Zu viel für diese Bar

[CAT-IS-BACK]

Mery und ich wussten schon beim Eintreten, dass wir hier fehl am Platz waren.

Und genau deshalb fühlte es sich so gut an.High Heels auf dunklem Boden, enge Kleidung, glänzende Stoffe –

wir waren keine Gäste, wir waren ein Statement.

In einer Bar voller Männer.

Schwul, laut, selbstsicher.

Und plötzlich stiller, als sie uns sahen.

Blicke blieben hängen.

Zu lange.

Unverhohlen.

Ein paar lächelten.

Andere musterten uns, als müssten sie erst einordnen, was sie da sahen.

Zwei Transvestiten.

Feminin. Erotisch. Selbstverständlich.

Wir tranken.

Flirteten.

Ließen Nähe zu, ohne sie zu verschenken.

Männer kamen an unseren Tisch, setzten sich ungefragt dazu.

Komplimente wurden direkter, Stimmen tiefer.

Ich spürte dieses alte Gefühl wieder 

gesehen zu werden, weil man es will.

 

Dann sah ich sie.

Die Musikbox.

Ein Moment Erinnerung.

Ein Film.

Ein Gedanke, der gefährlich war.

 

Ich sah Mery an.

Ihr Blick verriet: *Mach es.*

 

Ich nahm ihre Hand.

 

Wir warteten nicht auf Erlaubnis.

Wir kletterten auf den Tresen.

Ein Raunen ging durch die Bar, noch bevor die Musik lief.

Dann setzte sie ein – laut, dreckig, perfekt.

 

Wir tanzten nicht brav.

Wir tanzten wissend.

 

Hüften, Beine, Heels.

Unsere Körper bewegten sich nah, provozierend, selbstvergessen.

Ich sah Münder offen stehen.

Hände krampften sich um Gläser.

 

Sekt tauchte auf.

Und wir spielten damit.

 

Ließen ihn über uns laufen.

Über Stoff.

Über Haut.

 

Unsere Kleidung war nass.

Klebte.

Zeigte mehr, als sie sollte.

 

Wir berührten uns.

Langsam.

Öffentlich.

 

Küsse, die nicht für eine Show gedacht waren –

und genau deshalb wirkten.

 

Ich spürte die Spannung unter meinem Rock.

Hart. Unverkennbar.

Und ich verbarg sie nicht.

 

Die Männer waren außer sich.

Rufe. Pfiffe. Fordernde Blicke.

 

Als wir vom Tresen stiegen, war nichts mehr harmlos.

Die Bar hatte sich verändert.

Oder wir.

Wir tanzten weiter.

Mit ihnen.

Zwischen ihnen.

Hände an Hüften.

Atem im Nacken.

Versprechen in Blicken.

 

Irgendwann war klar:

Der Abend war zu groß für diesen Ort.

Wir gingen.

Nicht allein.

Das Hotelzimmer schloss sich hinter uns –

und mit ihm die Außenwelt.

 

Was dort geschah, war roh, verspielt, neugierig.

Grenzen wurden nicht gesprengt, sondern eingeladen.

Erfahrungen geteilt.

Unsicherheit abgelegt.

 

Als der Morgen kam, lagen wir alle zusammen da.

Nackt.

Verschwitzt.

Still.

 

Keine Rollen mehr.

Keine Bar.

Kein Publikum.

 

Nur dieses zufriedene Schweigen nach einer Nacht,

die genau das gewesen war,

was sie sein sollte.

 

 

[Ex****]

Egal, ob Realität oder Fiktion, eine hocherotische Geschichte ... da wünscht man(n) sich, dabei gewesen zu sein  ...🤗