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"Wir" oder "Du und Ich"?


Je****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Hallo,

angeregt durch diesen Thread: http://www.poppen.de/forum/t-2496824-Fantasien-nicht-mit-dem-Partner-teilen

und dieses Posting:
http://www.poppen.de/forum/p-11826449-Man-sollte-nicht-alles-mit-dem-Partner?postcount=5,

frage ich mich nun, was ist "besser"? Wirklich jeden Gedanken zu teilen? Alles offen darzulegen, egal worum es geht? Ich meine jetzt nicht nur den sexuellen Aspekt.

Ich für mich empfinde es als schrecklich nur noch ein "Wir" zu sein und jeden meiner Gedanken mit dem Partner teilen zu "müssen".

Ich hatte eine langjährige Beziehung die genau (so glaube ich) deswegen gescheitert war.
Alles wurde gemeinsam unternommen, nicht einmal auf dem stillen Örtchen war ich allein (er ging hinter mir her weil er mir unbedingt seine Gedanken zu Ende erzählen wollte, es war nur "das kleine Geschäft" ). Dies war der Zeitpunkt wo mir ganz klar war....so kann ich diese Beziehung nicht weiterführen. Ich fühlte mich nicht mehr als eigenständige Person.

Wollte ich zu einer Freundin zum Kaffee und klönen, wollte er mit....und wollte ich dies verwehren....liebte ich ihn ja nicht mehr genug.

Von außen als "Traumpaar" empfunden, fühlte ich mich eingesperrt...selbst in meinem Gedanken.

Also ich glaube, auf Grund meiner Erfahrungen, sollte man sich schon eine gewisse Intims-und Privatsphäre, auch in einer Partnerschaft, bewahren.

Wie seht ihr das?

Alles teilen, auch jeden Gedanken, und immer Gemeinsam?
Oder, Geheimnisse haben können/dürfen....und nicht jeden Gedanken mitteilen?


Geschrieben

Also jeder Mensch braucht seinen Privaten Freiraum ansonsten (wie du selber festgestellt hast) hat eine solche "Beziehung" keine Chance.
Es sei den du stehst auf soetwas
(was ich aber stark anzweifle da du sonst nicht ein solches Topic eröffnet hättest).
Meiner Meinung nach kannst du Froh sein Ihn los zu sein!!


Geschrieben

da kann ich nur recht geben
jeder braucht seinen freiraum in einer beziehung
wichtige gedanken teilt man natürlich aber jeden scheiß muss ich von meinem partner echt nicht hören und er nicht von mir
wir machen auch nicht alles zusammen


Geschrieben

Hallo Addinio,

ich hoffe du hast meinen Beitrag nicht falsch verstanden. Dieser Mann ist ein sehr lieber Mann und hat mir nie etwas Böses gewollt. Es war nur eben seine Form von Beziehung die er für sich so empfunden hat und glaubte richtig zu sein.


Geschrieben (bearbeitet)

"Wir" oder "Du und Ich"? - Beides!
Zumindestens ist das für mich so!

Hinter der Frage sehe ich die grundsätzliche Fragestellung nach Nähe und Distanz in einer Partnerschaft.

Ich bin davon überzeugt, das unabhängig von unserer eigenen Einschätzung IMMER beide Aspekte vorhanden sind.
Die Absolute "Freiheit" auf der einen und "Symbiose" auf der anderen Seite gibt es in der Realität nicht.

Also gilt, was so oft zu helfen scheint, wahrnehmen, wo in dieser Fragestellunng die eigenen Bedürnisse sind.

Für mich zum Beispiel ist es so, das ich sehr enge, intime Phasen mit viel Austausch und Teilen genauso brauche, wie Phasen, in denen ich mich frei und unabhängig fühlen kann.
Das ist manchmal schwer zu kommunizieren mit Partnerinnen, deren Bedürnisse in dieser Hinsicht nicht so weit auseinanderliegen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben


Wollte ich zu einer Freundin zum Kaffee und klönen, wollte er mit....und wollte ich dies verwehren....liebte ich ihn ja nicht mehr genug.



Hi ,
so wollte und so lebe ich in meiner Beziehung nicht und wir teilen trotzdem jeden Gedanken

Das was du beschreibst ist klammern und einengen, schrecklich , das hatte ich in meiner Ehe und so wollte ich nie wieder leben wollen.
Das hat auch nichts mit Vertrauen zu tun, wenn ich vertraue lasse ich meinem Partner seinen Freiraum und hänge nicht immer an ihm.

Bei uns hat jeder seinen Freiraum, trotzdem erzählen wir uns auch Dinge die wir erlebt haben wenn wir alleine unterwegs waren.

Ich finde es trotzdem wunderschön das wir beide z.B. Spaß am Bootfahren haben, so verbringen wir sehr viel Zeit beim gemeinsamen Hobby.

Gruß Gaby


Geschrieben

Hi Brisanz

es ist ganz einfach. Wenn manche es nicht so verkomplizieren würdn.

Ohne "du" und "ich" gibt es kein "wir". Zuviel "wir" zerstört "ich". Ergo: das "wir" kann nicht mehr existieren, weil es nur noch das "du" gibt.

Nach solchen Verbindungen ist (leider) eben oft kein "ich" mehr vorhanden und so dreht sich der Kreisel.

Menschen verbittern, vermuten hinter einem "wir" gleich Symbiose oder, das Gegenteil, können das "wir" nicht mehr herstellen, weil das "ich" weg ist.



Halkyonia


Geschrieben

Ich bin fast erschüttert Halkyonia....aber ich habe dich verstanden.


Geschrieben

@Halkyonia
Das ist sehr schön und sehr schön einfach erklärt. Die Balance zu einem gesunden "Wir" zu finden, das dürfte das Komplizierte daran sein.


Geschrieben

Ohne "du" und "ich" gibt es kein "wir". Zuviel "wir" zerstört "ich". Ergo: das "wir" kann nicht mehr existieren, weil es nur noch das "du" gibt.


Schnall' ich nicht.

"Du" soll Bedingung für "Wir" sein. Gibt es dann zuviel "Wir" (durch zuviel "du"?), so wird das "ich" zerstört. Deswegen(???) kann dann das "wir" nicht mehr existieren, weil es nur noch "du" gibt?!?!? Ich dachte, "du" wäre Bedingung für "wir".

Ich verstehe wirklich kein bisschen davon, das ist mir viel zu wirr.


Geschrieben

Wenn's zuviel an "wir" wird, leidet das "Ich" oder/und das "Du". Ist einfach eine Frage des fehlenden Gleichgewichts.
Wenn ich ALLES mit jemandem teilen würde, was wäre dann noch interessant an mir?


Geschrieben

"Ich" und "du" sind halt keine Bedingungen für ein "wir". Ein "wir" ist eher die negative Bestimmung der jeweiligen Individuen, deren Auflösung in der Gemeinsamkeit. Wären sie Bedingung, könnte es auch nicht zuviel von ihnen geben, so dass sie zuviel "wir" produzieren, das ihnen wiederum die Grundlage raubt. Da beißt sich doch die Katze in den Schwanz.

Kurz gesagt: Auf der einen Seite zwei (oder mehr) Individuen und auf der anderen Seite der Gleichung unter verkehrtem Vorzeichen die Gemeinschaft. Mehr Individualität = weniger Gemeinschaft.


Geschrieben

Ich bin fast erschüttert Halkyonia...


Ich weiss, meine Weisheit ist gross, nicht artig


Nänä. Mir ist klar, dass du es (im geschilderten Beispiel) nicht verkomplizierst.

Halkyonia


Geschrieben (bearbeitet)

@ Kababea

Das sehe ich auch so. Alles muss man auch nicht teilen.

Für mich entscheidend kommt es darauf an, was man selbst will. Warum soll ich einem (amourösen ?) Abenteuer in epischer Breite meine Vorgeschichte ausbreiten? Da lebe ich den Moment, die Freude. Da lebe ich im jetzt. Wenn man mir das nimmt, kann ich auch gleich wieder nach Hause fahren.

Läuft es auf eine Beziehung hinaus, ist es, wie du schon sagtest, kompliziert, zwischen sphinxenhafter Verschwiegenheit, Andeutungen und Wahrheiten die Balance zu einem gesunden "wir" zu finden.

Die Krux liegt da oft in den unbedarften Erzählungen des Anfangs.


LG xray666


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben


Wenn ich ALLES mit jemandem teilen würde, was wäre dann noch interessant an mir?



Hi,
das Vertrauen was mir mein Partner schenkt.
Gruß Gaby


Geschrieben (bearbeitet)

Hi,
das Vertrauen was mir mein Partner schenkt.
Gruß Gaby


Sorry, Gaby, das ist Küchenphilosophie; kann man so sehen, muss man aber nicht.
Wenn ein Partner eben NICHT ALLES von einem weiß, genau an diesem Punkt erwarte ich Vertrauen. Wenn er eh alles weiß, brauche ich sein Vertrauen doch gar nicht.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Das ergibt doch keinen Sinn. Die Frage war:

[...] was wäre dann noch interessant an mir?


Da ist "das Vertrauen was mir mein Partner schenkt" keine Antwort.

Zumal Vertrauen ja nur da Sinn macht, wo man nicht alles voneinander weiß.


Geschrieben

Es gibt auch in einer Beziehung Zeiten, in der ich mal gerne für mich bin. Und wenn mir das mein Partner nicht zugesteht, würde es sehr an meinen Nerven zerren... und genauso denke ich, sollte es andersherum sein.
Ein bisschen Freiraum sollte jeder haben, sonst fühlt man sich irgendwann wirklich eingesperrt.


Geschrieben (bearbeitet)

Ich finde, dass jeder Mensch seine paar "Seltsamkeiten" für sich bewahren soll...dieses ständige "Wir sind eine Einheit" ist auf Dauer unerträglich...


Wird auch im Film von Loriot "Pappa Ante Portas" sehr schön dargestellt...


"Wir sind immer einer Meinung"...


bearbeitet von holder68er
Geschrieben

zuerst komme ICH und meine bedürfnisse.dann das du und ich bzw.das WIR.

sicher gibt es diesbezüglich auch überschneidungen der interessenslage....sowie der frage wieviel freiheit der einzelne braucht um seine privatsphäre zu wahren.
eine gute gemeinsame balance diesbezüglich ist für micht wichtig,um das WIR gut leben zu können.


Geschrieben

Ohne jeweils ein eigenes "Ich", kann es für mich kein "Wir" geben.
Ich betrachte gern das "Wir" als die Schnittmenge, die man als Paar erlebt, sowohl gedanklich als auch aktiv.


Geschrieben

Immer wieder schön zu beobachten, wie so mancher Thread durch unnötige Korinthenkackerei gekillt wird . . .


Geschrieben

Lustig, wie es wieder in eine Richtung kippt.
Also zuviel "wir" macht das "ich" kaputt.
Ich will dem gar nicht wiedersprechen,, sonder nur hinzufügen, das zuviel "ich" genauso tötlich für ein "wir" sein kann!


Geschrieben

Jepp, kommt immer auf die Perspektive an - wer gerade das Ich und wer das Du verkörpert. ;-)


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