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anders als gedacht


Empfohlener Beitrag

Der Text ist hei

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Geschrieben (bearbeitet)

(warnung:schnulzig)

Das Geräusch des kleinen Holzstücks, das sich zwischen den Speichen verfangen hatte und immer wieder gegen das Kettenschuztblech peitschte begleitete sie seit geschlagenen fünf Minuten. Noch wagte sie nicht, abzusteigen, und den lästigen Begleiter zu entfernen. Sie und ihr geliebtes Hollandrad waren auf der Flucht und noch war der Sicherheitsabstand nicht groß genug. Zum Glück hatte sie Schuhe mit flachen Sohlen angezogen, denn mit hochhackigen Pumps, die sie normalerweise bevorzugte, wenn sie datete, wäre die Geschwindigkeit nicht möglich gewesen. Auf dem Fahrradtacho erreichte der rote Zeiger die zwanzig KmH. Sie umklammerte die Lenkergriffe, bis die Knöchel weiß hervortraten. Der scharfe Wind trieb ihr Tränen in die Augen. Ihre Oberschenkelmuskeln brannten und ihre Puste wurde langsam knapp. Noch ein paar Kilometer strampelte sie mit aller Kraft und blieb dann schwer atmend stehen. Das war vielleicht ein Reinfall gewesen. SIe hatte heute ein Date mit einem Typen aus dem Internet gehabt. Beziehungsweise sie hätte es gehabt, wenn sie nicht vorzeitig das Weite gesucht hätte.

Wie groß der Unterschied zwischen der Behauptung auf Fotos und der unabänderbaren Realität sein konnte, war ihr heute deutlich wie nie vor Augen geführt worden. Die Erfolglosigkeit ihrer online-Suche war frustrierend. Sie stieg vom Rad und kniete neben dem Hinterreifen. Erst jetzt erkannte sie, es war ein dunkelblaues Plastikröhrchen, das um eine Speiche geknotet worden war. Der Winter kam näher, auch wenn es noch recht warm war, und brachte die Dunkelheit des frühen Abends mit sich, in der sie nicht richtig erkannt hatte, um was genau es sich gehandelt hatte. Mit geschickten Fingern löste sie den Knoten und betrachtete das Röhrchen genauer. In dem Hohlkörper befand sich ein Zettel. "Was", flüsterte Milena bei sich. Mit ihren kurzgeschnittenen Fingernägeln friemelte sie das Papier an seinem aus dem Röhrchen ragenden Ende hervor. Im Lichtkegel einer Straßenlampe stehend, rollte sie das Papier aus und las mit krauser Stirn. "Ich gehe davon aus, das du gerade ziemlich enttäuscht bist. Denn mein Kumpel ist unehrlich zu dir gewesen. Weder seine Fotos noch seine Nachrichten entsprachen der Wahrheit. Das ein Treffen unter diesen Vorzeichen scheitern wird, habe ich ihm gesagt. Aber er war der Meinung, das er dich überzeugt, wenn du ihn lässt. Mich stört das Verhalten meines Freundes. Nicht nur, weil er damit falsche Signale an Frauen aussendet, sondern weil er Dich verletzt hat. Seit er dich online kennengelernt hat, hat er überall deine Profilfotos herumgezeigt. Wenn er gewusst hätte, was deine Bilder in mir ausgelöst haben, hätte er mir augenblicklich die Freundschaft gekündigt. Vielleicht wäre das nicht einmal schade gewesen."

Eine Fahrradklingel erregte ihre Aufmerksamkeit. Ein Mann auf einem klapprigen Minirad überquerte die Kreuzung und sah etwas zu lange zu ihr herüber. Beinahe wäre er gegen den Stahlpfosten der Ampel geprallt. Milena war verwundert. Das konnte unmöglich Zufall sein! Sie stieg wieder auf ihr Hollandrad und folgte dem Mann. Die Reifen seines Fahrrads waren zu klein um Geschwindigkeit zu machen. Innerhalb kurzer Zeit war sie bis auf wenige Meter heran. Er trug ein schwarzes Jacket und eine helle Jeanshose. Seine Beine waren viel zu lang, für dieses kleine Gefährt Er sah ein bisschen wie eine Heuschrecke mit rotierenden Unterschenkeln aus. Milena grinste bei dem Anblick. Dann hielt der Mann die große Hand raus und bog ab. Sie konnte einen kurzen Blick auf sein Gesicht erhaschen. Und das was sie gesehen hatte, das gefiel ihr. Die Luft trug einen herben männlichen Geruch zu ihr. Sein Aftershave roch richtig gut. Ob das der Mann war, der ihr diesen kleinen Brief geschrieben hatte? Einen sicheren Abstand einhaltend folgte sie ihm weiter. Ein verkehrsarmer Abend, war in einer Großstadt ein selten zu bewunderndes Ereignis. Doch heute fuhr wirklich überhaupt kein Auto. Als ob alle eine stille Vereinbarung getroffen hatten, um ihre Verfolgungsjagd zu ermöglichen. Der Mann hielt an und stellte sein Rad auf den Fahrradständer vor dem städtischen Park ab. Er stand aufrecht und drehte sich zu Milena herum, die vor Schreck zusammenzuckte. Er hatte sie gesehen. Und sie war viel zu schnell auf ihrem Rad unterwegs. Umdrehen war nicht mehr möglich. Jetzt konnte sie entweder Gas geben und an ihm vorbeirauschen, oder anhalten und ihn ansprechen. Eine weitere Enttäuschung in Kauf nehmen, wenn es schlecht lief, oder heute noch ... was?, ermahnte sie sich. Was denkst du dir?

Der Mann kam mit selbstbewusstem Schritt auf sie zu und lächelte breit. Als hätte er sie erwartet.
"Milena", sagte er. Verdammt! Er hatte sie tatsächlich erwartet. Sie hielt an und rutschte vom großen Sattel runter. Sie stand zwischen dem Gestänge des Rahmens und lehnte sich auf den Lenker. "Entschuldigung, kennen wir uns?" "Nein. Du kennst meinen Kumpel." Der Fremde grinste. "Mein Name ist Harald. Hi." Er reichte ihr eine seiner großen Hände. Milena gab ihm die Hand. "Was hat er dir noch erzählt?" "Das ihr heute Abend eine Verabredung zum Sex hattet. Du meinst, ob ich das weiß? Ja, das weiß ich. Und ich kenne auch das Foto, das du gemacht hast, um ihn anzutörnen." Milena schüttelte den Kopf. "So ein Arsch." "Ich fand dein Foto unheimlich heiß. Hätte ich gekonnt, hätte ich das Foto geklaut und bei ihm gelöscht." Milena fühlte sich ertappt und beschämt. Aber irgendwo dazwischen war noch ein anderes untrügliches und gut bekanntes Gefühl. Der Gedanke, das dieser heiße Mann, sie nackt gesehen hatte, machte sie geil. Sie sah ihm in die dunklen Augen, dann auf seine Lippen, dann wieder in die Augen.

Er kam näher, und hielt immer noch ihre Hand. Sie lehnte den Kopf zurück und sah ihn nun direkt vor sich. Dann schloss sie die Augen und seine Lippen berührten sanft die ihren. Ein wohliger Schauer durchfuhr sie. Wow! Was war das jetzt?! Sie klappte den Ständer des Hollandrades beiläufig aus und der fremde Mann hob sie mit Leichtigkeit an und stellte sie vor sich ab. Dabei berührte sie seine ausgeprägte Brustmuskulatur und seine starken Arme. Er streichelte sanft über ihren Hinterkopf und legte ihr eine Hand in den Nacken. Wenn der Mann wusste, was sie vereinbart hatten, hatte sie gute Karten, das sie bekam, wonach ihr verlangte. Das sie ihre Gier befriedigen konnte. Sie legte ihm eine Hand auf die Hose und spürte seinen harten Schwanz. Sein leises Stöhnen törnte sie an. Doch an dieser Stelle, direkt in der Nähe des Stadtparks, war es eine schlechte Idee, mehr zu wagen. "Warte", flüsterte sie. Sie stellte ihr Hollandrad auf dem Fahrradständer neben dem kleinen Rad ab. Gemeinsam suchten sie einen besseren Platz. Sie fanden ihn, in der Nähe von einem Springbrunnen und Marmorfiguren die ihn umgaben. Er öffnete ihre Jacke und dann langsam die Knöpfe ihrer schwarzen Bluse. Diese Fingerfertigkeit hatte sie ihm gar nicht zugetraut. Seine Finger fühlten sich rau auf ihren halbnackten Brüsten an. Sein Geruch war umwerfend. Das konnte unmöglich ein Aftershave sein. Das war Aftershave, vermischt mit dem Geruch der Unwiderstehlichkeit. Sie setzte sich auf seinen Schoß, nein, sie sprang ihn an, und atmete seinen Duft ein, wie den Duft einer seltenen Pflanze. Sie küsste ihn auf den Kopf und die Wangen, dann wieder auf den Mund. Sein harter Schwanz drückte die ganze Zeit gegen ihre pulsierende Lustgrotte. Die Nässe war kurz davor durch ihre dünne Stoffhose zu treten. Ihr Slip war schon pitschnass.
Sie musste ihn jetzt spüren.
Jetzt sofort.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Das geht super los. Bitte weiter schreiben.


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