Zwischen Sehnsucht und Verlangen

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Kapitel 1: Begegnungen, die Funken schlagen
Die goldenen Strahlen der Abendsonne fielen durch die großen Fenster der Agentur, als Mia zum ersten Mal auf Luca traf. Er hatte gerade erst begonnen, und seine Anwesenheit war unübersehbar. Mit seinem selbstbewussten Auftreten und den intensiven braunen Augen, die jede Bewegung im Raum zu scannen schienen, zog er sofort Aufmerksamkeit auf sich.

Mia, die bisher immer darauf geachtet hatte, ihre Gefühle am Arbeitsplatz unter Kontrolle zu halten, spürte ein prickelndes Kribbeln, als er ihr die Hand gab. Es war ein kurzer Moment, doch seine Wärme blieb an ihr haften.

Am selben Abend erzählte sie Sophie davon, ihrer besten Freundin, die sie fast ihr ganzes Leben begleitet hatte. Sophie lächelte wissend und zog eine Augenbraue hoch. „Oh, du hast also endlich jemanden bemerkt. Das ist selten bei dir.“

Doch Sophie wusste nicht, dass sie Luca schon bald selbst kennenlernen würde. Bei einem After-Work-Event in einer Bar stieß sie zu Mia und den Kollegen dazu. Sophie war alles andere als unscheinbar: Ihre lockeren Haare, ihr helles Lachen und ihre Art, Gespräche mühelos zu dominieren, zogen die Blicke auf sich – auch Lucas.

Es begann mit einem kurzen Austausch von Blicken zwischen Luca und Sophie. Ein Funken, der die Luft für einen Moment auflud. Mia bemerkte es, spürte es – und ein leises Stechen zog durch ihre Brust. Doch sie sagte nichts.

Kapitel 2: Das Spiel beginnt
Die Tage vergingen, und die Anziehung zwischen Mia und Luca wurde stärker. Er suchte immer wieder ihre Nähe: kleine Gespräche während der Mittagspause, zufällige Berührungen, wenn sie ihm über die Schulter etwas zeigte. Es war nicht zu übersehen, dass er fasziniert von ihr war. Doch Mia kämpfte gegen diese Gefühle an. Schließlich war da Sophie – ihre beste Freundin, die inzwischen offen von Luca schwärmte.

„Ich glaube, er mag mich“, sagte Sophie eines Abends unverblümt, als sie zusammen auf Mias Sofa saßen. „Es liegt etwas in der Luft zwischen uns.“ Mia versuchte zu lächeln, doch in ihr tobte ein innerer Konflikt.

Eine Woche später eskalierte die Situation, als Sophie Luca zu einem Abendessen einlud – ohne Mia zu informieren. „Du hättest uns sehen sollen“, erzählte sie danach, ihre Augen leuchteten vor Begeisterung. „Er ist so charmant, und ich glaube, da ist etwas zwischen uns.“

Mia fühlte sich zerrissen. Sie wollte Sophie unterstützen, wollte ihre Freundin glücklich sehen, doch gleichzeitig konnte sie das Stechen in ihrer Brust nicht ignorieren. Es war ein gefährliches Spiel, und sie wusste, dass es irgendwann Konsequenzen haben würde.

Kapitel 3: Eine ungewollte Enthüllung
An einem regnerischen Abend saß Mia alleine in ihrem Büro, als Luca plötzlich hereinkam. Er war durchnässt, seine Haare klebten an seiner Stirn, und in seinen Augen lag ein Ausdruck von Dringlichkeit. „Warum weichst du mir aus?“, fragte er direkt.

Mia versuchte, ihn abzuwehren. „Luca, das hier geht nicht. Sophie –“

Doch er ließ sie nicht ausreden. Mit einem Schritt war er bei ihr, seine Hände auf ihrem Schreibtisch, seine Augen durchbohrten ihre. „Was zwischen uns ist, Mia, ist echt. Du spürst es doch auch.“

Für einen Moment war es, als ob die Welt um sie herum aufhörte zu existieren. Luca beugte sich vor, und bevor sie es realisieren konnte, spürte sie seine Lippen auf ihren. Es war ein Kuss, der alles ausdrückte, was Worte nicht konnten – Leidenschaft, Sehnsucht, Verlangen. Doch ebenso schnell, wie er begann, zog sich Mia zurück.

„Das war ein Fehler“, flüsterte sie. Doch ihre zitternde Stimme verriet, dass sie selbst nicht daran glaubte.

Am nächsten Tag erfuhr Sophie davon – nicht durch Mia oder Luca, sondern durch einen zufälligen Kommentar eines Kollegen, der die beiden zusammen gesehen hatte. Die Konfrontation war unausweichlich. Sophie platzte wütend in Mias Wohnung, Tränen in den Augen. „Wie konntest du das tun? Du wusstest, wie sehr ich ihn mag!“

Mia stammelte Erklärungen, doch Sophie ließ sie nicht ausreden. Die Spannung zwischen den beiden Frauen war unerträglich. „Er hat mich geküsst, nicht umgekehrt!“, rief Mia schließlich. Doch in ihrem Inneren wusste sie, dass das nur die halbe Wahrheit war. Sie hatte den Kuss erwidert – und sich danach gesehnt.

Kapitel 4: Die unausgesprochene Anziehung
Sophie versuchte, Abstand zu Mia und Luca zu gewinnen, doch die Verbindung zwischen den dreien blieb bestehen. Luca suchte immer wieder Mias Nähe, während Sophie versuchte, sich von ihm loszureißen.

Doch eines Nachts, als alle drei bei einer gemeinsamen Veranstaltung aufeinandertrafen, brach das unterdrückte Verlangen wieder hervor. Nach ein paar Gläsern Wein und langen Gesprächen, in denen sie versuchten, die Situation zu klären, wurde die Spannung fast greifbar.

„Was willst du, Luca?“, fragte Sophie plötzlich, ihre Stimme schneidend. „Mia? Mich? Oder genießt du es einfach, dass wir beide dir verfallen sind?“

Luca sah zwischen den beiden Frauen hin und her. Er war überwältigt von der Intensität der Situation, von den Gefühlen, die sich auf ihn einhämmerten. Schließlich stand er auf, trat zu Sophie, nahm ihre Hand und zog sie dicht an sich. Sein Blick glitt zu Mia, die zitternd am Rand des Sofas saß, ihre Augen voller Tränen. „Ich will euch beide“, sagte er leise, fast tonlos.

Kapitel 5: Zwischen Nähe und Grenzen
In den folgenden Wochen begann eine unausgesprochene Vereinbarung zwischen den dreien. Es war ein ständiges Hin und Her zwischen Grenzen, Sehnsüchten und der Angst, einander zu verletzen. Mia und Sophie spürten, dass sie sich langsam wieder annäherten – nicht, weil sie Luca teilten, sondern weil sie beide verstanden, wie tief sie einander bedeuteten.

Die Nächte wurden zu einem Raum, in dem sie ihre Emotionen erforschten, ohne sie definieren zu können. Sie verbrachten Zeit zu dritt, aber auch alleine, und entdeckten dabei immer neue Facetten voneinander. Die Freundschaft der beiden Frauen wurde neu geformt – nicht weniger intensiv, aber anders.

Am Ende war es keine gewöhnliche Beziehung, aber es war ihre. Und in all ihrer Unvollkommenheit fand sie doch eine seltsame Art von Vollständigkeit.