Jump to content

Der Tag danach...


Empfohlener Beitrag

Der Text ist hei

Um weiterlesen zu können benötigst Du einen Account.
Jetzt kostenlos registrieren!

Jetzt registrieren
Geschrieben

Hallo liebe Freunde des geschrieben Wortes,

bevor der eigentliche Text kommt, ein paar Anmerkungen.
Ich steh nicht so auf Hauptsatz geschwängerte "Rein-Raus" Lyrik. Sie entzieht dem ganzen die Fantasie, lässt keinen Raum für die eigene Vorstellung, dessen was hätte sein können.
Dies soll mitnichten ein verbaler Rundumschlag gegen all jene sein, die etwas dieser Art geschrieben haben, sondern lediglich die Darstellung meiner eigenen Präferenz.
Ich schreib schon seit einigen Jahren, quer Beet durch verschiedenste Genres - in diesem bin ich jedoch so jungfräulich wie die Mutter Theresa selbst. Mein Erstlingswerk.

Ich empfehle, sofern möglich, sich den folgenden Text vorlesen zu lassen und dabei die Augen zu schließen.

Inspiration, Kritik, sowie Anregungen werden dankend angenommen. Ansonsten befinden sich auf meinem Profil immer mal wieder kleinere Stück zum Lesen.

Grüße
Straigther


Geschrieben

Der Tag danach.

Die wohlige Umnachtung eines traumlosen Schlafs entschwindet langsam. Die Realität, in der Gestalt von pochenden, drängenden Schmerzen zwischen deinen Ohren, als hätte ein gut bestückter, schwarzer Pornodarsteller die ganze Nacht nichts besseres zu tun gehabt, als dir fortwährend jede Körperöffnung des Schädels zu penetrieren, folgt schnell.
Saurer Geschmack von zu viel Wein, gepaart mit dem Nachgeschmack von Zigarettenrauch liegt bleiern auf deiner Zunge.

Eine Bar.

Geht es dir durch den gepeinigten Kopf. Doch da ist noch etwas anderes. Mehr als diese Erinnerung. Eine Süße, die sanft das Saure in deinem Mund und Kopf umspielt.
Langsam öffnest du die Augen. Licht strömt träge durch das Zimmer, behindert vom Dunst, der nach Körperflüssigkeiten riecht.
Das Bett neben dir ist leer, auch wenn die Decke aufgeschlagen ist. Flecken verschiedenster Größe und wohl auch Herkunft zeichnen ein eher undeutliches Bild der letzten Nacht. Du drehst dich auf die andere Seite, näher an das von dir nicht umschlungene Kopfkissen und erkennst den Ursprung der Süße...

Eine Frau. Sie stand am Tresen. In Blicken die nur Bruchteile währten, tauschtet ihr die Ewigkeit aus.
Irgendwann saß sie neben dir, als wäre es nie anders zwischen euch gewesen und nur ihr zusammen der Grund eures Erscheinens. Eure Welt wurde immer kleiner. Erst die Stadt, dann die Bar, der Tisch, letztendlich nur ihr Zwei. Zeit verstrich maßlos, zügellos in jede kleine Ritze in die sie entkommen konnte. Menschen kamen und gingen, verschwammen in der Undeutlichkeit eures Blickes. Auch die Bar selbst, war nur noch ein Ort, ein Raum an dem ihr wart.
Sie beugte sich plötzlich zu dir herüber und dein schon leicht getrübtes Gehirn verstand nur noch - „... zu dir?“. Eine Antwort entzog sich der Aussprache über deine Lippen, sodass du ihr langsam durch ihr langes, dunkles Haar strichst.
Deine Hand wanderte tiefer, ihren Nacken hinunter, während ihre Augen die deinen suchten. Mit bestimmten, aber vorsichtigem Druck brachtest du sie etwas näher zu dir und ließest die Frage durch das Spiel eurer Lippen an Relevanz verlieren...

**********************

Die Erinnerung wird klarer, entzieht sich dem Strudel aus Alkohol und Nikotin, der dich mal wieder vehement versucht in die Knie zu zwingen. Die Ursache deiner morgendlichen Erektion meldet sich. Im Durcheinander von Decken und Klamotten versuchst du dich zu befreien, um den vorrangigen Drang zu befriedigen. Eine Spur aus den mittlerweile verqualmten Sachen die du gestern getragen hast liegt vor deinem Bett verstreut. Dazwischen – eine Fahrkarte.

***********************

Der Weg zu dir führte durch ein paar dunkle Gassen, nur von den Fenstern rastloser Mitmenschen erleuchtet, die du immer wieder zum Anlass nahmst sie an der Schulter zu packen und nahezu zärtlich gegen eine der Hauswände zu drücken. Die Neugier strahlte förmlich aus ihren Augen, doch den Gefallen eines vorschnellen Endes des Spiels wolltest du ihr nicht vergönnen. So gabst du ihr nur einen zaghaften Kuss, eh du dich umdrehtest und weiter die Gasse entlang schlendertest.

Am Bahnhof kaufte sie sich noch schnell ein Ticket, ehe der Zug wider der Erwartung einfuhr. Der Wagon war komplett leer und du setztest dich in eine Ecke eines Doppelabteils. Sie setzte sich daneben, mit ihren langen Beinen, die du nur durch ihre Strumpfhose erahnen konntest und die lediglich bis eine Handbreit über dem Knie verdeckt war, auf den deinigen. Das Spiel eurer Lippen entflammte von neuem. Eure Zungen erforschten neue Gefilde – ausgeblendet war der Ort an dem ihr wart. Dein Mund löste sich von ihrem und strich über den blonden Flaum an ihrer Wange, ohne die Haut zu berühren. Du meintest, dass sie kurz einmal aussetzte mit dem Atmen und nahmst es als Einladung. Der Weg über die Wange bis hin zu ihrem Ohrläppchen, wobei du die andere Seite ihres Halses beständig mit deiner noch freien Hand liebkostest. Ihr Hand schlüpfte unterdessen durch den Spalt zwischen deinen Hemdknöpfen, deine leicht behaarte Brust kraulend, auf der Suche nach etwas um dir einen gefühlvollen Ton zu entlocken. In Form von kleinen Küsse, mit der Andeutung von Zähnen auf der Haut wandertest du ihren Hals hinab. Ihr Busen hob und senkte sich im Takt deiner Verführungen und war das vermeintliche Ziel deiner Reise. Ein Fingernagel kreiste im enger um deine Brustwarze, bis er sie fand und zärtlich massierte. Nun musstest auch du kurz innehalten und ihr süffisanter Blick von deiner Hose kommend verriet, was du schon die ganze Zeit gespürt hattest. Doch um deine Anstrengung zu belohnen, oder dem Ganzen eine neue Richtung zu geben, führte sie deine Hand in ihr Schenkeleck, während sie an deiner Jeans kratzte. Wohlige Wärme, in vollkommener Einheit mit dem Resultat weiblicher Erregung, als Pendant zu der deinigen, spürtest du mit deiner Hand unter ihrer. Im Moment der Absicht sich fallen zu lassen erreichtet ihr eurer irdisches Ziel, jedoch ohne das andere aus den Gedanken entrinnen zu lassen. Eng umschlungen lieft ihr die letzten Meter zu deiner Wohnung, jede versteckte Möglichkeit ausnutzend nicht all zu schnell jene zu erreichen...

********************************

Auf dem Weg ins Bad spielt dir dein Kopf vermehrt Streiche, Entfernung schwanken und die wenigen Türen deines Lofts scheinen auch kleiner geworden zu sein. Am Ziel angekommen, lehnst du die gegen die Fliesen, nestelst dein halb steifes Glied aus der Unterhose und versuchst wenigstens so halbwegs das Ziel zu treffen, auch wenn das mal wieder eine Extrarunde Putzen bedeutet – momentan ist dir alles recht, was nur später Aufwand erzeugt.
Die Spülung erzeugt das Gefühl eines startenden Flugzeugs in deinen Ohren und die Verlockung einer Dusche, um Geist und Körper zu reinigen, besticht. Du setzt dich taumelnd in auf den Boden der Dusche, greifst über dich und öffnest die Schleusen zu klareren Gedanken. Die ersten Tropfen benetzen deine Haut, perlen ab, am vermischten Schweiß der letzten Nacht und suchen sich ihren Weg, ehe sie im Abfluss mit beruhigendem Gurgeln verschwinden. Je mehr Wasser deinen Körper entlang rinnt, desto schwächer wird das Dröhnen in deinem Kopf. Ein Brennen, schwach pulsierend im Takt des künstlichen Regens drängt sich zunehmend in den Bereich deiner Aufmerksamkeit; erst schwach, dann fordernd, lässt sich nicht weiter ignorieren, wie es deinen Rücken hinauf steigt. Deine Finger tasten in dieser schwerlich erreichbaren Körperregion streifige Erhebungen, als wären dir die Flügel deiner Leichtigkeit entrissen worden. Du setzt das gemalte Bild deiner Hände gedanklich zusammen...

***************************

Nach einer nächtlichen Odyssee durch Gassen, vorbeiziehenden Lichtern und dem was hinter euer beider Fassaden zu Tage trat, standet ihr im nächsten Moment vor deiner Wohnungstür. Die Abwesenheit von führendem Licht und die Anwesenheit ihrer Hände, die rein zufällig, ohne ein erkennbares Muster über deinen Körper strichen, erschwerten es euch zusehends in deine Wohnung zu gelangen. Die Pforte in die nächste Dunkelheit öffnete sich dann doch und trotz der all umgebenden Schwärze zogt ihr euch an; fanden eure Hände, Lippen und Körper einander. Sie schob dich gegen die Kommode, unterdessen sie jeden Knopf deines Hemdes langsam öffnete und die offenbarte Haut mit Finger und Mund bestrich. Ihr Atmen flutete warm zwischen den Haaren auf deiner Brust entlang, umschloss dich, trieb dich in den Wahnsinn. Sie hatte deine Erregung gespürt, die eigene wohl auch nicht mehr bändigen können, nach den schier endlosen Zeit des voran gegangen Spiels, sodass sie in ihrer Bewegung zur Mitte deines Körper sich selbst einiger nun überflüssiger Kleidungsstücke entledigte. Nackte Haut strich über deine Jeans – kleine Erhebungen wippten über jede Falte und entlockten ihr süffisantes Seufzen. Die Abwesenheit von Licht stellte sie nur schemenhaft zu deinen Füßen dar, unklare Bewegungen, die ihren Weg in deinen Kopf fanden. Du hörtest das langsame Klicken des Reißverschlusses, Zahn um Zahn, dem Ticken einer Uhr gleich, die bis unendlich zählt. Ihr Hand fuhr suchend, letztendlich findend in deine Hose, dem Objekt der Begierde ihre volle Aufmerksamkeit schenkend. Ihre Lippen schlossen sich heiß um deine Spitze, ließen dich den Kopf in den Nacken legen und malten ein Bild aus flackernden Farben in die Dunkelheit. Das Spiel endete, doch die Musik in deinem Inneren setze ein und forderte auf – zum Tanz. Ihre anfänglichen, zärtlichen Bewegungen wurden nun schneller, drängender und brachten dich um den Verstand. Deine Hände glitten nach unten, hoben ihren Kopf empor, ließen Lippen sich in der Dunkelheit treffen und nahmen ihren Weg zum Schenkeleck wieder auf. Nackte Haut traf auf kurze Stoppeln von Haaren, die die Suche erleichterten. Im Rhythmus eurer Küsse zu unbekannter, doch gemeinsamer Musik bewegtest du deine Finger in ihr und erntetest den Nektar der Weiblichkeit der zwischen ihnen hindurch floss. Eure Köpfe verschmolzen miteinander, teilten jede physische Eigenschaft, sei es Geruch oder Wärme. Der Takt eurer Bewegung wurde schneller, bis ihr letztendlich nach Luft ringend eine handbreit entfernt vor einander standet. Ihre Augen leuchteten nahezu in der Abwesenheit sonstigen Lichtes. Du spürtest, dass die Erregung dich bald übermannen würde, auch wenn du es hättest hinaus zögern wollen. Sie machte diesen einen Schritt auf dich zu, schlang ein Bein elegant um deine Taille und zog sich in einer fließenden Bewegung an dir hoch. So verharrtet ihr einen kurzen Moment ehe sie sich auf fallen ließ, auf dich und aus dieser Welt – bei dir brachte es das Flackern zur Explosion....

***************************


Geschrieben

Die Erinnerung schwindet langsam aus deinen Gedanken, ihr Gefühl hängt nach; umspielt wohlwollend, nahezu zärtlich die verblassenden Schmerzen in deinem Kopf. Zum Gurgeln des Abflusses und dem monotonen Prasseln des Wassers vernimmst du seit langem mal wieder den leisen Ton deiner inneren Musik.
Dir fällt auf, dass du nicht einmal ihren Namen kennst, doch meinst alles von ihr zu wissen, doch verdrängst diesen Gedanken; genießt das herrschende Gefühl.
Es wird Zeit für dich den Zustand der Gesellschaftsfähigkeit wieder herzustellen. Noch mit dem Handtuch bekleidet, verlangt es dich nach einer Zigarette. Die Reserveschachtel, stets in der Kommode am Eingang deponiert, erscheint dir als die einfachste Lösung, bevor du nach eventuell nicht vorhanden Relikten der vergangen Nacht suchst. Schon von Weitem siehst du deine alte Polaroid, mit einem Foto daneben, wie sie vor der Tür steht. Es ist ein Bild von ihr und auf der Rückseite....



Fortsetzung folgt.


×
×
  • Neu erstellen...