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Vom Kleinen Schalk, der auf Brautschau ging


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Geschrieben (bearbeitet)

Die plötzliche Dunkelheit überraschte ihn. Seine Hand tastete nach dem Lichtschalter- es klickte, aber bis auf das hereinscheinende Mondlicht blieb es dunkel. Der Raum wirkte karg auch auf den zweiten Blick. Ein Bett in der Ecke, ein kleiner runder Tisch waren das einzige Mobiliar, dass er erkennen konnte. Nun gut, was hatte er erwartet. Mit leisem Quietschen schloss sich die Tür.

Er war müde und trotz allem dankbar. Während er sich schnell auszog, drangen die Stimmen und die melancholische Klaviermusik immer weniger zu ihm durch. Kurz überlegte er, ob er für das rituelle Zähneputzen noch einmal hinaus gehen sollte, verwarf aber den Gedanken sofort. Er zog die augenscheinlich schön öfters benutze Decke dicht über seinen zerschundenen Körper und schaltete seinen Blick auf unendlich. Der Mond lächelte ihm zu und half, den Tag zu vergessen.

Es dauerte eine Weile in der Dunkelheit, bis er begriff, wo er das Quietschen schon einmal gehört hatte. Da war er plötzlich hellwach. Leider war der Mond war jetzt völlig verschwunden, sodass er nichts mehr sehen konnte. Er fühlte seit langem wieder einmal sein Herz schlagen. Welche Ironie, dachte er kurz.
Die Tür war augenscheinlich zu - so man das so sagen konnte. Aber er hatte das Gefühl, nicht mehr allein zu sein. Er checkte kurz seine Situation und befand sie ziemlich beschissen. Andererseits müsste den Leuten draußen ziemlich klar sein, dass sich ein Raubmord bei ihm nicht lohnen würde. Das beruhigte ihn ein wenig und half ihm, ein gekrächztes „HALLOISDAEINER?“ heraus zu bringen. Natürlich erhielt er keine Antwort- das wäre ja auch zu einfach. Krampfhaft überlegte er, ob er mit lautem Schrei in Kung Fu Stellung (das hatte er bei einem Hongkong- Movie gesehen) aufspringen oder in Richtung Tisch sprinten und diesen als Schutzschild vor seine achsowichtigsten Teile halten sollte. Keines von beiden, so schien ihm, war eine wirkliche Alternative.

Leider war er in den letzten Momenten so sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt, dass er erst jetzt bemerkte, wie nah die Person schon war- eine suchende Hand auf seiner Decke ertastete zielbewusst seine Unebenheiten. Blitzschnell schaltete er um und ging sämtliche Frauen aus den am Abend im Wirtsraum gesehenen durch. Keiner würde er solch eine Aktion zutrauen - andererseits, er kannte auch keine von ihnen. Nun gut, er hielt sich nicht unbedingt für den schlechtaussehensten Mann im jeweiligem Umkreis- man soll ja realistisch bleiben - sein Körper war einigermaßen gut in Form und außer einem durch die lange Lauferei etwas herbem, männlichen Geruch, der sicher durch die Transpiration seiner Füße etwas unterstrichen wurde, fand er sich momentan nicht allzu abstoßend.

Die Hand hatte inzwischen ein Eigenleben entwickelt und bewegte sich zielgerichtet weiter. Wonach sie suchte wurde ihm schlagartig bewusst, als sie es fand. Er hielt den Atem an. Bilder von alten Hexen, tumben Dorfschönen zogen an ihm vorbei und er hoffte sehr, dass er sich irrte. Verzweifelt wurde ihm klar, dass diese Überlegungen in absehbarer Zeit keine Rolle mehr spielen würden. Kurz gab er sich dem Gedanken eines abrupten Ausstieges hin- leider war die Hand zu fachkundig, und, indem sie immer wieder sanft über seinen schon stark gebeulteten Slip strich, ward sein Plan schnell Makulatur. Er strengte sich noch einmal an und versuchte an unappetitliche Sachen, wie seine fette Nachbarin zu denken, aber selbst die erschien auf einmal nicht ganz so abstoßend. Das wunderte ihn dann doch und war so ziemlich der letzte vernünftige Gedanken, der ihm hochkam.

Inzwischen hatte die Hand seinen Slip zur Seite geschoben und drang auf seinen Schwanz ein. Sie fühlte sich warm, gelenkig und klein an. Gekonnt streichelte sie vorsichtig die Naht zwischen After und Hodenansatz. Er erschauerte und rief damit einen plötzlichen Impuls an seinem Glied hervor, daß sich jetzt ungestüm nach oben reckte und an der Bettdecke rieb. Vorsichtig glitt die Hand an den Innenseiten seiner Schenkel auf und ab und kreiste sein Epizentrum ein. Dann, mit einer kurzen, schnellen Bewegung fasste sie den Schaft seines geschwollenen Schwanzes und hielt ihn einfach nur fest. Jetzt wurde die Bettdecke zurück geschlagen und ein warmer, enger Mund schloss sich um seine Schwanzspitze.
In diesem Moment gab er auf. Er fühlte die Zunge liebkosend an seiner Spitze herumgleiten. Und da war plötzlich auch die zweite Hand, die seine Schenkel weiter streichelte, während Mund, Zunge und erste Hand sich um sein Glied kümmerten. Sein Atem ging schneller und stossweiser. Der Mund küsste vorsichtig seine ganze Erektion ab. Langsam bewegte sich die Hand auf und ab. Er fühlte, dass sich seine Säfte sammelten und ließ es geschehen. Noch einmal stülpte sich der Mund bis zum Ansatz über seinen Schwanz und sog daran, was ihm einen kurzen, spitzen Schrei entlockte. Seine Sinne wurden trübe. Frauengesichter aus seiner Kind- und Jugendzeit vermischten sich. Kurz bevor sein Saft hochspritzte, wurde ihm noch mal die Absurdität der Situation bewusst. Dann nicht mehr.
Er explodierte lang und anhaltend. Der Mund saugte gierig auch noch den letzten Tropfen aus seinem Leib.
Als er wieder zu sich kam, hörte er als erstes das nun schon bekannte Quietschen.
Er fühlte sich auf einmal sehr allein und hätte sich ein Gesicht und einen Körper zu den Händen und dem Mund gewünscht.
Bis Morpheus ihn wieder in die Arme nahm, starrte er lange in die Dunkelheit.


Am nächsten Morgen kam ihm das nächtliche Geschehen sehr unwirklich vor. Prüfend betrachtete er seinen Schwanz. Der sah gesund und zufrieden wie ein soeben gestillter Säugling aus. Das machte ihn dann doch nachdenklich und hinterließ ein etwas seltsames Gefühl im Magen.
Um jegliches Quietschen zu vermeiden, schloss er die Tür sehr, sehr langsam. Trotzdem zirpte es leise und er zuckte zusammen.
Auf dem Weg in den Wirtsraum schallte ihm wieder die Klaviermusik entgegen und als er den fast leeren Raum betrat, lächelte ihm eine kleinere, nicht unappetitliche Dame an der Theke zu, die er abends zuvor schon gesehen hatte. Sie war schon nicht mehr jung zu nennen, aber durchaus attraktiv und elegant gekleidet. Ihre zierlichen, geschmeidigen Hände wirkten sehr gepflegt.
Jetzt fand er die Sache von vergangener Nacht schon nicht mehr so uninteressant und fragte, indem er sich mit einiger Überwindung locker gab, ob noch ein Platz neben ihr frei wäre. Die Dame lächelte kopfnickend und er bestellte sich darauf demonstrativ 4 Rühreier mit Speck und einen Topf Kaffee.
Während er noch vor dem dampfenden Pott überlegte, wie er denn nun jetzt, nach dem eigentlich schon alles getan war, anfangen sollte, kam ein solariumgebräunter Mittfünfziger herein und steuerte zielbewusst auf seine Nachbarin zu. Diese erhob sich mit einem freundlichen Lächeln und schwebte, nicht ohne sich vorher von ihm verabschiedet zu haben, mit dem Herren von dannen.

Bevor die Wirtin hinausging, bestellte er sich noch einen Kaffee.
Die Musik verstummte und der Klavierspieler setzte sich ohne etwas zu sagen neben ihn.
Seine kleinen und gelenkigen Hände spielten mit einem Teeglas.

Sie waren alleine.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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