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"Raus aus der Ehe und rein ins Leben" - Ein mutiger Neuanfang, oder egoistische Flucht?


Empfohlener Beitrag

Hey Hey ihr Popsters,

ich habe letztens den o.g. Spruch gelesen.
Klingt mutig, freiheitsliebend, fast ein bisschen wie ein Werbeslogan für Selbstverwirklichung. Aber was steckt wirklich dahinter?

Geht es hier um das bewusste Verlassen einer Beziehung, die nicht mehr trägt? Oder um eine gesellschaftliche Haltung, in der Verpflichtung und Bindungen zunehmend als Belastung empfunden werden?

Ich habe das Gefühl das sich viele nicht mehr aus existenzieller Not trennen, sondern weil sie sich selbst verloren haben - in Routinen, Streit, Sprachlosigkeit. Für diese Menschen bedeutet das aus meiner Sicht einen Neuanfang, ein Durchatmen, eine Rückkehr zu sich selbst. Kann und darf man das verurteilen?

Andererseits frage ich mich - Werden die Ehen oder Partnerschaften heute zu schnell aufgegeben? Wird "rein ins Leben" mit Flucht vor Verantwortung verwechselt?

Ich bin gespannt wie ihr das seht

Have Fun
Ich glaube der Spruch ist nicht mal so weit her geholt.
Wenn man sich in, wie du schreibst Routine, Streit und Sprachlosigkeit gefangen fühlt, kann eine Trennung der Anfang eines neuen Lebens sein.
Ich habe das hinter mir und muss sagen, ich habe wieder gelernt zu leben.

Ich würde ja gerne die eine oder andere Seite für Dich bedienen. Aber hier geht es um menschliche Beziehungen, komplex, hochindividuell, nicht pauschalisierbar, nicht auf wenige Details herunterzubrechen und auf keinen Fall für Außenstehende sauber einzuschätzen. Jeder Versuch, etwas pauschal zu äußern, scheitert an den genannten Umständen.

Die Freiheit eine Ehe zu beenden wenn man es für richtig hält, halte ich für eine gute Freiheit. Ich wünsche es allen..besonders all den Frauen aus anderen Kulturkreisen, dass auch sie mal so weit sind. Denn was du hier ansprichst..ist vor allem ein Thema der Deutschen. Ich halte es für Fortschritt und kein Problem.
KarlaLangenfeld

Eine Trennung ist immer ein Neuanfang!!

Tja, verurteilen sollte man das nicht weil man nicht in diese Menschen hinein schauen kann.

Wenn ich hier sehe was sich gebunden herum tummelt wird mir ganz übel.

Mein EX Mann machte ein Cut mit 50 steckte in der Krise und trennte sich.

30 Jahre Ehe waren genug an Verantwortung Bindung Kinder und Job der immer gleiche Trott!!

Damals wäre ich daran fast zugrunde gegangen und konnte für mich diese Chance noch nicht sehen die in der Zukunft auf mich wartete.

Ich denke das 2025 bedingt durch das Netz Angst vor Verantwortung immer weiter immer anders die Menschen die Bindung zu sich selbst verlieren.

Etwas schönes zu haben Glück Freude Kinder kann manchmal nicht mehr satt machen ,und dann muss man gehen.

Doch man sollte nicht ein immer Suchender bleiben dann verhungert man und die Seele auch.:pensive:

vor 1 Minute, schrieb MolliPassion:

Auf dieser Plattform sehe ich täglich das Gegenteil. Die Beziehung ist eingepnnt, man lässt die aber trotzdem weiterhin laufen znd sucht hier Sexpartner. Ein ehrliches Ende wäre ja noch schön.

Kaum jemand arbeitet an einer Beziehung. Man nimmt hin, findet die Schuld immer beim anderen und geht seiner Wege, ohne, dass der Partner das weiß.

Ich führe seit Jahren, absichtlich, keine Beziehungen mehr. Die alten Werte sind weg, es geht nur noch mit Lug und Trug, wenns mal schwieriger wird. Ich bin da raus und lebe jetzt mit Katzen. 🤣🤣

Irgendwie wirst du mir immer sympathischer!!:thumbsup:

Wer die Ehe mit Unfreiheit vergleicht, sollte einen Bogen um die Ehe machen.
Ich bin gerne verheiratet.
Also ich stecke gerade selbst in einer Trennung und weiß nicht, ob man das so pauschal beantworten kann. Der Mensch neigt leider oftmals dazu, nucht mit dem zufrieden zu sein was er hat, sonder immer glaubt, in Bachbars Garten, wären die Äpfel immer besser - Beziehung heißt, ständig dran zu arbeiten, leichter gesagt als getan, gestehe, bin auch jemand, dem das auch erst wieder bewusst geworden ist, wenn der Laden in Trümmer liegt 🙈
In der heutigen Zeit macht eine Ehe als Mann aus meiner Sicht absolut keinen Sinn mehr. Das ist ein Deal bei dem du als Mann langfristig verlierst und am Ende sowieso wieder single sein wirst und wenn man Kinder hat, diese dann nicht mehr, oder nur alle zwei Wochenenden sehen darf. Das tut diesen Kinder bestimmt sehr gut. Wirklich ganz tolle Idee. 👍 Wenn man jetzt 80er Jahrgang oder älter ist, dann kann das mit der richtigen Frau vielleicht noch funktionieren, aber die Realität spricht da nunmal eine ganz andere Sprache. Es funktioniert schlicht und einfach nicht mehr, da unsere Gesellschaft eine ganz andere ist als vor 40 Jahren. Wenn sich eine Frau scheiden lässt wird sie faktisch dafür belohnt. Im Regelfall bekommt sie alles, das Haus, das Auto und die Kinder. Du als Mann darfst das dann aber trotzdem alles weiter bezahlen. Und ja auch eine gut aufgesetzter Ehevertrag kann leicht umgangen werden. Eine Ehe ist also ganz weit weg von echter Liebe und Romantik. Es ist ein knallhartes Geschäft, bei dem in der Masse die Männer verlieren. Man sollte es in der heutigen Zeit bei einer Beziehung belassen, wenn man das überhaupt noch will.
Anonymes-Mitglied-1
Nein das darf und sollte man nicht verurteilen!
Denn viel zu viele Beziehungen werden nur noch gehalten weil man doch so vieles zusammen aufgebaut hat usw. Oftmals hat ein Partner dann keine Lust mehr auf Sex und der Andere verharrt weil man ja mal versprochen hatte usw.
Ich habe mich verloren in einer 23 jährigen Beziehung und die Trennung war das Beste was ich damals gemacht habe. Ich habe mich als Frau und Mensch danach wieder gefunden und ich weiß wie sehr die Seele leiden kann wenn keine Erotik mehr stattfindet in solch einer Beziehung.
Für mich war Fremdgehen keine Option, somit habe ich mich getrennt nach 23 Jahren Ehe.
Ich hatte keine Angst davor nochmal ganz neu anzufangen.
Ich bereue nur das ich es nicht schon früher gemacht habe.
Manchmal wird das sicher so sein, man hat Kinder der Trott ist allgegenwärtig und man lebt nur noch neben einander. Was also tun - wenn die Zweisamkeit stirbt, man selber nur noch agiert statt zu leben? Trennung, Therapie, Hilfen - es gibt Möglichkeiten aber ob es hilft können nur die beurteilen die es versuchen. Lieber alleine als „nebenbei“ in einer Ehe zu sein um den Schein für alle Anderen zu waren. Mag früher - aufgrund der Abhängigkeit der Frauen - anders gewesen sein aber heute trennen sich auch starke Frauen wenn es eben nicht mehr geht.
vor 20 Minuten, schrieb RemainingSilence:

Andererseits frage ich mich - Werden die Ehen oder Partnerschaften heute zu schnell aufgegeben? Wird "rein ins Leben" mit Flucht vor Verantwortung verwechselt?

Wenn ich Poppen als Maßstab nehme, heißt es doch meistens "Eine Trennung" kommt nicht in Frage. Glaube eher das viel zu viele zu lange an irgendwas festhalten - das schon lange hinüber ist. Schaue ich mich im Bekannten / Kollegenkreis um scheint es auch da eher zu sein, das die meisten nach einer Trennung gesagt haben "Hätte ich früher machen sollen". 

Ich mach mir generell wenig Gedanken darüber, warum andere "was auch immer" machen. Menschen waren schon immer verschieden. Kommen aus den verschiedensten Gründen zusammen und trennen sich eben auch aus diversen Gründen. Die ein Außenstehender wohlmöglich nie verstehen kann und wird. Steckst nicht drin. Daher würde ich darüber auch nie urteilen. 

 

Anonymes-Mitglied-2
besser hätte es die katholische kirche nicht verfassen können, applause
am besten zurück mit den frauen in die küche und ne kette dran .
und sowas als diskussionthema lmao
Nichts weiter, als ein "cooler" Spruch.
Jede Beziehung beinhaltet Kompromisse. Was nicht bedeuten muss, dass man dadurch nur verliert. Eine Partnerschaft kann auch beflügeln und man muss sich keineswegs aufgeben.
Wie jeder einzelne in seiner Ehe dasteht, kann weit variieren.
Ob mit oder ohne Ehe. Manche Leute sind einfach nicht beziehungsfähig. Dann sind solche Sprüche willkommene Argumente um mit dem Leben besser klar zu kommen.

Da viele Ehen oft über Jahre hinweg nur als eine art zweckgemeinschaft geführt werden, kann es auf der einen Art ein Befreiungsschlag sein... Auf der anderen seite, werden Verantwortungen und Verpflichtungen in der heutigen Gesellschaft auch gern abgegeben. Genauso so schnell wie heute Mensch ersetzt werden, werden auch Ehen geschlossen und wieder geschieden.. ohne Grund wird nicht über die Hälfte aller Ehen wieder geschieden... dann kommt oft auch noch dazu, das die menschen nicht wirklich wissen was sie eigentlich wollen, oder wo sie die Ziele im leben sehen... das sich menschen auseinander leben oder sich die lebensansichten ändern sowas kommt vor, aber auch nur weil oft nur ein MUSS im Hinterkopf steckt, kaum jemand entwickelt sich innerhalb einer ehe oder langjährigen Beziehung eigenständig und das versuchen viele nach einer Trennung dann aufzuholen... Leute die sich gegenseitig genug Luft zum atmen in einer ehe oder in einer Beziehung lassen, deren Partnerschaft existiert dann oft über mehrere Jahrzehnte..sowas ist aber mittlerweile sehr selten geworden... Leute versuchen sich immer mehr anzupassen um ein wirleben zu führen und vergessen ihr eigenes Leben zu leben.. was man dann nach einer Trennung versucht nachzuholen... viele warten mit einer Trennung viel zulange, aus Angst oder anderen Gründen...und andere wiederum geben viel zu schnell auf... in beiden Situationen, verschenkt man Zeit, bei dem einen weil man zulange unglücklich ist und bei dem anderen könnte man vielleicht länger glücklich sein...

Ich kenne Ehen und Beziehungen die halten und sich tragen. Wo der eine vom anderen gehalten wird, wenn er strauchelt und den Antrieb zum Fliegen bekommt, wenn nötig.
Ich kenne Ehen, die an Kindern zerbrochen sind, den geborenen, den ungeborenen und den gestorbenen. Ehen, die an den Egos der Mitwirkenden zerbrechen. Ehen, die an Midlife-Crisis und Wechseljahren sterben. Ehen die einseitig verlassen werden und der Gegangene dem Bleibenden mit Hohn und Spott einen Spiegel vorhält. Ich kenne geschiedene Ehen, wo sich die Ehepartner danach wie Partner bewegen. Und ich kenne schmutzige Ehekriege, in Durchführung, in Scheidung und nach der Scheidung. Außer bei Erstgenannten tragen Beteiligte und Umfeld wenigstens Narben davon. In der Regel eher tiefe, schwärende Wunden.
Für manche ist es Glück, für manche ist es Flucht, für manche der letzte Versuch das eigene Leben zu retten.
Für mich ein Grund nicht zu heiraten.
Ja, die heutige Zeit (seit circa 30 Jahren?) erlaubt es Beziehungen und Ehen sofort und ohne gesellschaftliche Achtung zu beenden, wenn es (jemanden) nicht mehr passt.

Für mich eine Folge unserer Erziehung Richtung "Wegwerfgesellschaft", die Nachhaltigkeit predigt aber weder in materiellen noch immateriellen Dingen bereit ist, diese auch durchzuziehen. Die Kurzlebigkeit sowie die fehlende, aber anerzogene Bereitschaft, auch mal steinige Wege zu gehen tragen ihr übriges bei.
Egoistische Flucht. Eine Scheidung einzureichen, ist so als wenn man wegen eines renovierungsbedürftig Zimmers, das ganze Haus einreist
Das täuscht.
Die durchschnittliche Ehedauer ist sogar angestiegen.Sie betrug im Jahr 2000 im Schnitt 12,8 Jahre, jetzt bei knapp unter 15 Jahren.
Gerade eben, schrieb DaddyHB:

Egoistische Flucht. Eine Scheidung einzureichen, ist so als wenn man wegen eines renovierungsbedürftig Zimmers, das ganze Haus einreist

In vielen, aber nicht in allen Fällen. Sobald physische oder psychische Gewalt im Spiel ist 7 ins Spiel kommt, ist jede Scheidung oder auch Trennung meines Erachtens zu 1000% gerechtfertigt.

Finde den Spruch alles andere als „mutig“ oder Ausdruck von Selbstverwirklichung.

Bevor man eine Ehe eingeht, sollte man sich ausführlich Gedanken machen. Die Entscheidung ist ein lebenslanges Commitment.

Wer eine Ehe aufgibt, um „sich selbst zu verwirklichen“ ist eine verlorene Seele. Wer die Ehe als Aufgabe der Selbstverwirklichung versteht, scheint keine Ahnung zu haben.

Jeder Tag bietet die Gelegenheit für einen Neuanfang. Man kann jeden Tag neu entscheiden, wer man sein möchte.
In meinen Augen war die Ehe aus gutem Grund unauflöslich.

Aber in Zeiten, wo man mit einem fingerschnippen alles haben kann, was man träumt - dank same day delivery sogar noch taggleich - haben die Menschen verlernt, was Ehe, Verantwortung und vor allem Arbeit bedeutet.

Natürlich vorausgesetzt, es wurden keine moralischen/ethischen oder strafrechtliche Grenzen überschritten.
Im Bekanntenkreis ist ähnliches zweimal vor gekommen. Die Ehen werden schon bei Kleinigkeiten in Frage gestellt
Vor 4 Minuten , schrieb DaddyHB:
Egoistische Flucht. Eine Scheidung einzureichen, ist so als wenn man wegen eines renovierungsbedürftig Zimmers, das ganze Haus einreist

Und wenn das eine Zimmer so mit Bosheit und Gewalttätigkeit gefüllt ist,daß es schon daß ganze Haus in Mitleidenschaft gezogen hat ? Ist es dann immer noch egoistisch?

vor 1 Minute, schrieb SensualMarc:

Das täuscht.
Die durchschnittliche Ehedauer ist sogar angestiegen.Sie betrug im Jahr 2000 im Schnitt 12,8 Jahre, jetzt bei knapp unter 15 Jahren.

Die durchschnittliche Lebenserwartung ist auch 4,5 Jahre bei Männern im selben Zeitraum höher geworden ;-)

Ich bin der Meinung, Partnerschaften werden mit den falschen Erwartungen eingegangen. Und solche Erwartungen sind halt von vornherein zum Scheitern verurteilt.
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