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Organspendeausweis


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

[...] Sie sagt der natürliche Sterbeprozess würde so nicht zuende gehen und man würde einem sterbenden Mensch zum Ende seines Lebens noch einmal eine sehr große Operation zumuten, an deren Ende dann erst der künstlich herbeigeführte Tod wartet.

Ich habe zwar noch immer meinen Organspendeausweis aber ich finde auch hierüber lohnt sich das Nachdenken!



Nein, darüber braucht man zumindest hier bei uns meines Erachtens nicht nachzudenken, denn hier wird schlicht von völlig falschen Voraussetzungen ausgegangen.
Ein guter Freund von mir ist ein excellenter Chirurg und seit einigen Jahren in der Transplantationschirurgie tätig, so dass ich mit der Materie ein wenig besser vertraut bin.
Die Organe dürfen bei einem Unfallopfer nur entnommen werden, wenn zweifelsfrei der Tod der betreffenden Person festgestellt wurde.
Damit ist der Prozess des Sterbens abgeschlossen und wird in keinster Weise unterbrochen.
Was jetzt kommt ist etwas völlig anderes, man erhält für die Dauer der Entnahme der Organe die sogenannten Vitalfunktionen des Körpers, um Schäden an den zu entnehmenden Organ zu vermeiden.
Aber dadurch, dass der Körper weiter mit Blut und Sauerstoff versorgt wird, lebt er nicht wieder, er ist zu diesem Zeitpunkt nur noch Hülle und keine lebende Person mehr.

Eine Entnahme von Organen bei einem noch lebenden Unfallopfer ist rechtlich unmöglich, denn das wäre, je nach Standpunkt, entweder Euthanasie, Sterbehilfe, oder schlicht Mord und wird strafrechtlich verfolgt.

Mag sein, dass ich da blauäugig bin, aber in dieser Beziehung glaube ich an die Ethik der Ärzte, denn so habe ich es bisher erlebt.


Geschrieben

man erhält für die Dauer der Entnahme der Organe die sogenannten Vitalfunktionen des Körpers


Genau darum ging es der Mutter. Deshalb die Ansichtssache, ab wann ein Mensch für jemanden tot ist und wie - wenn man nicht "dran rum pfuscht" oder wenn man was aufrecht erhält.


Geschrieben

Darum halten wir es für das Wichtigste überhaupt ,das die Angehörigen wissen,wie man zu Organspenden steht.
Wir haben schon einige Kollegen durch Arbeitsunfälle verloren,dadurch ist dieses Thema bei uns schon lange aktuell und wir beide haben recht klare Vorstellungen, wie der jeweils andere sich sein Ableben wünscht .Und für uns steht fest,das wir mit einer Spende jemandem anderen das Leben retten können.
Vielleicht sollte man sich auch bewußt machen, das es eine SPENDE von LEBEN ist und keine Verwertung brauchbarer Einzelteile wie bei einem Schrottauto.


Susi


Geschrieben (bearbeitet)

Ich selber habe auch einen Organspendeausweis und eine Patientenverfügung immer bei mir. Außerdem ist eine Kopie von beidem bei meinem Hausarzt hinterlegt.
Habe auch ein Testament gemacht (muss man, wenn man Eigentum hat), in dem ich verfüge, dass ich verbrannt werde und eine Seebestattung bekomme.


... Mal dumm gefragt, was ist eine Patientenverfügung ...



Erzähle ich dir, wenn du mich besuchen kommst oder wenn wir das nächste Mal telefonieren


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Eine Beschreibung deiner Wünsche für den Fall dass du Patient wirst - so kann man es beschreiben.

Ist eine rechtlich in der Theorie einwandfreie Festlegung, was man in welchem Falle im Krankenhaus mit dir machen darf und was nicht. Tatsächlich aber gibt es immer wieder Fälle, in denen ein anderes Handeln damit begründet wurde, dass der Patient gar nicht genug medizinisches Wissen hat, um beurteilen zu können, ob seine geäußerten Wünsche der Realität entsprechen.
Sowas sollte man daher von/mit Fachleuten ausfüllen und "beglaubigen" lassen.

Unter Justiz.Bayern Punkt de gibts eine sehr gute Broschüre zum Thema Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht: "Vorsorge".


Geschrieben

Eva - Ich hab die Sendung gestern auch gesehen.
Es sollte für jeden Bürger dieses Landes eine Selbstverständlichkeit sein, nach dem Ableben seine Organe zu spenden. Sollte er damit nicht einverstanden sein, muß er einen Zettel bei sich tragen, oder die Angehörigen sollten informiert sein.
Dann hätten wir in der EU nicht diese Organknappheit.

Stellt euch mal vor, ihr seid sterbenskrank und braucht ein Organ. Nun kommt der Arzt und teilt euch mit: " Sorry, wir haben kein Organ, sie werden spätestens nächste Woche einschlafen."

Und wieviele Menschen sterben jedes Jahr wegen zu wenigen Organen.

Knochenmarkspende ist auch so ein Thema.
Wir hatten vor Jahren in der Nachbarschaft einen zwölfjährigen mit "Knochenkrebs". Dank der schon vorhandenen Knochenmarksdatei konnte ihm geholfen werden. Heute ist er geheilt.
Ist so etwas nicht Anstoß genug, um sich testen zu lassen?


Geschrieben

In der Knochenmarksspenderdatei bin ich seit Jahren registriert


Geschrieben

Die Organe dürfen bei einem Unfallopfer nur entnommen werden, wenn zweifelsfrei der Tod der betreffenden Person festgestellt wurde.
Damit ist der Prozess des Sterbens abgeschlossen und wird in keinster Weise unterbrochen.



Nunja, ganz so ist es nun doch nicht: Es müssen zwei verschiedene Ärzte voneinander unabhängig in einem bestimmten Zeitraum den "Hirntod" bescheinigen.

...und da ist es nun mal eben die Frage ob ein Hirntoter wirklich tot ist , definiert sich unser Leben nur durch ein funktionierendes Gehirn??? Ein Hirntoter kann durchaus ohne künstliches Erhalten der Vitalfunktionen noch eine Weile am Leben sein weil das Herz noch schlägt......

Wie Abwechslungowl schon so passend gesagt hat: Die Frage ist, betrachtet man das für sich philosphisch-geistig oder medizinisch-faktisch.

Wie gesagt, habe auch einen Organspenderausweis, aber ich finde es lohnt sich darüber nachzudenken was das Leben ausmacht und was jeder für sich als das Ende des Lebens definiert.


Geschrieben


Ich wüßte auch nicht wo man soeinen herbekommt.



Hallo Ise. Einen Organspendeausweis bekommt man in vielen Apotheken, Arztpraxen, Krankenhäuser, bei einigen Krankenkassen usw. Oder halt bei der BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) bestellen oder dort als PDF-Datei runterladen.


Geschrieben (bearbeitet)

Liebe Zaunruebe, ich wollte Dich in keinster Weise angreifen, mit dem was ich schrieb; es ist meine Meinung und ich erhebe weder den Anspruch, dass jeder sie übernehmen muss, noch dass sie die alleinig richtige ist.

Jeder muss für sich entscheiden, wie er das sehen mag.

Ohne die Apparatemedizin gäbe es keine Unterscheidung zwischen Herz- und Hirntod, da selbiger durch den Herztod bedingt ist, deswegen ist für mich mit dem Hirntod das Leben definitiv vorbei.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

So sehe ich das auch Su


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