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(Über)Forderungen des anderen Geschlechts


4s****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich zitier mal Ballou aus einem inzwischen geschlossenem Thread.

Nein - es gibt tatsächlich sowohl Männer als auch Frauen, die ein Gefühl der Verbundenheit und Nähe ermöglichen, ohne dass der andere sich dadurch eingeengt und überfordert fühlt.
(...)
Aber es ist - in der Summe gesehen - die Ausnahme, da wir bestens darauf geprägt und erzogen sind, unsere Heilsbringer immer ausserhalb zu suchen und auch zu "finden".



Wenn's um Sex geht, funktioniert das mit zunehmender Erfahrung (=schärferer Wahrnehmung, wer möglicherweise anstrengend wird und deshalb besser zu meiden ist...) eigentlich ganz gut. Aber ich frage mich, ob es das auch außerhalb von Affären und co gibt? Hintergrund ist, dass ich das Projekt Familie&"richtige" Beziehung (noch?) nicht gänzlich abgeschlossen habe und das hier und kleine Poppereien eher als Zerstreuung ("jetzt-gerade-richtig-Lösung") sehen möchte - so wie die recht interessanten zig Minijobs die ich immer hatte, bevor ich den passenden "normalen" Job gefunden hatte). Wobei mir im Zweifelsfall lebenslange Beschränkung auf Unverbindliches um Längen lieber ist, als eine Beziehung mit faulen Kompromissen.

Ich kenne durchaus ein paar einzelne Paare (die sich sich auch schon sehr lange kennen), die total unkompliziert miteinander umgehen und sich gegenseitig "spinnen lassen" und ihren Freiraum gönnen, sich aber -zumindest anscheinend- doch vertraut und nah sind, die ihre Füße auf dem Boden haben und sich selbst nicht übermäßig ernst nehmen, aber trotzdem noch ernst genug, wenn's um Wichtiges geht.

Aber wenn ich mich dann mal davon inspiriert umgucke, kommt es mir so vor, als wären die beziehungssuchenden Männer oft sehr... hm... "unentspannt" - unrealistische Vorstellungen, riesig hohe Erwartungen und Projektionen und man wird auf nen Sockel gestellt den man nie wollte und wird betüdelt und Maus (shreek!) genannt etc. Das ist alles überhaupt nicht mein Ding...
ich würde glaub ich am liebsten mit dem Stadium "altes Ehepaar" anfangen und den Tüdelkram vorher weglassen

Also Leute, wenn ihr so ne Beziehung habt, gebt doch mal laut - wie habt ihr euch in der Menge erkannt, wie seid ihr es angegangen?

Momentan hab ich eher den Eindruck, ich muss ich mich davon fernhalten, damit ich nicht entweder in was lande, wo ich mich verstellen muss und/oder ständig auf der Flucht bin - oder aber jemanden, an dem mir ja eigentlich was liegt, ungewollt aber dennoch unweigerlich unglücklich mache.


Geschrieben (bearbeitet)

Du solltest mal Frauen treffen. Bei ihnen sind Projektionen genetisch bedingt.
Da sind die Männer echte Waisenknaben.
Ich bin mittlerweile richtiggehend paranoid geworden, und sehe hinter jedem netten Wort eine Eheandrohung.


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben

Ich vermute mal, dass einem per se Projektionen des "Ziel-Geschlechts" bedrohlicher vorkommen - weil man sie ja abbekommt.


Geschrieben

Weil ich gerne zwischen zwei ficks den Kontakt zum Sex-Partner halte(n möchte), bin ich für manche user schon als "klammeraffe" verschrieen. Selbstsamerweise habe ich es trotzdem real immer anders erlebt, eben dass auch Männer den Kontakt halten. Gerade in letzter Zeit habe ich darauf geachtet, mich nie als erste zu melden - was ich früher aus gedankenlosigkeit wohl auch getan habe. Wenn sich jemand darüber beklagt, antworte ich immer, dass ich nicht klammern wolle. Vorurteil und Praxis gehen da manchmal auseinander.


Geschrieben (bearbeitet)

Ich weiß grad nicht, ob das von dir apostrophierte Konzept des gegenseitigem Freiraums was taugt, weil Du keine Parameter angibst. Ich halte Verbindlichkeit schon für wichtig. Aber über das Thema könnte ich ein Buch schreiben. Da mach ich mich hier wieder wegen Weitschweifigkeit unbeliebt... Wenn das andere fertig ist, komm ich nochmal drauf zurück...


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben

Mandarina, "Kontakt halten" kann man ja sehr verschieden sehen. Es gibt z.B. Frauen, die bei (weiblichen) Freundschaften voraussetzen, dass man fast jeden Tag zumindest telefoniert und nie eine wichtige Änderung vergisst mitzuteilen.
Meine beste Freundin und meinen engsten männlichen Freund dagegen treff/sprech ich oft Wochen nicht, aber dann gehen auch mal wieder minütlich Mails hin und her, so wie es sich gerade ergibt. Ohne "Regeln". Für mich hat die Häufigkeit von Treffen nichts damit zu tun, wie wichtig mir die Person ist. Aber viele Menschen setzen das gleich.


Geschrieben

Weil ich gerne zwischen zwei ficks

Wenn ich nach dem ersten wüsste, dass "sie" das so sieht, gäbe es kein "zwischen" mehr. Da wär mir jetzt doch zu unpersönlich.

Zu dem anderen: Frauen verbergen schon mal ganz gern, dass sie sich verliebt haben, weil sie genau wissen, dass ein Mann, mit dem eine Affäre geplant war, sich uU verantwortungsvoll zurückziehen könnte... Das gibt dann einen netten Schlamassel...


Geschrieben

Ich habe bei Freundschaften auch keine Regeln... mal hört man mehr voneinander, mal weniger. Wenn ich aber in einer "festen Partnerschaft" bin, und höre ein paar Wochen lang gar nichts, dann würde ich das eben nicht mehr als Beziehung ansehen, noch nicht mal als "Affaire".

Ich schrieb ja schon, dass es in der Praxis kein Problem ist, Kontakt zu halten, ohne "zu klammern" - ist mir jedenfalls noch in keiner Beziehung passiert, dass ich wochen- oder monatelang nichts von meinem Partner gehört habe.


Geschrieben



Ich denke diese "Regelmäßigkeit" wird in genau dem Moment unwichtig wo man verinnerlicht hat wie wichtig man dem anderen und er einem ist.

Wat für ein Satz...


Wieso heißt es bei Frauen die sich melden eigentlich gleich sie klammern? Wenn Männer dies machen ist es Interesse...
Wenn ich einen Mann frage wieso "der" sich dauernd meldet obwohl ja eigentlich abgemacht das es locker sein soll, dann heißt es nie "der klammert" oder "da ist wohl mehr"... nein, dann heißt es der will ein Auge auf dich haben, so eine Art Kontrolle...




Geschrieben (bearbeitet)

Letztlich ist das wie so vieles eine Frage der Kommunikation und der Warhaftigeit darin. Ich mag viel Kontakt, sich Gernhaben, aber auch eine gewisse emotionale Distanz. Diese Distanz schafft dann die Voraussetzung für eine sehr differenzierte Form von Bindung.
Die besten "Beziehungen" auf intellektueller Ebene hatte ich nie mit meinen festen Partnerinnen, weil das mE meist eine Distanz erfordert, die im "festen Zusammensein" oft in der Symbiose verloren geht - schade eigentlich...


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben



Ich denke diese "Regelmäßigkeit" wird in genau dem Moment unwichtig wo man verinnerlicht hat wie wichtig man dem anderen und er einem ist.







i ch schrieb ja ausdrücklich "Beziehung" - da ergibt sich die Regelmäßigkeit von selbst, sonst wäre es ja wohl keine.

Frauen verbergen schon mal ganz gern, dass sie sich verliebt haben, weil sie genau wissen, dass ein Mann, ......sich uU verantwortungsvoll zurückziehen könnte...



Schon wieder sind es nur die Frauen, die sich verlieben, einem Mann passiert das wohl nie?


Geschrieben

Ich nicht... aber ich versuche es zu zeigen. Und wenn er kein Interesse hat, dass breche ich den Kontakt lieber ab. Ich nerve ihn jedenfalls nicht damit!


Geschrieben

Das soll jetzt mal nicht so klingen, als seien derlei erotische Freundschaften mein täglich Brot - aber am schönsten sind sie halt, wenn man sie ein bisschen auf Risiko anlegt. Und schwupp - fällt einer um...

Dann doch lieber ein bisschen seelenloser? Nö, denke ich...


Geschrieben

Das mit dem angeblich "verantwortungsbewussten" Zurückziehen finde ich schräg - in erster Linie zieht man sich doch zurück, weil es nicht passt - von Verantwortungsbewusstsein zu sprechen wirkt auf mich etwas eitel und väterlich gegenüber einem Mitmenschen, der auf Augenhöhe sein sollte.

Aber, zurück zum Verlieben: Gibt es irgendeinen Weg, das bei einem interessanten Gegenbüer auszubremsen und Grenzen zu setzen, ohne a) das ganze an die Wand zu fahren b) total gestresst zu sein?


Geschrieben (bearbeitet)

Ich gehör hier bekanntlich nicht zur Seelenlos-Fraktion!

Aber mal zum ausgangsthema: Eine gute Beziehung kann nur mit genügend Freiräumen geführt werden! Auch Frauen wollen nicht eingeengt werden! Versteh gar nicht, warum Männer das überhaupt glauben!



Aber, zurück zum Verlieben: Gibt es irgendeinen Weg, das bei einem interessanten Gegenbüer auszubremsen .....?



Warum sollte man das? Wenn man verliebt ist, geht man rücksichtsvoller mit dem anderen um! Warum sollte man das ausbremsen?


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Lass den Dingen ihren Lauf. Und das mit der Verantwortung ist nicht schräg.
Wenn Liebe nicht abgemacht war, und der Verliebte sich nicht trennen kann, muss der andere gehen. Ich seh da nix Eitles, nur Vernünftiges.


Geschrieben

Warum man das wollen sollte - in meinem Fall: weil ich generell etwas langsamer in der Hinsicht bin und bei dem ganzen Eimer Romantik & Schwärmen der über mich gekippt wird irgendwie immer das Gefühl habe, dass es gar nicht um mich geht und dass das Gegenüber eben nicht nur damit zufrieden ist, selbst die Gefühle zu haben und sie zu zeigen, sondern von mir das genauso intensiv erwartet und falls ich das nicht bringe ganz schnell ganz enttäuscht ist. Aber das geht nicht, erstens nicht so schnell, und zweitens wenn ich zu schnell soll, dann sehr wahrscheinlich gar nicht mehr, weil ich dann nicht mehr weiß, ob ich selbst wollte oder ob es von außen kam und dem Gefühl nie trauen werde. Aus der Blockade komm ich auch dann nicht mehr raus, wenn ich das verstandesmäßig will.


Geschrieben

Hm, finde ich das lustig oder eher schockierend...? Gute Nacht allerseits!


Geschrieben

Aber das geht nicht, erstens nicht so schnell, und zweitens wenn ich zu schnell soll, dann sehr wahrscheinlich gar nicht mehr, ....



Klingt kompliziert! Mach demjenigen einfach klar, dass du zeit brauchst! wer sich dann darauf einlässt, ist der "richtige". Es gibt doch wohl genug Männer, die sich auch Zeit lassen!


Geschrieben

Mandarina, mit einem Menschen, der in sich ruht, ist das eigentlich gar nicht kompliziert. Und mit einem Menschen, der vielleicht ein bisschen unsicher ist, und dann ab und zu mal rückfragt, worauf ich erklären kann, was Sache ist, ist es immer noch nicht wirklich schlimm kompliziert.

Aber die meisten erwarten ja, wie Ballou es so schön gesagt hat, den ultimativen Heilsbringer und bestimmte Beweise.

Beispiel:
Ich war gerade in einem anderem Forum. Da erzählte eine Lady, dass ihr Date(!) an Silvester auf eine öffentliche Party geht und dass sie irgendwie erwartet hat, dass er sie fragt, ob sie nicht mitkommen möchte, da sie sich ja schon einige Wochen kennen. Sie fragt, ob sie zuviel verlange, oder das Falsche.

Für solche menschliche Regungen wie Ungeduld oder Unsicherheit hab ich durchaus Verständnis, wenn sie eine Freundin wär, hätt ich gesagt, "ich versteh dich, aber bleib mal ruhig, komm wir manchen nen Weiberabend". Was ich so richtig schockierend fand, waren die Antworten anderer. Grundtenor "Finger weg, lass ihn sausen, er sieht die Sache nicht so ernst".

Hallo?! Nach ein paar Wochen? Geht's noch? Soll er ihr einen Heiratsantrag machen oder was?
Ich fände es selbst bei Freunden dämlich, wenn sie abtauchen und alles mögliche umschmeißen, bloß weil sie sich grad ein bisschen verguckt haben. Da hätte ich das Gefühl, dass ich vorher nur Lückenfüller war. Genauso würde ich es selbst nicht so machen.
Ich finde dass die Leute, die vorher schon im Leben waren, die "älteren Rechte" haben und nur weil ich einen vielversprechenden Flirt habe, schmeiße ich nicht vorher gemachte Pläne um. Schön und gut, wenn das Gegenüber sich so schnell so sicher ist und gerne alles in eine Beziehung reinhängt (mein Verdacht ist, das machen nur Leute, die sonst kein Leben haben... ich hab aber eins, sorry) - ich bin definitiv nicht so. Diese Mentalität "ICH fühle mich high, bin deshalb verletzlich, also wenn du das nicht wieder gut machst indem du spurst / mein High spiegelst, dann bist du ein Arsch (ein Ärschin) und ich gebe dir gleich den Laufpass" - das finde ich bei etwas, was eine nahe, liebevolle Beziehung werden könnte, daneben. Aber wirklich total daneben.

Mein Eindruck ist manchmal: Diejenigen, die gar so sehr auf Verbindlichkeit und Beweise pochen und schielen, damit sie bloß nicht auf einen Bindungsphobiker reinfallen, sind selbst die größten Angsthasen und deswegen keineswegs sooo toll beziehungsfähig, wie sie sich selbst einreden, sondern höchstens auf dem gleichen Stand wie das ach so verteufelte Gegenüber.


Geschrieben (bearbeitet)

Ich finde, das klingt im Tonfall böse, enttäuscht und lässt einen Mangel an Einfühlung vermissen? Was ist passiert?

Hallo?! Nach ein paar Wochen? Geht's noch?

Das ist in etwa der Ton, dessen sich zur Zeit mein Dreizehnjähriger befleißigt. Er macht dazu immer noch eine leicht aggressiv-abwertend anmutende Handbewegung...
Ich mein das nicht böse - ich frage nur, was der Auslöser für derlei Biestigkeit ist.


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben

DAS ist doch keine Biestigkeit - das sind nur ganz große Fragezeichen - dich ich allerdings sehr gut verstehen kann.
Willst du wirklich wissen, was bösartige Biestigkeit ist???

Ich weiß nicht, wie die bei deinem Sohn aussieht, die Handbewegung - meine Hände/Arme würden dazu leicht nach oben gehen, Handflächen nach oben geöffnet... das Fragezeichen in Person sozusagen - vielleicht Rumpf noch leicht nach hinten gekippt - Augen gaaanz weit geöffnet Das ist weder böse noch zeugt es von mangelndem Einfühlungsvermögen.

Ich hab so was blödes nämlich auch schon mal gemacht, Freunde für eine neue Flamme sausen lassen. Das Unverständnis ist berechtigt. Wobei es mir hier nicht um "ältere Rechte" geht (was vielleicht auch zu wörtlich von mir genommen wird). Aber wenn ich eine Verbindung eingehe, auch Beziehung, so gehöre ich dem anderen nicht und will durchaus auch noch auf eigenen Füßen stehen, allein Vergnügungen nachgehen.


Geschrieben

Enttäuscht zu sein, zieht nicht automatisch einen Mangel an Einfühlungsvermögen nach sich.

Manchmal beginnt eine Affäre/Beziehung locker und gibt das Gefühl der Entspanntheit bzw. des nicht Eingeengtseins. Sich auf den anderen freuen, ist doch ein tolles Gefühl. Im Grunde ist es schon eine Art Verliebtsein, das jeweils anders interpretiert wird, wenn nicht darüber gesprochen wird. Ich meine mit sprechen = darüber reden, nicht rechtfertigen.

Und der-/diejenige, die sich rechtfertigt, vermittelt bei der anderen Person u.U. ein unbehagliches Gefühl, so dass er/sie sich zurückzieht.

Der/die Zurückgebliebene empfindet Enttäuschung, weil er/sie sich missverstanden fühlt. Oft entsteht der Wunsch, "nie wieder Gefühle zeigen zu wollen", um einem möglichen Verletztwerden aus dem Wege zu gehen. Für mich grenzt das immer ein wenig an Selbstbetrug.

Wenn ich die Zurückgebliebene war, ob gewollt oder nicht gewollt, empfand ich die Zeit *des erneuten Fröscheküssens* irgendwann zwar wieder spannend, aber auch so manches Mal unspektakulär.

LG Mondi


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