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Körperwelten


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich habe am Wochenende gelesen, das die Ausstellung "Körperwelten - Herzenssache" nach Bremen kommt.
Hat jemand von Euch das schon mal gesehen?
Würdet Ihr Euch sowas ansehen?
Was haltet Ihr allgemein von dieser Ausstellung?


Geschrieben

Ich hab mir die mal vor einigen Jahren in Köln angeschaut....glaube das war damals die erste oder zweite Ausstellungstour.

Ich fand das sehr interessant und auch durchaus....hmmm...wie drückt man das am besten aus...ja durchaus schon ästhetisch gemacht. Also ich hatte schon den Eindruck eines Respektvollen Umgangs.
Würde mir die auch schon noch mal anschauen, mir hats gefallen und es ist ja schon ein durchaus auch lehrreicher Aspekt dabei.

Allerdings kann ich mir zugegebenermaßen nicht vorstellen, meinen Körper dafür selbst zur Verfügung zu stellen.


Geschrieben

ich hab die Ausstellung zweimal gesehen, in Oberhausen und hoch oben im Norden.
Es war interessant, aber trotzdem konnte ich manchmal ein Unbehagen nicht unterdrücken.
Etwas verrückt ist dieser Hagen schon!!


Geschrieben

Mir ist das zu reißerisch! Die Technik der Plastination finde ich sehr beeindruckend, doch die Art und Weise wie von Hagens aus toten Menschen Skulpturen macht, widerstrebt mir.

Außerdem kommen leider immer wieder Gerüchte auf, dass die Leichen von zweifelhafter Herkunft sein sollen.


Geschrieben

Ich habe es bewusst nicht gesehen... die Gründe dafür auszuführen, würde jetzt einen größeren philosophischen Rundumschlag bedeuten, den ich euch ausnahmsweise mal ersparen möchte...


Geschrieben

Habe es noch nie gesehen könnte es mir allerdings schon durchaus interessant vorstellen!!


Geschrieben

hab gerade mal nachgesehen- Ticket kostet ca. 18,50 Eur. Ich finde, das geht noch....


Geschrieben

Ich habs bislang nur auf Fotos gesehen, und mich beschleicht immer wieder ein Unbehagen dabei.

Vielleicht kann ich mit dem Thema Tod zu schlecht umgehen.


Geschrieben

Toll. da hast du mich an was erinnert, mike.

Die Kölner Ausstellung wurde verlängert bis ca. Mitte März und die wollte ich mir noch ansehen.

Meine ältere Tochter war da. Sie war ebenfalls von dem Verfahren der Plastination überwältigt.


LG xray666


Geschrieben

Die Kölner Ausstellung wurde verlängert bis ca. Mitte März und die wollte ich mir noch ansehen.



Hmmmmm.... komisch- weil, "die" Ausstellung soll, meines Wissens, ab 5.Feb in Bremen sein und dann bis zum 20. Mai (oder so) laufen.
Oder gibt`s da mehrere Ausstellungen von?


Geschrieben

Herr von Hagen hat zwischenzeitlich soviele Plastinate zusammen, daß er Ausstellungen parallel veranstalten kann

*aufklär*



Geschrieben

Ah- danke!
Das ist auch "nur" ne "Teilausstellung", oder? Ich meine nur, wegen dem Zusatz "Herzenssache"...


Geschrieben

@xray meinte meines Erachtens nach, dass es beim letzten mal verlängert in Köln wurde und er trozgem nicht da war, aber seine Tochter.


Geschrieben

Ich habe eine dieser Ausstellungen vor einigen Jahren mit angesehen.
Der Faszination für das Wunderwerk Mensch kann ich mich nicht entziehen.

Plastination ist schon was wunderbares....

Ich denke, dass Herr von Hagens mit dieser Technick einen ausgezeichneten Weg der Konservierung gefunden hat. Keine Technik vorher ermöglichte Medizinern, Medizinstudenten, zukünftigen Pflegekräften und Santätern und anderen an Anatomie interessierten Menschen so genau, detailiert und sauber zu lernen und zu forschen.

ABER

Jene Ausstellung, und ich nehme mal an, dass sie heute nicht viel anders ist, hatte nichts von wissenschaftlicher Nüchternheit!

Warum auch? Es ist ein Geschäft!

Es war vor allem, sorry, Sensationsgeilheit, die die Menschen dorthin gezogen hatte. Die wenigsten Besucher dieser Ausstellung waren vom Menschen als viel mehr von der Technik und den Installationen beeindruckt.
"Schau mal da" und " ist das geil ey!" und "Hey, mach mal ein Foto von mir und den Typen hier!" (die Typen waren hautlose Pokerspiele, respektvoller Umang ist für mich was anderes!) riefen sich viele Leute zu.
Geht´s noch?

Im Prinzip waren wir auf einem FRIEDhof, nur das die Verstorbenen das Pech hatten, keine Angehörigen zu haben, die für Frieden und Ruhe sorgten.

Jene Ausstellung war damals eine wilde Mischung aus einerseits spektakulären Installationen aus menschlichen Körpern und andererseits, vielleicht als Alibifunktion, Schnitten von gesunden und kranken Geweben und Organen, die jede medizinische Fakultät der Welt gerne für die Ausbildung ihrer Studenten zur Verfügung hätte.

Letzter fanden allerdings weniger Beachtung, woraus ich dann den Schluss zog, dass wohl auch weniger "Fachpublikum" vor Ort war.

Ich glaube nicht, dass viele Besucher dieser Ausstellung auch nur einen Gedanken daran verschwendet habe, wer die Toten waren, die dort zu ihrer Belustigung beitrugen, noch was für Elend und Schmerz die Kranken und ihre Angehörigen vorher erleiden mussten.

Ich bin nicht gegen Plastination.
Ich weiss, dass sich schon lange immer wieder Menschen für medizinische Forschung zur Verfügung stellen, Generationen von späteren Medizinern haben sie in mühevoller Kleinarbeit bis ins Kleinste studiert.
Ich finde es gut, dass es durch Plastination viel leichter möglich ist, anderen Menschen das Wunderwerk Mensch im Detail näher zu bringen.

Aber ich denke, dass dies Ausstellung vor allem Fachpublikum und wirklich interessieren Menschen vorbehalten sein sollte, die den nötigen Respekt nicht fehlen lassen.

Ich bin dagegen, dass mit menschlichen Körpern Geschäfte gemacht werden wie mit einer Dinosaurierausstellung!

Pecunia non olet.
Plastinierte Leichen auch nicht....


Geschrieben (bearbeitet)

hannah mit respektvoll meinte ich auch nicht die Besucher sondern von Seiten der Aussteller....

Was das Publikum angeht da steckt man nie drin, wie die sich benehmen, das kann man nicht beeinflussen.

Und was die Toten angeht. Nun so kannst du das eigentlich nicht sagen, weil es zumindest in D so ist, das ein Mensch das zu Lebzeiten explizit festgelegt haben muss, das sein Körper der wissenschaft oder eben an den Herrn von Hagen gespendet wird. Ist das nicht der Fall geht auch kein Körper in die Forschung.
Die dort ausgestellten Verstorbenen wussten also was sie tun. Was natürlich nicht heißt, dass das den Angehörigen gefällt aber es war eben die Entscheidung der Person selber.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

du hast es sehr schön geschrieben, nur möchte ich bemerken, das das kein Friedhof ist, denn Friedhof ist letzte Ruhestätte und das ist es bei Mr. Hagen ja nicht.
Und außerdem dürfen keine Toten ohne Angehörigen genommen werden, außer: es steht ausdrücklich im Testament.
Denn noch steht jedem eine unserer Kultur entsprechende Beerdigung zu - sei es jemand ohne Geld oder ohne Familie!


Geschrieben (bearbeitet)

Zitat von bienschken

... mit respektvoll meinte ich auch nicht die Besucher sondern von Seiten der Aussteller....



Einspruch, diese Installationen sind nicht respektvoll!!

Leute in Scheiben zu schneiden und versetzt wieder zusammenzufügen, sie ohne Haut und teilweise ohne Muskeln an einen Tisch zu setzten als würden sie Karten spielen hat in meinen Augen wirklich nichts mit Respekt zu tun!


bearbeitet von hannah65
Geschrieben

wären es geklaute oder gekaufte Leichen, würde wohl jeder denkende Mensch die Indizien dafür verschwinden lassen.

Hoch lebe der ehrliche Jornalismus!!!


Geschrieben

Sorry, ich hatte das gerade geändert, weil ich diesen Einspruch befürchtete.
Ich habe diese Tätowierungen selber gesehen,


Geschrieben

Nun wie gesagt...die Menschen haben sich da aus freien Stücken zu entschieden, sich in der Form der wissenschaft zur Verfügung zu stellen (ja ich lasse hier bewusst den Part bezüglich des Vorwurfs der illegalen Beschaffung aus) und es wurde auch erläutert was geplant wird.
Wer das nicht wollte hat eben nicht verfügt, sich an die Wissenschaft zu spenden.


Geschrieben

Auch Hinrichtungsopfer dürfen über ihre sterblichen Überreste bestimmen.
Der Verdacht hält sich zwar hartnäckig, das es in einem fernen asiatischen Land anders gehandhabt wird (auch gegen die eigenen Gesetze), aber der Beweis fehlt bislang.

Wie war das nochmal mit der Unschuldsvermutung?



Bisher habe ich selber nur Bilder von einigen Ausstellungen gesehen. Ich schwanke irgendwie zwischen morbider Fazination und einem beklemmenden Gefühl.
Trotz aller finanziellen Intressen von Hagens, finde ich muss man ihm schon zugestehen, das er Menschen die Möglichkeiten gibt, sich zum einem mit der Thematik Tod auseinander zu setzen. Und zum anderem auch einem breiterem Publikum die Anatomie des Menschen zugänglich zu machen.


Geschrieben

Wollte das "Problemchen" mit den Hinrichtungsopfern vorhin schon bringen.
Dieses ist noch immer nicht ganz beiseite geräumt, selbst Mr. Plastinator gab da etwas zu, nachlesbar im www.

Hatte aber die Befürchtung daß sowas ja auch wieder als politischer Beitrag bewertet wird, und nahm außerdem an daß eh niemand hier darüber bescheid weiß.

Ich selbst kann diesem Zirkus auch nichts abgewinnen.

Für Studienzwecke ließ sich mal wer in hauchdünne Scheiben schneiden und jede "Seite" wurde CT-Technisch abgespeichert. Seltsamerweise sehe ich darin eher soetwas wie Sinn.

Aber diese Körperwelten-Sache ist, rein moralisch betrachtet, ein absolutes Desaster.


Geschrieben

Ist in Köln verlängert worden. Wollte mir das auch angucken, aber mir sind 18,50 Öre für eine halbe Stunde einfach zu viel, auch wenn ich sonst nicht knauserig bin, aber das halte ich für etwas übertrieben.


Geschrieben

wieso für eine halbe Stunde?


Geschrieben

Ich wollte im Dezember vor Weihnachten dort hin, da hieß es im Internet, für eine halbe Stunde. Jetzt ist es wohl wieder unbegrenzt nach der Verlängerung.


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