"Nachruf" für das Happy-Weekend-Sex-Kontakte-Magazin

[Gelöschter Benutzer]

Als ich soeben mittels der findigen Datenkrake Google, mir unbekannte Kontaktbörsen aufspüren wollte, stieß ich auf eine Auktion, in der jemand seine Happy-Weekend-Sex-Kontakte-Magazine aus den 80er Jahren anbietet. Und augenblicklich stiegen Erinnerungen in mir hoch, die mit diesem Kontaktmagazin in Verbindung stehen.

Ja, meine Jugend fiel in jene tiefdunkle triste Zeit der 80er, in der es noch kein Internet gab; - eine Dekade, in der man noch dazu verteufelt war - ständig in diese grässliche kaltherzige Hölle einzutauchen, die sich Realität schimpft.

Und während heute Millionen Männer und Frauen auf Sex-Kontakt-Portalen wie Poppen.de (sie mehr oder weniger befriedigende) sexuell orientierte Zusammenkünfte eingehen, war eine der größten Sexverkupplungsinstitutionen der 80er-Jahre das 14-tägig erscheinende Happy-Weekend-Sex-Kontakte-Magazin.

Als 18jähriger fiel mir dieses Magazin auf einem meiner ersten Kiezbesuche erstmals in die Hände, wobei es mich augenblicklich in seinen Bann zog.

Hierzu sollte man sich vor Augen führen, dass wir Burschen von einst sexuell längst nicht so aufgeklärt und übersättig waren, wie es die heutige Jugend ist. Da es kein Internet gab, kannten wir natürlich auch kein You Porn & Co. Und somit hatten wir auch keinen Zugang zu Hunderttausenden frei zugänglichen Hardcorepornos, wie es heute theoretisch jeder Knirps im Grundschulalter hat, insofern er über einen PC mit Internetzugang verfügt.

War man in den 80ern minderjährig, so gelangte man in der Regel nur über Kontakte zu Älteren an pornografisches Material. Tja, oder man musste eben seine Phantasie bemühen – so ganz ohne hochauflösende Wichsvorlagen.

Grausam, nicht wahr?

Doch meine Jugend fiel nun einmal in diese tiefdunkle triste Zeit ohne Breitbandanschlüsse und Smartphones. Doch um keinen Preis der Welt würde ich mit einem heute 18jährigen Jüngling tauschen wollen! Es war einfach aufregend und geil, wenn ich eines dieser Happy-Weekend-Magazine in meinen Händen hielt und dieses heimlich durchblätterte. Es war voll von sexuellen Inspirationsquellen und gleichsam dienten mir viele darin enthaltende Geschichten und Anzeigen als Wichsvorlage.

Und wenn ich einer Frau oder einem Pärchen ein Antwortschreiben verfasste, war dies nicht vergleichbar mit dem heutigen Messages versenden auf Kontaktportalen.

Ich investierte früher bei einem Anschreiben viel mehr Zeit. Schließlich gab es vor dem Beginn des Internetzeitalters noch kein (gefühltes), alles erschlagendes Überangebot, an in Frage kommenden Sexpartnern. Und so bemühte man sich noch mehr um den einzelnen Kontakt.

In jeder Happy-Weekend-Ausgabe fand ich z.B. lediglich eine Handvoll Anzeigen, die meinen persönlichen Geschmack trafen; - wo es von der Entfernung – den sexuellen Vorlieben – und vom Anforderungsprofil der Suchenden her passen konnte. Und so machte ich mich mühevoll ans Werk und verfasste handschriftliche(!) Antworten und legte diesen echte Fotos von mir bei.

Nun, heutzutage läuft das alles weit weniger anstrengend; - dafür aber auch weit weniger abenteuerlich ab. Heute legt man sich auf einem der vielen Sex-Kontaktportale im Internet einfach ein Profil an, lädt anschließend ein oder mehrere Fotos von sich hoch, auf denen man mehr oder weniger von sich zeigt - und schreibt alsdann in seinem Profiltext, was man sucht. Und selbst diesen (für viele bereits viel zu zeitimmensen) Aufwand muss man nicht mehr betreiben, sondern kann seine sexuellen Vorlieben einfach per Klickverfahren auswählen und anzeigen lassen. Auch muss man heute keine Briefmarken mehr investieren oder wochenlang auf eine (mögliche) Antwort warten.

Nein, heute erhält man eine „Kein-Interesse-Textvorlagen-Antwort“ oft bereits nach wenigen Sekunden, insofern man denn überhaupt durch den Kontaktschutzfilter einer/eines „Angeschmachteten“ kommt.

Schöne neue Welt, nicht wahr?

Eine Kontaktwelt, in der das Selbstmarketing längst salonfähig geworden ist. Und so verkauft sich jeder, so gut (schlecht) er eben kann. Und der Begriff Kontaktbörse erhält heute eine ganze neue Bedeutung, denn bei der Kontaktsuche via Internet greift derselbe Mechanismus wie in der freien Marktwirtschaft. Es gilt das Gesetz von Angebot und Nachfrage. Der Kontaktsuchende als Aktie, dessen Kurs steigt und fällt – festgelegt u.a. durch die jeweilige Community-Ratingagentur, in der jedes Ratingmitglied den Kurs eines Profils oder Fotos durch Benotung ebendieses mitbestimmt. Wobei die Anzahl der Profilaufrufe (Nachfrage) den wichtigsten Wert liefern!

Und somit kann Mann/Frau in der schönen neuen Kontaktwelt sogar Befriedigung erfahren, ohne sich überhaupt auf eines dieser anstrengenden (da realen) Sexdates einzulassen, - nämlich indem sie sich einfach an ihren Statistiken, Gästebucheinträgen, virtuellen Freunden, Profilaufrufen, Verlinkungen etc ergötzen.


Nun, ich bin froh, dass ich auch noch die Zeit vor diesen großen technischen Errungenschaften miterleben durfte. Eine Zeit, in der ein Kontaktmagazin wie Happy Weekend noch eine ganze andere Bedeutung (für mich) hatte, als dies heute der Fall ist.

Und ich frage mich gerade, ob die erste Frau, die ich seinerzeit über Happy Weekend kennengelernt habe, heute wohl das Internet zur Kontaktsuche nutzt? Schließlich war sie damals bereits 40 Jahre alt, als wir uns (während meiner Arbeitszeit als Briefzusteller) in einer Kneipe getroffen haben, was mich übrigens beinahe meinen Job gekostet hatte, weil es rauskam.

Wer weiß, vielleicht ist sie hier heute als reife Lady auf Poppen.de unterwegs. Und wäre es nicht ein Gaudi der Moderne, wenn ich sie hier tatsächlich finden und wiedererkennen würde, ihr dann allerdings keine Nachricht senden könnte, weil ihre Filtereinstellungen irgendetwas an meiner (Un-)Person so abstoßend finden, dass mir jede Kontaktaufnahme zu ihr verweigert wird?

Leb wohl, Happy Weekend – willkommen auf Poppen.de & Co!

bearbeitet August 10, 2011 von Gelöschter Benutzer

[Di****]

Dat ist doch so ein Magazin mit Schweinkram drin, oder?

[Gelöschter Benutzer]

Ich weiß ehrlich gesagt nicht,
was heute der Inhalt der Happy Weekend-Magazine ist

früher waren es vor allem Sexkontaktanzeigen


Ich glaube, jeweils immer so 2000-3000 je Ausgabe

.dazu ein paar Fotoserien - und schweinische Storys

..also all das, was man heute im Überfluss und umsonst im Netz findet

bearbeitet August 10, 2011 von Gelöschter Benutzer

[Lu****]

hatte von diesem Literarischen Kleinod auch schon einmal ein Exemplar in der Hand.
Möge es in Frieden Ruhen.

In stillem Gedenken
Luka

Ich nehme diesen Prrreis nicht an.

[Gelöschter Benutzer]

Also, nicht das der falsche Eindruck entsteht--- es gibt dieses Magazin noch ..deshalb "Nachruf" in Anführungszeichen gesetzt

also eher (m)ein persönlicher Nachruf an die alte Zeit und das alte Happy-Weekend

..denn es ist eben nicht mehr das Happy Weekend von früher, eben, weil sich druch das Internet viel geändert hat.

Gerade gefunden, dass durch stets rückläufige Kontaktanzeigen der Augemerk jetzt wohl mehr und mehr auf Reportagen und Dokumentationen über Swinger-Clubs liegt und jedem Heft eine DVD beiliegt.

bearbeitet August 10, 2011 von Gelöschter Benutzer

[Di****]

Aber die DVD ist auch voll mit Schweinkram (hat man mir erzählt).

[Gelöschter Benutzer]

Jo....die gute alte Happy-Weekend...was mich betrifft gar nicht sooo lang her und meine erste geschäftsidee...

Mein Dad hatte früher nen kiosk wo ich liebend gern Revision gemacht habe...(würde Vadder diesen FRED lesen wüsset er warum*g)
die übergebliebenen Happy-weekends konnte ich dann immer haufenweise aufm Schulhof verticken und mein erstes BMX finanzieren. Scheiss auf Mathebuch...man muss halt Proritäten setzen
...und mein stoff war besser als der schulhof übliche Haschisch kram

[Gelöschter Benutzer]

Ja, sowas meinte ich

... früher hatte das Happy Weekend noch einen ganz anderen Stellenwert

..doch heute. wo jeder zweite 14jährige Pornobilder und Hardcorepornos auf seinem Handy/I-Pod & Co hat, kannste damit niemanden mehr beeindrucken


Nein, heute würdest du damit kein Geld mehr für ein BMX zusammenkriegen

bearbeitet August 10, 2011 von Gelöschter Benutzer

[Gelöschter Benutzer]

Dat ist doch so ein Magazin mit Schweinkram drin, oder?

nehhhhhhhhhhhhhhhhhh. abber nich hier, sind wa doch brav* flöt.*

[Gelöschter Benutzer]

nehhhhhhhhhhhhhhhhhh. abber nich hier, sind wa doch brav* flöt.*

Ja genau, HIEEEEEEER sind ALLE brav

[Samba46]

Ja sicher das alle brav hier ha ha ha
aber mal im ernst auch ich habe mir alle 14 tage das Happy Weekend reingezogen ja förmlich verschlungen und die zeit zwischen den ausgaben kam einen manchmal schon ziemlich lang vor.
heute kannst im netz ja jeden tag neue geile geschichten lesen und ich denke mal die macher des HW haben arge absatz schwierigkeiten und ob es das HW noch gibt ich weiss es nicht.

[Ni****]

Tja, früher war vieles anders und womöglich auch besser. Das HW kenne ich auch noch. Damals gab es dort die Empfehlung das Swinger Gummiringe am Handgelenk tragen sollten, als Erkennungszeichen im Alltagsleben. Die Hefte waren nicht schlecht, aber mit etwa 19 DM damals schon teuer.

[annalena_dwt]

Jaa,
das war ne schöne, spannende Zeit.
Das HW hat aber weniger mein Gefallen gefunden.
Da gab`s z.b. auch noch das "JOY" später dann umbenannt in "Josy", hatte m.E. den Vorteil das es in 4 Regionen N-W-S-O aufgeteilt war und so den reisefaulen ein "regional" abgegrenztes Kontaktangebot anbieten konnte.

Es war irgendwie spannend auf Reaktionen der Angeschriebenen zu warten und ich hab zumindest das Gefühl, ich hatte mehr Treffen.

wie gesagt: es war ne schöne Zeit.

bearbeitet August 15, 2011 von annalena_dwt

[Ex****]

Achja, das gute, alte Happy Weekend.

Ich kann mich noch sehrgut an meine ersten HW erinnern.
Ich fand damals ein paar Heftchen in einem Papiercontainer und kam große Augen beim durchblättern (und auch anderes wurde größer).
Damals war ich etwa 13 Jahre alt und hatte soetwas noch nicht gesehen.

Also, was tun jetzt?

Erstmal die "Beute" geschnappt und mit dem Fahrrad ab ins Feld, ein ruhiges Plätzchen gesucht und dann sehr viel Spaß gehabt.

[Gelöschter Benutzer]

Also erst einmal vielen Dank an den Piraten für diesen fantastischen Fred!!!
Ich musste bei deinen Ausführungen wirklich lachen, da alles bestens zusammen passt. Auch die anderen Beiträge erschütterten meinen Lachmuskel und liessen längst vergessene Erinnerungen an die gute alte Zeit aufkommen, in der man sich als kleiner Rotzkopp, während der Wartschleife beim Friseur, die "Neue Revue" oder ähnliche Tittenheftchen unter den Pulli schob und es nicht abwarten konnte, dass die Friseuse endlich mit dem blöden geschnibbel fertig wird, damit man schleungst ins nächste Gebüsch abtauchen konnte,um sich seine Errungenschaften endlich ansehen zu können.... WOW, war das aufregend!!!
Und dann, kammen die Altpapiersammlungen vom Fußballverein, an denen man so wahnsinnig gern teil nahm, weil es immer, aber wirklich immer, echte Pornoheftchen wie Happy Weekend oder diese Climax-Dinger zu finden gab.Was es da alles zu sehen gab, war der echte Wahnsinn!!!!!!
Und heute??? Ehrlich gesagt, ziemlich langweilig und oberflächlich...
Bin aber wirklich auf die folgenden Beiträge sehr gespannt und freu mich drauf, zu erfahren, wie es anderen in ihrer Sturm und Dranzeit erging.

[Gelöschter Benutzer]

Hier kommen aber Jahreszahlen zusammen...willkommen im Club!
Da gab es z.B. auch noch "Praline" und "Sexy", die Heftchen hingen immer am Kiosk und man kaufte sich irgendeinen Schrott, um sich die Tit(t)elbilder genauer ansehen zu können. Bis man sich traute nuschelnd eines dieser dann als Wichhsblätter durchaus funktionierenden Heftchen zu kaufen...

[nickless001]

Jepp, ich erinnere mich dunkel...grins! Aber ob das wirklich besser war als heute? Sicherlich musste man sich mehr "Mühe" geben, und sei es nur weil das ganze handschriftlich lief, mit Rückumschlag und so weiter. Aber Fakes gabs damals auch schon, oder? "Wenn du mir soundsoviel DM in Briefmarken sendest, kriegst du diese und jene Fotos von mir" - na, sicher doch...!

Da waren dann die Fotostrecken (ok: die Pornos!) schon besser, genau wie die "Vorschau" auf die nächsten Videos (jepp, gabs damals noch, war sogar "Standard")!

Wie gesagt, bis Mitte oder meinetwegen Ende der 90er waren HW und ähnliche Magazine "das Mittel der Wahl" aber besser oder schlechter als das Net heute zum Daten waren sie auch nicht...!

[ne****]

Die Happy weekend ist nun wirklich Geschichte, 1124 im September die letzte Ausgabe, Videorama  insolvent. ....bei bye

[Lo****]

Das ist der Lauf der Zeit und war abzusehen. Die Kontaktsuche über das Internet ist einfacher und schneller als über die Printmedien. Das HW war seinerzeit (70ziger Jahre bis Anfang der 2000er) das Kontaktmagazin für viele Swinger & Neugierige.Es gab viele positive Erfahrungen & Erlebnisse, wenige negative.  Fakes und Bildersammler gab es heute wie damals, nur ist es heute im Internetzeitalter einfacher zu faken als damals. Danke HW für die tollen Erlebnisse!  Heute macht poppen.de und andere Plattformen da weiter, wo der Silwa Verlag aufgehört hat. 

[wa****]

Das war früher wirklich ein geil Magazin,aber leider haben die Macher und die geile Kyra die Internetzeit etwas verschlafen.Das HW mußte vor einen halben Jahr die Hände haben und in Konkurs gehen. Ich war immer wieder begeistert von der DVD, die bei jedem Heft mit dabei lag.

[Di****]

War des schon grünes Heft in Schulheftgroesse??

Dann kenn ich det och noch

[wa****]

• Hallo DickeElfeBln,
• das Heft hatte Schulheftgrösse, aber die Farben waren verschieden (grün gelb, blau und rot) .usw.

[Bi****]

Jaja, lang ist es her und ich erinnere mich noch gut daran, dass ich mit meiner damaligen Lebensgefährtin alle 14 Tage in Bonn aufschlug und wir persönlich die Werbungen für unsere Swingerclubs  Christines Partytreff in Wesseling und den Partytreff Köln-Ostheim aufgegeben haben. Gerne erinnere ich mich auch an die Party zu Harry-S.Morgan`s Geburtstag in Dortmund. Mit der großen Überraschung, dass wir uns dann selbst auf einer Video-Kassette von diesem Tag wiederfanden. So manche Stars und Sternchen durften wir in dieser Zeit kennen lernen. Inzwischen schon etliche verstorben, wie der liebe Harry, und viele andere nicht mehr im Geschäft, vom Internet-Zeitalter überrollt.