Nachtschwärmer

[ozeanfrech]

Ich heiße Claudia, bin 48 Jahre alt und eine Businessfrau mittleren Alters. Heute möchte ich euch eine Geschichte erzählen, die mir selbst passiert ist – eine dieser kleinen, aufregenden Episoden, die das Leben manchmal für uns bereithält. 

Es begann damit, dass ich mich auf einen Drink verabredet hatte – allerdings nicht mit einer Freundin oder einem Kollegen, sondern mit einem jungen Mann, den ich über eine Dating-Plattform kennengelernt hatte. Ja, ich gebe es zu, ich war neugierig! Wir hatten uns für eine schicke Hotelbar entschieden, einen dieser Orte, wo die Atmosphäre genau richtig ist: elegant, aber nicht steif, mit gedämpftem Licht und einem Hauch von Luxus.

Für diesen Abend wollte ich mich besonders fühlen. Ich trug mein Lieblingsparfüm – ein Duft, den ich einfach liebe, weil er so vielschichtig ist. Es war „Trésor“ von Lancôme, aber ich hatte auch eine Schwäche für Männerdüfte und entschied mich spontan für eine Note von Christian Dior’s „Élixir“ – maskulin, selbstbewusst, aber mit einem Hauch von Raffinesse. Ich finde, Düfte erzählen ihre eigene Geschichte, und an diesem Abend wollte ich eine Frau sein, die weiß, was sie will.

Ich saß also an der Bar, das Glas mit einem spritzigen Cocktail in der Hand, und wartete auf ihn. Die Aufregung kribbelte in mir – nicht nur wegen des Treffens, sondern auch, weil ich mich selbst überrascht hatte, wie viel Spaß mir diese kleine Abenteuerlust bereitete. Und als er dann kam – jünger, charmant, mit einem Lächeln, das mich sofort entwaffnete – wusste ich, dass dieser Abend etwas Besonderes werden würde.

Da saß ich also in dieser schicken Hotelbar, das Glas mit meinem Cocktail – ein spritziger Gin Tonic mit einem Hauch von G***fruit – noch halb voll, während die leisen Klänge eines Jazz-Pianisten durch den Raum schwebten. Ich hatte mir Mühe gegeben, nicht zu früh zu kommen, aber auch nicht zu spät – ein bisschen Pünktlichkeit gehört für mich als Businessfrau einfach dazu, selbst bei so einem Date. Und dann kam er herein.

Er war jünger, wie gesagt, vielleicht Anfang 30, mit diesem lässigen Selbstbewusstsein, das Männer in dem Alter manchmal haben, bevor das Leben sie richtig herausfordert. Sein Lächeln war das Erste, was mir auffiel – offen, fast frech, aber nicht aufdringlich. Er trug ein Hemd, das locker genug war, um entspannt zu wirken, aber perfekt saß, und ich musste schmunzeln, weil ich sofort dachte: „Der hat sich auch Mühe gegeben.“ 

„Claudia?“, fragte er, als er näher kam, und ich nickte, während ich ihm die Hand reichte – nicht zu förmlich, aber mit genug Haltung, um zu zeigen, dass ich hier nicht die Naive spiele. „Schön, dich live zu sehen“, sagte er, und ich lachte leise. „Ganz meinerseits“, antwortete ich und deutete auf den Stuhl neben mir. 

Wir fingen an zu reden, erst über die üblichen Dinge – wie voll die Stadt an einem Freitagabend ist, ob der Barkeeper wohl immer so großzügig mit dem Gin ist –, aber dann wurde es persönlicher. Er erzählte von seiner Arbeit als Grafikdesigner, von seinen Träumen, irgendwann ein eigenes Studio zu haben, und ich merkte, wie er mich immer wieder musterte, als wollte er herausfinden, was hinter meiner Fassade steckt. Und ich? Ich ließ ihn ein bisschen zappeln. Ich erzählte von meinen Reisen, von den Momenten, in denen ich als Businessfrau zwischen Meetings und Flughäfen manchmal vergesse, wer ich eigentlich bin – bis ich mich wieder daran erinnere, wie jetzt, hier, mit einem Drink und einem Fremden, der mich zum Lachen brachte.

Irgendwann bestellte er uns eine zweite Runde, und ich spürte, wie die Spannung zwischen uns wuchs – dieses Kribbeln, das man nicht erklären kann, aber sofort erkennt. „Du bist anders, als ich erwartet habe“, sagte er plötzlich, und ich hob eine Augenbraue. „Inwiefern?“ „Keine Ahnung“, grinste er, „einfach... echter.“ Ich nahm das als Kompliment, auch wenn ich mir sicher war, dass er mich noch lange nicht durchschaut hatte.

Die Stunden vergingen wie im Flug, und irgendwann, zwischen einem weiteren Lachen und einem tiefen Blick, fragte er: „Bleiben wir hier, oder...?“ Er ließ den Satz offen, und ich spürte, wie mein Herz einen kleinen Sprung machte. Ich lehnte mich zurück, nahm einen letzten Schluck von meinem Drink und sagte: „Lass uns sehen, wohin der Abend uns noch bringt.“ Denn, meine Lieben, manchmal muss man sich einfach trauen – egal, ob man 48 ist oder nicht. Und genau das tat ich.

Ich saß da, mit diesem Satz – „Lass uns sehen, wohin der Abend uns noch bringt“ – zwischen uns in der Luft hängen, und für einen Moment fühlte es sich an, als hätte ich die Regie übernommen. Er grinste, dieses jungenhafte, charmante Grinsen, das mich gleichzeitig nervös und sicher machte, und nickte. „Klingt nach einem Plan“, sagte er, während er dem Barkeeper ein Zeichen gab, die Rechnung zu bringen. 

Wir verließen die Hotelbar, und die kühle Nachtluft traf mich wie ein kleiner Weckruf – nicht unangenehm, sondern erfrischend. Die Stadt summte um uns herum, Autos rauschten vorbei, und irgendwo lachte eine Gruppe Freundinnen, die wahrscheinlich auch ihren eigenen Abend genoss. „Wohin jetzt?“, fragte er, und ich merkte, dass er mir die Führung überließ. Das gefiel mir. Ich bin es gewohnt, Entscheidungen zu treffen, aber in diesem Moment wollte ich nicht die Businessfrau sein, die alles plant. Ich wollte einfach... sein.

„Wie wär’s mit einem Spaziergang?“, schlug ich vor. „Die Stadt ist nachts so schön, und ich hab keine Lust, den Abend schon enden zu lassen.“ Er stimmte zu, und so liefen wir los, ohne Ziel, einfach die Straßen entlang, vorbei an erleuchteten Schaufenstern und kleinen Cafés, die langsam zumachten. Wir redeten weiter, über alles und nichts – über Musik, die wir mochten (er stand auf Indie, ich gestand meine heimliche Liebe zu 80er-Pop), über die besten Reisen, die wir je gemacht hatten (ich erzählte von meiner Woche in Florenz, er von einem spontanen Roadtrip durch Portugal). 

Irgendwann blieb er stehen, mitten auf einer kleinen Brücke, die über einen schmalen Fluss führte. Die Lichter der Stadt spiegelten sich im Wasser, und er schaute mich an, länger als vorher. „Weißt du“, sagte er leise, „ich hätte nicht gedacht, dass ich heute Abend mit jemandem wie dir hier stehe.“ Ich lächelte, ein bisschen verlegen, aber auch neugierig. „Jemand wie ich?“, fragte ich nach. „Ja“, meinte er, „jemand, der so... lebendig ist. Du hast was an dir, Claudia.“ 

Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte, also lachte ich nur leise und schaute aufs Wasser. Aber innerlich? Innerlich fühlte ich mich geschmeichelt – und irgendwie auch gesehen. Es war lange her, dass mich jemand so beschrieben hatte, ohne dass es nach einem Spruch klang, den man halt so sagt. Und dann, ganz plötzlich, nahm er meine Hand. Nicht fordernd, nicht unsicher, einfach... natürlich. Ich ließ es zu, spürte die Wärme seiner Finger und dachte: „Warum eigentlich nicht?“ 

Wir gingen weiter, Hand in Hand, und irgendwann schlug er vor, noch irgendwo einen letzten Drink zu nehmen. „Aber diesmal was Kleines, Gemütliches“, sagte er. Ich nickte, und wir landeten in einer winzigen Bar, versteckt in einer Seitenstraße, mit Holztischen und Kerzenlicht. Dort saßen wir, dicht nebeneinander, und ich merkte, wie sich der Abend veränderte – von einem lockeren Treffen zu etwas, das tiefer ging, ohne dass ich es genau benennen konnte. 

Als die Bar schloss, standen wir draußen, und er sah mich an, mit diesem Blick, der alles offenließ. „Das war ein verdammt guter Abend“, sagte er. „Finde ich auch“, antwortete ich, und bevor ich mich versah, beugte er sich vor und küsste mich – sanft, aber mit einem Hauch von Entschlossenheit. Und ich? Ich küsste ihn zurück, weil ich in diesem Moment einfach Claudia sein wollte – nicht die Businessfrau, nicht die 48-Jährige mit Verpflichtungen, sondern einfach eine Frau, die sich lebendig fühlt.

Der Kuss vor der Bar hatte etwas in mir entfacht – ein Feuer, das ich schon lange nicht mehr gespürt hatte. Wir standen da, die Nacht um uns herum still und doch voller Möglichkeiten, und als er mich ansah, wusste ich, dass der Abend noch nicht zu Ende war. „Komm mit zu mir“, sagte er leise, fast fragend, und ich nickte, ohne groß nachzudenken. Mein Herz schlug schneller, aber nicht aus Nervosität – es war dieses Gefühl von Lust und Lebendigkeit, das mich antrieb.

Wir gingen zu seiner Wohnung, nur ein paar Straßen weiter, und schon im Treppenhaus küssten wir uns wieder, diesmal hungriger, ungeduldiger. Seine Hände lagen an meiner Taille, und ich spürte, wie sich die Spannung, die den ganzen Abend über zwischen uns geknistert hatte, nun entlud. Als wir drinnen waren, verloren wir keine Zeit. Die Tür fiel ins Schloss, und plötzlich waren da nur noch wir – keine Bar, keine Stadt, nur dieser Moment.

Er zog mich an sich, und ich ließ meine Hände unter sein Hemd gleiten, spürte die Wärme seiner Haut, die festen Linien seines Körpers. Er war jünger, ja, aber da war nichts Unsicheres an ihm – er wusste, was er wollte, und ich auch. Wir landeten auf seinem Sofa, Kleidung fiel Stück für Stück, und als er sich zurücklehnte, sah ich ihn – seinen großen, harten Penis, der sich mir entgegenreckte. Es war kein Zögern in mir, nur pure Lust. Ich wollte ihn spüren, ihn schmecken, ihn ganz für mich haben.

Ich kniete mich vor ihn, meine Hände auf seinen Oberschenkeln, und nahm ihn in den Mund. Es war ein Gefühl von Macht und Hingabe zugleich – die Art, wie er stöhnte, wie sein Körper auf jede meiner Bewegungen reagierte, gab mir einen Kick, den ich nicht erwartet hatte. Er war groß, füllte meinen Mund aus, und ich ließ meine Zunge über ihn gleiten, genoss die glatte Härte, das Pulsieren, das mir zeigte, wie sehr er es wollte. Meine Lippen schlossen sich fester um ihn, und ich hörte, wie sein Atem schneller ging, wie er meinen Namen flüsterte – „Claudia...“ – mit einer Mischung aus Überraschung und Verlangen.

Ich fühlte mich lebendig, wild, frei. Es war nicht nur der Akt selbst, sondern dieses Gefühl, mich fallen zu lassen, meinen Körper und meine Lust zu feiern. Meine Hände wanderten über seine Hüften, zogen ihn näher, während ich ihn tiefer nahm, spürte, wie er sich anspannte, wie die Kontrolle langsam von ihm zu mir wanderte. Ich war nicht die Businessfrau, nicht die 48-Jährige mit Terminkalender – ich war einfach eine Frau, die sich nahm, was sie wollte. Und es fühlte sich verdammt gut an.

Er griff in meine Haare, nicht grob, sondern mit einer Sanftheit, die mich noch mehr anmachte, und ich schaute kurz zu ihm hoch, sah das Verlangen in seinen Augen. Es war, als würden wir uns in diesem Moment neu entdecken – er mich, ich ihn, und ich mich selbst. Ich bewegte mich schneller, ließ ihn spüren, wie sehr ich es genoss, und als er schließlich kam, mit einem tiefen, rauen Stöhnen, fühlte ich eine Art Triumph, gemischt mit dieser warmen, satten Zufriedenheit.

Danach lagen wir da, verschlungen auf dem Sofa, und ich spürte seinen Herzschlag unter meiner Hand. Ich lächelte in mich hinein, weil ich wusste: Das war nicht nur Sex – das war ein Stück von mir, das ich zurückerobert hatte. Und genau so fühlte es sich an – groß, intensiv, und absolut richtig.

Nach diesem ersten, intensiven Höhepunkt lagen wir eine Weile einfach da, unsere Körper dicht aneinander, sein Atem noch schwer, meiner ruhiger, aber immer noch erfüllt von diesem Pulsieren, das durch mich hindurchging. Sein Arm lag um mich, und ich spürte die Wärme seiner Haut an meiner, die kleinen Schweißperlen, die sich auf seiner Brust gebildet hatten. Es war still, nur das leise Summen der Stadt drang durch das Fenster, und doch fühlte sich die Stille zwischen uns nicht leer an – sie war voll von dem, was gerade passiert war, und von dem, was noch kommen könnte.

Ich drehte mich leicht, sah ihn an, und da war wieder dieses Lächeln – nicht mehr nur charmant, sondern weicher, vertrauter. „Du bist unglaublich“, murmelte er, und ich lachte leise, weil ich genau das Gleiche dachte – nicht nur über ihn, sondern über mich selbst. Ich fühlte mich unglaublich. Er zog mich näher, seine Lippen fanden meine, und der Kuss war anders als vorher – tiefer, langsamer, als wollten wir jeden Moment auskosten.

Seine Hände wanderten über meinen Rücken, zogen mich auf ihn, und ich spürte, wie die Lust wieder aufflammte, warm und drängend. Ich setzte mich auf ihn, meine Knie links und rechts von seinen Hüften, und als ich ihn in mir aufnahm, war da dieses Gefühl von Vollständigkeit – sein großer, harter Penis füllte mich aus, und ich bewegte mich langsam, genoss jede Sekunde, wie er sich in mir anfühlte. Es war intim, fast schon zärtlich, aber mit einer rohen Energie, die mich zittern ließ. Meine Hände lagen auf seiner Brust, und ich sah ihm in die Augen, während ich mich auf und ab bewegte, spürte, wie er sich mir entgegenstreckte, wie unsere Körper einen Rhythmus fanden, der nur uns gehörte.

Es war nicht hektisch, nicht wild wie vorher – es war tiefer, als würden wir uns gegenseitig etwas sagen, ohne Worte. Ich fühlte mich mächtig und verletzlich zugleich, mein Atem ging schneller, und als seine Hände meine Hüften packten, um mich fester zu führen, ließ ich mich ganz fallen. Die Lust baute sich auf, Schicht für Schicht, bis sie mich überrollte – ein warmer, intensiver Höhepunkt, der mich leise aufstöhnen ließ, während er kurz darauf folgte, sein Griff fest, sein Blick in meinem verankert. 

Danach blieben wir so, ich auf ihm, er in mir, und für einen Moment war die Welt einfach perfekt. Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter, spürte seinen Herzschlag an meinem Ohr, und wir sagten nichts – wir mussten nicht. Irgendwann rutschte ich neben ihn, zog eine Decke über uns, und wir lagen da, verschlungen, die Nacht um uns herum weich und still.

Am nächsten Morgen wachte ich auf, bevor er es tat. Ich sah ihn an, diesen Mann, der mir in einer Nacht so viel von mir selbst zurückgegeben hatte, und lächelte. Ich schlüpfte leise aus dem Bett, zog mich an und hinterließ ihm eine kleine Notiz auf dem Küchentisch: „Danke für den Abend – und die Nacht. Vielleicht sieht man sich wieder. Claudia.“ Ich wollte keinen großen Abschied, keine Erklärungen – ich wollte diesen Moment so lassen, wie er war: ein Geschenk an mich selbst.

Als ich nach Hause ging, die Morgensonne auf meinem Gesicht, fühlte ich mich leicht, stark, lebendig. Es war nicht nur der Sex, nicht nur die Intimität – es war das Gefühl, dass ich, mit 48, immer noch die Frau sein konnte, die nimmt, was sie will, die liebt, wie sie will. Und das, meine Lieben, war der schönste Abschluss, den ich mir hätte wünschen können.

 

 

[Gelöschter Benutzer]

bei aller begeisterung für diese story frage ich mich immer wieder ob der verfasser hier sich die mühe macht und sein kopfkino "zu papier" bringt oder ob es kopiert ist ? *grübel

[rolleken6]

Sehr schöne Geschichte, auch schön geschrieben.

[Hü****]

Sehr gut. Ich mag es ja schon, wenn einer im Deutschunterricht aufgepasst hat😂 guter Schreibstil

[ho****]

... mir gefällt die Geschichte und der Schreibstil auch. Im Vergleich zu einigen anderen Autoren mit wohltuend wenig Fehlern 🤩🤩

[To****]

Es ist wirklich Balsam für die Augen, hier etwas von einer Dame zu lesen, welche die deutsche Sprache perfekt beherrscht. Chapeau!