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Grenzbereiche des Tolerierbaren


Ballou1957

Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

[tr]*edit by admin: Da wir Menschen sind, können auch wir etwas übersehen. Es ist an Dir eine Forenmeldung darüber abzusetzen ... indiskutabel war der enthaltene Angriff in diesem Posting, von daher gelöscht[/tr]

Nix gegen Männer, die mit Puppen sexeln. Aber warum muss so eine Puppe kindlich wirken? Das halte ich dann auch für bedenklich, da die Grenzen zwischen Wunsch und Wirklichkeit oft genug fließend sind.


bearbeitet von Topi
*Teilposting gelöscht*
Geschrieben

Nix gegen Männer, die mit Puppen sexeln. Aber warum muss so eine Puppe kindlich wirken? Das halte ich dann auch für bedenklich, da die Grenzen zwischen Wunsch und Wirklichkeit oft genug fließend sind.



Da müßte man genauso fragen, warum in Pornoheften Erwachsene Frauen als GIRLS zurechtgemacht sind und etliche Männer sich damit einen von der Palme wedeln. Da wird doch auch einiges an Bedürfnissen geweckt.
Die Treffen dann im RL auf Mädchen ab 14 die zurechtgemacht sind wie 18jährige. Da ist doch die Versuchung groß das mal umsetzen zu wollen mit so einem jungen Mädel.
Die Männer, die sich so eine Puppe kaufen, wissen denke ich, dass es in ihrem Leben nicht stimmt und haben sich ein Ventil geschaffen.


Geschrieben


Neuer Appendix:
.
.
So, das sind nur die uns bekannten persönlichen Schicksale. Und, weiterhin alles einfach hinnehmen? Das ist so widerlich, wie locker man mit dem Thema umgeht.


Schlimme dinge, doch wirklich alle mit pädophilem hintergrund ?
Man muss, gerade bei so einem thema, so schlimm es auch sein mag, oder eben weil es so schlimm ist, genauer diferenzieren als bei einem verkehrsdelikt.

Nicht tolerieren, doch auch keine hexenjagd nur aus emotionen heraus.

Und das unsre gesetze bei den straftaten zu lasch sind - das ist ja nun fast allen bekannt, wurde schon oft, sogar in den medien angeprangert - doch wieso tut sich nix ?
Gerade dieses jahr hätte das volk wieder die möglichkeit, den politikern unangenehme fragen zu stellen.

Wenn es nach uns ginge, sollte ein straftäter im sexuellen bereich gezwungen werden, sich dem zu stellen, was er angerichtet hat. ( und da schliessen wir "erwachsenenmissbrauch" nicht aus ). Keine strafe unter 10 jahren, aber auch während dieser zeit massive psychologische hilfe. Entlassung nur, wenn unabhängige gruppen bestätigen, das er seine obsession im griff hat. ( und diese tests gibt es )
Nur ob höhere strafen helfend sind, sei dahingestellt - siehe USA und die strafen dort.

Hinnehmen ? wer sagt das ? Doch wo bitte sind eure vorschläge ?
Was kann man wirklich ändern .. WIR .. nicht irgend ein virtueller gesetzgeber, der lahmer ist als eine festgeklebte schnecke ?

Jetzt hat man sich ja mal bewegt - siehe die neuen gesetze zur schweigepflicht der ärzte und der PFLICHT der jugendämter, nur nach augenschein und nicht nach aktenlage zu entscheiden.

  • </p><p>
  • Wieso ist die dunkelziffer bei sexualdelikten bei kindern die höchste im ganzen strafbereich ?
  • Wieso wird es innerhalb der familie immer noch oft als "bagatelle" gesehen ?
  • Wieso wird in vielen dingen überreagiert und bei anderen dingen weggesehen ?
  • Wieso reden wir hier nur über missbrauch, wieso nicht auch über verwahrlosung, verhungern, schlagen ?
  • Ist es richtig, das "erbvertrauen" der kinder gegenüber erwachsenen in ein "erbmisstrauen" zu verwandeln ?

Viele fragen, wenig antworten ... und wie bei einer hydra - eine antwort gebiert mehrere fragen.

Pädophilie ist eine varianz der sexualität, die wir als krankheit sehen, dessen müssen wir uns immer bewusst sein. Man kann die leute nicht bestrafen, weil sie pädophil sind - sondern nur, wenn sie dies nicht beherrschen können/wollen und kinder schädigen. Und wir müssen ( siehe oben ) die pädophilen von den psychopatischen menschen differenzieren, weil therapie und prognose ganz anders sind.

Ich muss ganz ehrlich sagen, diese vorschläge, alle, die pädophile neigungen haben, einfach wegzusperren ( ob nun gefängnis oder klinik ist egal ) erinnert sehr stark an die diskussionen, die vor vielen jahren noch im bereich der homoerotik geführt wurden.
Und bevor ein schrei losgeht, NEIN, wir wollen es nicht legalisieren oder beschönigen, nur darauf aufmerksam machen, das strafe allein keine lösung sein kann.
Nebenbei ist die pädophilie kein "erzeugnis der moderne". Pädophile spiele zusammen mit homoerotik war vor vielen tausend jahren "normal" z.B. in griechenland, dem nördlichen afrika und auch in rom. Und weiter verbreitet als heute - also kann es nicht unbedingt schuld der neuen medien sein.

Zu dem thema hantai/manga und der sich darauf aufbauende pseudowelt der kinder und jugendlichen: Primär nicht zwingend pädophil, doch ein platz, wo ein pädophiler gut ein opfer finden kann. Doch das gleiche kann man auch z.B. von bestimmten Bädern sagen ( ich kenne eins bei köln ) wo die anzahl pädophiler übergriffe so gross war, das man überlegte, es zu schliessen. Und nur, weil die räumlichen gegebenheiten halt .. ungünstig waren.

tatso

PS: und ja, es ist sehr schwer, dieses trauma nicht an die kinder "weiterzugeben"
Und ich gebe auch zu, das man hypersensibilisiert ist, wenn eines der kinder auch nur mal von einer anderen person nach dem weg gefragt wird.
Doch alle unsre kinder ( gesamt 5 ) sind, denken wir, recht frei und offen in ihrer sexualität.


Geschrieben

Tatsache das der Ursprung von Manga und Hentainichts mit pädophil zu tuen hat .
Da muß man mehr wie unterscheiden und nicht Vorverurteilen.
Genau wie nicht jeder Puppenliebhaber sich eine kaufen würde ,die wie ein Kind aussieht!
Schlimm empfinde ich ,wenn man überlegt wieviele entrüstet tuen ,wenn man im Internet vom Staat aus versucht Seiten mit Kinderpornografien harthaft zu werden .Angeblich wegen Freiheit und so weiter ,aber anderseits toleriert ,das es ein Markt ist ,der nicht anders mehr im Griff zu bekommen ist.

Man sieht doch allein die Puppen ,die unsere Mituser hier zeigen, solche Puppen können durch das Internet straffrei vertrieben werden und jeder der etwas vom Leben kennt ,weiß welche Liebhaber Kinderpuppen ansprechen.
Nicht ansprechen oder wegschauen hat nicht immer etwas mit toleranz zu tuen .
Meine Freundin ist als Kind von ihren eigenen Vater udn Onkel mißbraucht wurden ,das schlimme sagt sie mal war ,das es viele ahnten ,aber keiner wirklich etwas tat.
Wieso soll man nicht solche Seiten die solche Puppen vertreiben nicht versuchen Anzuzeigen. Nicht nur hier im Forum puplik machen ,sondern real was tuen?


Geschrieben


Wieso soll man nicht solche Seiten die solche Puppen vertreiben nicht versuchen Anzuzeigen. Nicht nur hier im Forum puplik machen ,sondern real was tuen?



  • </p><p>
  • die sind meist in ländern beheimatet, wo der vertrieb nicht strafbar ist
  • die sind so flexibel und der buschfunk ist so schnell, das die schneller die url wechseln als die wolken ziehen.
  • der profit ist so gross, das es schwer ist, dies zu unterbinden
  • wenn so ein teil ( egal ob puppe oder anderes) vom zoll gefunden wird, hat der empfänger ein problem
  • und selbst der versuch, solche seiten zu sperren, funzt nur, wenn die neuen URL schnell bekannt werden.


und die seiten sind nicht das schlimme, es ist nur die spitze des eisberges.
geht in kazaa oder emule - gebt in die suche " pedo" ein - wenn ihr weniger als 10.000 bilder/videos/texte findet, habt ihr eine schlechte zeit erwischt.

tatso


Geschrieben (bearbeitet)

Vollkommen richtig, @Tatso - so ist die Realität.

Im konkreten Fall bekommt jemand in Deutschland Ärger, der die Seite verlinkt hat und noch einige andere innerhalb der EU, die diese Puppen einschleusen (geschieht übrigens teilweise geschickt als Theatermaterial, Mangapuppen, nur als Torso etc.) aber die eigentliche Seite ist wahrscheinlich heute schon wieder über neue URL und Links on.

@Hexe
es ist nach wie vor so, dass Manga und Hentai für sich weder pädophilen Ursprungs sind noch generell pädophil sin - Mangas ohnehin nicht - Sie werden als Kanal benutzt - und Hentai in der heutigen Form können dazu hervorragend benutzt werden, weil das Verjugendlichungsschema dort sehr weit vorangetrieben wird.

@angel
ich verweise auf den vorletzten Beitrag von Tatso, wo die Charaktisierung von Pädophilie als Krankheit sehr gut erfolgt ist. Pädophile mit Selbstkontrolle und Therapiebereitschaft haben ganz andere Probleme als sich Puppen als Ventil zu besorgen.
Und es geht tatsächlich nicht nur um Pädophilie - das größere Problem sind tatsächlich Psychopathen, die für sich die Freiheit beanspruchen Kinder zu mißbrauchen - und die illegale Beschaffung einer verbotenen Silikonpuppe, um darüber ein Ventil zu haben?
Sorry, das ist für mich eher Wunschdenken, um die Welt ein wenig heiler zu machen.

Hin- statt wegschauen ist nicht viel - aber es ist das erste, wozu wir aufgefordert sind.


bearbeitet von Ballou1957
Satz vervollständigt
Geschrieben


Die Bilder ermöglichen leider auch die vorschnelle Abgrenzung: das eine ist schlimm, das andere nicht!...
...
Freunde, seit ihr wirklich so naiv, zu glauben, dass diese Puppen dazu beitragen, Kinder vor Mißbrauch zu bewahren? .... [fehlend: zu können]
...
Was seit dem Auftauchen der Bilder völlig verschwunden ist, für mich aber das wirklich Spannende bleibt, ist der Blick auf die Grenzverwischung, die dem Ganzen zugrundeliegt:
...
Und das ist ein Handlungsbogen, der hier gespannt ist und sein Ausgangspunkt ist, dass klare Grenzen aufgeweicht werden und Konturen verschwinden, ....
...
Also bitte: Laßt euch von den Bildern nicht vom Nachdenken abhalten!


Wenn ich mein Blut in höher gelegene Regionen pumpe, ergeben sich zwei Gedanken:

erstens: rhetorisch geschickt !

"vorschnelle": eine Abgrenzung in legal / illegal ist eine ja/nein Frage. Wer die Antwort automatisch als vorschnell abtut, übersieht die Handlungsnotwendigkeit.
"klare Grenzen": welche "klare Grenzen" gab es denn, die z.B. kulturunabhänigig überall gelten / gegolten haben?
"Grenzverwischung": Das mit "Dreck" viel Geld gemacht werden kann, war noch nie ein Geheimnis. Überinterpretation zur Verdeutlichung: Wer betreibt diese bewußt / aktiv? Der Illuminatenorden?

zweitens: ?
Von dem Puppenbeispiel lösgelöst, wäre es die Ausgangsfrage:
Welches Verhalten ist zu dulden bzw. mit welchen für jedes Individuum unterstützten Kriterien, die zeitlos und kulturlos überall gelten?
Oder: was ist normal? (bitte nicht ausdiskutieren)
Es ist nicht beantwortbar, aber ich lasse mich gerne belehren.

Wenn der TE der Meinung ist, die Grenzen der Duldung haben sich in einen Bereich mit zu lockeren Umgang verschoben, erwarte ich vergleichbare Beispiele als Beleg.
Das Puppenbildbeispiel (von Ballou) hier zeigt: niemand sagt "sehr hübsch-lass andere damit glücklich werden"


Geschrieben

@0815Erwin

eine Abgrenzung in legal / illegal ist eine ja/nein Frage. Wer die Antwort automatisch als vorschnell abtut, übersieht die Handlungsnotwendigkeit.


Nicht ganz richtig: die Einteilung in legal/illegal ist EINE Antwort aus der Handlungsnotwendigkeit entspringt. Aber ich habe von vorschneller Abrenzung in eine andere Richtung gesprochen: wenn die Aufteilung der Selbstberuhigung dient, ist sie in meinen Augen tatsächlich vorschnell, weil sie übersieht, dass das Feld bereits im legalen Bereich bereitet wird.

welche "klare Grenzen" gab es denn, die z.B. kulturunabhänigig überall gelten / gegolten haben?


Brauchen wir sie gleich kultur- und zeitübergreifend? Ist es falsch Menschenrechte zu formulieren und zum Gesetz zu erheben, weil es sie in anderen Ländern NICHT gibt oder sie in einer anderen Kultur irgendwann explizit abgelehnt wurden? Du widersprichst Dir außerdem: oben sprichst Du von einer ja/nein-Frage, die gar Handlungsnotwendigkeit nach sich zieht - jetzt sagst Du: Letztlich ist nichts klar abgrenzbar!

Das mit "Dreck" viel Geld gemacht werden kann, war noch nie ein Geheimnis.


Was mir fehlt: Worauf willst Du mit diesen Bemerkungen hinaus?

Welches Verhalten ist zu dulden bzw. mit welchen für jedes Individuum unterstützten Kriterien, die zeitlos und kulturlos überall gelten?
Es ist nicht beantwortbar, aber ich lasse mich gerne belehren.


DAS ist rhetorisch nicht geschickt: die Frage ist zu deutlich bereits so formuliert, dass sie nicht beantwortbar ist? Meine Frage ist in diesem Moment: Warum?

Nein Erwin, die Grenzen der Duldung sehe ich nicht verschoben (das würde Verbotsmaßnahmen verlangen) - aber den zu lockeren Umgang in Form von Wegschauen und Verharmlosen sehe ich wohl - und dafür habe ich eine Reihe von Beispielen angeführt.


Geschrieben


Welches Verhalten ist zu dulden bzw. mit welchen für jedes Individuum unterstützten Kriterien, die zeitlos und kulturlos überall gelten?


Zeige mir Individuem, welcher ausserhalb einer kultur leben und dies "zeitlos", dann werde ich deren verhalten auch interpretieren und dir sagen, ob man es "dulden" kann.
Deine frage ist in sich unlogisch, weil sie im ersten teil Kartoffel sagt, die aber an einem Kirschbaum wachsen sollen.
tatso


Geschrieben (bearbeitet)

Bei der ganzen Diskussion fällt mir auf, dass sehr viel über die Pädophilen nachgedacht wird, jedoch wenig über die Kinder.

Am schlimmsten finde ich, wenn von "Kinderschändern" die Rede ist. Das suggeriert einem missbrauchten Kind nämlich, dass es geschändet wurde und es würde sich dieser Schändung schämen. Der Begriff der Schändung kommt wohl aus dem 19. Jahrhundert, als eine Frau ihren ***iger noch heiraten musste, da sie in der Gesellschaft als "geschändet" galt, weil sie vorehelichen Sex hatte.

Einen Kinderschänder kann es überhaupt nicht geben, weil es für ein Kind keine Schnade ist missbraucht zu werden. In einem solchen Fall sind die Kinder "Opfer". Diese Opfer verdienen jede mögliche Zuwendung und die Täter verdienen Strafen und ggfs. psychologische Behandlung.

Nun zu dem Thema der Pädophilie im Allgemeinen:

Unter uns leben sicherlich sehr viele Pädophile. Wenn es nur 1 Promill der Bevölkerung ist, wären das immerhin 80.000 Menschen in Deutschland und fast jeder hätte einen in seinem erweiterten Bekanntenkreis bzw. unter seinen Arbeitskollegen. In vielen Fällen ist das ja auch unproblematisch, weil die Leute wissen, dass sie ihren Trieb nicht ausleben dürfen.

Genauso wie ein Mann, der auf Blondinen steht, nicht bei einem Waldspaziergng blonde Joggerinnen ***igt, wissen auch die meisten Pädophilen, dass es Grenzen gibt, die sie nicht überschreiten dürfen. Genauso, wie auch Homosexuelle in einigen Ländern wissen müssen, dass dort homosexuelle Handlungen verboten sind.

Nun gibt es leider auch Pädophile, die diese Grenzen überschreiten und solche, die stets am schwanken sind, ob Sie die Grenze überschreiten sollen oder nicht. Diese Gruppe von Menschen muss genauer betrachtet werden.

Die Frage, ob kindliche Puppen erlaubt sein sollten oder nicht, sollte allein im Sinne der Kinder entschieden werden.

Wenn durch solche Puppen ein Ventil für diejenigen geschaffen wird, die ansonsten die Grenze zum Kindesmissbrauch überschreiten würden, wäre das eine durchaus positive Sache und sollte unterstützt werden.

Wenn dadurch jedoch Pädophile angeregt werden, es auch mit "echten Kindern" zu treiben, sollte man diesen Puppen Einhalt gebieten.

Im letzteren Fall stellt sich natülich die Frage, wie kriminelle Pädophilie definiert werden soll. Dazu einige Beispiele, was ein Pädophiler tun könnte:
* Er malt mit einem Bleistift ein Kind auf ein Blatt Papier und wichst darauf.
* Er malt ein buntes Bild von einem Kind ...
* Er verwendet normale Kinderfotos (z.B. aus einem Schwimmbad oder vom Strand) zu seiner Befriedigung
* Er schaut einen Film mit Heidi oder Pippi-Langstrumpf und onaniert dabei
* Er kauft eine Barbie-Puppe und missbraucht diese
* Er kauft eine dieser modernen Puppen, die sogar Pipi und Kacka machen

und schließlich

* Er kauft eine speziell produzierte kindliche Sex-Puppe

Wo soll die Grenze sein ?
Was soll erlaubt sein, was nicht ?

Wie gesagt, entscheidend ist, dass keine echten Kinder missbraucht werden !!!


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@pipimaus

Erst einmal zur sachlichen Richtigstellung: der Begriff der Schändung kommt nicht aus dem 19.Jahrhundert, sondern findet sich bereits im Koran und im alten Testament - ist wahrscheinlich noch viel älter und charakterisiert allgemein einen Tabubruch. Aber auch konkret der Begriff der Kinder- und Frauenschändung taucht in beiden Schriften bereits mehrfach auf - durchzieht also seit sehr langer Zeit bereits zwei große Kulturkreise (das auch als Stück Antwort an @Erwin)

Und @Tatso hat vollkommen zu Recht mehrfach darauf hingewiesen, dass man Pädophilie und Kindesmißbrauch aus psychophatischen Motiven trennen muß (nicht weil das eine duldbar wäre und das andere nicht, sondern weil es verschiedene Handlungslogiken, Therapieansätze und auch eine sehr unterschiedliche Erfolgswahrscheinlichkeit bedeutet).

@Erwin
Um Dir mit einem konkreten Beispiel zu antworten, worum es mir geht:
Als "Der letzte Tango von Paris" in die Kinos kam, gab es sehr viel Erregung über die sexuell freizügigen Szenen - speziell aber über die Analszene, die im Film eine Schlüsselszene für den Schritt ins Obsessive ist - das war zu dieser Zeit für sehr viele ein Tabubruch und daran entzündeten sich heftigste Moral- und Ekeldebatten.

Und alle Diskutanten übersahen dabei völlig, dass es tatsächlich eine ***igungsszene war, in der sie ihre Einwilligung eindeutig verweigerte. (was aber auch dem damaligen Meinungsbild gegenüber ***ung entsprach: sie hatte sich auf ihn eingelassen und war in einer Beziehung, also war es keine ***igung)

Als dieser Film vor einiger Zeit im Fernsehen lief, erlebte ich von Jüngeren ganz andere Reaktionen: sie stiessen sich an der ***igung!

Wenn wir also über Puppen mit sehr jugendlichem bis hin zu kindlichen Aussehen reden und darüber dass derartige Gewaltszenen auch mit ähnlichen Bildern in diversen Hentais zu finden sind, dann kann man das sehr wohl unter dem Aspekt der sexuellen Freizügigkeit betrachten und feststellen, dass (mit Ausnahme der Kindpuppen) kein Tabu überschritten wurde (was ich genauso sehe) Man kann aber auch die Grenzwertigkeit feststellen und dem Ganzen kritisch und wach gegenüberstehen.
Nicht alles schreit gleich nach Verbot, völliger Verurteilung und Unterdrückung. Aber eben auch nicht nach Verharmlosung nach dem Motto: es ist erlaubt, also ist alles bestens!


Geschrieben

Im Anbetracht der Diskussion und den Verlauf, möchte ich mal einen aktuellen Fall einstellen, der diese Woche in Hamburg so entschieden worden ist. Dies stammt nun von der Hamburger Morgenpost:

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Sein Urteil sorgt für Empörung
- Milde für Täter Reinhold F. (51) - Angeklagter wieder auf freiem Fuß - Missbrauchte Jugendliche in Angst - Opferschutz-Organisation entsetzt
OLAF WUNDER / INKEN RAMELOW

Sie sind zwischen 13 und 15 Jahre alt, wurden sexuell missbraucht. Und jetzt müssen sie auch noch seine Rache fürchten: Zwar ist der Mann, der sich jahrelang an ihnen verging, zu zwei Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Aber statt ihn gleich ins Gefängnis zu schicken, setzte der Richter den Angeklagten erst einmal auf freien Fuß. Nicht nur die Opfer haben für die sechsmonatige Haftverschonung kein Verständnis. Auch Vera Falck von Dunkelziffer e.V. nicht, einer Organisation, die sich für sexuell missbrauchte Kinder einsetzt. Sie spricht von einem Justiz-Skandal. Das Verhalten des Richters mache sie sprachlos.

Donnerstag, Amtsgericht St. Georg: Reinhold F. heißt der Angeklagte (MOPO berichtete). Dass der Boss einer Zeitschriften-Drückerkolonne seine Taten gesteht, ist kein Zeichen von Reue. Pure Berechnung! Der Richter hat dem grobschlächtigen Bayern zugesagt, ihn mit einer milden Strafe zu belohnen, wenn er es den Opfern erspart, vor Gericht zu erscheinen. Als der Staatsanwalt die Anklage verliest, grinst F. breit und siegessicher, albert mit seinen Anwälten herum und schneidet Grimassen.

Fassungslos verfolgen Prozessbeobachter das Verfahren. Viele trauen ihren Ohren nicht, als sie den Richter, Dr. Klaus Wohlrab, sagen hören, er halte F. nicht für ein Monster. Vielmehr habe F. "sexuelle Neigungen, die auszuleben in Deutschland bestraft werden." Schließlich gab Wohlrab dem 51-jährigen F. auch noch den Tipp mit auf den Weg, künftig darauf zu achten, dass die Jungen alt genug sind.

Das Verhalten des Richters ist auch für Rechtsanwalt Manfred Mumme völlig unverständlich. Mumme, der im Prozess die Interessen der Opfer vertrat, zur MOPO: "Man hatte den Eindruck, als sehe der Richter das, was F. getan hat, nicht als schweres Verbrechen an. Da kommen mir Gedanken, die ich nicht auszusprechen wage."

Dass Reinhold F. sechs Monate Haftverschonung gewährt wurden, "um seine Angelegenheiten zu regeln", bezeichnet Vera Falck von Dunkelziffer als "Skandal". Sie frage sich, ob sich der Richter eigentlich der Wiederholungsgefahr bewusst sei. "Sexualstraftäter schlagen nie nur einmal zu." Und was sei mit der Fluchtgefahr? "Als Chef einer Drückerkolonne mit einem guten Netzwerk im kriminellen Bereich kann er sich doch sofort ins Ausland absetzen." Am schlimmsten aber sei das alles für die Opfer. "Gerade die Kinder, die schwer traumatisiert sind, werden tausend Ängste durchleiden, solange er auf freiem Fuß ist. Dass ein Richter das zulässt, nimmt mir den Atem."

Was Vera Falck meint, zeigt das Beispiel des 14-jährigen Eddie, der in hellem Aufruhr ist, seit er von der Freilassung weiß. "Mir hat Reinhold doch zu verdanken, dass er verurteilt ist. Er wird kommen und sich rächen. Er ist so ein brutaler Kerl." Eddie - damals 13 - war von den namentlich bekannten Opfern des Kinderschänders das jüngste. "Wir Jungs sollten ihn befriedigen", erzählt er beschämt. "Und dann sollten wir uns vor ihm befriedigen."

Reinhold F. hat die Nacht nach seiner Verurteilung offensichtlich nicht in seinem Luxus-Penthouse in Geesthacht verbracht. Nachbarn sagen, sie hätten ihn weder gehört noch gesehen. Ihnen geht durch den Kopf, ob sich F. wohl absetzen werde. "Er hat immer von seinem Haus in Afrika erzählt, und dass er bald ganz dort leben wolle."

Wilhelm Möllers, Sprecher der Staatsanwaltschaft, sagt, einen Verurteilten erst einmal auf freien Fuß zu setzen, sei völlig üblich. "Wir hatten ihn in U-Haft, weil Verdunkelungsgefahr bestand. Mit dem Geständnis ist dieser Haftgrund ja nicht mehr gegeben."

Die übrigen Äußerungen des Richters und dessen gute Ratschläge an den Verurteilten wollten weder Möllers noch Gerichtssprecherin Sabine Westphalen kommentieren.

Richter Wohlrab selbst verweigerte jede Stellungnahme. Mit der "Journaille", so ließ er ausrichten, spreche er nicht.


Zitat:
"Er wird kommen und sich rächen. Er ist so brutal!"

Eddie (14), eines der Opfer

"Dass ein Richter das zulässt, nimmt mir den Atem"

Vera Falck, Dunkelziffer e.V.

(MOPO vom 24.01.2009 / SEITE 6-7)


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Da frage ich mich , zu Recht, wie so ein Mensch noch Richter sein kann (und bleiben darf).


Geschrieben

Die Aussage des Richters finde ich sowas von daneben:

Viele trauen ihren Ohren nicht, als sie den Richter, Dr. Klaus Wohlrab, sagen hören, er halte F. nicht für ein Monster. Vielmehr habe F. "sexuelle Neigungen, die auszuleben in Deutschland bestraft werden." Schließlich gab Wohlrab dem 51-jährigen F. auch noch den Tipp mit auf den Weg, künftig darauf zu achten, dass die Jungen alt genug sind.



Da fragt man sich welche neigungen der Richter hat.


Geschrieben (bearbeitet)

die gesetze in deutschland lassen es zu ... das ist der skandal ... und beispiele dafür gibt es viele - oder ist in den letzten jahren auch nur einer der des kindesmissbrauches angeklagt wurde, zu mehr als 8 jahren verurteilt worden - unseres wissens nicht.
tatso

Bei der ganzen Diskussion fällt mir auf, dass sehr viel über die Pädophilen nachgedacht wird, jedoch wenig über die Kinder.
...
...
Wie gesagt, entscheidend ist, dass keine echten Kinder missbraucht werden !!!


wir denken immer an die kinder, doch besonders an die, welche noch nicht in die fänge eines solchen menschen gekommen ist. prevention ist imho ebenso wichtig zu sehen wie die betreuung der opfer, Und prevention kann man nur erfolgreich machen, wenn man über die täter nachdenkt.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Nachdem in den letzten Tagen das Diskussionsbedürfnis deutlich nachgelassen hat und das Interesse sich mehr auf das Lesen beschränkt, ist meine Bitte an die Admins und Mods, diesen Thread zu schließen.

Das Thema ist, wie bereits mehrfach festgestellt heikel und läßt auch leicht die Emotionen hochkochen. Trotz dessen und trotz sehr unterschiedlicher Ausgangspositionen war es möglich weitgehend sachlich zu diskutieren - ohne Spam und ohne Zertrollen. In diesem Zusammenhang auch mein Dank an alle Diskussionsteilnehmer.

Gerade deshalb sähe ich es ungern, wenn er irgendwann ausgebuddelt und dann doch noch zerfleddert würde. Dies Lesbarkeit bleibt ja erhalten und es steht jedem frei, bei entsprechendem Diskussionsbedürfnis einen neuen Thread zu eröffnen.

Ballou


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