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Fluchtreflexe...


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Vielleicht kennen dieses Gefühl noch einige Leute mehr.

Wenn man Jemanden kennen lernt und die Gefahr ganz akut wird, dass sich Gefühle einstellen, die man rein kopfmäßig nicht oder noch nicht haben möchte, macht man auf dem Absatz kehrt und gibt Fersengeld. Beendet eine Beziehung, bevor sie eine echte Chance bekam.

Wie sehen eure Erfahrungen damit aus?
Ergreift ihr die Flucht, bleibt und harrt aus ob der Dinge die da kommen mögen oder habt ihr schon versucht, ganz gezielt, diesen Instinkt auszuschalten?


Geschrieben

Ja, ich kenne dieses Gefühl auch, Freya.

Wie man letztlich dann handelt, ist wohl eine grundlegende persönliche Charaktereinstellung.

Ich habe mich schon oft im Leben dabei ertappt, daß ich geblieben bin, obwohl ich flüchten wollte. Warum ich geblieben bin, hatte die unterschiedlichsten Gründe. Was aber immer gleich blieb: Am Ende bekam ich die dicke Rechnung präsentiert.

Man könnte sich auch die Frage stellen: Ist dieser Fluchtinstinkt nicht ein deutliches Warnsignal? Weil man etwas nicht möchte oder es nicht so möchte, wie es ist? Und sollte man auf diesen Fluchtinstinkt nicht besser hören? Denn dann stimmt etwas nicht und ob es besser wird, ist fraglich.


Geschrieben

Moin!

Vielleicht stellt sich der Fluchtreflex auch ein, weil etwas Unbekanntes auf Euch zu kommt?

Und Unbekanntes muss ja nicht immer was Schlechtes sein....


Der Mann


Geschrieben

MoS ,

das ist natürlich ein Aspekt, der auch miteinfließen kann in den Fluchtreflex.

Kann ich für mich persönlich aber ausschließen.

Ich mußte mich in meinem Leben schon auf so viel Unbekanntes einlassen, daß eine neue, unbekannte Gefühlsebene mir keine Angst macht. Im Gegenteil, wenn sie denn mal kommen sollte in meinem Leben, werde ich sie mit offenen Armen empfangen. Hoffe ich.


Geschrieben

Tja, stellt sich die Frage, vor was man flüchten will? Oder aus welchem Grund. Vor was fürchte ich mich, wenn ich bleibe?

Ich habe eher probiert, das zu unterdrücken, was aufsteigt.... oder zumindest zu bremsen...


Geschrieben

Vor was flüchtet man? Ich denke, in erster Linie vor Lebensumständen, Idealen und Wünschen, die sich mit den eigenen nicht decken, die man mit schlechten Erinnerungen und Erfahrungen verknüpft oder bei denen man das Gefühl hat, zuviel von sich selbst aufgeben zu müssen. Manchmal sind es auch gesellschaftliche Zwänge, die einen fliehen lassen, weil man sich aus ihnen nicht befreien kann.


Geschrieben

Sozusagen vor sich selbst... blöd ist nur, das ich mir dabei ständig hinterher laufe..... ich kann mich einfach nicht abschütteln ...


Geschrieben

Öhm, Mädels.....

Die Frage vor was geflüchtet werden soll ist doch eindeutig...............

Wenn man Jemanden kennen lernt und die Gefahr ganz akut wird, dass sich Gefühle einstellen, die man rein kopfmäßig nicht oder noch nicht haben möchte



Es geht wohl um die eigenen Gefühle vor denen man wegläuft, oder nicht......





Das (vermeintliche) Glück fragt halt nicht nach einem Termin, wenn es vor der Tür steht glaubst/hoffst du und versuchst es halt................

Sonst bliebe immer die Frage ob es das nicht vielleicht gewesen wäre, so weiß man es dann (vielleicht)..............


Geschrieben

Hallo,

wenn ich früher so ein Fluchtgefühl hatte, dann war von Anfang an etwas nicht stimmig, allerdings konnte ich es noch nicht in Worten ausdrücken. Eben so ein "Bauchgefühl". Wenn ich dieses ungute Gefühl ignoriert hatte, kam meist das dicke Ende. Und meistens kam das zum Tragen (Störfaktor), was schon der erste Gedanke war.

Seit einigen Jahren bin ich einigermaßen in meiner Mitte und sollte so ein Fluchtgefühl bei mir einsetzen, versuche ich sehr schnell durch Hinterfragen und Befragen des Anderen hinter die Kulisse zu schauen, ohne mich gleich auf etwas einzulassen.

Wer allerdings immer so ein Fluchtverhalten an den Tag legt, sollte sich überlegen, ob er/sie nicht mal Hilfe in Anspruch nimmt.

LG Mondi


Geschrieben

was sind gefühle, die man rein kopfmäßig (noch) nicht haben möchte?

sind gefühle planbar?

gibt es einen richtigen zeitpunkt dafür, gefühle zu entwickeln?

warum will ich jemanden kennenlernen, wenn ich ihm gegenüber keine gefühle welcher art auch immer haben möchte?

das sind die fragen, die mir dazu durch den kopf gehen...


um die eingangsfrage zu beantworten:
ich bin noch nie (vor meinen gefühlen? vor mir?) davongelaufen, sondern habe alles mitgenommen: höhenflüge bis zu den sternen und voll auf die schnauze fliegen.... leben kann man nicht steuern, was richtig und was falsch war, weiß man immer erst hinterher.

aber nicht einen einzigen glücklichen tag würde ich hergeben wollen, auch wenn die "rechnung" hinterher horrend war....


Geschrieben

Ist schon ne dumme Sache, dass es für Liebe und Beziehung noch immer keinen Garantieschein gibt!

Irgendwann steht trotzdem eine ganz einfach Entscheidung an:

Entweder ich bin mit meinemSingle-Dasein glücklich oder zumindest zufrieden + Glücksmomente

oder ich bin es nicht und lass mich dann doch wieder auf etwas ein, dass garantiefrei ist - und gut iss!

Das Herumeiern und Zweifeln kommt mir mehr und mehr als schlichte Weigerung vor, eine der tragenden Säulen des Erwachsensein anerkennen zu wollen: Jede Entscheidung für etwas, schließt bestimmte Dinge aus und schließt auch bestimmte unangenehme Konsequenzen ein.


Geschrieben

dass sich Gefühle einstellen, die man rein kopfmäßig nicht oder noch nicht haben möchte,



Ist mir noch nie passiert, auf Gefühle habe ich mich immer eingelassen - auch wenn die Rechnung kam - gut, dann "bezahlt" man sie eben. Mir ist ein Leben mit Höhen und Tiefen lieber.

Bei mir setzt der fluchtreflex nur ein, wenn ich nicht genug Gefühle habe.


Geschrieben

Gefühlsempfindungen, ob nun negativ oder positiv, sind dazu da um gelebt zu werden.


Geschrieben

wenn ich früher so ein Fluchtgefühl hatte, dann war von Anfang an etwas nicht stimmig, allerdings konnte ich es noch nicht in Worten ausdrücken. Eben so ein "Bauchgefühl".


Das schlichte 'irgendwie bauchgesteuerte' Bedürfnis mich vom Acker zu machen (ohne Anflug von Panik), weil etwas irgendwie nicht stimmig war, nicht gepasst hat, kenne ich auch und hab mir angewöhnt, einfach darauf zu vertrauen.

Die erste Assoziation die ich bei Freyas Text hatte, war allerdings eine ganz andere Art von Fluchtreflex, deutlich heftigerer und zwispältigerer ARt, nämlich in Situationen, in denen ich viel "zu" emotional war/bin. Das ist bei mir die traditionelle, gut vertraute blanke Panik vor jeglicher Art von Abhängigkeit oder Ungleichgewicht und hat mit der Charakter der sonst noch beteiligten Person oder dem Potential der Beziehung wenig zu tun. Das ist eigentlich nur eigenes Kopfkino, Abteilung Thriller und Horror.

die Gefahr ganz akut wird, dass sich Gefühle einstellen (...) Beendet eine Beziehung, bevor sie eine echte Chance bekam.



Wobei, bei näherer Betrachtung, auch diese Art von Fluchtreflex ihren Sinn hat. Weil man eben nicht in der richtigen Verfassung ist, um gute Entscheidungen zu treffen, klar zu kommunizieren - so schlecht ist es gar nicht, dann erstmal zurückzuhupfen und runterzukommen. Es kommt meiner Meinung mehr darauf an, wie kopflos die Reaktion ausfällt - distanzier ich mich einfach nur, wende mich anderen Dingen zu, damit sich wieder ein Gefühl von Gelasssenheit und einem Mindestmaß an Selbstkontrolle einstellt (ich rede wohlgemerkt nicht von totaler... nur von einem ein alltagstauglichen Maß davon), aber bleibe prinzipiell erreichbar und offen für Entwicklungen?
Oder verhalte ich mich so panisch, dass ich beim eingelegten Rückwärtsgang gleich defensiv-aggressiv alles plattwalze, was schüchtern ein Knöspchen an die Luft gestreckt hat?


Geschrieben

Öhm, Mädels.....

Die Frage vor was geflüchtet werden soll ist doch eindeutig...............
Es geht wohl um die eigenen Gefühle vor denen man wegläuft, oder nicht......



würd ich nicht unbedingt so sehen!
manchmal merkt man das man denjenigen gern hat aber weil man nicht will selbst keine gefühle zulässt, dann aber gefühle beim gegenüber spürt, die man halt nicht hat oder nicht rauslassen will.

die gefühle eines gegenüber quetschen einen dann fast ein, man hat ja mit sich selbst zu tun.

somit bleibt manchmal nur weglaufen.
auch in dem wissen man tut jemandem weh den man garnicht verletzen will, aber es geht nicht anders....


ich habe mir aber nachdem ich jemanden mal sehr leiden gesehen habe geschworen ich werde es aufklären!ich werde nicht als kalt und gefühllos dastehen, vieles ist leichter zu verstehen und zu verarbeiten wenn man weiß was eigentlich los ist, auch wenn man selber anders denkt.

ich muss nicht dafür sorgen das arschlochbilder produziert werden...
was aber meist eine domäne der männer ist...

die sexy


Geschrieben (bearbeitet)

würd ich nicht unbedingt so sehen!



Also ich finde die Fragestellung der TE eindeutig...........


Es ist schon lustig zu schauen wie einfach drauflosdiskutiert aber die eigentliche Frage der TE ignoriert wird.....

Denn vor was sie wegläuft sagt sie eindeutig und fragt wie ihr damit umgeht, nicht vor was oder warum man wegläuft...........


bearbeitet von Ferkel007
Geschrieben

... hat sie sich bei dir beschwert?


Flucht.... Reflex...... Instinkt - das in Kombination verbinde ich mit Gefahr, nicht mit Gefühl im zwischenmenschlichen Bereich (trocken formuliert)

Insofern denke ich vielleicht an Rückzug, nicht aber an Flucht. Wobei das möglicherweise Interpretionssache ist....


Geschrieben

....bei denen man das Gefühl hat, zuviel von sich selbst aufgeben zu müssen.





Sozusagen vor sich selbst... blöd ist nur, das ich mir dabei ständig hinterher laufe..... ich kann mich einfach nicht abschütteln ...





Jede Entscheidung für etwas, schließt bestimmte Dinge aus und schließt auch bestimmte unangenehme Konsequenzen ein.



Tja.... so ist das.


LG xray666


Geschrieben


ich muss nicht dafür sorgen das arschlochbilder produziert werden...
was aber meist eine domäne der männer ist...



Ja, alles klar.


Geschrieben


Maiglöckchen, eine klare Frage bedarf wohl keiner Interpretation es sei denn ich unterstelle der TE nicht zu wissen wovon sie redet............




Ergreift ihr die Flucht, bleibt und harrt aus ob der Dinge die da kommen mögen oder habt ihr schon versucht, ganz gezielt, diesen Instinkt auszuschalten?



Ob man ihn ausschalten kann? Jedenfalls bringt er mich dazu bewußter damit umzugehen, meine Gefühle bzw deren Motivation genauer zu hinterfragen, ist es wirklich das Gefühl für das ich es im Moment halte? Wenn ich meine ja gehe ich darauf ein und stelle mich, bleiben Zweifel werde ich wohl eher die Flucht ergreifen wie in einem Moment in dem ich bereit dafür wäre.............


Geschrieben

So habe ich noch nie gedacht!

Wenn ich mich auf jemanden einlasse...
bzw. mich mit ihm treffe, ....
dann möchte ich doch auch was!

Einen Fluchtreflex kenne ich gar nicht.....
weil ich vielleicht anders denke...
denn jedes schönes Erlebnis..
und selbst ein schlechtes Erlebnis...
ist eine Bereicherung.

Ich würde mich auch mit keinem treffen....
wenn mein Kopf noch nicht frei bzw. bereit wäre.


Geschrieben

Huii, das sind ja einige Beiträge.

@Foto
Ich rede nicht vom ersten Bauchgefühl. Dabei weiß ich, dass ich mich darauf verlassen kann.

@Musetta
Die Flucht ist für mich reiner Selbstschutz, aus der Angst heraus, verletzt zu werden.

@Ferkel
Das von dir Beschriebene, habe ich mit meinem bestem Freund besprochen.

Er gab mir den Tipp, meine Gefühle und Motivation zu hinterfragen.
Sich also mit dem Fluchtinstinkt auseinander zu setzen.

Das habe ich getan, aber ich habe recht lange gebraucht, um zu einem Ergebnis zu gelangen.

@Ballou

Entweder ich bin mit meinemSingle-Dasein glücklich oder zumindest zufrieden + Glücksmomente Woher kennst du meine Definition von Glück? Ein hohes Maß an Zufriedenheit gespickt mit Glücksmomenten ist für mich dauerhaftes wahres Glück.

oder ich bin es nicht und lass mich dann doch wieder auf etwas ein, dass garantiefrei ist - und gut iss!

Das Herumeiern und Zweifeln kommt mir mehr und mehr als schlichte Weigerung vor, eine der tragenden Säulen des Erwachsensein anerkennen zu wollen: Jede Entscheidung für etwas, schließt bestimmte Dinge aus und schließt auch bestimmte unangenehme Konsequenzen ein.

Ne, das ist vermutlich vielmehr der Gedanke daran, dass die Hoffnung zuletzt stirbt. ...ich geh mal in mich.

Und über die Konsequenzen bin ich mir im Falle des Scheiterns tatsächlich bewusst.
Das sind Dinge, mit denen ich mich zu Beginn einer Beziehung auseinandersetze.

Denn wie du sehr richtig feststelltest. Garantien gibt es keine.

Und Gefühle nicht zuzulassen und den Rückwärtsgang einzulegen, darin habe ich Übung.
Aber @Mondi, mach dir keine Gedanken, professionelle Hilfe hatte ich bereits (wenn auch nicht auf diesen Fall gemünzt) und dieser Punkt ist strittig.

Und ich habe nun die Erfahrung gemacht, dass ich in meiner Situation viel lieber Single bin.


Geschrieben (bearbeitet)

Ebenso wichtig, wie nicht zu fliehen, ist es, keine innere Distanz wahren zu wollen, oder zwanghaft zu müssen, wenn es ernst zu werden scheint.
Manches mögliche Gefühlssprektrum wird gar nicht erst entwickelt, weil man zwar bleibt, aber innerlich keine ganze Nähe wagt.
Das neue Paar liebt dann dauerhaft weniger, als es hätte sein können, und es fehlt uU dieses "Mehr an Anlauf", wenn es dann in den Anfängen holpern sollte -

und dann flieht man wieder schneller als nötig...


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben (bearbeitet)

So habe ich noch nie gedacht!


Einen Fluchtreflex kenne ich gar nicht.....
weil ich vielleicht anders denke...


Ich beneide ich dich fast darum

und selbst ein schlechtes Erlebnis...
ist eine Bereicherung.


Dem stimme ich nicht zu. Das mag in der Vergangenheit so gewesen sein, weil es mich zu dem Menschen machte, der ich bin. Aber noch mehr negative Erfahrungen verpacke ich einfach nicht.
Irgendwann bekomme ich einen total verkniffenen Zug um die Mundwinkel....das passt nicht zu den vorhandenen Lachfalten.

Und nein, es liegt nicht an meiner Partnerwahl. Die waren völligst unterschiedlich.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Letztlich hat man das alles doch selbst in der Hand und muss es auch selbst vor sich verantworten. Selbsterkenntnis ist der erste Weg, es besser zu machen.


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