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Am Hunger verdienen


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Guten Morgen zusammen

Da das Leben ja nicht nur aus Poppen besteht sollte man sich ja auch noch andere Gedanken machen. Gestern Abend sah ich in Frontal21 einen Bericht über Spekulanten die durch die Preissteigerung bei Getreide verdienen und dieser hat mich wirklich zum Grübeln gebracht was in der Welt eigentlich falsch läuft.

Kurzes Hintergrundinfo zum Thema:

Das Anlagevermögen auf dem Weizenmarkt stieg von 2003 mit 13 Milliarden auf 2008 316 Milliarden US-Dollar da seit platzen der Immobilienblase und der Finanzkrise neue Anlagemöglichkeiten gesucht werden. Banken wie z.B. die Deutsche Bank und die RBS locken Anleger mit steigenden Weizenpreisen und somit hohen Renditen. Alleine in den letzten Wochen sind die Marktpreise für Weizen um 50-60 Prozent gestiegen. Das viele Länder der Dritten Welt auf Import von Weizen etc. angewiesen sind um die Ernährung der Bevölkerung zu gewährleisten ist somit Zweitrangig. Am aktuellen Beispiel Pakistan sieht man dass Organisationen wie z.B. auch das UN-Welternährungsprogramm zunehmend Probleme wegen den steigenden Weizenpreisen hat und dies obwohl weltweit eigentlich genügend Weizen für alle vorhanden ist. Menschen müssen also verhungern da manche von uns unseren Reichtum steigern müssen.

Nun meine Frage an die Spekulanten hier unter uns. Was denkt Ihr euch dabei wenn Ihr Geld auf solchen Märkten anlegt und somit auch am Hunger euer Vermögen vermehrt? Und stellt Euch bitte nicht so an, unter aktuell 2435814 Mitgliedern ist die Wahrscheinlichkeit doch hoch das auch eins zwei Anleger darunter sind, steht dazu und sagt mir Eure Meinung.


Geschrieben

Ich fürchte, dass die ein, zwei Anleger eher zur Befriedigung ihrer sexuellen Gier hier sind.
Warum sollten sie diesen Fred überhaupt wahrnehmen?
Das Problem der Terminspekulation ist ja uralt, betrifft aber im Prinzip jegliche klassische Anlagespekulation. Wer daran verdient, dass z.B irgendwo Arbeitsplätze abgebaut werden, hat aus meiner Sicht "Blut" an den Händen.


Geschrieben

Die großen Pensionsfonds haben sich mW massiv auf die Rohstoffmärkte und ggf. auf Nahrungsmittel gestürzt, als weder Immobilien noch Aktien Erträge versprachen.

Als Rohöl so exorbitant teuer war, haben Bio-Ethanolproduzenten massiv Mais in Mexiko gekauft. Damit wurde dieses Grundnahrungsmittel extrem teuer.

Länder wie China und Indien regulieren den Reisexport, um solchen Spekulationen vorzubeugen. Ich selber halte es für unethisch.

Die Märkte, die einst dazu dienten, Geld effizient zu investieren, sind nun degeneriert. Die Wirtschaft wird fehlgesteuert.


Geschrieben

Die Papiere welche mit Weizen spekulieren sind in Rokstoff-baskets verpackt. Diese wiederum werden von Fonds gehalten. Die Fonds gehören Beteiligungsgesellschaften. Diese gehören teilweise deiner Hausbank. Und, Bingo, dort hast du dein Konto...

Die Natur des Menschen ist asozial, jeder von uns würde um eine Million zu machen 5 Millionen des Gemeinvermögens schredern.

Schade, schrecklich aber eben menschlich.


Geschrieben

Definitiv nicht jeder. Es gibt jede menge Dinge wichtigeres als Geld. Und nein, wir sind keine Kommunisten.


Geschrieben (bearbeitet)

Definitiv nicht jeder. Es gibt jede menge Dinge wichtigeres als Geld. Und nein, wir sind keine Kommunisten.




Das sagst du nur, da du dich nicht in einer solchen Situation befindest. Und dann ist es natürlich einfach.
Gäbe man dir in der Realität die Möglichkeit auf Kosten anderer sehr sehr Reich zu werden wette ich, dass du wie jeder andere hier auch, ernsthaft darüber nachdenken würdest.
Oftmals ist die Profitgier weitaus größer als das menschliche Ermessen.

Desweiteren werden Geschäftsleute hinter den Fonds damit argumentieren die Wirtschaft aufrecht zu erhalten, sodass wir (im gegensatz zur dritten Welt) unseren Lebensstandart beibehalten können.
Und wenn du jetzt mal rausgehst und fragst wer diesen zugunsten von ärmeren Kontinenten reduzieren möchte, wirst du wenig Erfolg haben.

Ich möchte oben gepostete Vorgänge nicht verteidigen, ganz im Gegenteil, aber man sollte auch immer die damit zusammenhängenden Faktoren betrachten.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Nein. Es gibt eben Leute die haben Charakter. Wir haben Geld und investieren das nur nach reichlicher Überlegung. Wir machen einen großen Bogen um Investitionen die von vorneherein darauf ausgelegt sind andere abzuzocken. Da gibt es (und das völlig legal) genug Methoden, eigentlich eine Skandal. Solche Unterstellungen wie von Dir können nur von jemandem kommen der kein Geld besitzt aber unbedingt welches haben will oder den Hals nicht voll genug bekommt. Armselig. Nochmal: Es gibt soviele Dinge die tausendmal wichtiger sind als Geld. Geld macht einiges, aber nicht glücklich. Man muß nicht immer von sich auf andere schließen. Wenn das Deine Art ist durchs Leben zu gehen, okay. Unsere ist es nicht. Man kann auch auf ehrliche Art und Weise zu Geld kommen. Wer das nicht glaubt, glaubt es eben nicht.Ist uns auch so was von egal.


bearbeitet von BerlinPaar30
Geschrieben

Nein. Es gibt eben Leute die haben Charakter. .....
Armselig.


Von Leuten mit Charakter würde ich Formulierungen wie "armselig" oder "Blockwart" eher nicht erwarten; aber Ihr habt ja nichts von "gutem Charakter" geschrieben und die Aussage auch nicht unbedingt auf Euch gemünzt...


Geschrieben

Wer austeilt muß auch einstecken können. Ist natürlich eine interessante Idee das wenn man einen "guten" Charakter hat, sich von jedem ans Bein pinkeln lassen muß. Besonders bei so unqualifizierten Aussagen wie von Dir. Wenn Du nichts zum Thema zu sagen hast, laß es doch einfach. Der Blockwart schmerzt, nicht wahr.


Geschrieben (bearbeitet)

Ad 1: Mich persönlich schmerzt der "Blockwart" überhaupt nicht; ich fühle mich nicht angesprochen, denke aber, dass jemand, der sich auf ein solches Niveau herabgelassen hat, mit Qualifizierungen wie "armselig" sehr zurückhaltend sein sollte.
Ad 2: fstylo hat Euch nicht "ans Bein gepinkelt", sondern eine Meinung geäussert, die Euch nicht gepasst hat. Das ist noch lange nicht armselig, sondern möglicherweise ein Irrtum.
Ad 3: Wenn Ihr neben Eurem Geld einen "guten Charakter" hättet, (woran ich mittlerweile zweifele) könntet Ihr doch eigentlich ganz entspannt über den Dingen stehen.
Schließlich ist es Euch ja auch so was von egal...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Also gleich pauschal sagen, dass dies alle machen, halte ich auch nicht für korrekt. Ausnahmen gibt es definitiv.

Allerdings finde ich den Eingangspost dieses Themas zu einseitig. Ein Bäcker verdient schließlich auch am Hunger seiner Kunden - diesem hat noch nie jemand moralische Vorwürfe gemacht.


Geschrieben (bearbeitet)

Nur Getreide?
Spekulation verdient indifferent an jedem Leid, das sie erzeugt, und die Umverteilung hilft noch selten einem Armen.

Thailand wurde vor einiger Zeit in den Ruin getrieben durch Spekulation, England ist durch eine solche Attacke heute nicht Mitglied der Waehrungsunion.

Ob meine Hausbank nun da anlegt oder nicht, letztlich sitzen am finalen Druecker immer dieselben wenigen Spekulanten, und genau diese haetten die Entscheidung.

Nachtrag: Der Baecker verdient an der Saettigung.
Die Leute wuerden auch von billigem Getreide satt. Im Grunde naehert sich das dem Prinzip der Sittenwidrigkeit an, die es untersagt, eine Notsituation auszunutzen.

Wuerde dein Baecker nun, gesetzt dem Fall, es sei nichts zu essen da, den Preis trotz vorhandener Vorraete vervierfachen, waere er keinen Deut besser.


bearbeitet von Artiste87
Geschrieben (bearbeitet)

Der Baecker? du meinst den mit der Baeckereifachverkaeuferin? fuer 5-6 Euro, die nie in diesem Beruf abgeschlossen hat?
Spekulantentum ist sicherlich nicht jedermanns Sache und trotzdem nehmen schon die Verbraucher wissentlich daran teil..zu mind. was das finanzieren angeht. Siehe den ganzen Bio-Hype.
Einsichten in Preisaufwertungen zu zuechten, weil man sich bemueht eigentlich zu Grundsaetzlichkeit zurueckzukehren..
nasekraeusel.

Die Geschichte mit Warentermingeschaeften ist so alt , wie die der Aktien, Wertanleihen, usw, usw..sehr alt
Es hat etwas, darueber nachzudenken, wie man ohne der Haende Arbeit und das Risiko der anderen..schlicht zu MEHR kommt.
Das hat auch in der Wirtschaftsverzahnung einen sinnvollen Stellenwert. Bis zu dem Punkt, wo es mit Masslosigkeit zu vebranntem Land fuehrt. Das wussten fruehere Kaufleute und Spekulanten doch vernuenftiger abzuwaegen. Nur Jammern, waere da eine voellig einseitige Philosphie..
Es ist ein Organismus des Organismusses in der Wirtschaft

gruss xirix


und mit dem lieben Geld, in wie weit man es ermisst , wieviel man davon nicht braucht..moege jeder feststellen zu einer Zeit, wo er es dringend braucht.Ob dann die ein oder anderen Weisheiten naehren, lass ich mal dahingstellt sein


bearbeitet von xirix
Geschrieben (bearbeitet)

Dieses Thema lässt sich wunderbar mit dem "Milgram Experiment" vergleichen. Auch hier spricht jeder von moralischen Bedenken und der eigenen Überlegenheit bzgl. solchen Entscheidungen.
Und doch handelt letzten Endes das Gro der Masse gleich.
Und genau diesen Punkt vermochte ich vorhin anzusprechen. Warum man sich anschließend mit Beleidigungen auseinandersetzen muss ist mir ein Rätsel.

Zum Thema:
Spekulation ist ein wichtiger Teil des wirtschaftlichen Prozesses. Ohne dieses Element wären viele Länder bzw. die dort ansässigen Unternehmen nicht so groß geworden wie sie sind, sodass die Wirtschaft nicht eine solch gefestigte wäre.
Das es in diesem Prozess Verlierer gibt gehört nunmal dazu (so bösartig dies auch klingen mag).
Wie Artiste87 schon gesagt hat liegt die Entscheidung letzten Endes bei einigen wenigen Spekulanten. Allerdings haben diese den Posten inne um die Interessen des Arbeitgebers zu vertreten, vollkommen egal wie diese sind.
Niemand ist gezwungen dies zu tun wenn er das mit seinem Gewissen nicht vereinbaren kann.
Man muss hier eine Grenze zwischen menschlichen und ökonomischen Beweggründen machen.

Und bevor ich gleich wieder als "bösartig" dargestellt werde: Meine eigene Meinung kommt hier nirgendwo vor


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Entschuldige, aber so wahllos kannst Du Spekulation nicht als Motor wirtschaftlicher Entwicklung darstellen.
Die klassische Spekulation mit Aktien war tatsächlich eine Form der Kapitalbeschaffung für Unternehmen, die deren Dynamik maßgeblich beschleunigt hat und eine Alternative zur Bankenfinanzierung darstellte.
In den skandinavischen Ländern ist diese Form der Finanzierung seit mehr als 20 Jahren erneut gefördert worden und hat dadurch auch eine Menge kommunaler Projekte ermöglicht, die anders nur in Form von Staatsverschuldung möglich gewesen wären.
Diese Form der Spekulation, die einfach von einem realisierbaren Wachstumspotential ausgeht, ist recht solide und bewegt sich nur wenig auf der Ebene von Zockerei und hinterläßt auch keine verbrannte Erde.
Eine ganz andere Dimension bekommen Zockereien wie die der amerikanischen Immobilienblase, wo jedem Beteiligten klar war, dass die Blase platzen muss, weil sie sich niemals refinanzieren läßt und wo eben jeder darauf spekulierte, dass nicht er oder andere das Opfer sein werde.
Diese Form des Hasardierens hat nicht das Geringste mit Wachstum zu tun, sondern ist das absolute Gegenteil.


Geschrieben

Hab ich denn wirklich etwas falsches gesagt? Schau nochmal genau hin:
Ich habe lediglich darauf hingewiesen das Spekulation wichtig für die Wirtschaft ist. Die passenden Beispiele hast du aufgezählt.

Letzten Endes muss man aber, wie eben schon geschrieben "eine Grenze zwischen menschlichen und ökonomischen Beweggründen machen."

Und da gebe ich dir völlig recht! Die Immobilienbranche hat hier eindeutig versagt. Und das sogar auf beiden Ebenen.


Geschrieben

Meine Aussage war nicht, dass Du etwas Falsches gesagt hättest - ich habe lediglich differenziert zwischen Spekulation im Sinne einer Unterstützung und Forcierung der produzierenden Wirtschaft und Spekulation in ihrer parasitären Form.

Angesichts maroder Staatsfinanzen wird ersteres wahrscheinlich sogar zu einem wichtigen Element einer wirtschaftllichen Restrukturierung werden - das zweite dagegen treibt uns gerade in den Ruin.


Geschrieben

Gar treffliche Gewinne lassen sich machen mit den Grundbedürfnissen der Menschen. Wenn Wasser in einem Land noch (fast) umsonst ist, gar Allgemeingut, dann privatisiert man es und schöpft alle Kaufkraft ab, die man kriegen kann.

Wenn irgendwo eine Hungerskatastrophe ausbricht, so entscheidet die aktivste nationale Hilfsorganisation, wessen national Landwirtschaft davon besonders profitiert. Aber speziell damit kann ich noch leben.

Problematisch finde ich die Fehlsteuerungen. Durch künstliche Anreize wird Biostrom aus Biogas enorm gefördert. Dadurch wird immer mehr Ackerbaufläche nicht mehr für Nahrungsmittel sonder für Biomasse genutzt. Im LK Emsland wird 2010 mehr als die Hälfte der Ackerfläche für Mais genutzt. Ein großer Teil davon für Biomasse. Das ist doch pervers.


Geschrieben (bearbeitet)

Das ist doch nur eine weitere, populistische Sau, die gerade durchs Dorf getrieben wird.

Da muss man auch garnicht den erschrockenen Biedermann raushängen lassen, denn das gesamte System ist ein Menschenfresser.

Alle Kriege wurden und werden nur deswegen geführt, weil irgendwelche Profiteure ihre Felle davonschwimmen sehen.

Und Krieg war und ist immer das bessere Geschäft.

Was mit dem US Präsidenten passiert ist, der staatliches Geld an der privaten FED vorbei drucken wollte, die ihr Schuldgeld gegen Wucherzins an den Staat verleiht, sollte ja allgemein bekannt sein: Kurzer Prozess-der konnte sein Hirn dann von den Polstern kratzen.

Also-Zähne zusammenbeissen und durch. Wir müssen es leider aushalten.

Im Moment sollten wir nur aufpassen, dass uns keine Heuschrecke unsere Strom- und Wasserversorgung unterm Arsch wegkauft. Diese elementaren Dinge sollten in Bürgerhand bleiben.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Die Märkte, die einst dazu dienten, Geld effizient zu investieren, sind nun degeneriert. Die Wirtschaft wird fehlgesteuert.



Richtig, und wenn etwas dagegen unternommen werden soll, wie zum Beispiel die Regulierung der Hedgefonds dann stellt sich sogar England dagegen obwohl sie durch diese Spekulanten so gut wie Pleite sind. Wie kann etwas verbessert werden solange die ganzen Lobbyisten dagegen arbeiten und die Politiker nur an die nächste Wahl denken.

Gäbe man dir in der Realität die Möglichkeit auf Kosten anderer sehr sehr Reich zu werden wette ich, dass du wie jeder andere hier auch, ernsthaft darüber nachdenken würdest.
Und wenn du jetzt mal rausgehst und fragst wer diesen zugunsten von ärmeren Kontinenten reduzieren möchte, wirst du wenig Erfolg haben.



Da ich mich mit Deiner Aussage "wie jeder andere hier auch" persönlich angesprochen fühel, kann ich Dir nur eins sagen: Einfach mal die Klappe halten. Ich kann Dir sagen was ich unter Leben verstehe. Ich reiße mir jeden Monat für einen total unterbezahlten Job den Arsch auf, versorge damit meine Familie, bezahle einen Pkw ab, bezahle Miete, usw. usw. Was ist Ende des Monats? Meist nichts mehr da. Aber was mache ich trotzdem? Ich unterstütze zusätzlich jeden Monat finanziell über eine Organisation ein Kind mit seiner Familie in Afrika. Warum? Ich bin nicht Reich, aber im Gegensatz zu manch anderen geht es mir noch gut. Soviel zu Deiner Aussage.

Allerdings finde ich den Eingangspost dieses Themas zu einseitig. Ein Bäcker verdient schließlich auch am Hunger seiner Kunden - diesem hat noch nie jemand moralische Vorwürfe gemacht.



Das ist ja wohl mal ein scheiß Vergleich. Steht der Bäcker morgens auf und sagt sich das er heute solange kein Brot verkauft bis die Kunden kurz vorm verhungern ist um dann das Brot überteuert zu verkaufen?

Der Baecker? du meinst den mit der Baeckereifachverkaeuferin? fuer 5-6 Euro, die nie in diesem Beruf abgeschlossen hat?
Spekulantentum ist sicherlich nicht jedermanns Sache und trotzdem nehmen schon die Verbraucher wissentlich daran teil..zu mind. was das finanzieren angeht. Siehe den ganzen Bio-Hype.



Genau das ist die Crux, wo fangen wir an etwas zu ändern? Kaufen wir weiter unsere Milch im Diskounter obwohl wir wissen das sie unter Herstellungspreis verkauft wird? Regen wir uns weiter darüber auf das unsere Kaufkraft als weniger wird da wir weniger verdienen, darüber dass als mehr Stellen von Deutschland ins Ausland verlagert werden und kaufen aber gleichzeitig nur die "günstigsten" Waren obwohl wir wissen das diese Artikel in Deutschland überhaupt nicht zu diesem Preis zu produzieren sind? Kaufen wir weiterhin Anteile von Fonds die solch prägere Auswirkungen hat?

Ich habe lediglich darauf hingewiesen das Spekulation wichtig für die Wirtschaft ist. Die passenden Beispiele hast du aufgezählt.

Letzten Endes muss man aber, wie eben schon geschrieben "eine Grenze zwischen menschlichen und ökonomischen Beweggründen machen."



Für welche Wirtschaft sind diese Spekulationen wichtig? Ich nenn Dir nun mal ein Beispiel. Ein deutscher Reeder vergibt einen Auftrag für den Neubau eines Frachters. Da dieser Neubau über einen Anlagefonds finanziert wird geht dieser Auftrag nicht an eine deutsche Werft, die es alle wirklich dringend nötig hätten, sonder an eine Werft in China da es einfach nur um billigste Produktion geht. Das dann damit erstens der deutschen Wirtschaft geschadet wird, zweitens die Ausbeutung der chinesischen Arbeiter und deren unmenschlichen Lebensumstände gefördert wird und drittens dadurch ein System unterstüzt wird das noch in vielen anderen Dingen fragwürdig ist, ist egal. Also, wo sind solche Spekulationen wichtig für die Wirtschaft?


Geschrieben (bearbeitet)

Da ich mich mit Deiner Aussage "wie jeder andere hier auch" persönlich angesprochen fühel, kann ich Dir nur eins sagen: Einfach mal die Klappe halten.



Erstmal richtig lesen mein lieber.
Da steht "darüber nachdenken". Und wenn dir jemand plötzlich die Möglichkeit eröffnet mit den von dir verteufelten Fonds steinreich zu werden, wirst du auch zumindest "darüber nachdenken".
Passt gut zu dem von mir vorhin genannten Milgram-Experiment.
Erstmal sagen viele Nein. Wie man sich letzten Endes entscheidet ist im Vorraus nicht vorhersehbar.

Für welche Wirtschaft sind diese Spekulationen wichtig? Ich nenn Dir nun mal ein Beispiel. Ein deutscher Reeder vergibt einen Auftrag für den Neubau eines Frachters. Da dieser Neubau über einen Anlagefonds finanziert wird geht dieser Auftrag nicht an eine deutsche Werft, die es alle wirklich dringend nötig hätten, sonder an eine Werft in China da es einfach nur um billigste Produktion geht. Das dann damit erstens der deutschen Wirtschaft geschadet wird, zweitens die Ausbeutung der chinesischen Arbeiter und deren unmenschlichen Lebensumstände gefördert wird und drittens dadurch ein System unterstüzt wird das noch in vielen anderen Dingen fragwürdig ist, ist egal. Also, wo sind solche Spekulationen wichtig für die Wirtschaft?



Wenn du das wirklich ernst meinst, würde das einen Rückfall zum Protektionismus gleich kommen. Und nun nenn mir ein Beispiel in der Geschichte der Wirtschaft wo sich dieses System etabliert hat...
Dadurch das Aufträge ausgelagert werden, werden letzten Endes auch wichtige wirtschaftliche Beziehungen geknüpft die widerrum für neue Aufträge, Import/Export und internationale Beziehungen wichtig sind.
(Das die Arbeiten von Kindern zu unmenschlichen Bedingungen ausgeführt werden steht nochmal auf einem anderen Blatt und ist sicherlich diskussionswürdig, jedoch geht es hier gerade lediglich um den wirtschaftlichen Ablauf).


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Da steht "darüber nachdenken". Und wenn dir jemand plötzlich die Möglichkeit eröffnet mit den von dir verteufelten Fonds steinreich zu werden, wirst du auch zumindest "darüber nachdenken".



Was denkst Du warum ich Dir diese Antwort geschrieben habe? Ich habe nachgedacht, dies mache ich meistens eh ich etwas sage oder schreibe!

Dadurch das Aufträge ausgelagert werden, werden letzten Endes auch wichtige wirtschaftliche Beziehungen geknüpft die widerrum für neue Aufträge, Import/Export und internationale Beziehungen wichtig sind.



Ja, es werden wirtschaftliche Beziehungen geknüpft, aber zu welchen Preis? Scheiß auf die Menschenrecht, hauptsache die Kasse stimmt oder wie? Wenn ein Unternehmer in einem anderen Land eine Produktion seines Produktes aufbauen möchte, oder dort produzieren möchte ist dies ein wirtschaftlicher Vorteil für dieses Land, ergo hat der Unternehmer wohl auch ein gewisses Druckmittel in der Hand. Aber solange Du und viele andere nur sagen das manche Punkte "diskussionswürdig" sind, aber es nun ja doch nur um den wirtschaftlichen Ablauf geht wird sich in der Welt auch nichts ändern.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Was denkst Du warum ich Dir diese Antwort geschrieben habe? Ich habe nachgedacht, dies mache ich meistens eh ich etwas sage oder schreibe!



Das find ich sehr lobenswert. Trotzdem war es überflüssig mich anzugreifen, es sollte schon sachlich bleiben. Aber genug hierzu.


Ja, es werden wirtschaftliche Beziehungen geknüpft, aber zu welchen Preis? Scheiß auf die Menschenrecht, hauptsache die Kasse stimmt oder wie? Wenn ein Unternehmer in einem anderen Land eine Produktion seines Produktes aufbauen möchte, oder dort produzieren möchte ist dies ein wirtschaftlicher Vorteil für dieses Land, ergo hat der Unternehmer wohl auch ein gewisses Druckmittel in der Hand. Aber solange Du und viele andere nur sagen das manche Punkte "diskussionswürdig" sind, aber es nun ja doch nur um den wirtschaftlichen Ablauf geht wird sich in der Welt auch nichts ändern.



Grundsätzlich hast du recht. Allerdings müsstest du jegliche wirtschaftlichen Strukturen umbauen was zur Folge hätte das die Wirtschaft zusammenbricht.
Und das nicht nur bei uns, sondern auch in den armen Ländern. Die folge wären noch schlechtere Bedingungen als zuvor. Und bis bzw. ob sich dann überhaupt noch ein lebensfähiger Binnenmarkt entwickelt ist auch unbeantwortet.
Gerade aufgrund der gegebenen Bedingungen ist es für viele überhaupt nur möglich zu existieren.
Und besonders reiche Firmen, die vielleicht auch auf Teile ihrer Gewinne verzichten könnten wollen erstmal überzeugt werden dies zu machen... Natürlich hat ein Arbeiter in China keine fairen Konditionen. Aber wie bitte willst du die Unternehmer dort davon überzeugen dies zum Nachteil ihrer Gewinnspannen zu ändern?
Realistisch betrachtet wird soetwas (leider) nie passieren.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Das ist ja wohl mal ein scheiß Vergleich. Steht der Bäcker morgens auf und sagt sich das er heute solange kein Brot verkauft bis die Kunden kurz vorm verhungern ist um dann das Brot überteuert zu verkaufen?



Ich denke du (ihr?) habt das mit dem Bäcker etwas anders verstanden als gemeint.


Genau das ist die Crux, wo fangen wir an etwas zu ändern? Kaufen wir weiter unsere Milch im Diskounter obwohl wir wissen das sie unter Herstellungspreis verkauft wird? Regen wir uns weiter darüber auf das unsere Kaufkraft als weniger wird da wir weniger verdienen, darüber dass als mehr Stellen von Deutschland ins Ausland verlagert werden und kaufen aber gleichzeitig nur die "günstigsten" Waren obwohl wir wissen das diese Artikel in Deutschland überhaupt nicht zu diesem Preis zu produzieren sind? Kaufen wir weiterhin Anteile von Fonds die solch prägere Auswirkungen hat?



Genau so wie du es sagst, war das auch mit dem Bäcker gemeint. Es geht nicht nur um ein paar Weizen- Spekulanten, sondern das System ist von vorne bis hinten das gleiche: Kapitalismus. Egal ob Spekulant, Bäcker oder Discounter.
Wenn ich mich an der Weizen- Spekulation beteilige, wirke ich persönlich bewusst an Hungersnöten in ärmeren Ländern mit, damit ich Geld verdiene.
Wenn ich bei Kik eingekauft habe, unterstütze ich die Ausbeutung von Arbeitern und Billiglöhne, damit ich Geld spare.
Wenn ich bei Apple einkaufe, unterstütze ich deren Patentwahn und die Tatsache, dass sie bei einer Firma in Thailand produzieren lassen, bei der sich in wenigen Monaten 12 Mitarbeiter aufgrund der Arbeitsbedingungen das Leben genommen habe, damit ich ein schickes Produkt bekomme.

So war es von mir gemeint: Das Problem sind nicht nur ein paar geldgeile Spekulanten, es ist viel tiefgehender, viel umfassender, viel brutaler. Daher finde ich den Ansatz nur ein paar Weizen- Spekulanten anzuklagen nach wie vor zu kurz gedacht.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Das find ich sehr lobenswert. Trotzdem war es überflüssig mich anzugreifen, es sollte schon sachlich bleiben. Aber genug hierzu.



OK, einverstanden, obwohl ich mich durch Deine Aussage angegriffen fühlte.

Aber wie bitte willst du die Unternehmer dort davon überzeugen dies zum Nachteil ihrer Gewinnspannen zu ändern?



Ich kann sie von hier aus nicht ändern, aber die Firmen die zum Beipiel nach China gehen um zu produzieren /produzieren lassen könnten dies, wobei wir dann wieder nicht nur bei der Gewinnspanne sind sondern auch dabei was bin ich persönlich bereit für ein Produkt auszugeben.

Aber ich glaube wir könnten diese Diskussion jetzt noch Stunden führen und hätten doch keine Lösung.


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