Jump to content

IGNORINA - Skizzen Teil 1


Empfohlener Beitrag

Der Text ist hei

Um weiterlesen zu können benötigst Du einen Account.
Jetzt kostenlos registrieren!

Jetzt registrieren
Geschrieben

IGNORINA - DER ERSTE JOB


Teil 1 - Feldforschung

Biografisches:
Name: Katerina Morgentaler
Spitzname: Ignorina
Nichte von Tilly Morgentaler (Ignorella)
Autorin der Kurzbiografie von Klam Swietz.
Auto: Porsche Spyder
Schamlos, gebildet, selbstbewußt, unabhängig
Einkommensquelle: Redakteurin bei einer Gazette.
Zitat aus K. Morgentalers Artikel:
Als Transsexuelle bezeichnet unsere Gesellschaft Männer, die sich mit Anziehsachen für Frauen kleiden, äußerliche Geschlechtsmerkmale anpassen (Penis zu Vagina operieren) und Männer, die den subjektiven Eindruck offenbaren, im "falschen Körper geboren" worden zu sein. Eine Affinität für ein bestimmtes Geschlecht ist damit zwar ursprünglich nicht verbunden, der Begriff "Transe" jedoch ist ein allgemein akzeptiertes Synonym für Männer in Frauenkleidern und wird mit Homosexualität verbunden. Die Zahl der bekannten männlichen Transsexuellen ist um ein Vielfaches höher als die der weiblichen Varianten.

Teil 2 - Gnadenloses Territorium

Robin schlug das Exemplar des "Profile Megazine" zu, als die Ansage des nächsten Haltepunktes durch die aufgerissenen Lautsprecher gepresst wurde. Es war noch keine zwei Monate her, als er Zeuge wurde bei einer Rumschubsrei mit Todesfolge in einem Waggon der städtischen Verkehrsbetriebe. Er hatte dem Jungen nicht geholfen und schämte sich dafür nicht im Geringsten. Er erkannte ihn sofort, obwohl dieser, auf dem Boden zwischen zwei Waggons liegend, das Blut, das aus einer Wunde am Hinterkopf schoss, im ganzen Gesicht verteilt hatte. Robin hatte seine Sonnenbrille gerade gerückt und seinen Blick von dem Jammerden abgewandt. Er hatte sich an den nächsten Ausgang gestellt und der Schlägergruppe den Rücken zugedreht. Mit seiner rechten Hand machte Robin einen Stinkefinger. Als er den Waggon verlassen hatte, entspannte sich Robins angespannte Miene. Nach 200 Metern Fußmarsch fummelze er seinen Haustürschlüssel aus der inneren Jackentasche und huschte in seine kleine Wohnung und ließ die Tür leise ins Schloss klackern. Robin riss sich die Kleidung vom Leib, ließ ein altes Senfglas voll Amaretto laufen und setzte sich auf sein Bett. "Du Arsch." sagte er langsam mit grollender Stimme. Du blödes Schwein, Du fasst keine mehr an." Im Spiegel an der Wand gegenüber betrachtete er seine Wunden. Er war mit über 80 Stichen genäht worden und war noch halbwegs glimpflich davon gekommen, als einige Dutzend Demo-Gegner sich ihnen in den Weg gestellt hatte. Es waren keine Skinheads oder Neonazis, es war auch bei der Gerichtsverhandlung keine feste politische Gruppierung zugeordnet worden. Robin und 6 Freunde waren vielleicht nur zufällig am falschen Platz. Der Jüngste von den Angreifern hatte wieder und wieder wahllos auf die Zusammengebrochenen eingeschlagen, der Jüngste, den Robin heute in der Srassenbahn wiedersah, und dem er ohne Mitleid zu empfinden beim Verrecken zusah.


3 - Ins Netz gegangen

MIt 14 Punkt Tahoma getippt:

1. Robin empfindet größte Lust, wenn er ein Mädchen sein darf und dem anderen Geschlecht, in diesem Fall dem männlichen zugetan sein kann. Je nachdem, wie er seine Metamorphose gestaltet, haben sich bestimmte Reaktionen darauf etabliert.

2. Trägt Robin Damenwäsche, schminkt sich wie eine Frau und ahmt typisch weibliche Körpersprache und Sprechweise nach, wird das in den meisten Fällen als sexuelle Spielart verstanden und gestattet.

3. Verändert Robin nichts an seinem Erscheinungsbild und unterwirft sein Verhalten begehrenswerten Männern gegenüber nicht einem gesellschaftlichem Konsens, sondern befreit das Mädchen in ihm vollständig, ohne der Gesellschaft Orientierungspunkte anzubieten, wird er als unheimlich, durchgeknallt empfunden.

4. Um ständig von Neuem beginnenden Erniedrigungen zu entgehen, präsentiert Robin sich öffentlich als DWT. Unzufrieden und hadernd mit sich selbst ob der mißglückten Befreiung seiner eingegrenzten Sexualität versucht Robin, die Antriebsfeder seines Mädchendaseins, nämlich den Wunsch, unschuldig und unverdorben zu sein, zurück zu drängen, indem er eine aggressive Promiskuität zelebriert.

Mit Kugelschreiber an den Rand gekritzelt:

Reaktionen darauf, Weitere Themen, Fakes als reale Gebenheit.
Fake = Fälschung. Gefälschtes Geschlecht oder gefälschte Gefühle, was wiegt schwerer?

Fakevarianten und Motivationen.

Fakevorwurf als Legitimation für persönliche Angriffe nach einer Abweisung.

Umfrage: Mit welcher Suchmaschine googelst Du?


Geschrieben (bearbeitet)

Abbruch und Aufbruch

"Was wisst ihr schon?" sagte Robin laut. Er stand mit durchgedrücktem Kreuz vor dem Spiegel und spannte seine Brustmuskeln an. Er mochte diese Pose und schnitt Grimassen dazu. Sein Blick fiel auf die September-Ausgabe des Profile-Megazines, das auf der Kommode lag. Das Titelbild zeigte die Ruine eines Fabrikgebäudes. Es war bereits zu großen Teilen eingestürzt und wirkte, als würde es bei der kleinsten Erschütterung in sich zusammenfallen. Am unteren Rand war der Hinweis auf einen der Tests, für die dieses Magazin bei Outdoor-Sex-Aktivisten so beliebt war. "Die geilsten Bauruinen - 10 Locations, die es schon morgen nicht mehr gibt" stand dort zu lesen. Robin muste grinsen bei dem Gedanken an das Interview, das eine Autorin dieses Magazines mit ihm führen wollte. Er sah sie schon Parallelen zwischen seiner Person und der Bauruine herstellen wie das in den Medien fast aller Coleur so üblich ist. "Was...wisst...Ihr schon!" wiederholte Robin, diesesmal trotziger im Tonfall. Er zupfte an dem letzten Pflaster herum, das noch auf seine Begegnung mit den Demo-Schlägern hindeutete, riss es ab und liess es in den Papierkorb fallen. "Herr Robin, die Wunden sind jetzt fast verheilt, zumindest aüßerlich. Wie fühlt es sich an..." fragte er sein Spiegelbild, stand kurz still und begann von neuem: "Ey Robin, Du bist ja jetzt ziemlich bekannt geworden durch diese Geschichte. Was hat sich verändert, seit die ganze Nation..." Robin kramte frische Kleidung aus dem Schrank, zog sich um und machte sich auf den Weg zum vereinbarten Treffpunkt. Das Profile-Megazine nahm er mit, um sich ein Bild von der Interviewerin zu machen, die in dieser Ausgabe drei Artikel verfasst hatte. Alle drei würde er als pseudowissentschaftlich verbrämtes Geschwafel bezeichnen, dachte Robin und nahm sich vor, kein Blatt vor den Mund zu nehmen und sich nicht einschüchtern zu lassen von diesem Presse-Häschen. "Feigling", sagte er zu sich selbst, als der wehrlos am Boden liegende Sterbende ihm in den Sinn kam, "Feigling" .


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Ich bitte um etwas Geduld. Die Einleitung wird das nächste Mal beendet sein. Die eigentliche Begegnung wird nicht in diesem Stil weitergehen.


×
×
  • Neu erstellen...