Session im Kino (BDSM)

[de****]

Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst - es könnte in Erfüllung gehen" - sagt man.
Wie oft in unserer Beziehung ist mir dieses Sprichwort schon durch den Kopf geschossen. Natürlich nie ganz ernsthaft, bist du doch das beste, was mir passieren konnte, aber in vielen, vielen kleinen Spielmomenten....
Gestern erst. Als ich mit Tränen in den Augen und verschmiert Gesicht vor dir kniete.
Ja, ich wollte dieses Kino ausprobieren, die Beschreibung klang gut.
(Tatsächlich waren die Räume auch für unsere Zwecke gut geeignet. Kleine, abgetrennte 'Räume', modern und sauber - das ist bei Pornokinos ja keine Selbstverständlichkeit) 
Aber zwischen 'wollen' und 'wollen' gibt es ja einen Unterschied. Zumindest wenn man deins ist, wenn man jederzeit damit rechnen muss, dass du die eigenen Wünsche in eine Situation verwandelst, die du kontrollierst, nicht mehr ich.
Also ja. Ich wollte dieses Kino ausprobieren und du hast mir diesen Wunsch erfüllt.
Aber mein Kopf wurde einfach nicht frei. Ich spürte es schon auf dem kurzen Fußweg. Zu wenig Widerstand, zu wenig Scham machte sich in mir breit, mein Kopf war noch meilenweit weg. Selbst beim Eintreten hätte man es merken können, wenn man mich kennt. Dass Ich in einer solchen Situation von mir das Fragen stelle, aktiv werde, das gibt es eigentlich nicht, wenn ich ganz 'da' bin, das ist meine geschaftstüchtige, all tags organisatorische Seite- ganz anders als wenn mir flau im Magen wird, weil sich mein Kopf komplett um die  Unsicherheit über das, was gleich kommt, dreht. Die Vorfreude, der Respekt, der Hauch von Angst...
Auch später als ich vor dir am Kreuz stehe, die arme nach oben gebunden und du mich sehr sanft zurecht machst : meinen Hintern freilegst, über meinen Körper streichelst und mich küsst.
Als ich den Schmerz der ersten Hiebe spüre, trifft mich nicht nur die Peitsche, sondern auch mit einer Wucht diese Erkenntnis: 'Sei vorsichtig mit dem, was du dir wünschst...'. Mein Kopf wird heute nicht ankommen, du wirst dich bemühen, aber ich kann mich nicht fallen lassen, nicht komplett. 
Du hälst inne, hast bereits meine Tränen wahrgenommen-viel schneller als ich es erwartet habe. Deine gesamte Aufmerksamkeit liegt auf mir, auf dir, auf uns. Nicht mal darauf kann ich mich ganz einlassen. 
Ich bemühe mich. Versuche zu atmen, mich zu konzentrieren, in die nächsten Schläge einzutauchen. Aber es klappt nicht. Der Schmerz und die Distanz lassen erneut Tränen in mir aufsteigen. Immer wieder gibst du mir Zeit, Nähe, Aufmerksamkeit. Immer wieder versuche ich es, beim nächsten Mal doch zu schaffen oder wenigstens etwas besser. Versuche einzutauchen, mitzugehen. Zweimal habe ich kurz den Eindruck, dass es gelingen könnte. Dann ist es wieder da: Schmerz und Distanz. Tränen. Ich weine fast nie, wenn du mich schlägst. Heute kann ich nicht anders. Es tut weh. Und ich kann nicht. Aber ich weiss, ich muss. Ich weiss, du wirst (noch) nicht locker lassen. 
Das sagst du mir auch ganz deutlich: 'Wir machen das hier, weil du meins bist, weil ich Spass daran habe.' 
Also versuche ich es weiter- und weine erneut. 
Jeden Schlag versuche ich anzunehmen und scheitere. 
Doch dein Satz wirkt in mir. Etwas verändert sich. Ich kann es immer noch nicht annehmen. Aber plötzlich wird mir klar, dass ich das gar nicht muss. Ich muss nicht eintauchen, ich muss es nicht gut finden, ich muss nicht auf der Welle reiten. Ich muss es einfach aushalten. Aushalten, weil ich dankbar bin, deins sein zu dürfen. Aushalten, weil ich stolz darauf bin, dass du an mir deinen Spass hast. Aushalten, weil ich weiss, dass das mein Platz ist. 
Ich gebe meinen Widerstand gegen die Tränen auf. Wenigstens in diese kann ich mich fallen lassen und in die Gewissheit deins zu sein. 
Ein kurzes Aufbäumen, etwas Wut, deine emotionale Reaktion. Mit jedem Schlag kann ich mehr annehmen, dass ich es nicht annehmen kann. 
Als du den Gürtel um keinen Hals legst und ihn zuziehst, spüre ich Ruhe. Zwar schweifen meine Gedanken ab, zu unseren Zuschauern:" Ist das nicht zu heftig für sie?", aber ich spüre diese Ruhe. 
Und jetzt knie Ich hier tränenverschmiert und weinend vor dir und höre deine flüsternden Worte: "Ich glaube, ich möchte, dass du heute noch den ein oder anderen bläst". 
In meinen Kopf breitet sich sofort ein Film aus, wie ich über eines dieser roten Ledermöbel knie, die Titten, Arsch und Fotze frei zugänglich, Hände an meinem Körper und ein Schwanz in meinem Mund, wie er immer wieder in meinen Mund dringt, tief und fest, immer wieder und wieder. Wie ich mich konzentrieren muss, zwischen den Händen überall und den Stößen in meinem Mund, wie dann der erste in meinen Gesicht abspritzt und sich nach einem kurzen abwischen, der nächste zwischen meine Lippen schiebt... " Ich bin froh als ich deine Worte vernehme: 'Beim nächsten Mal. Für heute reicht es" 
- aber ich bin mir sicher, dass dieses nächste Mal kommen wird und ich bin mir sicher, dass ich dir dann  gehorchen werde. Weil ich dein bin. Weil mein Körper dein ist, mein Herz, meine Gedanken. 
 

[Ka****]

Da hat wohl dein Dom nicht verstanden was Verantwortung heißt..... weil es mir gefällt machst du das ... und bei dir höre ich raus du willst das nicht . Machst es aber weil du seine bist und er das will .... wie gesagt , da hat dein Dom absolut nichts von Verantwortung gehört....

[de****]

@Karmameineaura

Hast du denn verstanden, was "Devotion" heisst? Weisst du, was "SM" heisst? Sado-Masochismus. Da steht nichts davon, dass Sub es immer schön finden muss, dass sie immer alles wollen muss, was Dom macht. Er ist nicht ihr Erfüllungsgehilfe. Er führt, sie folgt. Solange das im Meta-Konsens abgeklärt ist, ist alles in Ordnung. Darüber hinaus leben wir 24/7 TPE. Nicht jedermanns Sache, aber für uns das richtige. Muss nicht jeder gut finden, nur wir beide. 

Edit: mal davon abgesehen, dass ich sehr genau beschrieben habe wie nah er an mir dran war und wie genau er wahrgenommen hat, wo ich in den einzelnen Momenten stand. 

bearbeitet September 7, 2020 von devoconse

[Ka****]

Ich gehe mal davon aus , das ein Dom der Verantwortung hat . Nichts macht , was für eine Sub nicht gut ist . Es geht ja hier nicht um seinen eigenen Egoismus.  Es soll ja was gemeinsames sein . Das ist meine Meinung dazu . Es gibt auch Doms die ihre Sub verleihen.  Das ist in meinen Augen auch ein nogo.  Aber jeder sieht es anders . In meinen Augen hat es sehr viel mit Verantwortung zu tun.  Und diese Verantwortung die ich als Dom habe ist sehr groß.  Weil sich die Sub voll hingibt ..... im Prinzip ist es nichts anderes wie eine Beziehung.  Da gibt es leider auch sehr viele Menschen , die sich ihrer Verantwortung nicht bewusst sind....