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[EMMA-Reporterin an der Sexfront] Poppen.de-Rapport


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

"EMMA-Reporterin an der Sexfront
Zwei Monate lang war Katja Kullmann zu Gast bei www.poppen.de. Vorgestellt hat sie sich mit einer per Selbstauslöser gemachten Aufnahme ihres Hinterns. Motto: Leckt mich!"

geht mal zu dem ZeitungsKiosk eures Vertrauens
und kauft euch mal die Aktuelle Ausgabe der Emma! (oder lest probe!)

**edit by mod**

&gt&gt&gt
UNd schon darf die heiterere disskusion hier beginnen
&lt&lt&lt


Wenn ein Mod einen verbotenen Fremdlink entfernt, ist dies nicht als Aufforderung zu verstehen, den Link wieder einzusetzen.
Nimm Dir doch bitte mal die Zeit und lies die Forenregeln.
Danke
Lingua - Team poppen.de


emma234.jpg


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

komme jetzt gerade nicht ans Kiosk.

Steht was schlimmes drin? Womöglich noch über mich? :-)

Oder nur der alltäglich Wahnsinn bei Poppen.de?


Geschrieben

tut misch leid tun denn, ich kann nicht lesen und schreiben tun


Geschrieben

geht bitte mal zu dem ZeitungsKiosk eures Vertrauens
(...)
und kauft euch mal die Aktuelle Ausgabe der Emma!


Warum sollte ich so einen Schwachsinn tun? Glaubst Du ich muss mit aller Gewalt Geld verschwenden?


Geschrieben

muss ich doch nicht extra eine Zeitung kaufen, um zu wissen, worueber sich Frauen nach 2 Monaten auf P.de beschweren:

einfach mal im Forum nachlesen reicht da voellig!


Geschrieben

Also ich muss meinem Liebsten mal beipflichten!
Der Artikel ist wirklich interessant geschrieben (und ich bin wirklich keine Kampfemanze und Alice Schwarzer Fan). Klar beschreibt er auch das was viele Frauen hier bemängeln... Aber am spannensten fand ich den psychologischen Aspekt den sie recht klar reflektiert. Und genau das konnte ich sowohl bei mir als auch bei anderen Frauen dieser Seite feststellen...


Geschrieben

na ja ,wenn du den shcon gelsen hast, kannste das ja mal hier rein tickern. ich hol mir definitiv keine ausgabe der emma. es wäre "nur" nice to know. ansonsten kann mir jedwede journalistin oder sonstwer viel erzählen. es werden weder neuigkeiten geschrieben stehen noch diese infos irgendwas ändern. ok, abgesehen vom kontostand der schreiberlise.


Geschrieben


Da wäre es wirklich vernünftiger gewesen, die wesentlichen Aussagen des Artikels hier reinzusetzen und mit Quellenangabe zu versehen.



Ich stimme dem Herrn Vorposter voll zu. Die Emma werde ich mir bestimmt nicht kaufen und ich bezweifle, daß es eine wesentlich Aussage gibt, bzw eine reflektierte und objektive oder wenigstens nur geringfügig voreingenommene.


Geschrieben

Wieder ein Fred a la: Viel Wind um nix?

Aceofdingsda wenn du über etwas diskutieren willst, dann geb uns eine Grundlage dafür.

Übrigens....im Spiegel,Kicker,Rheinpfalz gibts auch neue Artikel


Geschrieben

Die jammert eh nur über die "ey figgn" PN`s in ihrem Artikel, oder?

Wenn nicht dann Beweise her, dass wir doch eine ganz liebe Truppe sind.


Geschrieben (bearbeitet)

Habe mir die erste Emma meines Lebens gekauft. € 7,00 waren heftig, aber der Artikel hatte meine Neugierde geweckt...

Die Redakteurin, Katja Kullmann, hat sich 2 Monate lang mit einem Profil bei uns herumgetummelt. Berichtet von 400 PN-Eingängen in der Woche und hat aus diesen 2 Treffen in Berlin arrangiert. Das erste mit einem Raumausstatter aus Baden-Württemberg und das zweite mit einem Berliner Galeristen. Beide Treffen hat sie durch einen bestellten Anruf von einer Freundin frühzeitig / nach dem Kennen-Lern-Essen in den Restaurants abgebrochen.

Sie berichtet von den bekannten "Ey-figgen-Ergüssen" und bemerkt die Rechtschreibschwäche einiger Mitglieder. Ihr Profil war unter dem Namen "ScorpioBabys" angelegt. Kein Singel, 35 Jahre, 50 Kilogramm, A-Körbchen und dunkles langes Haar. Die Vorlieben waren Poppen, Oralsex, Outdoor, Rollenspiele, Devot und Reizwäsche. Als Foto war ein bekleideter Hintern mit halterlosen Strümpfen zu sehen.

Der fast 6-seitige-Bericht hat bei mir einen faden Beigeschmack hinterlassen. So, als sollte die Sex-Beziehungs-Internetwelt gebrandmarkt werden. Wenig objektiv recherchiert und mit erhobenen moralischem Zeigefinger geschrieben. Die geschilderten Mails und Personen gibt es überall, nicht nur auf pp.de. Ein Bericht über "Anmache in der Disco" würde ähnliche Charaktere beschreiben.

Besonders schade finde ich, dass die Redakteurin nicht über das Forum, die Stammis und sonstigen Veranstaltungen geschrieben / diese verschwiegen hat. pp.de ist eine Internetgemeinschaft, die sich über den "Ey-figgn-Rand" hinaus erstreckt und damit mehr bietet, als viele andere Portale. Diese Wahrheit scheint nicht in das Bild der Zeitschrift zu passen. Alleine der Titel "Reporterin an der Sexfront / ganz unten" unterstreicht die Niveaulosigkeit. Hier auf pp.de herrscht kein Krieg oder Grabenkampf. Dieser Emma-"Bericht" ist nur ein Glaubenskrampf.

Die € 7,00 habe ich verschmerzt. Lehrgeld ...

@ Frau Kullmann: Falls Sie mitlesen und Interesse an einer seriösen Berichterstattung haben, dann zeige ich ihnen gerne mal die Bandbreite des Portals ...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Tastenteufel + Nichnamen korriguert
Geschrieben

und wenn es nicht pp ist, dann ist es finya, oder studivz oder oder oder.... egal...

vll sollte sie mal einen artikel über ihre redaktion schreiben und schreiben wie dort passiert oder was ihre kollegen abends mit ihren fraunen oder männern machen... ich glaube dann würde ich die 7euro auch ausgeben....

ne, ich habe noch mal überlegt.... ist bestimmt viel zu langweilig!!!


Geschrieben

Das Problem wird sein, dass die gute Dame sicher nicht ohne Vorurteile an die Sache rangegangen ist und das kommt halt jetzt in ihrem Bericht auch mit rüber.

Egal mir gefällt es hier.

LG aus der sonnigen Pfalz


Geschrieben

hmm, ihr drittes date hat sie dann wohl komplett verschwiegen
gut das ich ihrs handy ausgeschaltet hab wie sie aufm klo war


  • 2 Monate später...
Geschrieben (bearbeitet)

falls es noch wen interessiert: es gibt den artikel mittlerweiel vollständig online
*** edit by Mod - auch so ist es noch ein Fremdlink und somit hier nicht gestattet ***


bearbeitet von CaraVirt
Fremdlink entfernt
Geschrieben (bearbeitet)



...geht mal zu dem ZeitungsKiosk eures Vertrauens
und kauft euch mal die Aktuelle Ausgabe der Emma! (oder lest probe!)



katja....ich hatte ja nun doch von dir gedacht, du wärst etwas konzilianter und eloquenter.

eine solche plumpheit ist emmafremd.




lg xray666


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

*genervt* dürfte ich den text hier reinkopieren?


Geschrieben

jetzt vervielfältigt sie sich auch noch selbst


Geschrieben (bearbeitet)

*genervt* dürfte ich den text hier reinkopieren?



mit quellenangabe.,..geht des so:-)

EMMA-Reporterin an der Sexfront
Zwei Monate lang war Katja Kullmann zu Gast bei

www.poppen.de

. Vorgestellt hat sie sich mit einer per Selbstauslöser gemachten Aufnahme ihres Hinterns. Motto: Leckt mich!

"ScorpioBaby" ist mein Name. Ich bin 35 Jahre alt, 1,65 m groß, wiege 50 Kilogramm, habe Körbchengröße A, dunkles, langes Haar und stehe auf "Poppen, Oralsex, Outdoor, Rollenspiele, Devot, Reizwäsche". Was mir nicht so liegt, ist "Natursekt, Kaviar, Sadomaso, Parkplatz, Porno-Kinos". Ganz oben links auf meiner Profilseite steht "In einer Beziehung". Mit voller Absicht habe ich das dort angekreuzt. Damit es jeder gleich sehen kann. Damit keine falschen Hoffnungen aufkommen. Damit am Ende kein Herz zerbrochen geht. Damit von Anfang an klar ist: Ich will Sex – sonst nichts.
hey. hallo... ...na du, hast du heute auch frei? klopf klopf klopf, darf ich denn mal eintreten? oh, sag bloß ich bin schon drin :-) achtung, bin auch bald für ein paar wochen in deiner nähe :-)
bengel69 aus Baden-Württemberg

Seit knapp zwei Monaten unterhalte ich einen Web-Account bei

www.poppen.de

. Es ist eines dieser so genannten Kennenlern-Portale im Internet. Kostenlos und unter falschem Namen habe ich mir dort eine Profilseite eingerichtet, auf der steckbriefartige Angaben zu meiner Person nachzulesen sind, vielmehr: zu der Person, als die ich mich ausgebe. Auch ein Bild habe ich dort veröffentlicht, denn ohne Bild werden die anderen User früher oder später misstrauisch.
Das Foto ist per Selbstauslöser aufgenommen und zeigt meinen Hintern in Großaufnahme. Ich strecke der Welt meinen Arsch entgegen – aber die Welt, wie sie bei poppen.de funktioniert, versteht diese Geste nicht. Das Bild sagt: "Leckt mich!" Bloß schreckt das dort niemanden ab. Im Gegenteil: Nur zu gern wollen die mich lecken – alle und alles an mir.

Einladend sieht es ja aus was du da von HINTEN zu bieten hast. dann komm doch einfach langsam rückwärts und spüre. LG Kurt

Jeden Tag erhalte ich zwischen 25 und 120 Zuschriften. Schnell hat es sich auf rund 400 E-Mails pro Woche eingependelt. Die ersten Kontaktanfragen gingen schon in der ersten Stunde nach meiner Anmeldung ein – als ich mich zunächst noch inkognito dort umschauen wollte, noch keinerlei persönliche Angaben gemacht, mein Alter noch mit fantastischen "106" angegeben und auch noch kein Bild hochgeladen hatte.

"Hallo Schöne", begann die erste Zuschrift, die inzwischen leider verloren gegangen ist. Das liegt daran, dass "ScorpioBabys" Postfach überquillt und das Programm die ältesten E-Mails nach einer Weile automatisch löscht, um Speicherplatz für neue zu schaffen. "Hallo Schöne, siehst sexy aus." Nie werde ich diese Zeilen vergessen, denn außer der standardisiert dunkelgrauen Webseitenoberfläche war noch nichts, aber auch gar nichts unter "ScorpioBabys" Account zu sehen. Nur dieses zart flimmernde Straßenköter-Grau.

Heute bin ich schlauer, heute weiß ich: Es war eine im copy&paste-Verfahren vervielfältigte Standard-Nachricht von einem Verzweifelten, der unbesehen alles anschreibt, was nicht bei fünf auf den Bäumen ist, vermutlich in der Hoffnung, einen kostenlosen Erotik-Chat hinzubekommen, vielleicht sogar ein Real Life-Treffen. Es war einer von denen, die auf Neuanmeldungen spitzen, um vielleicht eine poppen.de-Anfängerin fix herumzukriegen, bevor alle anderen sich auf sie stürzen.

Mittlerweile habe ich weit Bemerkenswerteres gelesen.
In jenem ersten Moment aber, gleich zu Anfang, als ich noch sehr unsicher und verwirrt in dieser speziellen online-Welt herumstakste und, mit Herzklopfen, glaube ich, meine erste Nachricht öffnete, hat die Öde dieser Zeilen mich überwältigt. "Hallo Schöne, sexy siehst Du aus", hatte jener Mensch einer unsichtbaren 106-Jährigen geschrieben. Es war eine der einsamsten, seelenlosesten Minuten, die ich seit langem vor dem Computer verbracht habe.
Heute weiß ich: In ebendiesem Moment mechanischer Kälte verbirgt sich das ganze Drama von poppen.de, und von allem, was damit in Zusammenhang steht.

hi, gerne würde ich mal mit dir in die \"pilze\" fahren lg paule

Porno ist die Einheitstapete im zeitgenössischen Standardleben; ist der Horizont hinter der eigenen Duschtrennwand; die milchige Perspektive am leise vor sich hin rödelnden Heimcomputer. Porno ist so alt wie ein lila angelaufenes Schnitzel. Neu ist: Nun machen auch die Erfolgreichen mit.

"Ich bin die beste Nutte der Welt", schrie unlängst Charlotte Roche vom Titel des Schweizer Magazins Weltwoche und läutete damit die alpenländische Werbekampagne für ihre tristen "Feuchtgebiete" ein. Unterdessen avancieren die Prostitutions-Reports finanzknapper Studentinnen zum Top-Thema der Feuilletons, und beim Fernsehsender ProSieben darf Oswalt Kolle noch einmal den abgeklärten Aufklärer geben: "Der große ProSieben Sex-Report" verrät in mehreren Sendefolgen, wie, wo, wann die Deutschen "es" am liebsten mögen. Wer eine oder zwei Folgen gesehen hat, weiß, was er oder sie auch schon vorher wusste: "Handschellen" und "Krankenschwesteruniformen" sind unabdingbare Zutaten für das organisierte fleischliche Vergnügen. In jedem Larry ein Flint, in jeder Teresa eine Orlowski.

Im Grunde ist es toll: rein, raus, abspritzen und wegputzen. Alle wissen jetzt, wie’s geht. Wenn wir schon keine Vollbeschäftigung mehr haben: Ficken geht immer. Kannst Du mitmachen auch ohne Abi. Kannst Du Deine Dissertation schreiben, und trotzdem auf den Strich gehen. Alles kann, nichts muss.

Hallo bin der Bernd und 43 j alt Also Ich bin sehr offen und für fast alle Spielarten, ob an ungewöhnlichen Orten über Frivoles ausgehen rollen spiele, Sex in der Öffentlichkeit und habe fast keine Tabus .Bin neuem gegenüber sehr offen, also wie gesagt ich mag es sehr zärtlich bis hin zu wild hemmungslos Frivol und grenzen kenn ich dabei fast keine außer das was ins Klo gehört und Kinder und Tiere sonst bin ich sehr offen und auch für neue Sachen zu begeistern Ich mag es auch Dom / Dev spiele mit Augen verbinden Hände und Füße und so weiter. Auch rollen spiele sprechen mich sehr an ob verrucht oder harmlose wie freier und hure oder Lehrer /in Schüller oder auch einfach mal nur verkleiden und in eine andere rolle schlüpfen.
******

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Seine Augen quietschen so hellblau, wie ich noch keine gesehen habe und ich spüre: ****** braucht Hilfe. Aber ich kann ihm nicht helfen. Ich habe Politologie studiert, nicht Psychologie. Also sage ich, dass ich gehen muss, dringende Geschäfte, Filmproduktion, Werbung, unregelmäßige Arbeitszeiten. "Und Dein Freund?" will er wissen. Wohnt in Wien, sage ich. "Schöne Stadt", meint er. Während er mir in den Mantel hilft: Ob ich mir Fesselspiele vorstellen könne? "Mal sehen", sage ich und hole mein Portemonnaie heraus, um meinen Kaffee zu bezahlen. Doch ****** legt seine Goldjungenhand auf meinen beunruhigt zitternden Unterarm und signalisiert, dass er bezahlen wird.

Am nächsten Morgen kommt eine E-Mail:
"Es war schön mit Dir. Du bist wirklich eine besondere Frau und sehr sexy. Brenne darauf, Dich wiederzusehen. Kuss, L.".

Ich antworte nicht. Montags eine weitere E-Mail:
"Bin auf dem Oktoberfest in München. An solchen Tagen fühle ich mich frei. Will frei sein mit Dir. Lass’ uns mal wegfahren. Ich lade Dich ein. L."

Ob er mir danach noch einmal geschrieben hat – ich weiß es nicht. Es wird das letzte Mal sein, dass ich mich bei poppen.de eingeloggt habe.
Noch einmal überfliege ich die zuletzt eingegangenen Bewerber-E-Mails, und mein Blick bleibt an einer Betreffzeile mit drei Dollarzeichen hängen: $$$. Ich klicke auf "Lesen" und sehe dies:
Hi... sind 400 € interessant?
******, 40, Hannover

Für eine Hundertstel Sekunde blitzt der Gedanke in mir auf: "Ja, genau. Wenn überhaupt, dann gegen Geld. Warum umsonst mit einem etwas machen, wenn es andere gibt, die dafür zahlen?"

Ich denke, dass es ja wohl nicht sein kann, dass ich das denke, was ich da denke. Aber ich denke es tatsächlich, denke ich. Und erschrecke bei diesem Gedanken.

Dann schalte ich die Maschine ab.

Katja Kullmann ("Generation Ally") jobbt nebenher und aus echtem Vergnügen als DJane. Das Foto wurde aufgenommen nach einem Abend im Queen Calavera in Hamburg.[/quote] aus emma.....nachdem gefunden

gekürzt, da mit über 31.000 zeichen zu lang für ein posting, wer den link möchte..PN an mich
arme jungs, die ihr von der dame persönlich benannt wurdet..............



lol CARA..ich hatte die nicks überprüft, die jab es nicht über die suche


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

eine junge feministin hat gestern im "mädchenblog", einem feministischen blog, einen sehr schönen offenen leserbrief dazu veröffentlicht:



Liebe Emma und auch liebe EmmaleserInnen,

erstmal vorweg: wir waren nie immer der gleichen Meinung. Gut so, das qualifiziert uns schon mal als denkende Individuen. Aber als treue Abonnentin, nach dem Lesen der Leserbriefe über den „Sexfront-Selbstversuch“ möchte ich doch aufmucken!
Erstmal zu mir: ich bin Mitte zwanzig, weiblich, heterosexuell, selbstbewußt, glühende Feministin und – bevor früher oder später der Verdacht aufkommt – JA, ich hatte eine glückliche Kindheit mit sehr viel Wärme und großartiger Familie.
Ich bin Studentin. Bastle gerade vielbeschäftigt an meiner Karriere, wenn man das so nennen will. Ich habe einen festen Freundeskreis, auf den ich mich verlassen kann und bin deswegen trotz Singledasein alles andere als einsam. Böse Zungen behaupten ja, das ginge nicht.
Nun denn. Ich bin ein sexuelles Wesen. Ich habe gerne Sex. Auch nix besonderes. Aber anscheinend doch – hatte ich nicht gerade gesagt, ich sei Single? Ja.
Erstes Outing: ich habe eine Affäre laufen und bin One Night Stands nicht abgeneigt. Schließlich bin ich eine emanzipierte Frau und kann durchaus entscheiden, ob ich mich mit einem Mann einlasse, den ich sexuell attraktiv finde und mich mit ihm ins Bett begebe. Aber: das heißt nicht, daß ich mich von jedem Erstbesten „abschleppen lasse“. Stets bin ich es, die entscheidet, was sie mit wem wann macht. Und ob überhaupt. Manchmal hat frau ja auch einfach keine Lust auf Sex, nicht wahr? Tja, und dann laß ich’s eben. (Und schwupps, schon bin ich drin in der Rechtfertigungsfalle. War ja nicht zu vermeiden.)
Für eine feste Beziehung ist in meinem Leben momentan kein Platz. Ich habe weder Zeit noch Energie oder Bedürfnis, ein Stück meines Lebens auf intime Art mit einem anderen Menschen zu teilen, das muß warten. Gut – sollte ich über einen großartigen Mann stolpern, in den ich mich verliebe, ja prima! Dem ist aber gerade nicht so. Und ich bin damit sehr zufrieden.
Deswegen will ich mein sexuelles Ich aber nicht beiseite schieben. Ist ja schließlich kein allzu unwichtiger Teil von mir. Also, kurzum: ich gehe hin und wieder mit fremden Männern ins Bett. Und habe einen mords Spaß daran.
Warum also der ganze Aufstand, warum schreibe ich diesen Sermon? Outing Nummer zwei: auch ich bin bei poppen.de angemeldet, ebenjenem Portal, über das Frau Kullmann berichtet hat.
Teilweise überschneiden sich unsere Erfahrungen. Zig Mails mit Anmachsprüchen der übelsten (und manchmal auch komischsten) Sorte. Wie im echten Leben. Aber immer mal wieder wirklich nette Menschen. Wie im echten Leben.
Nun brauche ich keine Netzcommunity, um hin und wieder mal Sex zu haben. Aber mir schien der Gedanke reizvoll, Blind Dates zu haben, Menschen sozusagen per Zufallsprinzip kennenzulernen, die man sonst wohl nie getroffen hätte.
Gut – ganz so sehr Zufall ist es nicht. Ich treffe mich nicht mit Menschen, deren erste an mich gerichtete Worte „Willst du ficken?“ sind.
Aber ja, ich habe mich mit Männern getroffen über dieses Portal. Vieren insgesamt.
Einer war ca. 20 Jahre älter als angegeben. Ja, das war wohl ein Griff ins Klo. Da hab ich mich dann auch recht schnell wieder verabschiedet. Ein andermal fanden wir uns beide nicht sonderlich attraktiv, hatten aber trotzdem einen netten Abend mit interessanten Gesprächen bei ein paar Bier in einer Kneipe.
Bei den anderen beiden Malen lief etwas und es war eine recht angenehme Erfahrung. Mit einem von diesen habe ich unter anderem auch stundenlang über Gott und die Welt philosophieren können, eine richtig schöne Bekanntschaft. UND guter Sex.
Nun ist es ja nicht bei jeder so, daß Sex und Verliebtheit oder gar Liebe getrennt voneinander gelebt werden können. Bei mir ist es so, ich genieße es und finde, das gehört respektiert. Gerade in feministischen Kreisen erwarte ich eigentlich, daß selbstbestimmte und selbstsichere Sexualität eher applaudiert als bedauert wird. Dafür gibt’s ja auch in der Emma genügend Beispiele.
Aber hin und wieder fühle ich mich „weggestoßen“.
Wenn Frau Kullmann tagelang nicht mehr vom Computer wegkommt, andere Frauen auf einmal als Schlampen oder Rivalinnen oder so sieht und sich am Ende auch noch kurz Gedanken macht, Geld für Sex zu verlangen – und das alles wegen einem Internetportal, auf dem man Sexkontakte knüpfen kann, dann kann ich nur verwundert den Kopf schütteln.
Ich hab mir nach der Lektüre dieses Artikels so meine Gedanken gemacht, mich selbst beobachtet. Und irgendwie hat besagtes poppen.de mein Leben kaum tangiert. Mein Männer- und auch Frauenbild hat sich nicht verändert (und ehrlich gesagt und ohne beleidigend sein zu wollen: aber wer wie Frau Kullmann wegen Sexkontakten übers Internet auf einmal andere Frauen verächtlich sieht, der sollte vielleicht an seiner generellen Einstellung zu anderen Frauen und/oder sich selbst arbeiten). Außer daß ich mir vielleicht manchmal verschmitzt Gedanken drüber mache „Wer weiß, vielleicht ist der/die am Cafétisch neben mir auch dort angemeldet? Irgendwo müssen die Leute im Internet ja herkommen“. Das war’s denn aber auch.
Vielleicht bin ich einfach aus einer anderen Generation, die das Internet als alltägliche, nicht besondere Plattform wahrnimmt und sich deswegen nicht so sehr vereinnahmen läßt? Wenn ich diese Sexcommunity im Netz (manchmal monatelang) nicht mehr besuche, dann weil es mich gerade langweilt, ich andere Sachen zu tun habe (mein Leben kreist ja nicht um das Abgreifen möglichst vieler Männer!) oder einfach grad keine Lust dazu habe – und nicht etwa, weil mich diabolische Prostitutionsgedanken plagen.
Nun ja, jeder macht andere Erfahrungen und man könnte es dabei belassen.
Aber die Leserbriefe in der aktuellen Ausgabe der Emma, ja, da hab ich zum Teil große Augen gekriegt! Der Artikel sei eine Zumutung, das sei Pornographie, dazu geeignet, sich aufzugeilen, der Spaß dabei sei nur Fassade und eine andere hat gar die Seiten rausgerissen, bevor sie das Heft weitergab.
Daß der Artikel derart krasse Emotionen auslöst, zeigt für mich weiterhin, daß die Emanzipation noch nicht am Ende ist, daß noch viel getan werden muß. Auch und gerade im Bereich weiblicher Sexualität.
Früher war allein die Ehe die offizielle „Eintrittskarte“ in das sexuelle Erleben als Frau. Dem ist heutzutage Gott sei Dank nicht mehr so. Aber ich hab das Gefühl, daß das Prinzip dasselbe geblieben ist, unbewußt, vielleicht eine Art Sicherheitsgefühl, das an die bekannten Strukturen von damals anknüpft. Denn heute soll frau, um nicht als Schlampe oder Opfer zu gelten, gefälligst Blümchensex in einer romantischen Zweierbeziehung haben. Nur innerhalb dieses Rahmens ist gelebte Sexualität „erlaubt“. Alles andere ist schmutzig. Aber ist das de fakto nicht genau dasselbe in grün?
Ich kann ehrlich zu mir sagen, ich WILL Sex und nein, ich will KEINE feste Beziehung. Nicht jetzt, nicht in diesem Abschnitt meines Lebens.
Es hat viele Jahre Feminismus gebraucht, um Mädels wie mich zu „schaffen“. Doch nun haben manche FeministInnen Angst vor den Geistern, die sie riefen. Nun heißt es, eigentlich seien wir ja Opfer, wir wüßten es nur nicht.
Es wird gefordert, daß Frauen ihre Sexualität selbstbestimmt leben – und so lange das in ein Schema paßt, das den alten Mustern ähnlich und somit leichter verständlich ist, ist das in Ordnung. Aber wir sind ja Individuen, wir passen nicht in Muster! Und nur, weil ich nichts ins Muster passe, will ich mich nicht schlecht fühlen müssen.
Ich tue, was der Feminismus fordert: ich lebe und genieße meine Sexualität ohne Ende! Aber da sie anscheinend nicht die Erwartungshaltung mancher FeministInnen erfüllt – KANN es ja gar nicht so sein. Oder wie jetzt?
Wenn ich lesen muß, daß Kullmann, deren Internetexperiment ja nur kurze Zeit andauerte, laut einer Leserbriefschreiberin eine „verlorene Seele“ ist – ja, wie muß ICH mich dann erst fühlen? Daß es bei solchen Portalen nur um Geschlechtsteile geht – und ich diese Erfahrung nicht teilen kann? Daß emanzipierte Sexualität sich solcher Methoden nicht bedienen darf, weil frau sonst automatisch Opfer sei?
Ich bin kein Opfer. Wenn mich mein One Night Stand vorm Verlassen meiner Wohnung, wenn ich noch im Bett liege, zärtlichst auf den Oberarm küßt und ein „Dankeschön“ raunt, kann ich von Respektlosigkeit nichts fühlen. Wenn ein Mann, einen Tag, nachdem ich Sex mit ihm hatte, den Text auf seinem poppen.de-Profil ändert, und zwar in: „Männer, benehmt euch hier nicht immer wie Höhlenmenschen. Jeder von “uns” vergibt sich hierdurch auch nur annähernd die Chance eine Frau als Frau hier kennen lernen zu dürfen.
Dieses “Forum heißt für euch ab jetzt nicht mehr “Poppen.de” Sondern : Faszination Frau!!!!
Danke!““, ja, wieso sollte ich den Eindruck haben, ich sei ein Opfer, eine verlorene Seele gar? Sei zum Objekt gemacht worden?


Geschrieben (bearbeitet)

Wow, die Frau hat ja voll den Durchblick. Nach satten 2 Monaten kann sie beurteilen, was hier los ist.

Selten so nen Schwachsinn gelesen. Diese arme, von lüsternen Männern traktierte Frau. Ich könnte glatt vor Mitleid zerfließen. Also ich hab kaum mal Mails dieses Kalibers erhalten, die die Dame zitiert. Aber wie sagt man so treffend? Wie man in den Wald hineinruft...

Aber sie schätzt sich schon richtig ein: Autorin eines feministisch-terroristischen Schwanz-ab-Magazins. Und ganz genau so klang dieses Machwerk.


bearbeitet von Pumakaetzchen
hat die Brille aufgesetzt, kicher
  • Moderator
Geschrieben

Tz ... aber echt, liebe Puma. Nun tust du der "armen Seele" aber unrecht.

Frau Kullmann hat es mit uns hier 2 Monate ausgehalten - nicht nur 2 Wochen (zumindest habe ich das so aus dem Artikel entnommen). Und in dem Zeitraum gibt´s schon die ein oder andere PN der o.a. "Kaliber". Jedenfalls in meinem Postfach. Wobei ich solche PN´s nicht mal ansatzweise so abfällig beurteile, wie sie in der "Reportage" bewertet werden.

@the_f_word
Das ist wirklich eine "angenehme Gegendarstellung" in dem Blog. Danke für´s posten.


Geschrieben



Aber sie schätzt sich schon richtig ein: Autorin eines feministisch-terroristischen Schwanz-ab-Magazins. Und ganz genau so klang dieses Machwerk.


wenn frauen vorurteile über feminismus haben, finde ich das ja immer besonders putzig. die emma verübht also anschläge auf männer, und kastriert die?

ich bin sicherlich kein großer freund des magazins, weil ich oft nicht derselben meinung bin, aber solche ressentiments sind doch bescheuert

hier ist der rest des leserbriefes. die autorin ist, um es nochmal zu betonen, auch feministin

Ich fühlte mich beim Lesen der Leserbriefe regelrecht „schmuddelig gemacht“. Von Frauen, die eigentlich dasselbe wollen wie ich: individuell-genußvolle Sexualität für alle Frauen und die Möglichkeit, diese ohne Scham auszuleben. Und ich tue das. Sicher bin ich nicht das Feministinnen-Vorzeigemodell, ich hab noch gut an mir zu arbeiten. Aber was meine Sexualität angeht, bin ich mit mir im Reinen. Ich kann in den Spiegel sehen und ehrlich zu mir sagen: Du traust dich, das zu tun, was du willst und tust nichts, was du nicht möchtest!
Und ich dachte immer, gerade die feministische Gemeinschaft würde sich darüber freuen.
Denn ihr, Frau Schwarzer, Frau de Beauvoir, all ihr FeministInnen, IHR habt mir das ermöglicht, IHR habt mir beigebracht, mich so zu verhalten, nämlich ehrlich zu mir selbst und mit einem riesen Dickschädel, der sich eben nicht immer nach dem Mainstream richtet. IHR habt mir beigebracht, mich einen Dreck drum zu scheren, ob man mich als „verfehlte“ oder „unanständige“ Frau ansieht, sondern selbstbewußt mein Ding durchzuziehen. Dafür herzliche Küsse und abermals Dank!!!!! Aber ihr? Fürchtet ihr euch jetzt vor eurer eigenen Courage?
Denn ihr habt eure Töchter ganz nach eurem Ideal zu unabhängigem Verhalten, auch und gerade in der Sexualität, erzogen. Jetzt unterstützt sie doch auch weiterhin, statt ihnen vorzuwerfen, sie suchten nur nach Genitalien oder seien Gefühlskrüppel, verlorene Seelen.
Denn wenn ich so etwas lese, gerade in meiner vielgeliebten Emma, dann fühlt es sich an, als würde ich weggestoßen, als hätte ich mal so gar nichts kapiert. Dieses paternalistische Gehabe erlebe ich täglich, wieso denn auch noch in der Emma? Wenn ich diese lese, will ich mich zu Hause fühlen. Und nicht zu Unrecht derart verurteilt werden. Ich will keinen Feminismus, der von oben auf mich herabschaut und mir erklärt, wie ich ja „eigentlich fühle“ und mich dann verwirrt zurückläßt, weil ich doch eigentlich ganz gut weiß, wie ich mich fühle, wobei es mir gut geht und wobei nicht. Denn diese Verwirrung besorgt schon das Patriarchat.
Schwesterliche Grüße, Liebe und Respekt an alle!
B.M.


Geschrieben

Durch den Leserbrief im Mädchenblog kam ich übrigens erst auf die Idee mich hier anzumelden.
Ob dies gut oder schlecht ist, mögen andere beurteilen


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