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Sex und Depressionen - Geht das? Na klar, nur nicht immer !


Empfohlener Beitrag

Hey Hey Ihr Popster's,

zu allererst möchte ich sagen, dass es in diesem Thread nicht darum gehen soll, Mitleid zu bekommen, auch wenn das bei dem Ein oder Anderen so ankommen könnte. Aus meiner Sicht und nach durchstöbern des Forums habe ich nichts wirklich zu dem Thema gefunden, aber ich denke das es wichtig ist, darüber mal zu reden, wo es doch immer mehr werden, die diese Krankheit betrifft und es viele (eigene Erfahrungen) gibt, die dieses Thema immernoch belächeln. Ja, Depressionen kann man nicht sehen und ja, manchmal merkt man es den Betreffenden nicht an, denn sie haben gelernt es zu verstecken und tragen gegenüber anderen eine Maske. Aber nun zum Thema an sich - Können und wollen Depressive Sex haben? Meine Antwort JA, klar, wieso auch nicht? Nur wollen Depressive immer? Nein, genau so wie nicht Betroffene auch. Das kann vielerlei Gründe haben - Das aktuelle Stimmungsbild, oder auch die Medikamente, die eingenommen werden müssen. Diese mindern oft die Libido, oder lassen diese sogar ganz versiegen.
Das kann vor Allem für den Partner schwierig dein, denn das zu verstehen ist schwierig und depressive können es oftmals auch nur schwer erklären.
Gerne möchte ich eure Gedanken zu dem Thema lesen, auch anonym wenn es für euch einfacher ist und natürlich muss nicht genannt werden, um wem es sich handelt
Assassins84
Warum wird sexuelle Lust den Depressiven abgeschrieben?
Auch wenn man keine Krankheit besitzt, ob die psychisch oder physisch ist, ist erstmal egal. Ein Mangel an Lust kann auch einen normalen gesunden Menschen treffen. Wieso muss man das hier speziell reduzieren?
Mitleid ist ja nicht gewollt, also was ist dann der wahre Hintergrund der frage?
Anonymes-Mitglied-1
Ich habe schon seit meinem Jugendalter mit Depressionen zu kämpfen und nehme auch wieder seit 2 Jahren Medikamente. Meine Lust hat sich vom Kopf her eigentlich nicht verändert, ich bin da aber grundsätzlich eher nymphoman veranlagt und habe theoretisch immer Lust. Mein Penis sieht das leider etwas anders und ist nicht immer kompatibel mit mir weswegen ich auch zu Hilfsmitteln zurückgreifen muss in Form von Tadalafil. Dadurch habe ich meistens keine Probleme eine Errektion zu bekommen und die Standhaftigkeit verbessert sich ohnehin dadurch ohnehin um einen längeren Zeitraum.
Durch viele andere Probleme und daraus resultierenden Gedanken Wirrwarr, habe ich leider große Probleme überhaupt zum Orgasmus zu kommen, heißt ich kann sehr sehr selten abspritzen, habe deswegen letzte Woche mit meinem The***uten gesprochen und wir haben die Medikamentation jetzt um die Hälfte reduziert und wollen in ein paar Wochen auf ein anderes Antidepressivum wechseln.
Meine Freundin hat zum Glück gar keine Probleme damit und hat absolut Verständnis dafür.
Traurig und enttäuscht dass ich fast nie abspritze, ist sie dennoch, was ich absolut verstehen kann weils mich auch total belastet. Aber meine Lust ist dadurch nicht weniger geworden.
Das kann ich dir beantworten, denn eine reduzierte Libido ist tatsächlich ein Symptom einer Depression. Muss nicht jeder haben, kann aber damit ein hergehen. Depression bedeutet außerdem nicht unbedingt immer nur schlechte Laune haben oder sowas, sondern eben teilweise einfach auch „nur“ körperliche Erschöpfung und wenn du so fix und fertig bist, dass du nicht mal aufstehen und zur Toilette gehen kannst, weil das einfach so super anstrengend ist (wenn’s ganz extrem ist, überlegt man sich als Betroffener sogar, ob man irgendwie aufhören kann zu atmen, weil das so anstrengend ist…) . Also so super fertig bist, dann hast du gar nicht mehr die Energie dich zu bewegen und das sollte man als Grundvoraussetzung eigentlich können.

Es ist nun allerdings so, dass insbesondere, wenn der Erschöpfungszustand noch leichter ist, sexuelle Aktivität häufig sogar tatsächlich gegen die Depression wirkt, zum einen aufgrund der ausgeschütteten Glückshormone und zum anderen durch die damit verbundene Bewegung. Depressionen mögen weder Sport noch Oxytocin, sie schaffen es nur unheimlich gut, dem Körper klarzumachen, Dass er jetzt vor allem Ruhe braucht und sich eben nicht bewegen will.

Ganz wichtig: für jeden betroffenen ist die Depression. Anders, was für einen gilt, muss für den anderen nicht auch zwangsläufig zutreffen. Das Zeug ist teuflisch und verändert sich teilweise sogar bei ein und der selben Person über die Zeit hinweg, dahingehend, dass Regeln, die vor einem Monat noch zugetroffen haben, heute nicht mehr gelten.

Traurigerweise wissen wir medizinisch und Forschungsmäßig immer noch nicht genug über die Krankheit, und auch die Meinungen zum Beispiel zu Antidepressiva gehen komplett auseinander.

Für den TE: wer das noch nicht erlebt hat, wird es nicht wirklich nachvollziehen können, wie es sich für einen Betroffenen anfühlt. Es ist ein Thema, das zu beschreiben auch für einen Betroffenen wahnsinnig schwer sein kann. Eine Erklärung oder klare Antworten darauf die man außerhalb des Spektrums versteht, ist eine Raketenwissenschaft. Du kannst eine betroffenen Person nur mit Verständnis und Geduld begegnen, wenn ihr Glück habt, ist die betroffene Person in der Lage, zu verstehen, was in ihr vorgeht. Eine intensivere Beschäftigung damit, könnte aber auch zu einer Negativspirale führen, da man sich als betroffene Person dann gegenüber einem Partner schuldig fühlt und Schuld senkt die Stimmung oder aktive Versuche, sich trotz Unlust zusammenzureißen kosten unendlich viel Kraft und befeuern wieder die Depression.

Bei anderen Betroffenen könnte es das Gegenteil sein, da ist die mögliche positive Wirkung so überzeugend, dass sie am liebsten nichts anderes mehr tun würden. Man kann das also nicht so pauschalieren.
Klar können und wollen Menschen die mit dieser Krankheit leben Sex haben. Allerdings so geht es mir, möchte ich keinen Sex haben wenn ich gerade wieder in einer akuten Depression bin. Ziehe mich dann lieber komplett zurück und lasse keinen Menschen an mich heran. Nicht mal anfassen lasse ich mich dann. Lebe mit dieser scheiß Krankheit, schon seit 1994.
Das wird bei vielen sicherlich gehen. Denke aber, dass es auch auf die Schwere der Depressionen ankommt und auf die Medikamente, die eingenommen werden. Ist sicherlich kein einfaches Thema.
vor 42 Minuten, schrieb Anonymes-Mitglied-1:

... ich bin da aber grundsätzlich eher nymphoman veranlagt und habe theoretisch immer Lust. Mein Penis sieht das leider etwas anders 

Da stimmt was nicht.

 

An den Themenersteller: Ich habe große Zweifel, ob Du hier ein Fachpublikum für Dein Anliegen findest, welches dann auch noch in der Lage ist, Dich zu  beraten. 

Sex ja, aber eine Beziehung werde ich def. nie wieder eingehen. Entweder wird das toxisch, oder du wirst Co-Morbide. Da sollte man an sich denken. Ich habe mich in meiner Krise, die über 20 Jahre her ist auch niemandem zugemutet.
Medikamente können schon Einfluß gaben.
Wenn man wirklich depressiv ist, wird man sich zum Sex auch schwer aufraffen...
vor 55 Minuten, schrieb Assassins84:

Warum wird sexuelle Lust den Depressiven abgeschrieben?

Ganz einfach, weil das eine gängige Nebenwirkung der Medikamente ist.

Libidoverlust und oft  Orgasmusunfähigkeit und daraus folgend sicher auch wieder Libidoverlust.

Lustigerweise ist eine Nebenwirkung von Antidepressivum Depressionen 🤣.

Ich bin bei den Medikamenten sehr zwiegespalten. Die Psychiatrie/Neurologie ist noch gar nicht so weit.

Beispiel: natürlich ist man nach einem Schicksalsschlag traurig. Das führt natürlich auch zu Serotoninmangel. Das ist für mich aber erstmal keine "echte" Depression. Medikamente können in dem Fall sogar einiges verschlimmern (Nebenwirkungen). Wenn das dann auch Orgasmusunfähigkeit und Libidoverlust und Depressionen zur Folge hat, sollte man den Kosten/Nutzen Faktor mal kritisch hinterfragen.

 

 

Da ich seid ca 38 Jahren immer wieder meine depressiven Episoden habe, kenne ich die Problematik.
Medikamente kann man wechseln wenn sie die Libido zu stark beeinträchtigen, aber ich hatte auch Phasen wo es mir schwer gefallen ist überhaupt aufzustehen um auf Toilette zu gehen.
Geschweige den Sex zu haben.
Nähe und Zärtlichkeit ist selten verkehrt, aber sexuelle Handlungen waren mir oft zu viel.

Als ich damals zum ersten Mal über das Thema mit meinem Hausarzt gesprochen habe, da hat er mich auch direkt nach meinem Sexualleben gefragt. Er war der Meinung anhand der Antwort erkennen zu können, ob der Patient wirklich Depressionen hat. Aber ich finde, das kann man nicht so verallgemeinern, sicherlich trifft das bei einigen Menschen zu .Bei anderen geht es wiederum in die andere Richtung, oder es hat vielleicht gar keinen Einfluss auf das Sexualleben. Von Leuten die Medikamente nehmen habe ich zum größten Teil gehört, dass es dann halt nicht mehr so funktioniert. 

(bearbeitet)

Ich mache diese Unlust bei mir nicht an meiner Depression fest. 

Liegt vielleicht daran das Sex in meinem Leben keine soooo große Rolle spielt. Für mich ist es einfach kein Problem nicht intim mit jemandem zu werden. 

 

bearbeitet von PhotographyLover
Vor 1 Stunde, schrieb Assassins84:
Warum wird sexuelle Lust den Depressiven abgeschrieben?
Auch wenn man keine Krankheit besitzt, ob die psychisch oder physisch ist, ist erstmal egal. Ein Mangel an Lust kann auch einen normalen gesunden Menschen treffen. Wieso muss man das hier speziell reduzieren?
Mitleid ist ja nicht gewollt, also was ist dann der wahre Hintergrund der frage?

Ich habe es reduziert, da es immer mal wieder in verschiedenen Threads aufgekommen ist, aber nie näher behandelt wurde und ich denke man muss dieses Thema einfach einmal ansprechen. Und der Hintergrund meines Posts ist per se keine Frage, sondern eher eine Anregung zum Gedankenaustausch zwischen Menschen, die betroffen sind, egal ob aktiv oder passiv. Vielleicht kann ja einer Tips mitnehmen, wie er damit umgehen kann oder sich einfach nur informieren

vor 15 Stunden, schrieb RemainingSilence:

Hey Hey Ihr Popster's,

zu allererst möchte ich sagen, dass es in diesem Thread nicht darum gehen soll, Mitleid zu bekommen, auch wenn das bei dem Ein oder Anderen so ankommen könnte. Aus meiner Sicht und nach durchstöbern des Forums habe ich nichts wirklich zu dem Thema gefunden, aber ich denke das es wichtig ist, darüber mal zu reden, wo es doch immer mehr werden, die diese Krankheit betrifft und es viele (eigene Erfahrungen) gibt, die dieses Thema immernoch belächeln. Ja, Depressionen kann man nicht sehen und ja, manchmal merkt man es den Betreffenden nicht an, denn sie haben gelernt es zu verstecken und tragen gegenüber anderen eine Maske. Aber nun zum Thema an sich - Können und wollen Depressive Sex haben? Meine Antwort JA, klar, wieso auch nicht? Nur wollen Depressive immer? Nein, genau so wie nicht Betroffene auch. Das kann vielerlei Gründe haben - Das aktuelle Stimmungsbild, oder auch die Medikamente, die eingenommen werden müssen. Diese mindern oft die Libido, oder lassen diese sogar ganz versiegen.
Das kann vor Allem für den Partner schwierig dein, denn das zu verstehen ist schwierig und depressive können es oftmals auch nur schwer erklären.
Gerne möchte ich eure Gedanken zu dem Thema lesen, auch anonym wenn es für euch einfacher ist und natürlich muss nicht genannt werden, um wem es sich handelt

Depressionen sind ein schweres Thema, denn Menschen, die es nicht kennen, begreifen es auch nicht. Man ist nicht einfach traurig und es geht auch nicht von ein paar netten Worten oder Sex weg. Das verstehen die wenigsten. Selbst nach Sex, Orgasmus und Kuscheln, fühlt man sich immernoch so unendlich leer und möchte eindach nur sterben...  Ich gebe zu, in meinen depressiven Phasen, habe ich keinen Sex. Ich habe keinerlei Lust. 

Ich selbst kann dem Thema Psychologie nur wenig abgewinnen und habe mehr schlechte Erfahrungen mit Psychologen gemacht. Dennoch finde ich es richtig und sehr wichtig, dass man die Thematik aufnimmt und bespricht, solange es konstruktiv und hilfreich für Betroffene sein kann.

Dummerweise bilden sich auch einige Menschen etwas ein, was nicht wirklich vorhanden ist und machen damit den Umgang mit dem Thema für wirklich betroffene Menschen noch schwieriger. Diese ganzen Westentaschen- und Hobbypsychologen machen das auch nicht leichter.

Man kann so empathievoll sein, wie man will - manchmal kann man seinen gegenüber trotzdem nicht verstehen!

------

"Bevor Sie bei sich selbst eine schwere Depression oder Antriebsschwäche diagnostizieren, stellen Sie sicher, dass Sie nicht komplett von Arschlöchern umgeben sind." Sigmund Freud (angeblich)

 

Ich hab hier ja bereits des öfteren von meiner schwer depressiven Ex-Frau geschrieben und daß in den letzten 3 Jahren vor unserer Trennung, was Nähe, Zärtlichkeiten und auch Sexualität angeht, nix mehr bei uns lief.

Selbst Umarmungen konnte sie damals nicht zulassen...

Ich hab das durchaus den Depressionen geschuldet angesehen.

 

Allerdings hatte sie recht zeitnah nach unserer Trennung eine neue Beziehung, in der sie mit ihrem neuen Typ auch Sex hatte.

Aber ihre Ansichten waren dennoch sehr verschoben und fern jedes gesunden Menschenverstandes, mehr möchte ich dazu jetzt aber dann doch nicht sagen, gehört hier auch nicht hin... 😳😬😉

 

Das Thema Depressionen gab es hier mehrfach, u.a. in diesem Thread ⬇️

 

vor 5 Minuten, schrieb Spicy_:

Das Thema Depressionen gab es hier mehrfach, u.a. in diesem Thread ⬇️

 

Ja und nun? 

Vor 16 Minuten , schrieb XanKleet:

Ich selbst kann dem Thema Psychologie nur wenig abgewinnen und habe mehr schlechte Erfahrungen mit Psychologen gemacht. Dennoch finde ich es richtig und sehr wichtig, dass man die Thematik aufnimmt und bespricht, solange es konstruktiv und hilfreich für Betroffene sein kann.

Dummerweise bilden sich auch einige Menschen etwas ein, was nicht wirklich vorhanden ist und machen damit den Umgang mit dem Thema für wirklich betroffene Menschen noch schwieriger. Diese ganzen Westentaschen- und Hobbypsychologen machen das auch nicht leichter.

Man kann so empathievoll sein, wie man will - manchmal kann man seinen gegenüber trotzdem nicht verstehen!

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"Bevor Sie bei sich selbst eine schwere Depression oder Antriebsschwäche diagnostizieren, stellen Sie sicher, dass Sie nicht komplett von Arschlöchern umgeben sind." Sigmund Freud (angeblich)

Sorry, aber……. 😑
Um es in deinen Worten zu sagen:
„Dummerweise bilden sich auch einige Menschen ein, zu dem Thema eine Meinung haben zu müssen, obwohl sie keine Ahnung haben“….. 🤷‍♀️😑
Eine „richtige“ Depression ist eine sogenannte multifaktorielle Störung/Fehlfunktion des Gehirns.
Sprich, die erste Anlaufstelle sollte ein:e Psychiater:in sein und NICHT ein:e Psycholog:in. Zur Gesamttherapie gehört die sicherlich dazu, allerdings liegt die Ursache einfach woanders.
Es gibt viele biochemische Prozesse, die im Ungleichgewicht stehen. Wenn dann welche kommen und sagen „lach doch mal wieder“, ist es, als ob ich zu einem Menschen in einem Rollstuhl sagen würde „streng dich doch an, dann kannst du schon wieder laufen“. Das ist einfach Quatsch.
Das traurige dabei finde ich, dass genau solche Stigmata in der Gesellschaft verbreitet sind, die wiederum dazu führen, dass sich oft betroffene Menschen sich versuchen auszureden, was mit ihnen los ist, anstatt sich damit konstruktiv auseinander zu setzen…
„Empathievoll“ kann auch bedeuten, statt eine Meinung einfach nur zu haben, sich erst mal mit den Fakten zu beschäftigen…

vor 1 Minute, schrieb PhotographyLover:

Ja und nun? 

172 zusätzliche Kommentare

Da kann ich leider nicht weiterhelfen oder gar Ratschläge geben. Trotzdem Alles Gute.
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