder den Dauerbrenner bringen (ja, auch wenn's nervt) und darauf hinweisen, dass Meinungen ja eben nicht argumentativ begründet werden. Kleiner Zitat-Auszug:

Durch die Äußerung seiner Meinung sucht das Subjekt sich zur Geltung zu bringen und die Frage, ob sie einigermaßen vernünftig ist, verblaßt in seinem Bewußtsein vor dem Anspruch, daß sie ganz eigene und individuelle ist, weil andere sonst annehmen könnten, es hätte keine. Vermittels der eingebrachten Position will man als komplette Persönlichkeit (eine mit eigener Meinung) anerkannt und respektiert sein; man ist einer, der die Sache so oder so sieht; als solcher pocht man auf die eigene Meinung, nicht weil man Argumente für sie anzuführen wüßte, sondern weil es die eigene ist. Freilich meint man dabei immer dieses und jenes, und raisonniert über Gott und die Welt. Aber diese Gegenstände der Debatte interessieren subjektiv nurmehr als Material der Eigen-Interpretation. Nachdem jeder seine (von anderen unterschiedene) Meinung gesagt hat, müßte indes eigentlich der Streit beginnen, welche die richtige ist, – unter der Bedingung, daß es um die Sache ginge. Da sich indessen das Bewußtsein der meinenden Subjekte dieser Bedingung verschließt, ist jede der verschiedenen Auslassungen gleichermaßen anerkannt, aber eben relativ. (Andreas Dorschel - Die idealistische Kritik des Willens)


Geschrieben

Gibt es solche Grenzen für euch?
Ja, natuerlich!

Wo fangen diese an?
Nicht wo fangen die an. Die hoeren auf, bevor es beleidigend wird.

Wie begründet ihr eure Meinung oder euren Geschmack?
Indem ich sage "das steht dir nicht" oder "in anderen Sachen wirkt dein Hintern deutlich schmaler" oder einfach "mein Fall waere es nicht".

Wie fundiert sollten Argumente sein, damit du sie benutzt, um deine Meinung zu äussern?
Zu "das gefaellt mir nicht"? Da muss ich gar keine fundierten Argumente haben - ich kann auch einfach meine persoenliche Meinung aeussern.

Szenerie 1: Deine Freundin möchte ein rotes Kleid kaufen [...] Kannst du ihr eine objektive Einschätzung sagen?
Meine Freundinnen sehen auch in unvorteilhaften Kleidern nicht aus wie Presswuerste. Wenn es zu bauchbetont ist, sage ich das auch - da muss man nicht fies werden! Und meine Lieblingsfarben waeren nix fuer die meisten meiner Freundinnen - ich kann durchaus sehen, ob jemandem ein Kleid steht, das ich selbst nie tragen wuerde.

Angenommen das Kleid steht ihr nicht. Wäre so eine Beleidgung ok?
Das waere eine Tatsache - keine Beleidgung. Auch Claudia Schiffer steht nicht alles.


Szenerie 2: Reicht es dir aus die Broschüre abzulehnen?
Ja. Mit einem netten "nein, danke".
Jemand, der mich freundlich anspricht, hat eine freundliche Antwort verdient, auch wenn ich seine politische oder religioese Ansicht nicht teile.


Geschrieben (bearbeitet)

@LappaMajor



Szenerie 1: Deine Freundin möchte ein rotes Kleid kaufen [...] Kannst du ihr eine objektive Einschätzung sagen?


[COLOR=black]ja kann ich, ich würde allerdings nie ihr erzählen, ( das ihr das Kleid steht;, wenn nicht an dem so ist)[SIZE=3] [SIZE=2]Ich würde ihr ehrlich und direkt meine Meinung sagen


[/SIZE][/SIZE][/COLOR]Szenerie 2: Reicht es dir aus die Broschüre abzulehnen?


ich sage höflich nein danke, wenn das nicht akzeptiert werde ignoriere ich die Leute und geh weiter.
[COLOR=black][SIZE=3]


[/SIZE][/COLOR]


bearbeitet von SeuteDeern001
Geschrieben

Guten Morgen Lappa Major

Beide Fragen sind sehr einfach zu beantworten: nur weil ich- blau - nicht mag, heisst das nicht, dass andere blau nicht tragen sollen. Im Gegenteil. Bleiben mehr rote Sachen für mich!

Ist ihr der Fummel zu klein, sage ich ihr das. Sieht das Kleid an ihr aus, als sei sie eine Presswurst, sag ich ihr das. Allerdings ist es durchaus unterschiedlich im Ton und Ausdruck und hängt von der Person ab, mit der ich shoppen gehe. Ehrlich auf jeden Fall!

In der zweiten Szenerie kommt es auf das Thema des Verteilers an und auf meine Laune.

Ist es eine rechte Partei, flippe ich durchaus verbal aus, wenn ich laut und deutlich etwas wie "braunen Dreck will ich nicht" gesagt habe und derjenige auch nur versuchen würde, mir den Flyer o.ä. dennoch in die Hand zu drücken. Ich habe leider auch schon mehrfach einen solchen Infostand umgekippt& randaliert, nachdem einer der Verteiler einen anders aussehenden angepöbelt hatte oder anders ausfällig wurde. Ich weiss, dass ich mich da auf deren Ebene begeben hatte...

Bei richtig guter Laune und Verteilern z.B. der Evangelikaner verwickel ich die in Gespräche über Religion und lasse sie auflaufen mit ihrem Dreck.






Halkyonia


Geschrieben (bearbeitet)

Post geändert siehe Grund im anderen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Was ist denn eine "objektive Meinung"?

Meiner Meinung nach schließt sich das aus.


Geschrieben (bearbeitet)

Post geändert da zwei User korrektiv handeln.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Was ist denn eine "objektive Meinung"?

Meiner Meinung nach schließt sich das aus.


Es gibt vereinzelt Leute, die ihre Meinung als "objektiv" empfinden und dadurch auffallen, dass sie ständig das Korrektiv für ihre Mitmenschen abgeben müssen...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Das ist gelinde gesagt Blödsinn. Ob jemandem ein Kleidungsstück steht, ist Deine ganz subjektive, persönliche, eben eigene Meinung. Oder bist Du der Geschmacksgott?

PS: Ganz genau, kuschelmut!


bearbeitet von Inkognizo
Geschrieben

Ich sehe grade Du kannst mich nicht verstehen, daher habe ich meine Post geändert und auf ADS gestellt.

Klobürsten für alle, auch wenn sie nur vereinzelt zum passen.


Geschrieben

ganz klein bisschen suggestiv , oder lappa?


Geschrieben

es ist aber eine Rückenschrubbebürste

Zum Thema:
Wenn mir rot nicht gefällt, mag ich rot eben nicht an mir, hab aber echt kein Problem wenn es an meiner Freundin gut aussieht, dies zu bekunden.

Ich werde oft und sehr gern zu Rate gezogen, da ich in modischen Fragen ehrlich, und auch immer das Passende für meine "Leute" finde.

Gibt es einen Fehlgriff, sage ich dies ebenfalls ohne Umschweife....(ich glaub man sieht es auch an meinem Blick), Beleidigungen verwende ich dazu "nur bedingt", eher im lustigen Sinne....

Eine Meinung zu einem Thema, habe ich nicht aus Geschmacksgründen, sondern weil ich mit bestimmten Fakten vertraut bin. Habe ich (noch) keine Fakten, kann ich mir auch (noch) keine Meinung bilden, und halte es im besten Falle wie Dieter Nuhr.
Ob ich mir eine Meinung bilden will, liegt dann auch an meinem Interesse wie sehr mich das Thema "anficht"....ansonsten lass ich es einfach.


Geschrieben (bearbeitet)

Da ich mich im Alleinbesitz der Ultimativen Wahrheit befinde, wäre ich natürlich in der Lage, eine völlig objektive, und dazu noch ultimativ wahre Meinung zu äussern.

Auf der anderen Seite befindet sie sich in meinem Alleinbesitz und was man hat, das hat man. Und teilt's nicht mit Hinz und Kunz. Und auch nicht immer mit guten Freunden.

Deshalb entscheide ich ganz spontan, ob ich jemandem das Schicksal erspare, ein mir unvorteilhaft erscheinendes Kleid zu tragen, oder ob ich das begeisterte "sieht das hammergeil an mir aus!"-Strahlen in den Augen einfach weiterleuchten lasse.

Ich erschlage nicht mal jeden Nazi, der mir ein Pamphlet in die Hand drücken möchte, allerdings würde ich wohl auch mal auf das "Danke" hinter dem "Nein" verzichten...

Die Grenzen sind also nicht in Stein gemeißelt, sondern eher flexibel umhängbare Absperr-Bänder.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Für mich ist es ziemlich einfach, die Grenzen fangen da an, wo
ich jemanden beleidige.

Ausserdem sage ich ungefragt nicht meine Meinung, sie könnte ja
auch falsch sein, da ich nicht allwissend bin.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Szenerie 1: Deine Freundin möchte ein rotes Kleid kaufen und bittet euch um eine Einschätzung bei der Anprobe. Du magst rot absolut nicht.

Kannst du ihr eine objektive Einschätzung sagen? Oder ist diese geprägt von deinem Geschmack?


Gutes Beispiel. Ich mag rot nicht, an mir!
Und wenn ich um meine Meinung gefragt werde in so einem Fall, dann sage ich diese ehrlich.
Diese Meinung hat dann aber nichts mit meinem persönlichene Geschmack, nämlich das ich rot nicht mag, zu tun!

Angenommen das Kleid steht ihr nicht. Wo endet deine Meinungsäusserung? An der Stelle, wo du ihr gesagt hast, das ihr das Kleid nicht steht oder gehst du weiter und wirfst ihr sogar vor den Kopf, das sie in dem Kleid wie eine Presswurst aussieht? Wäre so eine Beleidgung ok?


Wenn mich eine Freundin um meine Meinung fragt, dann wird diese gnadenlos ehrlich sein!
Wobei immer der Ton die Musik macht .
Und wenn ich meiner Freundin sagen würde, daß sie in dem Kleid wie eine Presswurst aussieht, dann ist das für mich keine Beleidigung.
Andersrum würde ich genauso erwarten, daß mir meine Freundin ihre Meinung sagt, offen und ehrlich!

Szenerie 2:...Du magst dich aber auch nicht damit beschäftigen und du bist zufrieden mit deiner ablehnenden Haltung zu dem Thema.

Reicht es dir aus die Broschüre abzulehnen?


Ein freundliches "Nein danke" und ich gehe weiter.


Geschrieben (bearbeitet)

Die Grenzen sind also nicht in Stein gemeißelt, sondern eher flexibel umhängbare Absperr-Bänder.


Schönes Bild. Wenn ich meine Grenzen immer mit mir rumtrage, flexibel natürlich!, dann übertrete ich sie auch nicht so schnell. Ganz schön gewieft.

PS: Oh, Du meinst wohl die Absperrwirkung auf alle anderen, du egozentrisches Ding. Huch!


bearbeitet von Inkognizo
Geschrieben

Moin moin,

ich stelle immer öfter fest, dass viele Leute nur eine Bestätigung wollen. Das z.B. das rote Kleid im Kopf schon gekauft worden ist.

Oft auch in Foren. Wo User nach bestimmten Artikel fragen und auch hier nur eine positive Kaufbestätigung akzeptieren.

Alle andere Meinungen werden dann endlos diskutiert.

Das Beispiel mit den Flyer passt zu meiner nächsten Meinung. Auch hier unterscheide ich, ob ich die Personen kenne oder sie mir fremd sind.
Bei Fremden gibt es ein klares "Nein Danke" bei Bekannten versuche ich ohne MEinung und Wertung die Situation zu umgehen.


Geschrieben

So pauschal kann ich das nicht sagen, denn wie ich reagiere, hängt zwiefelsohne auch von der Person und meiner jeweiligen Laune ab.

Bei einem Stil, der mir fremd ist, sage ich meistens: Mir würde es nicht gefallen, aber an dir sieht es gut aus. Sieht es aus wie Presswurst, würde ich das in den meisten Fällen auch sagen.

Meist sage ich ziemlich unverblümt, was ich denke und da das meine Freunde und Bekannten so gewohnt sind und auch wissen, dass ich es nicht negativ meine, stört das die wenigsten. Umgekehrt haben sie dann auch keine Probleme, mir ihre Meinung zu sagen.

Fremden gegenüber bin ich allerdings meist höflich und habe auch echt Probleme, irgendwelche Werber wieder abzuwimmeln.


Geschrieben



PS: Oh, Du meinst wohl die Absperrwirkung auf alle anderen, *grenzübertretende Beleidigung entrüstet entfernt*



Nee, nicht deshalb. Ich nehm immer diese beidseitig mit Leim beschmierten Bänder und guck dann so gern zu, wie die Leute rumzappeln, wenn sie sich darin verfangen haben

Naja. Jeder braucht nun mal ein Hobby!


Geschrieben

Ich halte Meinungsfreiheit außer bei Geschmacksäußerungen für falsch.
Auch zur Wahl gehen sollte nur jemand dürfen, der vorher einen Test über staatsbürgerliches Wissen gemacht hat.

90% aller Leute haben keine Ahnung aber eine Meinung. Ich halte das für fatal. Die Kretins spielen Meinungsbildung. Mich wundert, dass wir uns von mehr als Bananen ernähren.


Geschrieben

Klamottenkauf: Das soll sie mal mit ihren Freundinnen machen. Da hab ich als Mann nichts verloren. Äußerst undankbar. Solange sie nicht die Sanitätshausklamotten mit ihrer Oma teilt, kanns nicht so schlimm werden. Wenn sie eine passende Figur hat, sind Boutique-Klamotten für sie gemacht. Eigenartige Blusen, rosa Lacklederstiefel und ähnliche Kostümierungen verschwinden dann auch automatisch in der Versenkung, wenn sie nicht ankommen. Da muss man nichts sagen.

Konsum: Versuche es so zu drehen, dass ich nicht in die Nähe irgendwelcher Prospektverteiler komme. Lehne auch Rabatmarken ab. "Sammeln Sie die Punkte? NEIN!" Das klappt meistens. Viel Schlimmer sind die Telefondrücker. Eine Zeit lang war es unerträglich. Bin daher der Robinsonliste beigetreten. Was sich nicht daran hält, wird von einem anonymen Anrufbeantworter entmutigt. Nutze ansonsten die zum Anschluss mitgelieferten, unveröffentlichten MSN, oder eben das Handy, dessen Nummer auch nicht im Telefonbuch steht. Klappt bestens


Geschrieben

Mich wundert, dass wir uns von mehr als Bananen ernähren.


Von deutschen Bananen!


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