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Flirten/Kennenlernen und psychische Belastungen?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Hallo ihr lieben,

ich würde hier mal gerne eine sehr persönliche Sache zur Diskussion bringen.
Grob erklärt: Psychische Hürden und damit neue Kontakte Knüpfen, speziell der Bereich: Kennenlernen, Sex und körperliche Vertrautheit.
Ich hole etwas aus:
Selber habe ich eine Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) , die mich seit vielen Jahrzehnten begleitet und durch meine ehemalige Arbeit (Auslandseinsätze) verstärkt wurde, bzw. neue Punkte hinzugekommen sind.
Mir fällt es persönlich schwer, neue Kontakte zu knüpfen oder mich auf intimeres einzulassen. Allerdings, wenn es passiert, habe ich dann doch einen eher ausgeprägten Sexualtrieb (was noch untertrieben ist).
Ich lebe mit Phasen, die über Monate mit einem ausgefüllten Sexualleben gespickt sind, bis hin zu Phasen wo ich über Monate (stellenweise auch Jahre) ohne Sex/ körperliche Nähe lebe.
Gerade letzteres sind schwere Phasen, da mich die PTBS oft dazu bringt, alles von  mir wegzustossen und eventuelle Flirts/ Kontakte von vornherein nicht zuzulassen.


Das ist jetzt kein "Jammerpost" oder ein "Ohh mein Gott- ich brauche es- Aufschrei"!

Was ich damit bezwecke? Es geht mir um eventuelle Erfahrungen und/oder Tipps von Menschen, die in ähnlichen Lebensweisen gefangen sind.
Oder Erfahrungen von Menschen, die selber einen Partner*in mit psychischen Belastungen haben/hatten.
-Wie habt ihr das gemeistert oder wie lebt ihr damit?
-Wird es allgemein akzeptiert, wenn man zwar den Wunsch nach Nähe und/oder Sex hat, sich aber selbst (gerade beim ersten Treffen) etwas unsicher oder zu vorsichtig darstellt?
-Und vor allem, wie ehrlich darf man damit sein?
Die Ehrlichkeitsfrage aus dem Grund, da ich bei Erwähnung meiner Probleme in Chats/Real meist keine Antwort mehr bekomme. 


Übrigens sind Tipps mit: "Heul nicht", "Du musst offener werden", "Stell dich nicht so an" usw. NICHT hilfreich. Das höre/ lese ich sehr oft, danke.

Das Thema ist etwas trocken und für viele vielleicht fehl am Platze, trotzdem denke ich, das es ein Thema ist, das sehr viele betrifft.

Geschrieben

versinke bitte nicht im Selbstmitleid, erkenne, dass Vertrauen und fallen lassen das a und o ein jeder Beziehung sind... Alle Gute

Geschrieben

Ich kann leider nur dazu schreiben: Ich wünsche dir alles erdenklich Gute. Und das du hilfreiche Antworten bekommst

Geschrieben

Wieso fragst Du nicht direkt ob es auch Betroffene gibt und wie die damit umgehen? Es gibt bestimmt viele Menschen die aus diversen Gründen ähnlich ticken... Damit meine ich beispielsweise auch mich. Ich finde es aber super, dass Du damit in die Offensive gehst.

Geschrieben (bearbeitet)
vor 5 Stunden, schrieb Nobby79:

Gerade letzteres sind schwere Phasen, da mich die PTBS oft dazu bringt, alles von  mir wegzustossen und eventuelle Flirts/ Kontakte von vornherein nicht zuzulassen.

Jetzt vollkommen ernst, was rät dir dein Psychologe, wie du da dich verhalten sollst? Der steht dir ja, auf Grund der Einsätze, dienstlich zu. 

bearbeitet von DickeElfeBln
Geschrieben
vor 2 Stunden, schrieb Nobby79:

Wird es allgemein akzeptiert, wenn man zwar den Wunsch nach Nähe und/oder Sex hat, sich aber selbst (gerade beim ersten Treffen) etwas unsicher oder zu vorsichtig darstellt?
-Und vor allem, wie ehrlich darf man damit sein?

Beim ersten Treffen erwarte ich persönlich niemanden der schreit " tatdaa hier bin ich und nun nimm mich " , da finde ich  etwas Unsicherheit und jemand der vorsichtig ist viel spannender . Ehrlichkeit ist das A und O , egal um was es geht . Ich möchte von Anfang an wissen , auf was für einen Menschen ich mich evtl einlasse . 

Das mit dem mal sehr viel Sex und mal sehr wenig bis gar keinen wäre für mich  ein Problem . Ich nehme an das du the***utische Hilfe in Anspruch genommen hast oder noch nimmst , was rät dir der Psychothe***ut ? 

Geschrieben

Eine Bekannte ihr Partner ist Soldat und hatte Auslandseinsätze. Er nimmt Antidepressiva und ist emotinal sehr abgestumpft. Er liebt sie , jedoch ist die Partnerschaft nicht ganz einfach. Die größte Hürde, er fühlt die Gefühle eben nicht so einfach. Das ging nir Schritt für Schritt mit den beiden . Ich wünsche dir ganz viel Glück 🤗

Geschrieben

Einsatznachbereitungsseminar ausgelassen? Dort bekommt man doch das Rüstzeug für auftretende Komplikationen. Natürlich sind die Seminare kein Heilmittel, dass weiß ich selbst, aber dennoch Hilfreich. Da du denke ich nicht mehr im aktiven Dienst bist fällt der Bundeswehrpsychologe aus, aber der "normale" Psychologe kann ja ggf. auch eine Hilfe sein.

Geschrieben

Es ist sehr mutig von dir, dieses Thema anzusprechen. Das ist natürlich eine sehr komplizierte Situation, gerade beim kennenlernen. Da bedarf es schon einer sehr einfühlsamen Person. Es wird also eher erst mal schwer werden. Ich schätze mal, Verhaltenstherapie wird dir ein Begriff sein? Ich finde es wichtig, daß auf jeden fall zu kommunizieren. Es kann aber sehr hinderlich sein damit gleich von vornherein zu offen zu sein. Du bringst da ja schon ein gewisses Paket mit, das kann schnell überfordern. Ich hoffe du findest da den richtigen Menschen und findest das Handwerkszeug um mit deiner Erkrankung gut zurecht zu kommen. Wenn du zum Profi deiner Erkrankung geworden bist, wird es vielleicht einfacher werden, weil es nicht mehr so dominant in deinem Leben steht.

Geschrieben

das kannste schon relativ schnell sagen, auf jeden fall solltest du stellung beziehen, wenn du merkst, du verhälst dich geprägt

Geschrieben

Sonst verarsche ich hier gerne mal die Typen mit ihren Themen. Aber ich kann dir nur raten ganz langsam und mit professioneller Unterstützung an die Thematik ran zu gehen. Och hatte und habe selber nach einem üblen Unfall Probleme gehabt, wenn such anders geartete.
Da hilft es zu lernen sich auch selber in der neuen "Rolle" zu akzeptieren. Daiert zwar, hat aber geklappt.

Geschrieben

Warst du in Therapie oder versuchst du alleine damit zurecht zukommen? Die Frage bringt dir eine Beziehung zu jemanden aufzubauen bei dem du nicht ehrlich sein kannst? Natürlich wird es auf Ablehnung stoßen und würde es nicht im ersten Satz erwähnen, aber verschweigen wäre für mich persönlich keine Option. Ich habe selbst keine Störung, aber meine sozialen Probleme was natürlich auch seine eigne geschichte hat, aber für mich ist es einfach die überwindung, aber ob es dir wirklich hilft Waage ich zu bezweifle, deswegen such dir einen pyschogen und das sollanges bis dir einer helfen kann.

Geschrieben

Um aus dieser Spirale heraus zu kommen bedarf es ausschließlich professioneller Hilfe. In diesem Punkt kann Dir niemand sonst helfen. In der Kennenlernphase-insbesondere im Chat-würde ich die eigenen Probleme nicht erwähnen, sondern erst, wenn Du Dir sicher bist, dass Dein Gegenüber mehr für Dich empfindet. (Wenn es überhaupt zu so etwas kommen sollte und dies erwünscht ist) Meine Partnerin leidet unter etwas ähnlichem und ich kann Dir da nicht sagen, was hilft, weil ich es selber nicht weis.'

Geschrieben

Hey du.
Erstmal finde ich es sehr mutig von dir, dass du mit dir und mit deinem Thema so offen umgehst. Das gelingt bestimmt nicht jedem, unabhängig ob er/sie gesund ist oder nicht.

Behalte deinen Mut bei, denn es ist deine Art und Weise, wie du mit deinem Thema auch umgehst.

Meine Vorredner haben es schon angesprochen und dem möchte ich mich gerne anschließen; vielleicht wäre eine Therapie etwas für dich, wo du für sich Methoden oder Verhaltensweisen erarbeiten kannst, wie du mit deinem Thema Nähe und Distanz gut meistern kannst.

Ich wünsche dir für deinen weiteren Weg viel Kraft und Mut und alles Gute.

Geschrieben

Kleiner Zusatz:
Ja, ich habe seit vielen Jahren professionelle Hilfe. Das hätte ich erwähnen sollen.
Trotzdem ist es nett, das mir doch so viele raten mir professionelle Hilfe zu suchen.
Aber betroffene kennen es, eine Therapie und professionelle Gespräche ersetzen nicht Erfahrungen oder Austausch mit anderen, die selbst Erfahrungen damit haben.
Um was es mir geht ist:

vor 3 Stunden, schrieb Nobby79:

Was ich damit bezwecke? Es geht mir um eventuelle Erfahrungen und/oder Tipps von Menschen, die in ähnlichen Lebensweisen gefangen sind.
Oder Erfahrungen von Menschen, die selber einen Partner*in mit psychischen Belastungen haben/hatten.
-Wie habt ihr das gemeistert oder wie lebt ihr damit?
-Wird es allgemein akzeptiert, wenn man zwar den Wunsch nach Nähe und/oder Sex hat, sich aber selbst (gerade beim ersten Treffen) etwas unsicher oder zu vorsichtig darstellt?
-Und vor allem, wie ehrlich darf man damit sein?



 

Geschrieben

Deine Offenheit ist schon ein sehr guter Schritt..PTBS / Depression..haben viele Gesichter und noch mehr erlebte Geschichten..
Wichtig empfinde ich die Offenheit, sich einzugestehen "ja, ich habe eine Depression/PTBS..und wenn du wieder bereit bist einem Menschen zu vertrauen..nähe zu zulassen, verschweige es nicht, nur so kann ein Partner deine Reaktionen, dein Handeln, besser verstehen und auch damit umgehen..verheimlichen, sehe ich als den falschen Weg, es ist dem Partner gegenüber nicht fair, wenn dieser, dann deine Reaktionen, nicht einordnen kann und diese dann evtl auf sich projizieren würde.
Ich wünsche dir kraft deinen Weg zu gehen. ..LG ❣🍀

Geschrieben

Wie eine Beziehung unter so welchen Voraussetzungen gelingen kann? Verständnis von Seiten deiner Partner/in und Offenheit von dir. Verständnis zeigen, können nur die Jenigen, die wissen was mit dir los ist. 
 

Doch würde ich nicht gleich mit der Tür ins Haus fallen, spreche es erst an, wenn es wirklich auch ernster wird und nicht gleich im Chat. 

Geschrieben (bearbeitet)

Was du hier beschreibst kenne ich auch aus den letzten 20 Jahren. Sexuelle Durststrecken bis zu 3 Jahren und dann wieder extreme Phasen mit zuviel Sex. Einfach extreme Zeiten! Und diese sind durch relativ normale Ereignisse wie Scheidung, Ortswechsel, neuer Freundeskreis etc. entstanden und wurden meinerseits auch so bewusst angestrebt. Es handelte sich nie dabei um eine posttraumatische Belastungsstörung! An deiner Stelle würde ich nicht alle deine Probleme darauf zurückführen. Das ist zu kurz gedacht. Think positive! Und sich selbst nie dabei unter Druck setzen! Ich. fand mein Glück immer dann, wenn ich nicht danach suchte. Der Zufall ist oft ein guter Freund.

bearbeitet von Spicy_
Geschrieben (bearbeitet)

Hut ab, dass du das Thema hier so anschneidest. Ich habe keine PTBS, aber mit anderen psychischen Dingen zu kämpfen und bei mir äußerst sich das auch in solchen Phasen, wie du es beschreibst.
Ich versuche mittlerweile immer sehr genau darauf zu hören, was ich eigtl wirklich gerade brauche und möchte.

Möchte ich wirklich jemanden kennenlernen oder möchte ich gerade nur durch Sex Anspannung loswerden?

Möchte ich wirkliche Nähe bekommen oder möchte ich schnelles, unkompliziertes?

Es ist schwierig jemanden zu finden, der mit solchen Wechselgefühlen umgehen kann und es so akzeptiert, aber ich glaube, je mehr man mit sich selbst und seinen Phasen versucht im Reinen zu sein, desto eher schafft es auch jemand anderes sich darauf einzulassen.

Wie ehrlich man damit sein kann oder wie schnell, um darüber richtig zu reden, 
...das muss man immer selbst entscheiden.

Wenn ich merke, ich lerne jemanden kennen, den es um mehr geht, als nur mal eben mit mir Sex zu haben, dann versuche ich schon dieses Thema anzuschneiden, weil es zu mir gehört.

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben
vor 44 Minuten, schrieb michelinweibche:

Wieso fragst Du nicht direkt ob es auch Betroffene gibt und wie die damit umgehen? Es gibt bestimmt viele Menschen die aus diversen Gründen ähnlich ticken... Damit meine ich beispielsweise auch mich. Ich finde es aber super, dass Du damit in die Offensive gehst.

Das wollte ich direkt fragen mit dem Satz:
 

vor 3 Stunden, schrieb Nobby79:

Es geht mir um eventuelle Erfahrungen und/oder Tipps von Menschen, die in ähnlichen Lebensweisen gefangen sind.
Oder Erfahrungen von Menschen, die selber einen Partner*in mit psychischen Belastungen haben/hatten.
-Wie habt ihr das gemeistert oder wie lebt ihr damit?

 

Geschrieben

Ich vermute, dass es vielen (in unterschiedlichen Ausprägungen) wie dir geht.
Ich brauch zb auch die körperliche Nähe, merke aber, dass ich schlecht tiefere Gefühle entwickeln kann.
Dies kommt durch schlechte Erfahrungen.
Ich denke du solltest offen sein, dass du nur körperliche Befriedigung suchst. Den wahren Grund würde ich zu Beginn nicht sagen. Dies wäre für mich zu persönlich.

Geschrieben

Aus meiner Sicht passt wenn du das hier thematisierst

Danke dass du deine Erfahrung teilst und viel Erfolg

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