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Attraktiv Trotz Chemo


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Da bin ich vorhin an einer Apotheke vorbei geschlendert...im Schaufenster ein großes Plakat auf dem ein wunderschönes Frauengesicht zu sehen war. Darunter der Hinweis auf ein Schminkseminar für Frauen, die trotz Chemo hübsch aussehen wollen. Dass die Frau auf dem Foto nicht zu ihnen gehörte, konnte man auf den ersten Blick erkennen. Volles Haar...reine Haut...geschwungene Augenbrauen...glatte rosige Lippen. Ich bin rein in die Apotheke und habe die Mitarbeiterin dort gefragt, warum sie nicht das Foto einer Betroffenen verwendet hätten- dies wäre doch wesentlich Glaubwürdiger...da erwidert die doch nach kurzem Zögern glatt, dass dies Pietätlos wäre... Häh???


Geschrieben

Das ist schon ein ernstes Thema.

Ich habe jemanden im Bekanntenkreis mit Krebs. Es ist ja nicht nur, dass einem sämtliche Haare ausgehen. Man fühlt sich auch scheisse durch die Chemo und strahlt das auch aus und sieht auch so aus. Das ist nun einmal so, der eine mehr, der andere weniger.

Durch Schminke ein bisschen etwas davon "wegzaubern" ist zwar schön, dass es die Möglichkeit gibt, aber das wissen die Betroffenen dann wohl schon.

Also ich finde es generell nicht gut, dass das Leid der Menschen für den Kommerz und Reklame ausgenutzt wird. (Ist was anderes, wenn auf Mißstände aufmerksam gemacht werden soll aber).


Geschrieben

warum sie nicht das Foto einer Betroffenen verwendet hätten- dies wäre doch wesentlich Glaubwürdiger...da erwidert die doch nach kurzem Zögern glatt, dass dies Pietätlos wäre... Häh???

Auch Häh. - Wieder ein schönes Beispiel für das Paradoxum der Gegenwart.

@cuddly - volle Zustimmung


Geschrieben (bearbeitet)

Pietätlos?
Feige!
Ich finde es ziemlich traurig, dass sogar Apotheken mit schönen, gesunden jungen oder junggebliebenen Mensche werben!

Dabei gibt es doch auch großartige Fotos von immer noch wunderschönen betroffenen Frauen.

Schau mal im (digitalen)Buchladen nach:

Amazonen - Das Brustkrebsprojekt von Uta Melle
(oder google in Frauenzeitschriften nach Artikeln über das Buch)



Jedoch wage ich es zu bezweifeln, dass diese Amazonen sich oder ihre Bilder für Werbung hergeben würden


bearbeitet von hannah65
Geschrieben

Ich habe meine Ex-Frau durch die Chemotherapie begleitet und war bei vielen Infusionsterminen dabei - entsprechend habe ich eine ganze Reihe von Frauen kennengelernt, die in der Chemo waren.

Die letzte Sorge, die diese Frauen in dieser Phase der Behandlung hatten, waren Schminkprobleme. Da standen ganz andere Begleiterscheinungen der Chemo und grundsätzliche Probleme, mit der Krebsdiagnose umzugehen, im Vordergrund.

Für mich beginnt der Zynismus mit der Suggestion, Frau müsse in dieser Situation noch möglichst gut aussehen. Wenn man sich vergegenwärtigt, wieviele Frauen nicht zur Vorsorge gehen oder gar nach der Eigendiagnose Verhärtungen feststellen und bewußt nicht zum Arzt gehen, weil sie eine Amputation fürchten, dann kann man über diese Perversion des Marketings nur noch den Kopf schütteln.


Geschrieben (bearbeitet)



Durch Schminke ein bisschen etwas davon "wegzaubern" ist zwar schön, dass es die Möglichkeit gibt, aber das wissen die Betroffenen dann wohl schon.


Selbstverständlich wissen die Betroffenen das...allerdings ist es ihnen in ihrer Situation verständlicherweise nicht allzu bewusst. In der onkologischen Abteilung, in der ich arbeite, bietet einmal im Monat eine Kosmetikerin kostenlos einen Workshop an. Dabei werden die Frauen ausführlich beraten, was die spezielle Hautpflege anbelangt und sie bekommen praktische Tips, wie sie einfach etwas vitaler ausschauen können. Und dieser Workshop wird grundsätzlich mit einem von den Teilnehmern gestalteten Plakat angekündigt...da sieht man dann Fotos nach dem Motte vorher-nachher und die Frauen komentieren das ganze mit ein paar persönlichen Zeilen.

DAS finde ich sehr viel wirksamer...einladender...weil ehrlicher...





Die letzte Sorge, die diese Frauen in dieser Phase der Behandlung hatten, waren Schminkprobleme. Da standen ganz andere Begleiterscheinungen der Chemo und grundsätzliche Probleme, mit der Krebsdiagnose umzugehen, im Vordergrund.

Kann ich so nicht bestätigen. Nach dem ersten Schock und spätestens im Rahmen von Chemo und/oder Bestrahlungen ist trotz der gesundheitlichen Einschränkung und Sorgen der Wunsch, dass man nicht ganz so scheiße aussieht ,wie man sich fühlt, bei vielen Frauen doch vorhanden.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Ich musste doch tatsächlich erstma schauen was das Wort bedeutet

Ich denke das es mehr als geschmacklos ist zu behaupten Chemopatienten sollten sich schminken um bissi besser auszusehen. Die Haut wird schlecht dadurch und man ganz sicher andere Probleme als gut auszuschauen, zumal man sich definitiv nicht gut danach fühlt.

Ich kenne viele Chemopatientinnen und davon wollte sich keine schminken sondern einfach nur die Therapie und Bestrahlungen schnell hinter sich bekommen


Geschrieben (bearbeitet)



...Die letzte Sorge, die diese Frauen in dieser Phase der Behandlung hatten, waren Schminkprobleme. Da standen ganz andere Begleiterscheinungen der Chemo und grundsätzliche Probleme, mit der Krebsdiagnose umzugehen, im Vordergrund.

Für mich beginnt der Zynismus mit der Suggestion, Frau müsse in dieser Situation noch möglichst gut aussehen..


Nicht immer ist das Suggestion.
Für manche Frauen ist es das Zeichen für die endgültige Kapitulation vor der Krankheit bzw. der Therapie, wenn sie sich nicht mehr zurechtmachen und sich gehen lassen.
Sie wollen weiter gut ausehen! Weil sie nicht den Kampf gegen die Krankheit verlieren wollen.
Und ich meine jetzt keine Barbiepüppchen, die sonst nie ungeschminkt zun Mülltonne gingen.

Ich habe Frauen erlebt, die auf den Haarausfall mit einer Kopfrasur reagierten. Sie fanden es einfach nur deprimierend, ständig die Haarbüschel auf dem Kopfkissen und der Haarbürste zu finden.
Eine erzählte mir, sie wolle keine Perücke tragen, nur um dem gängigen Schönheitsideal zu entsprechen. Sie sagte, ich bin jetzt eben so, das müssen die anderen schon aushalten. Aber sie fand ihre Glatze ziemlich sexy, sie schminkte sich auch im Krankenhaus die Lippen und die Wimpern, solange sie noch da waren.


bearbeitet von hannah65
Rechtschreibung...
Geschrieben (bearbeitet)




Ich denke das es mehr als geschmacklos ist zu behaupten Chemopatienten sollten sich schminken um bissi besser auszusehen.


Ich finde den Wunsch nach Attraktivität trotz Krankheit wirklich nicht so abwägig...Klar greifen die Frauen nicht zum Lippenstift, während sie sich übergeben oder vor Schmerzen krümmen, aber sobald es ihnen etwas besser geht, möchten sie auch demnetsprechend besser aussehen. Außerdem geht es dabei weniger um die Farbe des Lidschattens...sondern mehr um spröde Lippen...eingerissene Mundwinkel...Glatze!...dunkle Ränder unter den Augen...und fehlende Augenbrauen...


Nicht immer ist das Suggestion.
Für manche Frauen ist es das Zeichen für die endgültige Kapitulation vor der Krankheit bzw. der Therapie, wenn sie sich nicht mehr zurechtmachen und sich gehen lassen.

Respekt: Besser hätte ich es auch nciht formulieren können...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

...sondern mehr um sprüde Lippen...eingerissene Mundwinkel...Glatze!...dunkle Ränder unter den Augen...und fehlende Augenbrauen...



Die teilweise Verbrennungen der Körperstellen von der Bestrahlung und die Wundversorgung..aber stimmt meine Mutter sah immer toll aus aufn Kopf

Jedoch glaub ich nicht das wirklich viele Frauen sich während so einer Therapie sich Gedanken machen ob attraktiv oder nicht..das sind doch primär wichtigere dinge..sorry


Geschrieben


.das sind doch primär wichtigere dinge..sorry

Aber das eine schließt das andere nicht aus...glaub's mir...


Geschrieben (bearbeitet)

Was genau verwundert dich denn? Die Tatsache, dass für in der Werbung das Gesicht einer gesunden, vitalen Frau gezeigt wird? Das ist doch nicht weiter verwunderlich. Werbung, gerade für Kosmetik, kosmetische Behandlungen funktioniert nun mal am besten, wenn junge, gesunde, schöne Menschen zu sehen sind. Wunderst du dich auch, wenn in der Werbung für Creme für die reife Haut, eine Frau zu sehen ist, die mit Sicherheit nicht älter als 25 ist? Warum also sollte ausgerechnet diese Werbekampagne auf neue Methoden setzen, wenn altbewährte funktionieren?

Oder verwundert dich die Aussage der Mitarbeiterin, die ein Wort benutzt hat, dessen Sinn ihr offensichtlich nicht geläufig zu sein schein?

Nachtrag:
Btw. ich war froh, dass es zu Zeiten meiner Chemo bzw. danach jemanden gab, der mir gezeigt hat, wie ich das sichtbar und deutlich kranke Gesicht, meiner Laune (die zuweilen sehr gut war) anpassen konnte...


bearbeitet von kurvigrund
Geschrieben




Oder verwundert dich die Aussage der Mitarbeiterin, die ein Wort benutzt hat, dessen Sinn ihr offensichtlich nicht geläufig zu sein schein?

Weder noch, weil ich stattdessen davon ausgehe, dass die Mitarbeiterin sich sehr wohl der Bedeutung von pietätlosbewusst ist, nicht aber ihrer Doppelmoral, die die Antwort beinhaltet.


Geschrieben

Und? Hast du sie auch auf ihre Doppelmoral aufmerksam gemacht?


Geschrieben

Und? Hast du sie auch auf ihre Doppelmoral aufmerksam gemacht?

Nein- ich war perplex und das passiert mir eher selten.


Geschrieben

Nicht immer ist das Suggestion.
Für manche Frauen ist es das Zeichen für die endgültige Kapitulation vor der Krankheit bzw. der Therapie, wenn sie sich nicht mehr zurechtmachen und sich gehen lassen.
Sie wollen weiter gut ausehen! Weil sie nicht den Kampf gegen die Krankheit verlieren wollen.
Und ich meine jetzt keine Barbiepüppchen, die sonst nie ungeschminkt zun Mülltonne gingen.



Sorry, aber ich habe nicht von der eigenen Position der Frauen gesprochen, sondern von der Werbung.

Und: auch wenn ich eine solche Entscheidung der Frauen in diesem Moment respektieren kann und gar nicht großartig diskutieren würde - es ist nicht gerade ein Ausdruck von Emanzipation und Selbstbewußtsein, sondern einer Selbstwertdefinition über Äußerlichkeit (und da spielt es keine Rolle ob Barbie oder ein anderer Typus)

Wenn Selbsterhaltung im Kopf damit beginnt, dass man sich schminkt trotz Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüchen, Sodbrennen, Durchfall .... dann ist das bedauerlich - aber ich würde das in Respekt vor der Krankheit nicht thematisieren.
Wenn jedoch eine Werbung suggeriert, dass dies auch noch ein erstrebenswertes Ziel sein müsse, dann ist das in meinen Augen zynisch.


Geschrieben

Vielleicht möchte man auch nicht einfach ganz vor dieser Krankheit kapitulieren .... Ich hab ne Arbeitskolleging gehabt ,die hatte auch Krebs die litt darunter ihre Haare verloren zu haben ...sie lief auch nicht mit Glatze sondern mit Perücke rum..
@ Jatropha72
Find ich auch *häh* mit dieser Werbung,wo heut zu tage gott sei dank so offen damit umgegangen wird...kann ich auch nicht verstehen..es liesen sich ja sogar schon frauen ablichten die durch brustkrebs eine Brust verloren vor den zeiten wo man sie wieder aufbauen konnte...


Geschrieben

während so einer Therapie sich Gedanken machen ob attraktiv oder nicht..

@Only - nicht während der Therapie, dass ist sicherlich richtig. Da stimme ich auch mit Ballou´s Eindrücken überein.

Aber es gibt ja dann das Leben nach der Therapie, und da kann ich Hannah´s Eindrücke bestätigen. Ich habe aufgrund eines Unfalls sehr lange in Reha-Kliniken zugebracht, in denen auch viele Chemo-Patientinnen zur Reha waren. Mit einigen von denen habe ich mich öfter unterhalten. Einige trugen Glatzen, einige Perücken. Die mit den Glatzen hatten ein stärkeres Selbstbewußstsein und gingen eher offen gegenüber ihrem Umfeld mit ihrer Krankheit um. Geschminkt haben sie sich eher dezent (normal wie jede Frau, die sich eher dezent schminkt). Ihnen war primär wichtig, vom Umfeld trotz ihrer Krankheit und äußeren Veränderung weiterhin geschätzt zu werden. Die Frauen mit den Perücken waren nicht ganz so selbstbewußt, ihre Situation so offen zu präsentieren und haben mehr in intimeren Kreisen über ihre Situation gesprochen. Nach außen hin wollten sie lieber, dass es gar nicht wahrgenommen wird. Sie haben sich auch entsprechend stärker geschminkt.

Was die Apotheke angeht, finde ich es ganz traurig. Gerade hier und in jenem Fall finde ich sinntäuschende Werbung völlig unangebracht. Der Fake fällt doch sofort auf. Ich glaube, der Werbeeffekt wäre mit einem "echten" Modell auch nicht geringer.


Geschrieben (bearbeitet)

Vielleicht möchte man auch nicht einfach ganz vor dieser Krankheit kapitulieren ....

ep- schön mal wieder von Dir zu lesen Tranny_baby....


- nicht während der Therapie, dass ist sicherlich richtig.
Aber es gibt ja dann das Leben nach der Therapie, und da kann ich Hannah Eindrücke bestätigen.

Die Chemo wird in Zyklen mit entsprechenden Abständen verabreicht. Während der Pause erholen sich die Patienten mehr oder weniger von den Strapazen bis zur nächsten Chemo...In dieser Zeit schöpfen sie wieder Kraft....entwickeln Appetit...manchen geht es aber auch ununterbrochen sehr sehr schlecht...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben


.... es ist nicht gerade ein Ausdruck von Emanzipation und Selbstbewußtsein, sondern einer Selbstwertdefinition über Äußerlichkeit (und da spielt es keine Rolle ob Barbie oder ein anderer Typus)



Sehe ich als Frau anders.
Es gibt Frauen, die schminken sich vor allem dann, wenn es ihnen schlecht geht. Ist vielleicht Autosuggestion, wenn ich nicht so übel aussehe, geht es mir auch nicht so schlecht.

Probier mal folgendes:
Wenn es Dir mies geht, Du ganz schlechte Laune hast, dann stell Dich mal vor den Spiegel. Du hast ein grimmiges Gesicht, das Deiner Laune entspricht. Und dann lächel Dir selber ganz freundlich zu. Wird wahrscheinlich anfangs etwas schwierig sein, aber wenn es Dir gelingt, dann wird sich Deine Laune irgendwann Deinem Gesichtsausdruck anpassen....


Geschrieben (bearbeitet)

Meine Mum hat einen Hirntumor. Chemo hat sie abgelehnt, da diese bei ihrer Art Tumor nicht wirklich viel bringt.

Sie hat eine lange Bestrahlung gemacht, durch diese Bestrahlung hat sie
ALLE Haare verloren. Im Gegensatz zur Chemo ist die Chance, daß die Haare nachwachsen, minimalst bzw. fast bei 0.
Durch die gesamte Erkrankung hat sie sehr abgenommen, die Haut ist fahl und sie wirkt
"eingefallen".

Das Schlimmste für sie sind die fehlenden Haare, wie sie mir mal sagte.
Sie trägt, wenn sie das Haus verlässt,
IMMER eine Perücke, aber schminken oder sonstiges... das macht sie nicht.
Sicherlich war`s für mich, als ich sie das 1. Mal sah, ohne Haare, so eingefallen und abgemagert, ein
"Schock". Ich kannte meine Mum so halt nicht, hatte mir gewünscht, sie so nie zu sehen.
Bitte nicht falsch verstehen!

Im September sind es 2 Jahre seit der OP und was soll ich sagen?
Ich finde meine Mum wunderschön!
Attraktiv, weil sie sich nicht versteckt und das allerwichtigste für mich... sie ist, trotz allem, so ein positiver Mensch, blickt in die Zukunft und fängt wieder an kleine Pläne zu schmieden!
DAS ist für die ganze Familie die Attraktivität, die meine Mutter, die Frau meines Vaters, ausstrahlt.

War das jetzt OT? Dann sorry, hab nur geschrieben, was mir bei dem Thema durch den Kopf geht.


Und wenn ich lese, daß eine Apotheke sagt, daß es pietätlos sei eine Frau nach der Chemo zu zeigen, um für ein Schminkseminar zu werben, dann frag ich mich, ob es noch geht .
Das ist ja fast genauso paradox, wenn schlanke Frauen gezeigt werden, die Mode für Mollige präsentieren!


bearbeitet von Geile72
Geschrieben (bearbeitet)

ep- schön mal wieder von Dir zu lesen Tranny_baby....




Ja,ich finde das Thema toll...Da sollte niemand scham oder ähnliches haben und tabulos offen mit umgegangen werden....




"Schock". Ich kannte meine Mum so halt nicht, hatte mir gewünscht, sie so nie zu sehen.
Bitte nicht falsch verstehen!




Ich glaube niemand möchte einen menschen den er liebt so sehen,das verletzt einen ja selbst auch...Menschen die man liebt möchte man ja glücklich und gesund sehen nicht wie sie leiden,da fühlt man sich ja verletzt und leidet mit...gelle?


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)


War das jetzt OT?

Ganz und gar nicht...vielen Dank für diesen Einblick.




Das ist ja fast genauso paradox, wenn schlanke Frauen gezeigt werden, die Mode für Mollige präsentieren![/COLOR]

Exakt !


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Sehe ich als Frau anders.



Eben- und ist das genetisch bedingt oder Ergebnis der Sozialistation?

Nochmals:
Wenn eine Frau das in der gegebenen Situation braucht, damit es ihr besser geht - in Ordnung!

Wenn wir aber hier darüber diskutieren, ob es sinnvoll ist, sich während einer Chemo auch noch darüber einen Kopf machen zu müssen (ich erinnere mich z.B. an extrem allergene Reaktionen bei meiner Exfrau auf ihr normales Duschgel) dann fällt mir dazu "Grenzen der Emanzipation im eigenen Kopf" ein.

Und wenn wir darüber reden, dass per Werbung auch noch suggeriert wird, das sei ein erstrebenswertes Ziel, um das man sich während der Chemo kümmern soll, dann fällt mir nur zynische Geschäftemacherei ein.

Und: Nein, ich glaube nicht an Esoterik. Deshalb passt sich meine Laune auch nicht meinem Gesichtsausdruck an, sondern mein Gesichtsausdruck tut das, was er soll: ausdrücken, wie ich mich fühle!


Geschrieben (bearbeitet)


Was die Apotheke angeht, finde ich es ganz traurig. Gerade hier und in jenem Fall finde ich sinntäuschende Werbung völlig unangebracht. Der Fake fällt doch sofort auf. Ich glaube, der Werbeeffekt wäre mit einem "echten" Modell auch nicht geringer.



Diese Art der Werbung in Frage zu stellen, kann ich nachvollziehen. Allerdings ist es nicht das, was Jatropha verwundert sonder die Aussage der Mitarbeiterin, die sich davor wahrscheinlich gar keine Gedanken darüber gemacht hat und sich dadurch, dass Jatropha von ihr eine Antwort erwartete, zu einer Aussage hat hinreißen lassen, die vielleicht nicht ganz nachvollziehbar ist. Ihr deshalb Doppelmoral zu unterstellen, halte ich für reichlich überheblich.



Wenn Selbsterhaltung im Kopf damit beginnt, dass man sich schminkt trotz Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüchen, Sodbrennen, Durchfall .... dann ist das bedauerlich - aber ich würde das in Respekt vor der Krankheit nicht thematisieren.
zynisch.


Zum Glück gibt es auch während der Chemozyklen Phasen, die nicht aus Übelkeit etc. bestehen. Augenringe so groß wie Timbuktu, trockene Haut, evtl. gerissen, das alles lässt sich mit einigen kleinen Tricks ansehnlich machen und zwar ohne das es nach Bemalung aussieht. Es geht nicht darum, zumindest ging es mir nicht darum, meine Krankheit zu überschminken sondern um mein persönliches Wohlgefühl beim Blick in den Spiegel. Die Glatze gehörte für mich beispielsweise ganz klar dazu.


Deshalb passt sich meine Laune auch nicht meinem Gesichtsausdruck an, sondern mein Gesichtsausdruck tut das, was er soll: ausdrücken, wie ich mich fühle!


Sichtbar tut er das aber nur, wenn dein Gesicht nicht "entstellt" ist oder es auf grund irgendwelcher Nebenwirkungen nicht kann.


bearbeitet von kurvigrund
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