Ich bin faul wie ein Grieche, charmant wie ein Franzose, heißblütig wie ein Spanier, solidarisch wie ein Norweger, tolerant wie ein Holländer und trinke Bier wie ein Tscheche. Ich habe den Humor eines Engländers und bin lakonisch wie ein Finne, sentimental wie ein Russe und lebenslustig wie ein Italiener. Präzise wie ein Schweizer und gelassen wie ein Österreicher, manchmal engstirnig wie ein Belgier und streitlustig wie Ire. Einsam wie ein Isländer und trotzdem bin ich durch und durch Deutscher. The krautiest Kraut alive, sozusagen. Ich bin in München geboren und hab schon in Schweden gearbeitet, aber merkwürdigerweise bin ich kein Bayer, obwohl ich das ein bisschen bedaure. Noch mehr bedaure ich es, kein Ostfriese zu sein, obwohl ich mal Ostfriese war. Ich war auch schon Hamburger, Bremer, … etc. Aber soll ich was sagen? Ich bin froh, kein Amerikaner zu sein.
Ich suche immer die Frau, die ich nicht bekommen kann, wenn es anders wäre, hätte ich sie sicherlich schon längst.
Was ich mag: Tittenhärchen sammeln, Milchbärte im Flaum der Oberlippe, unprätentiöse Natürlichkeit, Lachen, Lächeln, Tränen der Rührung und des Glücks, Umarmungen, Staunen, Überraschungen, Berührungen und Reaktionen, Selbstliebe- und Akzeptanz, Doppeldeutigkeit, Flirten, Rituale und Unvorhergesehenes, schüchterne Spontaneität und draufgängerische Zurückhaltung, Flexibilität und Vertrauen, Körperbehaarung und Schleimhäute, natürliche Düfte, Gravitation und weiche Knie, Gravidität und weiche Haut, unbedingte Reflexe hervorrufen, bedingte Reflexe unterdrücken, Inbrunst, Holz, drauß’ vom Walde komm ich her, Nacktheit auf Wiese, Feld und Flur, Schüchternheit, die von Geilheit besiegt wird, Nuancierungen, Spitzfindigkeiten, Wortgefechte und Argumentationsschlachten, Hunde und ihr Stil, Stulpen aus Schurwolle, Norwegerpullover, Pulswärmer und Kopfbedeckungen, lange Haare zum Anschauen, kurze Haare zum Verstrubbeln, kunstvolle Zöpfe und scheinbar achtlose Frisuren, Haarsträhnen im Gesicht, leise schnarchende Frauen, schlafende Frauen, gerade aufgewachte Frauen (na ja, nicht alle), verlorene Kontrolle, Ungeduld, Or d'Œuvres und Amuse Gueules, meine Listen, Vollkommenheit und Unvollkommenheit, Rauschzustände, irrationale Logik, Crème fraiche, nass in trockene Klamotten steigen, den Fahnder, ...
Das ist jetzt ein bisschen blöd. Denn die eine Hälfte meiner Fantasien ist so banal, dass sie hier nicht mal aufgeführt, oder unter »normaler Sex« subsumiert wird und die andere Hälfte ist so bizarr, dass man sie einfach vergessen hat.