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Anstand oder Arsch?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Folgendes ist (mir) letztens passiert:
Mein Chef wollte uns (Firma) zum Essen einladen und hat mich gefragt ob ich ne Idee hätte. Jau- hatte ich. Ich hab den Vorschlag gemacht ein Fischrestaurant, hier in der Nähe, aufzusuchen. Dieser Vorschlag kam bei allen gut an- sprich- niemand hatte was gegen Fisch.
Ok- wir also hin, Kellner kam und nahm Bestellungen auf.
Ich hatte die grandiose Idee, da wir ja in einem Fischrestaurant waren, dessen Spezialität Aal ist, eine Aalsuppe, als Vorspeise, zu bestellen. So... Essen kam und ich hatte gerade ein oder zwei Löffel weg, als Chef mich fragte, was ich da esse und wie das schmeckt.... Ich sagte "Aalsuppe" und "schmeckt gut"..... Ok- das war, wie soll ich sagen, gelogen- die Suppe schmeckte mir nicht.
Aber- was hätte ich tun sollen???? Fakt ist, das ich mir die Suppe selber bestellt habe und das Chef die bezahlt.
Ich hab sie, ohne zu meckern, gegessen und dann den Geschmack mit Hochsitzcola weggespült ...

Aber was hättet Ihr gemacht?
- Den Arsch haben und die Suppe zurückgehen lassen (und vielleicht selber bezahlen)?
- Jedem am Tisch erzählen, das die nicht schmeckt, aber trotzem essen?
- Kommentarlos stehenlassen?
- Oder vielleicht doch, anstandshalber, essen?

Hat das was mit Anstand zu tun oder doch eher nicht?


Geschrieben

Also...

Das hat nix mit Anstand oder gutem Benehmen zu tun...
Wenn mir was nich schmeckt ess ichs nich...

Wäre vielleicht was anderes gewesen wenn der Chef selber gekocht hätte aber so?

Ich hätt die stehen lassen und gesagt das se mir nich schmeckt, so einfach


Geschrieben

Ich hätte gesagt, dass ich sie nicht empfehlen kann. Je nach dem was das Problem an dem Gericht gewesen wäre (z.B. zu kalt, versalzen, etc.) hätte ich auch den Kellner herangewunken und das Essen bemängelt.
Ich finde, dass es nichts mit Anstand zu tun hat, der Chef hat die Einlafung gut gemeint, kann er doch nichts dafür, dass das Essen schlecht ist. Ich hätte möglicher Weise auch den Kellner an die Seite genommen und sowas gesagt wie: Nun blamier mich hier mal nicht so, ich hab meinem Chef den Laden hier empfohlen...

Generell hätte es mir als Chef durchaus gefallen zu sehen, dass sich mein Angestellter nicht alles bieten lässt und seine Interessen vertritt. Das kann der Angestellte dann sicherlich auch im Namen der Firma wenn der Chef nicht dahinter steht.

Ich bin mal so weit gegangen, nachdem ich 15 Minuten bei McDoof in der Schlange gestanden bin, bin ich nach vorne, und hab gesagt dass ich den Geschäftsführer sprechen will. Dann kam ein junger Mann, und ich hab ihn gefragt ob er das allen Ernstes ein SCHNELLrestaurant nennen würde. Er entschuldigte sich mehrfach, eröffnete noch zwei Kassen und spendierte mir und meiner Begleitung einen Burger...

Keine Frage des Anstands, egal wer bezahlt.


Geschrieben

@ puta:
nee- die Suppe war heiß und (glaube ich zumindest) auch sonst ok. Keine Ahnung wie sowas schmecken muß, weil ich noch nie Aalsuppe gegessen habe.
Aal schmeckt mir ja sonst auch sehr gut- ob nu grüne Aale, Brataal oder Räucheraal. Nur die Suppe war nicht so mein Ding.


Geschrieben

Naja in dem Fall würde ich sagen ist das Dein Problem, da hat Du Dich wohl verschätzt. Dann würde ich ja fast sagen, brav, dass Du aufgegessen hast...... lach


Geschrieben

Wenn ich etwas zum Essen bestelle und es mir nicht mundet , dann ess ich es nicht !
Für mich völlig unabhängig , ob ich es selber zahle oder eingeladen bin .
Ich probiere fast alles , aber wenn`s mir nicht "reingeht" , mir irgendwas widerstrebt , dann ess ich es nicht aus "Anstand" auf .


Geschrieben

Ok....ich wollte eben schon fragen, ob du solch eine Suppe schonmal gegessen hast.

Ich hätte es genauso gemacht - die Suppe einfach gegessen. Es wär nicht aus Anstand gewesen, sondern eher um den eigenen Fehler (der andere NICHT betrifft, sondern nur dich und das ist wichtig) zu ertragen. 'Die eingebrockte Suppe auslöffeln'....paßt hier ganz gut, find ich.

Ich esse meistens meinen Teller auf und trinke mein Glas leer. Ist meine eigene Überzeugung, kein Essen zu verschwenden...von meiner Erziehung her habe ich das nicht.
Ich höre nur dann auf, wenn ich nichts mehr reinbekomme, aber das ist wirklich sehr selten und ich hab noch kein Restaurant gesehen, wo die Portionen an sich 'unschaffbar' waren.

Weiterhin bestelle ich mir bei solchen Angelegenheiten nichts, was ich nicht schonmal gegessen habe...um genau dem dir passierten entgegenzuwirken.
Es könnte auch schlimmer sein und zwar, wenn du etwas bestellst, was du vorher noch nicht gegessen hast und du nicht weißt, wie man es zu sich nimmt....dein Chef aber. DAS wäre peinlich (gemessen an der Standardgesellschaft) in dem Moment.

Z.b. Kaviar (damit meine ich den Fisch ), den man mit einem Holzlöffel ißt oder daß man bei den meisten komplett servierten Fischen am Rückgrat ziehend alle Gräten auf einmal wegbekommt und nicht wie ein Kind die Gräten einzeln aus seiner Gosche popelt.


Geschrieben

Ich hätte es gesagt das sie mir nicht schmeckt und denke beim Cheffe wäre es auch gut angekommen!!


Geschrieben


Ich hätte es genauso gemacht - die Suppe einfach gegessen. Es wär nicht aus Anstand gewesen, sondern eher um den eigenen Fehler (der andere NICHT betrifft, sondern nur dich und das ist wichtig) zu ertragen. 'Die eingebrockte Suppe auslöffeln'....paßt hier ganz gut, find ich.



Jau- genau deswegen habe ich die auch gegessen! ICH habe die bestellt und zahle die nicht einmal. Es war ja mein "Fehler".
Irgendwie dachte ich auch, das ich mich vor den anderen zum Deppen mache, wenn ich etwas bestelle und dann nicht esse....


Geschrieben (bearbeitet)

Hallo Mike,


unter Deiner Mail steht "ich möchte ein Spiel spielen": Worum geht es Dir mit Deinem Thema und was wolltest Du selbst (ohne Rücksicht auf Chef, Etikette, Ansehen)? Soll Dir jemand schreiben, daß Du arbeitsvertraglich und ansehensmäßig am Abgrund warst und Du das einzig Richtige machen mußtest, diese widerwärtige Suppe auszulöffeln? Es findet sich in diesem Forum sicher noch jemand, der Situation für eine Zumutung hält: da geht man nett essen und plötzlich muß man eine ekelhafte Suppe auslöffeln, weil einem bürgerliche Konventionen keine andere Wahl lassen. Übrigens wundert mich, daß noch keiner gefragt hat, ob es sich um Aal-Suppe handelte oder um Suppe, in der "aalens binn" ist.


Beste Grüße
Oneformore


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@ oneformore:

Zu der Signatur: schau Dir mal mein Avatare an... so- und jetzt die Signatur.... und? Fällt Dir was auf???
Und- warum sollte jemand fragen, ob es sich tatsächlich um Aalsuppe handelt? Das hatte ich doch klar und deutlich geschrieben....
Wie wäre es denn mit ner einfachen Antwort? Sowas wie "ich hätte sie nicht gegessen, weil...." oder "ich hätte die auch gegessen, weil...."


Geschrieben

Hallo Ihr Lieben und NIchtlieben!

Es ist natürlich immer sehr schwierig, wie man sich verhalten soll, grundsätzlich würde ich auch sagen, dass man nichts essen sollte was einem nicht schmeckt! Aber ich arbeite selber in der Gastronomie und dann stellt sich natürlich immer die Frage, liegt es an dem eigenen Geschmack des Gastes oder an der Qualität der Suppe. In deinem Fall liegt es ja an deinem eigenen Geschmack, also MUSS man es nicht zurück nehmen! Ist es eine Qualitätsfrage sollte man so fair sein und "konstruktive" Kritik ausüben, aber so, dass es andere Gäste nicht mitbekommen!

Ich hätte es aber nicht schlimm empfumnden, wenn du die Suppe nicht auf gegessen hättest! Irren ist menschlich!

In diesem Sinne fröhliches poppen (ohne Aalsuppe)

Euer Clueso1986


Geschrieben

Hallo Mike,


Du hast noch nicht die Frage beantwortet, was Du wolltest.


Beste Grüße
Oneformore


Geschrieben

nun mike:

mit anstand hat es für uns nicht wirklich etwas zu tun,aber wir hätten dat süppchen auch brav ausgelöffelt.

wie sieht das schliesslich aus?
erst lotst "du" die leutz in ein bestimmtes restaurant,bestellst dir was zu essen und sagst dann das schmeckt nicht!

finden,das würde nicht so ganz passen!

lg


Geschrieben

@mike

eine Fischsuppe hätte ich ohnehin nicht bestellt, das ist nicht mein Fall. In diesem Fall hätte ich eher nach etwas anderem Ausschau gehalten oder auf die Vorspeise verzichtet.


Geschrieben

aaalso... um oneformorehh's lücke zu füllen: wer sie nicht kennt, denkt tatsächlich, daß eine aalsuppe aus aal besteht. tut sie aber nur manchmal, denn eigentlich kommt der name (jawohl, oneformorehh) von "aallens binn", auf hochdeutsch: alles drin.

es ist eine süßsaure suppe aus allen möglichen zutaten, manchmal eben auch erwartungsgemäß mit aal.

von daher hat sie wohl deinen geschmacksvorstellungen absolut nicht entsprochen, obgleich sie vermutlich eine gute "aalsuppe" war.

aber ich finde auch, daß man so eine suppe dann halt besser auslöffeln sollte, ohne groß theater zu machen und seinen irrtum hinauszuposaunen.

hast halt was dazugelernt


Geschrieben (bearbeitet)


eine Fischsuppe hätte ich ohnehin nicht bestellt, das ist nicht mein Fall.



aber ich hatte ja schon erwähnt, das es ein Fischrestaurant war und ich mit Fisch (insbesondere Aal) ansich kein Problem habe. Von daher dachte ich, das es eine gute Idee sei...



wer sie nicht kennt, denkt tatsächlich, daß eine aalsuppe aus aal besteht. tut sie aber nur manchmal, denn eigentlich kommt der name (jawohl, oneformorehh) von "aallens binn", auf hochdeutsch: alles drin.



in der Karte stand Aalsuppe. Und es war, ganz eindeutig, Aal drin. Es war eine recht helle, cremige Suppe, mit Aalstückchen und nem Sahnehäubchen.
Ich würde mal sagen, es war kein Fake sondern schon das, was ich bestellt habe...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Nun, es handelt sich um ein klassisches Abhängigkeitsverhältniss. Aber der Chef hat ja nicht gesagt, ich bezahle dich dafür, dass du die Suppe isst, sondern hat dich fürsorglich gefragt, ob sie dir schmeckt. Somit hast du es wohl mit einem wohlwollenden Herrn zu tun, der dir nur Gutes will und wohl kaum, dass du dich für ihn quälst!
Du hättest ja noch sagen können, wenn Sie möchten, dann esse ich sie gern mit Freude auf, aber sie schmeckt mir nicht!


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Wäre Eure Entscheidung vielleicht anders ausfallen, wenn`s das Hauptgericht, für 20,00 Euro oder so, gewesen wäre??? (nicht die billige Vorspeise für 4,50 Euro)


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Ich verstehe nicht, wieso eine bestellte und mir nicht schmeckende Suppe oder was auch immer, ein Fehler sein soll.

Sie kann einfach nicht deiner Geschmacksvorliebe entsprochen haben, oder auch tatsächlich einen unleckeren Geschmack gehabt haben. Du hattest noch nie eine und gibst dir die Schuld, das sie nicht schmeckt??????????

Gerichte können auf verschiedene Weisen zubereitet werden, dem Einen mundet es, dem Anderen nicht. Wo ist da ein Fehler?

Ich käme mir als Zahler eines Essens, das nicht schmeckt irgendwie "betrogen" vor. Ich will was Gutes tun und der andere würgt es nur runter? Seltsam, seltsam. Also wenn ich hier
anständig bemühen möchte, wäre anständig für mich zumindest die Frage: "Herr Ober, muss diese Suppe so schmecken?"


Geschrieben

Herr Ober, muß diese Suppe so schmecken?? Was soll der Kellner denn dann machen? Sie probieren?? Iiihhh, geht ja gar nicht.

Wenn ich was nicht mag, was ich bestellt habe gibt es in einem guten bis sehr guten Restaurant die Möglichkeit, dies ohne Aufsehen zurückgehen zu lassen mit der Erklärung, das es nicht meinem Geschmack entspricht - was immer mal vorkommen kann - oder ich esse einen Teil und lasse den Rest stehen.

WENN jemand fragen sollte kann ich immer noch in diesem Moment entscheiden wer welche Antwort bekommt.

Der Kellner, der bei Abräumen fragt, ob alles in Ordnung war bekommt die positive, bejahenden Antwort und wird nicht weiter fragen, Kollegen kann ich diesen Fehler evtl. eingestehen, dem Chef/Gastgeber gegenüber kann man angeben, sich nicht mit einer zu üppigen Vorspeise den Appetit auf das Hauptgericht nehmen lassen zu wollen.

Aber natürlich gebe ich von allen genannten Möglichkeiten nur eine Antwort, je nach dem, wer eben gefragt hat.

In Deinem Fall der Chef/Gastgeber, also die letzte Antwort und beim nächsten Ma nur was bestellen, was ich schon mal DORT gegessen habe bzw. was ich sicher kenne oder mir dringend von anderen empfohlen wird weil es besonders gut sein soll ;-)


Geschrieben

Na dann viel Glück, wer weiß was dem Empfehlenden außerordentlich gut schmeckt.

Geschmack läßt sich ja bekanntlich auch mit Worten umschreiben... Man kann ja auch was anderes fragen....

Als Bedienung habe ich schon, während der Gast gegessen hat, nachgefragt ob alles zu seiner Zufriedenheit ist. Und das, weil ich es wissen wollte!!! Es ist besonders reizvoll, wenn du zwischendurch vom Gast die Meldung bekommst, das alles in Ordnung ist, das Essen schmeckt und dann hinterher, wenn die Rechnung kommt, das große Meckern anfängt. Hab ich so erlebt ... als Bedienung.

Man kann doch in
höflicher Form zum Ausdruck bringen, egal wem gegenüber, das es dem eigenen Gaumen einfach nicht so gefällt und vielleicht noch erwähnen, das man dies das erste mal probiert hat. (von mir aus als Entschuldigung) Wieso diese Rumeierei???

Klar ist man als Koch ein wenig enttäuscht, wenn es dem Bekochten nicht schmecken sollte, aber das hat ja mit mir als Person nichts zu tun, sondern nur mit den Geschmacksgelüsten des Anderen. ...


Geschrieben

Wenn mir etwas von dem ich eine vorstellung habe wie es schmecken sollte und nicht schmeckt im restorant esse ich es auch nicht egal wer es bezahlt !

Schmecke ich einen geschmack den ich als unnormal und fehler der küche einschätze reklamiere ich auch,auchwenn ich nicht bezahle !!

Habe ich etwas bestellt wo ich noch nicht kenne, werde ich mich beim bestellen mit dem kellner auch unterhalten was mich erwartet ,und meine neue erfahrung auch äusern wenn ich sie dann koste . Schmeckt mir das bestellte nicht nach dem ich alle komponenten probiert habe , esseich was mir davon schmeckt den rest lasse ich zurück gehen ?
In einem gutenrestorant fragt der kellner ja automatisch ob der gast zufrieden ist, bei der gelegenheit werde ich auch sagen wenn eine komponente nicht nach meinem geschmack war und ob ich dies meinen abneigungen oder der zubereitung zuschreibe !

Gemeinsammes essen gehen dient ja auch der komunikation ,dabei was neues auszuprobieren kann sehr auflockernd sein, Aber ein essen aus höflichkeit runterzu würgen und noch gute mime zu machen stöst warscheinlich an die schauspielerischen grenzen der meisten menschen !
Wenn der gastgeber schon fragt wie die suppe war wird er dir die begeisterung angesehen haben ! Warscheinlich hat erdann auch bemerkt das deine mime und dein verhalten differieren ,wie er das bewertet ist eine ander frage !


Geschrieben (bearbeitet)

Bemerkenswert, was ihr alles in einen Chef hineininterpretiert.
Ist irgendeiner der teilnehmenden Schreiber in dieser Position, um exact vorauszusagen, was ein Chef tut und denkt? Geschweige , was er wirklich wissen will oder billigt?

Ob er wirklich " fuersorglich fragt?" oder es auch fuer ihn zu einer gewoehnlichen Umgangsfloskel gehoert, nach Befindlichkeiten zu fragen?
Und sicher darauf gefasst ist, dass sich sein Gegenueber ausgiebig selbst produziert?

Wenn ich jetzt nicht davon ausgehe, das ein Berufsbild der etwas urwuechsigen Art von Zusammenarbeit vorliegt, wo Kumpanei hoeherrangig ist, hat der TE einstellende das Richtigste getan.

Nicht mehr und nicht weniger ist mehrheitlich aktzeptabel.Unabhaengig von der Tatsache, das er sich sicherlich, wie erkannt, bei der Wahl auch selbst in das beruehmte Knie geschossen hat.

gruss xirix


bearbeitet von xirix
Geschrieben

Ich hätte auch die Wahrheit gesagt...


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