Jump to content

Zum Fremdgehen gehören immer Zwei ???


Va****

Fremdgehen / Betrügen - Gehören immer Zwei dazu?  

26 Stimmen

  1. 1. Fremdgehen / Betrügen - Gehören immer Zwei dazu?

    • Ja, der/die Betrogene soll sich selbst fragen, warum der Partner fremd geht.
    • Nein, oft ist das nur eine faule Ausrede
    • Wenn der Partner einfach die Bedürfnisse nicht erfüllt, ist es legitim einen Nebenpartner zu suchen
    • Sonstiges - Bitte im Posting erklären


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Vor einigen Jahren ging meine Ehe zu Bruch. Mein Exmann hat mich damals ein Jahr lang mit seiner Arbeitskollegin betrogen.

Da ich unendlich unter der Trennung (die von ihm ausging)gelitten habe, habe ich um den Liebeskummer zu vertreiben innerlich und auch nach Außen meinen Ex und seine Neue verteufelt. Dabei möchte ich gleich bemerkten, dass ich das nicht in seinem Umfeld tat, sondern nur bei den Leuten, die ich zu meiner Familie zähle.

Nach einiger Zeit bekam ich dann zu hören:

"Dazu gehören ja immer Zwei. In der Beziehung muss ja schon was nicht gestimmt haben."

Jetzt frage ich Euch: Kennt irgendwer von Euch eine Beziehung, in der alles 100%ig stimmt?

Eine Beziehung, in der es nie kriselt?

Meine Meinung ist folgende: Eine Ehe oder auch eine feste Beziehung sind auch mit Verantwortung verbunden. Und anstatt sich bei Krisen gleich aus der Affäre zu ziehen und eine andere zu beginnen, sollte der Versuch gestartet werden, die eigene Beziehung zu retten und darum zu kämpfen.

Doch warum wird dem Betrogenen gleich noch nachgeschmissen, dass er/sie selbst Schuld sei, weil er/sie nicht dafür gesorgt hat, dass alle Bedürfnisse des Partners erfüllt werden? Wo ist die Verantwortung des Partners. Sollte dann nicht erst eine Beziehung für gescheitert erklärt werden, bevor er/sie sich in ein neues gemachtes Nest setzt?


Geschrieben (bearbeitet)

Ich schreib mal, was mir spontan durch den Kopf geht.

Ich kenne im Bekanntenkreis ein Paar, die mir immer sagen, daß sie in all den Jahren, die sie zusammen sind (7 Jahre) noch nie gestritten haben.
Ich selber kann das schwer glauben .

Eine Ehe oder auch eine feste Beziehung sind auch mit Verantwortung verbunden. Und anstatt sich bei Krisen gleich aus der Affäre zu ziehen und eine andere zu beginnen, sollte der Versuch gestartet werden, die eigene Beziehung zu retten und darum zu kämpfen.


Für viele Menschen ist das "sich davon stehlen" und parallel was Neues aufbauen der einfachere Weg.
Verstehen muss ich das nicht wirklich.
Aber ich denke, daß das einfach Menschen sind, die absolut konfliktscheu sind und sich lieber in was neues flüchten, als das aktuelle aufzuarbeiten, gemeinsam!

Doch warum wird dem Betrogenen gleich noch nachgeschmissen, dass er/sie selbst Schuld sei, weil er/sie nicht dafür gesorgt hat, dass alle Bedürfnisse des Partners erfüllt werden?


Als ich mich damals nach fast 13 Jahren Beziehung trennte habe ich mir oft diesen Spruch anhören dürfen, daß mein Ex ja selber und alleine schuld sei.
NEIN!
Das war er nicht, zumindestens nicht alleine!
Wenn eine Beziehung scheitert, dann liegt`s aber normalerweise nicht wirklich nur an einem.
Will heißen, daß beide, egal ob bewusst oder unbewusst, dazu beigetragen haben, daß diese Beziehung ein Ende findet.
Dann aber das Fremdgehen mit dem beliebten Spruch "DU bist ja selber schuld, daß ich fremdgehe" zu rechtfertigen, finde ich charakterlich mehr wie daneben!!!

Sollte dann nicht erst eine Beziehung für gescheitert erklärt werden, bevor er/sie sich in ein neues gemachtes Nest setzt?


DAS sollte der Normalfall sein. Ist`s aber für viele, leider, nicht.
Es ist doch "bequemer" sich aus einer alten Beziehung zu lösen, wenn man schon was Neues "am Start" hat.
Wie oben erwähnt, verstehen muss ich das nicht.

Für mich war klar... Trennung, denn auch dann bin ich erst wirklich bereit, mich auf etwas neues einzulassen.


bearbeitet von Geile72
Geschrieben (bearbeitet)




Meine Meinung ist folgende: Eine Ehe oder auch eine feste Beziehung sind auch mit Verantwortung verbunden. Und anstatt sich bei Krisen gleich aus der Affäre zu ziehen und eine andere zu beginnen, sollte der Versuch gestartet werden, die eigene Beziehung zu retten und darum zu kämpfen.


Finde ich zu pauschal- ich habe bisher noch nie von einer betrogenen Frau gehört, dass ihr Mann vorab um die Beziehung gekämpft...irgendwelche Signale gesetzt hat. Aber genau das kann ich mir nicht vorstellen. Ist es nicht viel eher so, dass die Betrogene seine Bemühungen im Vorfeld nicht als solche wahrgenommen hat? Verstehe mich nicht falsch: Ich finde fremdgehen auch scheiße.



Will heißen, daß beide, egal ob bewusst oder unbewusst, dazu beigetragen haben, daß diese Beziehung ein Ende findet.

Sehe ich auch so.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@vala

Meine Vermutung: Du hast das in den falschen Hals bekommen. Dein Mann ist fremdgegegangen, mit einer Arbeitskollegin - das sind die zwei.

Wenn man zu Bekannten, geht bedarf es doch ebenfalls 2 Personen, das war dir natürlich frei gestellt.


Geschrieben

Finde ich zu pauschal- ich habe bisher noch nie von einer betrogenen Frau gehört, dass ihr Mann vorab um die Beziehung gekämpft...irgendwelche Signale gesetzt hat. Aber genau das kann ich mir nicht vorstellen.



Glaube mir, genau das habe ich erlebt. Ich habe zwar gemerkt, dass etwas nicht stimmte, aber wie gesagt, Beziehungen haben auch ihre Krisen.

Ich fragte ihn auch, ob er jemanden hätte. Seine Antwort war zwei Monate vor der Trennung: "Nein Schatz! Das bildest Du Dir nur ein. Ich liebe Dich. Alles ist in Ordnung, ich habe nur Stress im Job." Zwei Monate später: "Ich verlasse Dich, ich habe seit einem Jahr eine Andere!"


Geschrieben

Ich fragte ihn auch, ob er jemanden hätte. Seine Antwort war zwei Monate vor der Trennung: "Nein Schatz! Das bildest Du Dir nur ein. Ich liebe Dich. Alles ist in Ordnung, ich habe nur Stress im Job." Zwei Monate später: "Ich verlasse Dich, ich habe seit einem Jahr eine Andere!"


Erinnert mich an meinen Exarsch, mit dem ich nach der langjährigen Beziehung zwei Jahre "zusammen" war.
An Silvester sagte er mir, wie sehr er mich liebt, 6 Tage später hat er mir zu meinem Geburtstag verkündet, daß er sich trennt und seit Monaten eine neue hat.
Tja, Charakterschweine halt!


Geschrieben (bearbeitet)

Es fällt mir sehr schwer, das zu beurteilen, denn ich weiß ja nichts über eure Beziehung und selbst wenn, würde ich nur deine Position kennen. Ich weiß nicht, ob er dir vorher Signale geschickt hat, dass er unzufrieden ist. Vielleicht hat er sich spontan in diese Frau geliebt und die Liebe war stärker als zu dir? Oder sie war zu beiden gleich stark, aber ihr habt von ihm eine Entscheidung gefordert, die er eigentlch nicht treffen wollte?

Natürlich ist es übel, seinen Partner ohne Vorwarnung auszutauschen. Wenn er wirklich aus heiterem Himmel eine Zweitfrau präsentierte, dann ist das sehr unfair. Aber ich schätze doch, dass die meisten Menschen zunächst ihre Ehe retten wollen.

Edit: Tja, erst Liebe zu schwören obwohl man seit Monaten jemand anderes hat, ist einfach feige und link!


bearbeitet von SinnlicheXXL
Geschrieben

Zum Fremdgehen gehören immer zwei? Was für ein dämlicher Spruch und eine bequeme Ausrede für die eigene moralische Verfehlung. Ein ungelöstes Beziehungsproblem als Freifahrtschein zum Fremdgehen zu betrachten und indirekt auch noch dem Partner die Schuld dafür zu geben, ist ja wohl völlig daneben und egoistisch, aber herrlich einfach.


Geschrieben

Zum Fremdgehen gehören immer zwei? Was für ein dämlicher Spruch und eine bequeme Ausrede für die eigene moralische Verfehlung.

Mhm- welche eigene moralische Verfehlung meinst Du, wenn der eine betrügt und die andere betrogen wird?
Soll ja durchaus Paare geben, in denen zumindest einer von beiden treu ist...was genau ist dann seine moralische Verfehlung?


Geschrieben (bearbeitet)

Mhm- welche eigene moralische Verfehlung meinst Du

...natürlich den Betrug als solchen, den Vetrauensmissbrauch und ggf. die Lügen bzw. das Verschweigen dem Partner gegenüber durch das Fremdgehen. Die moralische Verfehlung sehe ich auch in der mangelnden Bereitschaft, das Problem, welches zum Fremdgehen animiert, in der Partnerschaft zu lösen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Erinnert mich an meinen Exarsch,

auf dem Avatar, das ist Dein neuer Arsch?

(sorry , aber ich konnte nicht anders)



[COLOR=blue]@Vala, es kann gut sein, dass ich ähnlich reagiert hätte wie Dein Umfeld. Der springende Punkt dabei ist, dass Du Deinen Ex verteufelt hast - und ihm somit alle Schuld gegeben hast.[/COLOR]
Je deutlicher und langandauernder diese Meinung vorgetragen wird, desto mehr regt sich Widerspruch dazu. Du schreibst selber, dass diese Reaktion erst nach einiger Zeit kam.

Anfangs versteht jeder, dass man als Betrogener zunächst den Betrüger verteufelt. Im Laufe der Zeit wird aber erwartet, dass man entweder reflektiver an die Sache herangeht (denn es ist unwahrscheinlich, dass Du ausschließlich die Heilige in der Beziehung warst und nur er ausschließlich der Arsch) oder zumindest aufhört, sein Umfeld in die Schmähungen gegen den Ex einzubeziehen. Denn das Umfeld ist irgendwann einfach genervt, hat aber möglicherweise durch eine andere Sicht der Dinge bedingt durch die andere Position auch ein etwas anderes Bild des Geschehens. Jeder ist subjektiv.

Ich gebe Dir vollkommen Recht, dass eine Beziehung gemeinsame Arbeit ist. (hierzu gibt es einen aktuellen Thread: http://www.poppen.de/forum/t-1864659-Wie-weit-wurdest-Du-gehen )

Es kann passieren, dass ein Partner sich dieser gemeinsamen Beziehungsarbeit verweigert. Dieses Verhalten führt fast zwangsläufig zum Scheitern der Beziehung. Zunächst ist der Verweigerer der Schuldige an der Trennung, weil er sich ja nicht geäußert hat. Tatsächlich kann aber trotzdem der Andere der eigentlich Schuldige (soweit man überhaupt einem Partner die Schuld zusprechen kann) oder Teilschuldige, denn auch wenn sein Verhalten nicht thematisiert wurde (und somit keine Chance zur Veränderung bestand), bleibt doch bestehen, dass es dieses beziehungsgefährdende Verhalten gab.


Mhm- welche eigene moralische Verfehlung meinst Du, wenn der eine betrügt und die andere betrogen wird?

Die Verfehlung des Betrügenden dürfte klar sein, aber um die geht es nicht.

Als ich von meiner Freundin betrogen wurde, habe ich mich auch sehr über den Betrug und das Verhalten der beiden geärgert und aufgeregt. (sie haben mich die Freundin noch 400km entfernt abholen lassen und dabei so getan als wäre nichts).
Aber ich wusste sehr genau, dass ich an der Zerrüttung der Bezeihung die Auslöser für das Fremdgehen war, meinen Anteil hatte.


bearbeitet von BabetteOliver
Geschrieben

Den ersten Monat nach der Trennung habe ich damals nur heulend verbracht. Meine Familie machte sich unendliche Sorgen um mich. Nachdem sie mir nahe legten, zu einem The***uten zu gehen, ging ich in mich und erkannte, dass ich den unendlichen Liebeskummer nur dadurch bewältigen kann, indem ich den nächsten Schritt der Trauer gehe: Die Wut.

Ich liebte diesen Mann über alles und hoffte wie eine Bekloppte, dass er zu mir zurück kommen würde. In dieser Zeit zweifelte ich nur an mir und an meiner "Fähigkeit" als Ehefrau.

Die erste Zeit zwang ich mich dazu ihn zu hassen. Und das dann auch mit aller Kraft.

Während der Ehe habe ich sehr wohl darum gekämpft, doch er hat alle Versuch abgeblockt, wie ich bereits oben beschrieben habe.

Es hat sehr lange gedauert, bis ich endlich erkannte, dass ich in diesem Fall nichts hätte tun oder sein können, was ihn gehalten hätte. Ich war nicht die erste (Ehe-)Frau, die er betrogen und verlassen hat (habe ich erst spät erfahren) und ich bin mir sicher, ich werde auch nicht die letzte Frau in seinem Leben sein, die er bescheißt.

Ich weiß für mich zumindest, dass ich, wenn mir eine Freundin oder ein Freund eine ähnliche Geschichte erzählen würde, ich nicht gleich fragen würde, was in der Beziehung falsch gelaufen ist. Wie schon geschrieben, in jeder Beziehung gibt es Krisen. Doch meiner Meinung nach sollte man - spätesten mit Erwerb des Trauscheins - den Arsch in der Hose haben und unter Umständen eine heftige Trennung durchmachen, ohne mit gepackten Koffern die Ehefrau oder den Ehemann mit gepackten Koffern vor vollendete Tatsachen zu stellen. In dem Fall würde ich die betrogene Person unterstützen und ihr den Rücken stärken, anstatt ihr noch emotional in diesen zu fallen.


Geschrieben

Ich habe die ursprünglichen Fragestellung so verstanden, dass es um die Reaktion des Umfeldes geht.
Es ist ein Unterschied, ob man selber von einer Trennung betroffen ist oder man einen Betroffenen begleitet/erlebt. Daher ist die Sichtweise auch eine andere.


Wenn der Partner sich der gemeinsamen Arbeit an der Beziehung verweigert, hat man wenig oder keine Chancen, die Beziehung auf Dauer durch Krisen zu führen.
So beschreibst Du Eure Beziehung. Daher hattest Du keine Möglichkeit an Eurer Bezieung offensiv zu arbeiten. Also geht das vordringliche Verschulden an Deinen Exfreund. Er hat Dir und Eurer Beziehung keine Chance gegeben.


Trotzdem ist es möglich, dass irgendein Verhalten von Dir der Grund dafür war, dass er fremdgegangen ist.
Für die verflossene Beziehung ist das vollkommen egal, denn wenn es so war, hat er Dir nicht die Chance gegeben, dieses zu besprechen.

Aber für eine zukünftige Beziehung kann es aufschlussreich sein, auch einen positiven Gedanken darauf zu verwenden. Unter der Fragestellung, was möchte ich in der nächsten Beziehung besser/anders machen.


Geschrieben

Das will ich gar nicht in Abrede stellen. Aber wie ich schon im Post vorher geschrieben habe, fand und finde ich die Reaktion meines Umfeldes O-Ton "Zum Fremdgehen gehören immer Zwei. Du wirst auch Deinen Anteil daran haben" einfach zum kotzen!

Insbesondere wenn die verlassene Person durch den Verrat und den Betrug zutiefst verletzt ist. Eine Trennung dieser Größenordnung (das berühmte 7. Jahr) sollten Zuhörer in dem Fall die Person aufbauen und nicht noch nieder machen.

Ich habe ca. 2 Jahre gebraucht, bis wieder einen Menschen an mich heran gelassen habe, auch weil ich das Vertrauen in mich selbst verloren hatte. Kommentare wie (jetzt mal lapidar ausgedrückt) "selbst Schuld" sind da nicht hilfreich. Über die Gründe der Trennung kann man auch später noch nachdenken, wenn das Selbstbewusstsein soweit gestärkt ist, dass man damit objektiver umgehen kann.


Geschrieben

Aus Deiner Position heraus war die Reaktion Deines Umfeldes natürlich zum kotzen.

Aber vielleicht (ich kann nur spekulieren) fand Dein Umfeld Deine Reaktion auch zum kotzen.
Ich kann nur auf meine Familie schauen. Meine Schwester hat wegen Schwierigkeiten in der Beziehung (die im Grunde so schon immer bestanden) ihren Mann gebeten auszuziehen. Das hat er gemacht. Und irgendwann hatte er eine Freundin (oder besser eine Gespielin).
Danach waren für meine Schwester alle Männer Schweine und weil sich mein Bruder auch von seiner Frau getrennt hatte (die beiden hätten nie heiraten dürfen) sind Familienfeste fast unmöglich, weil meine Schwester (auch nach Jahren) nicht auf ihren betrügerischen Bruder treffen wollte.

Die Situation kann für die Umgebung auch sehr belastend sein. Und das solltest Du - bei allem verständlichen Unmut über diese Äußerungen - berücksichtigen.


Geschrieben

Aus Deiner/Eurer Sicht verstehe ich das ganze natürlich auch. In meinem Fall haben meine Leute diese Sätze aber schon innerhalb von zwei Monaten nach der Trennung diese Sprüche abgelassen. Und das war heftig.

Wie schon beschrieben, ich war nach ungefähr 2 Jahren endgültig "geheilt". Das heißt, dass ich meinem Exmann heute neutral gegenüber stehe. Ganz im Gegenteil, er hat heute eher mein Mitleid, nicht in der Lage zu sein, eine Beziehung auch über eine Krise hinweg durchzuhalten.

Wenn sich die betrogene Person aber auf ewig daran festhält, ist auch nachvollziehbar, dass sich mit der Zeit das Umfeld abgrenzt.

Aber grundsätzlich ist für mich die Aussage "da gehören immer Zwei zu", die auch gerne von Betrüger(n)/innen als Ausrede herhalten muss einfach für feige und billig. Das ist nichts anderes als "Meine Frau versteht mich nicht" oder "Mein Mann vernachlässigt mich". Kein Kampf um die Beziehung, nur ein verantwortungsloses Abhauen. Einfach und unkompliziert.


Geschrieben

Ich fürchte, es gibt Menschen, die einfach generell nicht treu sein können und immer wieder Abwechslung brauchen. Solche Menschen sollten sich grundsätzlich offene Beziehungsformen wählen. Dummerweise tun sie das aber oft nicht und manche scheinen es sogar zu brauchen, dass ihnen der Partner total ergeben ist.

Du scheinst an so ein Exemplar geraten zu sein und möglicherweise hast du recht in der Analyse, dass er immer wieder so handeln wird. Was sagt dir das? Du bist nicht daran schuld, dass er dich betrogen hat, aber du hast dich leider in einen Mann verliebt, der diese Gefühle nicht verdient hatte.

Natürlich ist es dann ein Hohn, wenn du dir derartige Äußerungen anhören musst. Allerdings ginge es mir wohl ähnlich wie Oliver: Wenn jemand permanent über seinen Ex schimpft, würde ich wohl ebenfalls in den Raum stellen, dass zum Scheitern einer Beziehung im Normalfall zwei gehören.


Geschrieben (bearbeitet)

die Reaktion meines Umfeldes

Ich habe Deine Frage falsch verstanden. Wenn ein solcher Satz vom Umfeld geäußert wird, würde ich erst hinterfragen wollen, wie gut das Umfeld Eure Ehe kannte. Wenn dem Umfeld Details Eurer Ehe bekannt waren, könnte ja eine richtige Substanz für Euren individuellen Fall in der Aussage liegen, wenngleich sie in Deiner damaligen Situation sicherlich nicht feinfühlig war und meiner Ansicht nach weiterhin pauschal nicht zutreffend ist.


dass zum Scheitern einer Beziehung im Normalfall zwei gehören.

Die Ursachen für das Scheitern einer Beziehung sind ein ganz anderes Thema als Fremdgehen in einer Beziehung. Wenn man eine Beziehung als gescheitert betrachtet, aus welchen Gründen auch immer, muss man nicht mehr fremdgehen sondern sich trennen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Aus Deiner/Eurer Sicht verstehe ich das ganze natürlich auch. In meinem Fall haben meine Leute diese Sätze aber schon innerhalb von zwei Monaten nach der Trennung diese Sprüche abgelassen. Und das war heftig.

Ob diese Reaktion heftig im Sinne von unpassend oder im Sinne von genervt war, kann niemand beurteilen, da niemand dabei war. Beide Möglichkeiten sind denkbar.
Deshalb macht es aber wenig Sinn, das weiter auszudiskutieren. Es kann Gründe für diese Reaktion geben, es kann aber auch einfach unsensibel und destruktiv sein.

Aber grundsätzlich ist für mich die Aussage "da gehören immer Zwei zu", die auch gerne von Betrüger(n)/innen als Ausrede herhalten muss einfach für feige und billig. Das ist nichts anderes als "Meine Frau versteht mich nicht" oder "Mein Mann vernachlässigt mich". Kein Kampf um die Beziehung, nur ein verantwortungsloses Abhauen. Einfach und unkompliziert.

Ich finde, mit dieser Bewertung machst Du es Dir zu einfach.

Zunächst ist das Fremdgehen vom Scheitern der Beziehung zu trennen.
Für Fremdgehen gibt es Erklärungen aber keine stichhaltigen Begründungen, da selbst der Grund, man wolle den Partner nicht durch eine Trennung verletzen, nicht greift, da der Betrug in der Regel als die größere Verletzung empfunden wird.
Daher gibt es für mich keine Begründung für Fremdgehen, da immer die Trennung als Alternative zur Verfügung steht. Allerdings gibt es Fälle, die Verständnis bei mir erzeugen.

Wenn man nicht einen Partner hat, der Beziehungsunfähig ist und daher notorisch fremdgeht, ist das Fremdgehen aber nur ein sehr verletzender Zwischenschritt auf dem Weg zur Beendigung der Beziehung.
(wenn das Fremdgehen zur Beendigung der Beziehung führt, denn das Leben lehrt, dass es auch andere Lösungen nach oder bei einem Fremdgehen gibt. Denn es könnte beendet werden, ohne bekannt zu werden oder bekannt werden und die Beziehung nach/durch diese Krise weiter geführt werden)

Wenn also jemand nicht sowieso fremdgeht, ist die Beziehung aus seinem Empfinden so zerrüttet oder sie gibt ihm nicht genug, dass er ausbricht.
Die Grundlage für diese - seine - Empfindungen liegen in der gemeinsamen Beziehung, die nicht mehr so läuft, wie er sich das wünscht.
Eine solche Entwicklung liegt aber nur in absoluten Ausnahmefällen ausschließlich bei einem Partner. Normalerweise geben beide ihren (vielleicht unterschiedlichen) Anteil zum Scheitern einer Beziehung.
Wobei zu bedenken ist, dass die Verweigerung des Gespräches über Schwierigkeiten auch nicht der Grund für die Schwierigkeiten ist, sondern nur die Verhinderung einer möglichen Behebung. Die Schwierigkeiten bestehen unabhängig davon - das fehlende Gespräch macht es aber auch nicht leichter.

Um nochmal ins Nähkästchen zu greifen. Ich erlebe es immer wieder, dass ich Wünsche oder Bedürfnisse Babette gegenüber -aus meiner Sicht - sehr deutlich mache, mich dann wundere, warum sie das nicht aufgreift und dann im Gespräch feststelle, dass sie meine Äußerung als solche nicht erkannt hat.
Wenn ich jetzt sauer auf Babette wäre, weil sie z.B. meine Wünsche nicht aufnimmt und umsetzt hätte ich recht, weil sie die Wünsche nicht aufgegriffen hat. Völlig unabhänig davon, ob wir in einem nachfolgenden Gespräch darüber reden und sie dadurch merkt, an welchen Stellen sie die gesetzten Signale nicht wahrgenommen hat.
Das Gespräch bringt nur die Erkenntnis, ändert aber - bis dahin - nichts an der Ursache. Ändern kann sich erst danach etwas. (wahlweise, dass ich klarer artikuliere oder sie besser wahrnimmt)

Aber der Grund für die Beschädigung der Beziehung ist einfach existent. Ob mit oder ohne nachfolgendem Gespräch, ob mit oder ohne nachfolgendem Fremdgehen.


Geschrieben

Hallo Vala,

meiner Meinung gehören trotzdem immer 2 dazu. Sei es derjenige der nur haben will, oder derjenige der immer geben muß und nichts bekommt. Ich war ca. 15 Jahre Jahre verheiratet, in dieser Zeit haben sich meine Frau und ich nichts erspart (bis auf das Fremdgehen). Es war nicht "diese große Krise", es waren viele Krisen die mal besser oder schlechter gemeistert wurden. Und zwar von uns beiden !!!!!!!!!!!
Was einen zum Fremdgehen führt muß sich jeder selbstbeantworten...warum man sowas macht. Und auch da...will mein Partner zuviel....gebe ich zuwenig....ist es falsch verstanden....wie auch mmer es dreht sicht immer um den Partner und mich. Und am Ende die Einsicht das man doch nicht so gut zueinander passt

Am Ende einigten Wir uns auf die Trennung, weil schon lange nichts mehr stimmte, passte und funktionierte.

PS: Du sagtest das Du sehr und lange gelitten hast. Hättest Du Ihm verziehen ? Wolltest Du nicht die Trennung, trotz diesem Vorfalls ? Oder bist Du heute nicht besser dran als mit Ihm ?


Geschrieben

Ohne die anderen Postings zu lesen, möchte ich auch mal mein Senf
dazugeben und mal auf das Eröffungsposting eingehen.



Nach einiger Zeit bekam ich dann zu hören:

"Dazu gehören ja immer Zwei. In der Beziehung muss ja schon was nicht gestimmt haben."



Die Aussage erscheint mit gar nicht so abwegig. Welchen Grund soll
mab sonst haben, sich einem anderen Menschen zuzuwenden?



Jetzt frage ich Euch: Kennt irgendwer von Euch eine Beziehung, in der alles 100%ig stimmt?

Eine Beziehung, in der es nie kriselt?



Nein...aber das ist aus meiner Sicht nicht das Problem. Wenn es kriselt, ist doch die Frage, ob es für das Problem eine Lösung gibt, die beide akzeptieren können und auch wollen.


Meine Meinung ist folgende: Eine Ehe oder auch eine feste Beziehung sind auch mit Verantwortung verbunden.



Welche Verantwortung soll das sein ? Kinder oder gemeinsame Anschaffungen, für die beide geradestehen müssen..ok.
Sonst noch was?



Und anstatt sich bei Krisen gleich aus der Affäre zu ziehen und eine andere zu beginnen, sollte der Versuch gestartet werden, die eigene Beziehung zu retten und darum zu kämpfen.



Wieso eigentlich ? Das mag vielleicht die vom eigenen Ego diktierte Sicht der Dinge sein...aber ist es auch die Sicht des anderen ? Wenn derjenige in der alten Beziehung vielleicht 80% seiner Bedürfnisse erfühlt sieht, aber in der neuen 90 %...warum soll er dann um die alte Beziehung kämpfen, wenn er es in der neuen
Beziehung aus seiner Sicht besser hat?




Doch warum wird dem Betrogenen gleich noch nachgeschmissen, dass er/sie selbst Schuld sei, weil er/sie nicht dafür gesorgt hat, dass alle Bedürfnisse des Partners erfüllt werden?



Wer dem Betrogenen so etwas nachschmeißt, sollte vielleicht mal darüber nachdenken, was er da sagt. Bedürfnisse erfüllen ist ja gut und schön, aber nur solange es mit den eigenen Bedürfnissen im Einklang steht. Niemand ist als Samariter geboren und dazu da, die Bedürfnisse anderer zu erfüllen. Wenn die Bedürfnisse beider auseinanderliegen, wird man vielleicht bei nüchterner Betrachtung zu dem Ergebnis kommen, daß beide einfach nicht zueinander passen.


Sollte dann nicht erst eine Beziehung für gescheitert erklärt werden, bevor er/sie sich in ein neues gemachtes Nest setzt?



Warum eigentlich ? Ist es häufig nicht so, daß gerade der Vergleich zwischen neuer und alter Beziehung mögliche "Defizite"
der alten Beziehung aufzeigt? Da ist eine Überschneidung beider
Beziehungen verständlich...aber nicht gerade schön.

Der Baer


Geschrieben

"Dazu gehören ja immer Zwei. In der Beziehung muss ja schon was nicht gestimmt haben."

Diese Aussage ist doch vollkommen legitim, sie liest sich zumindest weniger vorwurfsvoll als deine Antwortmöglichkeiten.

Ich kenne dich nicht, weiß aber dass sehr viele Menschen Probleme haben.

Weisst du was Bewusstsein bedeutet.. Das ist die Gesamtheit der unmittelbaren Erfahrungen, die sich aus der Wahrnehmung von uns selbst und unserer Umgebung, unseren Kognitionen, Vorstellungen und Gefühlen zusammensetzt.

Wenn es hier einen Bruch gibt, im Verständnis der Partnerschaft, wird erst eine Sache, dann zwei und mehr nicht mehr befriedigt und je nach Natur sucht sich dann jemand woanders seine Befriedigung. Das muss nicht mal Sex in der Beziehung gewesen sein, was auf Unverständnis gestossen ist.

Insofern gehören immer zwei dazu.

Letzten Endes ist das sehr individuell und selbst Psychologen werden dir darauf keine einhellige Meinung geben können.


Geschrieben

wir sind hier aber doch bei Poppen-de kann mich fast eines Prustens nicht erwehren - bitte vielmals um Entschuldigung -

warum muss denn ewige Treue hier so leidvoll beschrieben werden...

da stimmt doch etwas nicht an diesem Fred!


Ahja!
Also darf man bei poppen.de nur über´s Ficken schreiben, sich über Stellungen etc. unterhalten?
Die TE schildert etwas, was sie beschäftigt und möchte dazu gerne Meinungen hören.
Wenn du das hier fehlplaziert findest, dann ist das wohl eher DEIN Problem und dein Posting hat so gar nix mit dem Thema zu tun!


Geschrieben

@ Babette und Oliver

Danke für den Griff ins Nähkästchen. Frauen und Männer haben unterschiedliche "Sprachen" und wundern sich oft, warum der andere es nicht verstehen will/kann. Glaskugeln funktionieren da auch nur sehr bedingt. Das musste ich auch lernen und versuche das in meiner jetzigen Beziehung auch zu beachten. Wenn Beide den anderen verstehen wollen, ist meist auch eine Lösung findbar.

Eine beschädigte Beziehung kann auch mit viel Geduld und Spucke gekittet werden. Narben werde aber nie ganz verschwinden.


@ Peter

Meine erste Reaktion war: Nix da. Du bist mein Mann. Ich werde um Dich kämpfen. Doch er hat sich mit den gepackten Koffern aus dem Staub gemacht und mir keine Chance gelassen etwas zu retten oder zu verzeihen. Heute (die Geschichte ist jetzt 7 Jahre her), bin ich ohne ihn viel besser dran. Doch damals hätte ich das niemals geglaubt. Er war mein bester Freund und Vertrauter. Der innerliche Verlust war einfach sehr schlimm.


@ der Baer

Ich mag altmodisch sein. Doch wenn ich jemanden heirate, soll das nicht nur für: Solange es alles 100pro klappt sein. Der Spruch in guten und in schlechten Tagen sollte bei einer Ehe Vorrang haben.

Die Verantwortung liegt imho darin, dass man einem Partner ein Versprechen gibt, auf das sich dieser verlassen kann.


@ abundzuLiebe

Nur weil dies hier Poppen.de ist, sollte man nicht der Meinung sein, dass Treue ein wichtiges Thema in einer Beziehung ist?

Ewige Treue mit Sprechstunde beim Papst ist einfach nur lächerlich. Aber wenn Du meinst mit einer solchen Aussage einen konstruktiven Beitrag zu diesem Fred gegeben zu haben, soll Dir diese Meinung nicht genommen sein und Deine Entschuldigung ist angenommen.

Ach ja: Wie schon in diesem Post geschrieben, ist die Trennung inzwischen 7 Jahre her. Ich hatte also lange Zeit mir über diese Geschichte Gedanken zu machen.

Zum Glück kann ich als Fazit zu meinem Leben sagen, dass ich immer noch an die Treue glaube. Dies haben mir die letzten Wochen, seitdem ich hier angemeldet bin, wieder bestätigt.


Geschrieben

Stimme Geile72 zu .... Wenn es doch soooo uninteressant ist , warum dann lesen ?

Naja , posting spricht für sich


zum Thema :

Nei es gehören nicht immer zwei dazu .


×
×
  • Neu erstellen...