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**Abtreibung**


En****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

@ladyallista ... ich sag es mal so.. damals als die Diagnose kam bin ich in ein tiefes Loch gefallen.. aber gleichzeitig kam auch wieder mein Wille und meine Kämpfernatur in mir durch.. und obwohl die erste Diagnose lautetet er wird nie laufen können hab ich es geschafft, dass er mit 14 Monaten gelaufen ist.. und soo ging es immer weiter.. step by step.. und ich freue mich über jeden Fortschritt der kommt.. es sind die kleine Schritte die mich dann glücklich machen und ich bin jeden Tag glücklich, wenn ich ihn lachen höre und dann denke ich.. ja weiter soo..
aber du hast auch Recht wenn du über die Ausgrenzungen schreibst.. an der Behinderung des jüngsten ist damals (vor 6 Jahren) meine Ehe zerbrochen.. mein Exmann konnte mir da einfach keinen Rücken stärken.. und ich bin stolz das ich es auch ohne ihn geschafft habe.. aber ich hatte dann letztes Jahr einen Nervenzusammenbruch.. ich war danach 4 Wochen in einer Psychosomatischen Klinik.. Heute weiß ich, dass ich mir zu Anfang die Hilfe eines Psychologen hätte holen sollen.. aber wer gibt schon gerne zu das er schwach ist.. ich musste es in den Jahren erkennen und heute geh ich nach jeder Therapiesitzung gestärkter raus.. weil ich erkannt habe.. dass auch ich mal schwach sein darf..
Soo das nur mal am Rande... *lächel*.. und darum finde es einfach nur MUTIG und STARK wenn sich Menschen, die es alleine nicht mehr schaffen sich professionelle Hilfe holen.. Egal wann und warum..und ich glaube wenn ich ihn damals abgetrieben hätte mich hätte man danach sicher zum Psychologen bringen müssen.. denn dafür liebe ich Kinder einfach viel zu sehr... darum sag ich es mal soo.. ich denke wenn man in solch eine Situation kommt dann ist auch die Kraft da.. auch wenn du dich selber manchmal nach dem WARUM fragst.. aber da wirst du nie eine befriedigende Antwort erhalten.. und glaub mir wenn man etwas will dann kann man es auch schaffen*Smile*

Uff.. das musste jetzt noch sein*lächel*..


Geschrieben

@lady...du sprichst mir aus dem herzen~~~~

ese

danke übrigens an die TE für den thread und für ihre offenen worte.
ich finde das ziemlich STARK.


Geschrieben (bearbeitet)

ich habe abgetrieben.

ja und?


ich hatte meine gründe dafür und ich muss alleine mit diesem abschnitt in meinem leben leben.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

@ampaarbln tja und lesen und verstehen was ich damit wirklich sagen will sind zwei verschiedene Paar Schuhe.
Das ist halt der Nachteil an geschriebenen Worten, man hat sehr viel Möglichkeit das zu interpretieren, bzw es fehlt der visuelle Part des Gegenüber um es wirklich so zu verstehen wie er es vielleicht meint.

Wie gesagt Lady hat es schon ganz gut auf den von mir gemeinten Punkt gebracht,. und daher ist das auch kein Widerspruch.

Kat



du verlangst von mir verstehen, wenn du diese zwei seiten in einem posting anbringst??...da es hier prinzipell in deiner aussage nur um behinderte kinder geht ....finde ich...den frauen...egoismus vorzuwerfen...immer noch....widersprüchlich....und das wäre genaus so, als wenn ich damit im realen leben...darüber mit dir diskutieren würde


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
wort eingefügt
Geschrieben



Ich werde 36 Jahre , hab gesundheitliche Probleme , die eine Schwangerschaft bzw. das Leben eines Kindes nicht grade " positiv " beeinflussen ...

Ich glaube ich schweife grade ziemlich ab , ich sammel mich mal , mein Kopf ist übervoll ...

Danke Euch allen ...




du tust gut daran, auch dich zu sehen. ich hätte auch kein kind bekommen dürfen, da dieses meine krankheit erst richtig zum ausbruch brachte, jedoch war die medizin....damals zwar schon so weit, doch leider nicht alle ärzte mit dem wissen ausgestattet. würde ich mich heute....in dem alter von damals wieder enstcheiden müssen, würde ich sofort abtreiben....weil...ich für mein kind..in *ich weiß nicht wieviel jahren* durchaus eine seelische und finanzielle belastung werden kann/werde.......die keine noch so gute versicherung abdeckt, die ich im nachhinein abschloß.


Geschrieben

....weil...ich für mein kind..in *ich weiß nicht wieviel jahren* durchaus eine seelische und finanzielle belastung werden kann/werde.......die keine noch so gute versicherung abdeckt, die ich im nachhinein abschloß.



keine mutter weiß, ob sie mal zur belastung werden kann für das kind.
einige werden es früher, andere später.
meine mutter wird auch eine " belastung "....irgendwann.

ist das nicht teil unseres lebens?

rabenmaus...nur skorpionfrauen sind so cool.respekt.

eure ese


Geschrieben

ich bin nicht cool in der beziehung.

dazu muss ich, denke ich, etwas mehr erzählen.

als bei mir die regel ausblieb bin ich zum gyni gedüst und er sollte mal nachsehen was los ist.
oh, herzlichen glückwunsch...sie sind schwanger.
aber nicht von einem, nein, gleich zwillinge. das ist doch etwas sehr erfreuliches.

noch auf dem stuhl liegend, bat ich um 10 sekunden bedenkzeit.

wer bin ich, was bin ich, wo und wie soll es weitergehen?

ich bin eine frau, die ihren weg alleine gehen muss.
ich bin eine frau, die zuhause bereits 3 kinder hat.
und ich werde den teufel tun, da wir es eh schon schwer haben, noch weitere 2 kids in die welt zu setzen.
hamburg bzw. deutschland möchte nachwuchs haben...aber haste welchen, haste verloren.
NICHT MIT MIR!
immer noch auf dem stuhl liegend, bat ich umgehend um ein beratungsgespräch für die abtreibung.
mein doc schaute mich sehr verwirrt an...ja haben sie denn nicht verhütet???
nein, da mein freund und ich seit 5 jahren zusammen sind und er 100% durch einen unfall zeugungsunfähig ist.
warum er wieder die papamachenden spermien produzierte ist eine andere geschichte.
ich bin also nach hause...total angeschlagen...
ich erzählte ohne euphorie was passiert ist.
und warum ich mich zu diesem schritt entschlossen habe.
meine großen kids und mein freund verstanden es, obwohl mein freund gern vater geworden wäre.
als ich dann mit meinem freund 2 wochen später beim beratungsgespräch saß, wollten die mir echt einreden, das es an allen ecken und enden hilfe für mich geben würde.
doch ich sagte nur, das ich bei meinem entschluss bleibe und sollte ich keinen termin bekommen, würde ich in die nächste apotheke gehen und mir die entsprechenden kräuter kaufen um eine starke blutung hervorzurufen...dann käme das ausschaben und ich hätte meinen willen.
daraufhin bekam ich den termin.
es lief, trotz der unangenehmen lage, wie am schnürchen.
ich war darüber sehr froh.
morgens um 10 uhr rein in die tagesklinik, um 12 war ich draußen...alles unter vollnarkose.
kein wehwechen im anschluss erleichterte mir im nachhinein diesen entschluss.

und ich muss ganz ehrlich sagen...ICH BEREUE ES NICHT ZU GUNSTEN MEINER 3 KIDS!!!
was nützen ihnen noch 2 weitere geschwister, wenn die mutter es nervlich nicht schafft?
damit würde ich uns alle kaputt machen.
etwas eiseskälte im gefühlsleben bringt dich weiter als alles ach gottchen und was wäre wenn.
die 2 jahre danach waren seelisch etwas schwer für mich...doch heute weiss ich, das es richtig war.


Geschrieben

das " cool " sollte auch nicht abwertend sein...vielleicht wünsche ich mir selbst etwas mehr
" ja und " ?

ich kann deine entscheidung nachvollziehen .

ese


Geschrieben (bearbeitet)

keine mutter weiß, ob sie mal zur belastung werden kann für das kind.
einige werden es früher, andere später.
meine mutter wird auch eine " belastung "....irgendwann.

ist das nicht teil unseres lebens?


mit der premisse es von geburt des kindes an zu wissen??...super....dass das alle frauen von anfang an wissen


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Das ist in Deinem Fall natürlich noch etwas anderes.

Es sind selbstredend zwei verschiedene Paar Schuhe; jeder weiß, daß er irgendwann mal alt wird und damit zerbrechlich und wahrscheinlich krank - in Deinem Fall ist es vermutlich so, daß das Ganze mit höherer Wahrscheinlichkeit bis Gewißheit und auch früher eintreten wird?

Ja, ich verstehe, wenn Du dann im Nachhinein sagst: "Hätte ich mal!" Und ich denke, den Anderen hier geht es genauso.

Ich bin mir sicher, Eses Posting sollte absolut kein Angriff sein.


Geschrieben

mit der premisse es von geburt des kindes an zu wissen??...super....dass das alle frauen von anfang an wissen




ich verstehe deine sorge und auch deine einstellung.
was ich damit sagen wollte war nur, dass keine frau, die ein kind zur welt bringt, sicher sein kann, dass sie dieses kind auch großziehen wird.
es kann jeder frau jeden tag der berühmte ziegelstein auf den kopf fallen.
schwerkrank ein kind zu entbinden ist natürlich besonders hart, allerdings kenne ich durch meine frühere tätigkeit als extrawache auf einer neurologischen intensivstation auch kerngesunde mütter, die plötzlich zum pflegefall wurden.
ich kannte eine freundin, die umkam, als ihr sohn 3 jahre alt war. die war auch kerngesund.
ich wollte nur sagen, dass unser leben per se risikobelastet ist, und wir nie sicher sein können, unsere kinder zu begleiten, bis sie selbstständig sind.

ein kind zu gebären beinhaltet ja nicht automatisch, es auch großzuziehen, auch wenn dies wünschenswert ist.

ese


Geschrieben

Ich habe mir heute einmal alle hier geposteten Beiträge durchgelesen und muss feststellen, es gibt die immer geforderte Diskussionskultur, danke euch allen dafür, gerade bei diesem sensiblen Thema.
Mir laufen die Tränen bei all den Einzel Schicksalen; niemand kann den schmerz nehmen der im inneren zurück bleibt. Egal aus welchen gründen abgetrieben wurde, etwas bleibt immer hängen in der Seele.

Ich habe zwei Abtreibungen hinter mir, beide nicht ohne Grund, beide mit med. Indikation.

Meine erste Schwangerschaft wurde nicht bemerkt, ich hatte einen Unfall, musste in den OP und wurde unter Vollnarkose operiert, nachdem sich meine Regel nicht wie gewohnt einstellte also weg zum Gyn. Schwanger im 3. Monat.

Laut aussage der Ärzte wäre das Kind spätestens im 6. Monat eine Totgeburt geworden, also habe ich mich mit mehr als schwerem herzen zum Abbruch entschlossen.
Trotz des Wissens das es sein musste habe ich Jahrelang darunter gelitten und konnte in keinen Kinderwagen sehen ohne Tränen in den Augen zu haben.

Dann wurde ich mit 32 wieder schwanger, Riesenfreude, ich hätte die Welt umarmen können,
alles lief bis zu einem Tag im August wunderbar, eine Schwangerschaft wie aus dem Bilderbuch.
Doch dann passierte es, ich arbeitete damals in der Gastronomie, lief im Restaurant den gang runter und unter einem Tisch schoss ein Dackel vor und ich flog im hohen bogen über die Hundeleine voll auf meinen Bauch. Riesenschreck, Schmerzen, aber erst mal weiter nichts.
Vorsorglich wollte ich aber ins Krankenhaus zur Kontrolle

Auf dem Weg ins Krankenhaus lief es auf einmal warm meine Beine runter, wie dann in der Untersuchung festgestellt wurde hatte ich einen Riss in der Fruchtblase erlitten. Also gab es nur eine weg zu versuchen die Schwangerschaft zu retten, liegen , liegen, liegen.
Nichts lieber als das, es war Anfang des 5. Monats, das Kind also noch viel zu klein fürs überleben.
Jeden Tag Untersuchungen, immer wieder verlust von Fruchtwasser, nachspritzen von Nährlösungen, alles wurde unternommen um dieses Kind wenigstens bis zum 6. Monat am Leben zu erhalten; im Ultraschall war zu sehen das es wohl ein kleines Mädchen werden würde, der Herzschlag zu hören.
Doch alles vergebens, am 29.September 88 kam dann eine aufsteigende Entzündung hinzu, mit hohem Fieber und der Gefahr eine Sepsis zu erleiden. Die Entscheidung der Ärzte stand fest. Es gab keinen weg daran vorbei, mir wurde mitgeteilt das ich am nächsten morgen einen Abtreibungstropf bekommen würde der das Kind in meinem bauch töten würde und ich es auf ganz normalem weg dann gebären müsste.

Ich war wie gelähmt, konnte nichts denken, nichts fühlen bis ich diese Worte dann begriff. Mein Kind, dessen Herzschlag ich jeden tag gehört hatte sollte sterben damit ich nicht starb??
Wie in Trance erlebte ich dann dies anlegen des Tropfes der den Tot brachte für mein keines Mädchen. Nach langen , qualvollen Stunden mit Wehen habe ich dann ein Schlafmittel bekommen bin eingeschlafen, vollkommen erschöpft . Irgendwann bin ich wach geworden, ich lag damals nicht im Kreissaal sondern im Zimmer, etwas war anders als vor dem einschlafen, ich griff nach meinem bauch, griff tiefer, alles feucht und irgendetwas war da, ich hatte wohl genau in dem Moment das baby geboren.

Wenn ich damals nicht de Hilfe von guten Ärzten gehabt hätte wäre ich wohl vor Verzweiflung vom Dach des Krankenhauses gesprungen.
Heute ist dieser 30 .September ein Tag an dem ich, wie auch andere Frauen die ein Kind verloren haben , eine Kerze anstecke.

Heute habe ich einen fast 18. Jährigen Sohn der die Geschichte kennt und für den dieses kleine Mädchen seine verstorbene Schwester ist.

Ich weiß, es ist sehr lang und ausführlich geworden, doch ich habe beide Abbrüche nie vergessen und bestimmt auch noch nicht bis zum Ende verarbeitet, bisher kannten nur sehr wenige Menschen diesen teil meines Lebens.


jeder muss die entscheidung für oder gegen einen abbruch mit sich selbst abmachen, abnehmen kann die kein anderer.

juli


Geschrieben

Hallo,
ich finde es erfreulich, dass hier über ein so heikles Thema diskutiert werden kann, ohne dass die Fetzen fliegen. Ich muss zugeben, manche Berichte gehen ganz schön an die Nieren und es tut einem Leid, noch dazu weil häufig äußere Umstände zu den Situationen geführt haben.
Näher möchte ich darauf auch nicht eigehen und will auch nicht für oder gegen Abtreibung sprechen. Allerdings möchte ich einen großen Fehler aufdecken, der hier oftmals zur Sprache kam.
Es wurde mehrfach geschrieben, dass eine Abtreibung nur bis zur 12. Woche durchgeführt werden kann, mit Deckung des Gesetzes. Das ist in keiner Weise richtig, genauer gesagt ist es bis dahin sogar schwieriger, eine Abtreibung durchführen zu lassen. Bis zur 12. Woche sind Beratungen usw. notwendig. Ab der 12. Woche greifen sogenannte "medizinische Indikationen", um eine Abtreibung zu rechtfertigen. Eine Abtreibung darf demnach immer dann stattfinden, wenn das Wohl der Mutter in irgendeiner Art gefährdet ist. Im Extremfall kann dies zu einer Abtreibung ein paar Tage vor Geburtstermin führen!! Die medizinische Indikation liegt laut Gesetz auch dann vor, wenn ein psychischer Schaden der Mutter nicht auszuschließen ist, beispielsweise wenn sie sagt "Wenn das Kind geboren wird, dann bring ich mich um!".
Ich selbst studiere Körperbehindertenpädagogik und dort trifft man häufig auf derartige ethische Probleme. Ich war schockiert, als in einem Seminar Bilder (sogar Videoaufnahmen des Ultraschalls) von Abtreibungen zu sehen waren, die dies bestätigten. Die Entwicklung des Kindes bei diesen Aufnahmen lag WEIT über die 12. Woche.
Wie gesagt, ich wollte es dennoch nicht glauben. Eines Tages unterhielt ich mich mit einem befreundeten Mediziner, welcher mir berichtete, dass in einer Klinik, welche er selbst kennt, eine Abtreibung kurz vor der Geburt vorgenommen wurde. Das ist erst 5 Monate her. Die Namen von Stadt und Klinik kenne ich natürlich, gebe sie aber hier nicht an.
Das Thema ist also schon in der frühen Schwangerschaftszeit bis zur 12. Woche sehr heikel, was darüber hinausgeht übertrifft die Komplexität nochmals. Und warum die Politik einen derartigen Paragraphen nicht mit der Kneifzange anfasst, obwohl er so eklatante Lücken hat, kann sich jeder vorstellen.
Nur mal so zum Nachdenken.
Bis bald, Andre


Geschrieben

Es wurde mehrfach geschrieben, dass eine Abtreibung nur bis zur 12. Woche durchgeführt werden kann, mit Deckung des Gesetzes. Das ist in keiner Weise richtig, genauer gesagt ist es bis dahin sogar schwieriger, eine Abtreibung durchführen zu lassen. Bis zur 12. Woche sind Beratungen usw. notwendig. Ab der 12. Woche greifen sogenannte "medizinische Indikationen", um eine Abtreibung zu rechtfertigen. Eine Abtreibung darf demnach immer dann stattfinden, wenn das Wohl der Mutter in irgendeiner Art gefährdet ist. Im Extremfall kann dies zu einer Abtreibung ein paar Tage vor Geburtstermin führen!! Die medizinische Indikation liegt laut Gesetz auch dann vor, wenn ein psychischer Schaden der Mutter nicht auszuschließen ist, beispielsweise wenn sie sagt "Wenn das Kind geboren wird, dann bring ich mich um!".
Ich selbst studiere Körperbehindertenpädagogik und dort trifft man häufig auf derartige ethische Probleme. Ich war schockiert, als in einem Seminar Bilder (sogar Videoaufnahmen des Ultraschalls) von Abtreibungen zu sehen waren, die dies bestätigten. Die Entwicklung des Kindes bei diesen Aufnahmen lag WEIT über die 12. Woche.



Ja das stimmt es geht und gibts tatsächlich das Abbrüche auch nach der 12 SSW gemacht werden.

Seis weil das Kind schwergradig behindert ist (auch das ist durchaus nach der 12 Woche noch ein Grund).
Oder eben weil medizinische Gründe seitens der Mutter vorliegen.

Die art und weise dieser späten Abbrüche sind alles andere als angenehm - und dann auch logischerweise nichtmehr mittels einfacher Aussschabung oder Mifegyne zu handhaben.

Allerdings sollte es auch klar sein, das diese Abbrüche eher die Ausnahme darstellen, die häufigsten werden nunmal im Zeitraum der ersten 12 Wochen gemacht.

Kat


Geschrieben

Ich habe hier natürlich auch rege gelesen, auch nach meinen Postings.
Bei manchen Threads kann man sehr gut rauslesen, wie schwer diese Entscheidungen waren und wie sehr die Frauen auch heute noch darunter leiden.
Am schwestern ist es natürlich ein Kind auf das man sich freut abtreiben zu lassen.

@Juli es tut mir sehr leid, was Dir passiert ist. Aber es ist schön zu lesen, das Du einen gesunden 18 Jährigen Sohn hast und immer noch die Einstellung, das Frau selbst entscheiden muss.

@ Rabenmaus

Du bist hier Niemandem rechenschaft schuldig. Deinen Entschluss kann ich verstehen.
Es ist doch leider heutzutage wirklich so, das alle nach Kindern schreien, aber wenn man schon 3 Kinder hat, wird man schon fast als asozial abgestempelt. Mit mehr Kindern als 3 natürlich erst recht.

Spreche da aus eigener Erfahrung.
Da meine Eltern als die Mutter von 5 Kindern gestorben war, deren Jüngster meiner Mutter ihr Patenkind war, als Pflegekinder zu uns genommen haben.
Vorher waren wir eine normal Familie mit 3 Kindern, die gut angesehen war.
Als die Leute aus dem Ort dann mitbekamen das wir die 5 Geschwister nehmen werden, damit diese wenigstens zusammen bleiben können, wurde uns auf den Kopf zugesagt, wir seien asozial mit so vielen Kindern.
Tja, ob es nun den Kindern hilft und damit gut geht, interessiert dann kein Schwein mehr.


Auch kann ich verstehen, wenn eine Frau sagt 3 Kinder schaffe ich nervlich, aber 5 nicht. Vor allem wenn man davon ausgehen konnte, nicht schwanger zu werden.


Wie gesagt habe ich meine Entscheidung mit 16 Jahren abzutreiben auch nicht bereut. Denn ich weiß es war für mich und in meinem ermessen, auch für das Kind, das Beste.


Zu den Postings, das man nie wissen kann, ob man wirklich für das eigene Kind immer da sein wird, weil ja immer ein Unfall oder was auch immer passieren kann, ist klar.
Wenn man aber 100 %tig weiß das man irgendwann nicht mehr in der Lage sein wird, aus gesundheitlichen Gründen, für sein Kind da zu sein. Ist das doch wohl eine ganz andere Sache.

Liebe Grüße
Gabi


Geschrieben


Doch alles vergebens, am 29.September 88 kam dann eine aufsteigende Entzündung hinzu, mit hohem Fieber und der Gefahr eine Sepsis zu erleiden. Die Entscheidung der Ärzte stand fest. Es gab keinen weg daran vorbei, mir wurde mitgeteilt das ich am nächsten morgen einen Abtreibungstropf bekommen würde der das Kind in meinem bauch töten würde und ich es auf ganz normalem weg dann gebären müsste.

Ich war wie gelähmt, konnte nichts denken, nichts fühlen bis ich diese Worte dann begriff. Mein Kind, dessen Herzschlag ich jeden tag gehört hatte sollte sterben damit ich nicht starb??
Wie in Trance erlebte ich dann dies anlegen des Tropfes der den Tot brachte für mein keines Mädchen. Nach langen , qualvollen Stunden mit Wehen habe ich dann ein Schlafmittel bekommen bin eingeschlafen, vollkommen erschöpft . Irgendwann bin ich wach geworden, ich lag damals nicht im Kreissaal sondern im Zimmer, etwas war anders als vor dem einschlafen, ich griff nach meinem bauch, griff tiefer, alles feucht und irgendetwas war da, ich hatte wohl genau in dem Moment das baby geboren.

Wenn ich damals nicht de Hilfe von guten Ärzten gehabt hätte wäre ich wohl vor Verzweiflung vom Dach des Krankenhauses gesprungen.
Heute ist dieser 30 .September ein Tag an dem ich, wie auch andere Frauen die ein Kind verloren haben , eine Kerze anstecke.

Heute habe ich einen fast 18. Jährigen Sohn der die Geschichte kennt und für den dieses kleine Mädchen seine verstorbene Schwester ist.

Ich weiß, es ist sehr lang und ausführlich geworden, doch ich habe beide Abbrüche nie vergessen und bestimmt auch noch nicht bis zum Ende verarbeitet, bisher kannten nur sehr wenige Menschen diesen teil meines Lebens.


jeder muss die entscheidung für oder gegen einen abbruch mit sich selbst abmachen, abnehmen kann die kein anderer.

juli



Liebe Juli,

fühl Dich bitte ganz lieb von mir umarmt.

Was Du da erlebt hast, muss das Schlimmste sein, was eine Frau überhaupt erleben kann. Ein Kind, auf das man sich so freut, töten lassen zu müssen und dann noch tot gebären zu müssen, das kann und will ich mir gar nicht vorstellen. Es müssen Welten zusammengebrochen sein und ich weiß nicht, ob ich das überstanden hätte. Das ist so unendlich grausam.

Es tut mir schrecklich leid für Dich und auch, wenn Du einen gesunden, erwachsenen Sohn hast, so wird dieses kleine Mädchen nie vergessen sein.

Ich hab grad Tränen in den Augen...


Geschrieben

@ mollymops und @Bootylicious77

Danke für euren lieben Worte, dieses Kind ist immer präsent, auch wenn der Jahrestag nun bald zum 19. mal ansteht.

Umso dankbarer bin ich ein gesundes Kind zu haben, ein Geschenk das ich nie mehr hergeben würde.

All denen die irgendwann einmal vor der Entscheidung für oder gegen einen Abruch stehen wünsche ich ganz viel Kraft das richtige zu tun, darüber zu richten , egal wie diese dann ausfällt, steht keinem Aussenstehenden zu.
Das einzige was in dieser Situation helfen kann ist zuhören und einfach da sein, und eventuell bei einem Entschluss zum Abbruch auf dem Weg begleiten .

juli


Geschrieben



Ich hab grad Tränen in den Augen...


Ich auch ....

Und ich geb die Umarmung , die ich am Samstag " übergeben " bekommen habe , hundertfach an dich zurück @Juli ...


Geschrieben

@malemka

das "cool" habe ich auch nicht negativ aufgefasst...nein, warum auch?
ich bin nunmal ein realistischer mensch und habe mehr als genug sorgen, um mich mit dingen, die mich nicht weiterbringen, zu beschäftigen.
seelisch bin ich durch so manche hölle gewandert...ohne beistand...nur das lächeln meiner kinder zeigte mir, das auch morgen die sonne aufgeht...selbst wenn heute meine welt zusammenbricht.
schaue nach vorn...lege dein radiergummi der gedanken für die vergangenheit endlich weg...du kannst nichts mehr daran ändern.
man muss sehr genau abwägen was man verkraftet, möchte...und vorallem...was man zuschaffen vermag.
ich muss auf den nächsten tag blicken und nicht auf die letzten jahre...
ich bereue nichts, da bereuen heißt, sich einen fehler einzugestehen...
doch all meine entscheidungen wurden in den jeweiligen momenten für richtig befunden.
ich gehe heute noch durch die läden und schaue, was ich meinen zwillingen angezogen hätte...aber es tut mir nicht mehr weh....
ich weiss, es war richtig...und das richtet mich auf.


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