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Der selbstbestimmte Tod


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

In den letzten Tagen bin ich mal wieder durch den Fernseher gezappt und dabei, wie ich meine auf ein interessantes Thema gestossen.

Der selbstbestimmte Tod.

Erstmal ist es ein weit gefasstes Thema, deswegen möchte ich es gerne eingrenzen.
Der selbstbestimmte Tod bei einer unheilbaren und immer weiterschreitenden Krankheit und es soll dabei die aktive und passive Sterbehilfe mit eingeschlossen werden.

Was ich auf gar keinen Fall möchte ist die Einbeziehung der Vorkommnisse der Vorfälle zwischen 1933 - 1945 denn dieses wäre ein Vergleich zwischen Äpfel und Birnen.

Also hier vier Fragen.
1. Darf man selbstbestimmt sterben?
2. Darf es aktive Sterbehilfe geben?
3. Darf es passive Sterbehilfe geben?
4. Hat der Mensch die Pflicht alles zu ertragen bis zu seinem natürlichen Ende?


Geschrieben

Schwieriges Thema , aber dennoch klasse , daß du das hier eröffnest @Liberal ...


1. Darf man selbstbestimmt sterben?

Ich möchte dann sterben , wenn es nicht mehr anders geht ( Krankheit ) . Ich möchte NICHT künstlich am Leben gehalten werden .
Frage 2 und 3 beantworte ich mit JA .
4. Hat der Mensch die Pflicht alles zu ertragen bis zu seinem natürlichen Ende?

Tod ist immer eine schwierige Sache , damit umzugehen .
Ich für mich weiß , daß wenn ich mal in die Lage kommen sollte , ich NICHT künstlich und lange am Leben gehalten werden will . Was bringt die Quälerei , wenn keinerlei Hoffnung auf Genesung besteht ?
Der Vater meiner Freundin lag vor 10 Jahren nach einem Schlaganfall im Koma . Tage , Wochen , Monate vergingen . Von Maschinen am Leben gehalten . Und keine Hoffnung , daß er jemals wieder gesund wird .
Die Entscheidung die Maschinen abzustellen war für die Familie sehr schmerzhaft . Dieses Gefühl ihn gehen zu lassen .
Fragen , ob man die richtige Entscheidung getroffen hat .
Aber sie war richtig .
Ich bin der Meinung , daß der Mensch nicht die Pflicht hat , alles zu ertragen bis zu seinem natürlichen Ende ...


Geschrieben

1. Darf man selbstbestimmt sterben?
2. Darf es aktive Sterbehilfe geben?
3. Darf es passive Sterbehilfe geben?
4. Hat der Mensch die Pflicht alles zu ertragen bis zu seinem natürlichen Ende?



Die Fragen sind falsch gestellt, die Fragen sind alle mit einem klaren Nein zu beantworten, zumindest was die Gesetzeslage betrifft.

Wenn Du meinst wie sollte es sein, sieht die Sache anders aus.

Ich bin dafür, dass jeder nicht nur das Recht auf ein menschenwürdiges Leben, sonder auch auf einen menschenwürdigen Tod hat.

Das sollte aber unter strengster Kontrolle geschehen um einen Missbrauch zu reduzieren. Ausschließen kann man es nicht.

safty...


Geschrieben

@ Safty ,

ich denke NICHT , daß es Liberal um die Gesetzeslage ging , sondern um unsere persönlichen Meinungen


Geschrieben

Das ist mir schon klar Geli, die Fragestellung zielte aber daraufhin ab. Ich wollte das nur klar stellen, mehr nicht.

safty...


Geschrieben

Die Fragen sind falsch gestellt, die Fragen sind alle mit einem klaren Nein zu beantworten, zumindest was die Gesetzeslage betrifft.



Hey safty,
wie geile schon geschrieben hat mir geht es um Eure persönliche Meinung.
Aber ich muß trotzdem auf dein Posting kurz eingehen.

Bei der aktiven Stebehilfe hast Du Recht aber die passive ist erlaubt und wird vom Getzgeber nicht sanktioniert.

Gruß liberal


Geschrieben

UFF...was für ein Thema...so spontan fiel mir grad der uralte Film mit Jane Fonda *Nur Pferden gibt man den Gnadenschuß*

Nun zum Thema : jeder Hausarzt hat im Schreibtisch eine Patientenverfügung - da kann jeder Vorsorgen wenns um lebensverlängende Maßnahmen geht und macht es Angehörigen auch leichter.

Passive Sterbehilfe ist nichts anderes als Sterbebegleitung - ein verdammt harter letzter Dienst.

Aktive Sterbehilfe : hier wirds kompliziert aber mit vernünftigen Gesetzesvorlagen sollte sie auch in Deutschland möglich sein.


Geschrieben



Passive Sterbehilfe ist nichts anderes als Sterbebegleitung - ein verdammt harter letzter Dienst.



Unter passiver Sterbehilfe verstehe ich was anderes.
Es werden keine lebenerhaltende Maßnahmen mehr eingeleitet oder Schmerzmittel werden so hoch dosier aber nicht so hoch das der Tod unverzüglich eintritt, das der Patient nichts mehr von seiner Umgebung mitbekommt.


Geschrieben

na dann googele mal nach passive Sterbehilfe ...ok, ich mag mich bei dem Thema nicht streiten und Wortklaubereien betreiben...aber lese selbst bitte nach.


Geschrieben

@Circe42

Ich gebe nur wieder was man mir in der Krankenpflegeausbildung in Getzeskunde beigebracht hat.

Gruß liberal


Geschrieben

Ich bin dafür, dass jeder nicht nur das Recht auf ein menschenwürdiges Leben, sonder auch auf einen menschenwürdigen Tod hat.



Ich glaube es ist klar, dass es nicht um einen menschenwürdigen Tod, sondern um die Frage des Sterbens geht.

Jeder Mensch hat ein REcht auf menschenwürdiges Sterben und da ist in unserer Gesellschaft noch viele zu tun. Es gibt viel zu wenig Hospize. Es gibt viel zu viel Angst vor dem Sterben, vor dem Tod und damit viel zu viel verkrampftes miteinander umgehen.

Oft habe ich es erlebt, das Menschen gerade in dieser Situation vor der Situation fliehen und sich etwas vormachen und auch Chancen, z. B. sich rechtzeitig zu verabschieden, nicht nutzen.

Schmerzen und Leiden im Sterben muss in der Regel nicht sein, denn die Schmerztherapie kann wirklich die Schmerzen nehmen. Ein Problem ist nur, das nicht wenige Ärzte in diesem Bereich noch sehr wenig Erfahrung haben und nicht selten auch den Zugang zu Spezialisten behindern. Dann bekommen wir genau dass, was wir fürchten, Schmerz und Leid.

Ein Suizid ist immer eine Flucht vor der Realität, vor einer aussichtslos erscheinenden Situation. Es gibt, wenn auch wenige, Fälle, wo für Unheilbar erklärte eine sogenannte Spontanheilung erlebten. Es gibt immer Hoffnung, auch in der aussichtlosesten Situation. Und wer will schon die Grenze ziehen, ab wo die Situation wirklich hoffnungslos ist?

Nein, ich halte jede Form, das eigenen Leben zu beenden oder beenden zu lassen für nicht akzeptabel, für eine feige Flucht.

Gleichzeitig haben wir alle miteinander auch eine Pflicht für unsere Mitmenschen, ihnen beistehen im Sterben und der Stunde des Todes. Auch da wird allzu gerne geflohen und damit Leid und Schmerz sehr oft erhöht.


Geschrieben

schon ok Liberal....

wie gesagt ein ernstes Thema mein Fehler war, dass ich ein kleines Wörtchen bei dir Überlesen habe - auf jeden Fall bin ich eine gewisse Selbstbestimmung....doof nur, wenn man dazu nicht mehr in der Lage ist...


Geschrieben

@Circe42

Das mit der, nicht mehr in der Lage hast Du gut erkannt.
Da stellt sich nähmlich die Frage der aktiven Sterbehilfe und bitte nicht auf die rechtliche Lage zurück ziehen denn die ist klar.

Gruß liberal


Geschrieben

Meine Antwort auf Frage 4 ist ein klares und überzeugtes NEIN, womit die Fragen 1 bis 3 auch umfassend beantwortet sein dürften.

Großen Respekt und Anerkennung für unsere niederländischen Nachbarn, die diese Problematik meiner Meinung nach (ohne sich von der Kirche beeinflussen zu lassen!) sehr patientenfreundlich und damit human gelöst haben.


Geschrieben

Meine Antwort auf Frage 4 ist ein klares und überzeugtes NEIN, womit die Fragen 1 bis 3 auch umfassend beantwortet sein dürften.



Die Frage 4 würde ich auch mit einem ganz klaren Nein beantworten und trotzdem komme ich bei den anderen Fragen zu abweichenden ERgebnissen.

Zur ersten Frage ist klar, man kann letztlich niemanden hindern, aber es ist und bleibt eine Flucht.

Zu 2. Ich lehne aktive Sterbehilfe ab. Mir ist klar, dass eine Antwort letztlich eine religiöse bzw. ideologische Basis hat. Für mich als Christen ist es klar. Das Leben ist ein Geschenk Gottes mit dem Auftrag hier in dieser Welt am Bestand dieser (incl. Menschheit) mitzuwirken. Kein Mensch, auch ich nicht, hat das Recht mein Leben in dieser Welt zu beenden und mich von meinem Auftrag zu entbinden.

Zu 3. Die Medizin hat inzwischen, gerade durch die Möglichkeiten der Magensonde, zahlreiche Möglichkeiten das Leben menschenunwürdig zu verlängern, oft verbunden mit viel Leid. Das Leben sinnlos zu verlängern halte ich nicht für akzeptabel, so gilt für mich hier ein Ja. Wir haben die Pflicht, einen Menschen sterben zu lassen. Ich kann hier übrigens sehr die Patientenverfügung empfehlen, wobei die juristische Form korrekt sein muss und die Verfügung etwa alle 2 Jahre erneuert werden sollte.


Geschrieben


1. Darf man selbstbestimmt sterben?
2. Darf es aktive Sterbehilfe geben?
3. Darf es passive Sterbehilfe geben?
4. Hat der Mensch die Pflicht alles zu ertragen bis zu seinem natürlichen Ende?



Hier meine Antworten auf meine Fragen.
Zu 1. Ja ich darf selbstbestimmt sterben denn ich lebe auch selbstbestimmt und der Staat hat sich daraus zuhalten wie auch jeder Andere.

Zu 2. Ja, es wäre an der Zeit eine Gesetzesänderung vorzunehmen und die aktive Sterbehilfe zu erlauben aber gleichzeitig Vorsorge zu treffen gegen den Mißbrauch.

Zu 3. Wird ja schon praktisiert.

Zu 4. Nein der Mensch muß nicht alles ertragen. Er hat eher die Pflicht jedliches Leid von sich abzuwenden soweit es ihm möglich ist.


Geschrieben

ah amans...dazu fällt mir nicht mehr ein aber ich erzähle dir mal was .

1987 erhängte sich mein Onkel nach mehreren Suizidversuchen : er hatte Aids, mehrere Krankenhausaufenthalte aufgrund damit zusammenhängende Krankheiten - in einer Zeit als AIDS noch nicht erforscht und das Pflegepersonal Angst hatte sein Zimmer zu betreten.

Hatte er kein Recht dazu?

Wie denkst du über Suizid als gläubiger Christ ?

Ist Suizid eine Todessünde ?


Geschrieben

Für mich als Christen ist es klar. Das Leben ist ein Geschenk Gottes mit dem Auftrag hier in dieser Welt am Bestand dieser (incl. Menschheit) mitzuwirken.



Sei mir nicht böse aber aus meiner Sicht ist mir ein Widerspruch aufgefallen.
Der Widerspruch liegt darin: Deine Äußerung das Du ein gläubiger Christ bis und die aktive Sterbehilfe ablehns aus Deinen Glauben heraus und Deiner Anwesenheit hier auf der Seite wo es um sexuelle Kontakte außerhalb der Ehe geht.
Das bekomme ich nicht zusammen.

Gruß liberal


Geschrieben

@liberal56

Ein Christ zu sein heißt nicht frei von Sünde zu sein, wie Sie es selbst immer so schön sagen. Ich erkenne da auch eine gewisse Doppelmoral aber es ist nicht an mir darüber zu urteilen.

@all

Es sei jedem seine Meinung vergönnt, ob er nun für eine aktive Sterbehilfe ist oder nicht. Für mich steht in diesem Zusammenhang das einzelne Schicksal im Vordergrund. Niemand hat gebeten auf diesen Planeten zu erscheinen, jeder macht das beste aus seinem Leben und im besten Falle hat er ein glückliches Leben.

Wer will ihm das Recht nehmen was für ihn am besten ist, der Staat, die Kirche?

Keiner hat das Recht sich da einzumischen, wenn es mein Wille ist, so soll es geschehen. Hier wird von spontaner Selbstheilung geredet, dass hört sich an wie der Glaube an Wunder. Erzähl das denjenigen, die sich vor Schmerzen winden oder durch Schmerzmittel nur noch ruhig gestellt werden.

Ich hoffe mein ganzes Leben lang selbst entscheiden zu können wohin mich meine Füße tragen und ich spreche jedem das Recht ab, es mir wenn es ans sterben geht nehmen zu wollen. Ich lebe mein Leben offen und nach vorne orientiert, wenn ich diese Fähigkeit eines Tages nicht mehr habe, will ich entscheiden ob ich damit klar komme oder nicht.

Wenn ich die Hilfe anderer brauche, weil ich mich nicht mehr bewegen kann, kann es nicht sein das diejenigen die mir helfen sich strafbar machen. Das ist verlogen und heuchlerisch.

safty...


Geschrieben

Zum einen ist Selbstsuizit eine Todsünde.

Zum anderen möchte ich die 4 Fragen nicht beantworten.

Ja es gibt wunder der Heilung!

Beispiel: Meine Freundin erkrankte an Krebs. Dann verliebte sie sich...lebte diese positiven gefühle...ein paar Wochen später als ein Test gemacht werden sollte ob der Tumor böse sei, war er vollkommen verschwunden und die Blutwerte waren so gut dass sie sich das alles nicht erklären konnten.

Darling


Geschrieben

@DragonDarling

Für mich gibt es keine sogenannten Todsünden.
Desweiteren Suizid ist aus meiner Sicht ein wohlüberlegter Akt in den sich keiner einzumischen hat denn es betrifft nur mich alleine.

Zu den Wunderheilung, mit diesem Begriff habe ich auch erhebliche Schwierigkeiten, ein anderer Begriff ist mir wesendlich lieber. Der Begriff der spontan Gesundung, der kommt aus einen selbst. Durch eigender Kraft

Gruß liberal


Geschrieben


1987 erhängte sich mein Onkel nach mehreren Suizidversuchen : er hatte Aids, mehrere Krankenhausaufenthalte aufgrund damit zusammenhängende Krankheiten - in einer Zeit als AIDS noch nicht erforscht und das Pflegepersonal Angst hatte sein Zimmer zu betreten.

Hatte er kein Recht dazu?

Wie denkst du über Suizid als gläubiger Christ ?

Ist Suizid eine Todessünde ?



Ich bin kein Katholik, deshalb glaube ich auch nicht an sowas wie eine Todsünde. Ich glaube, dass wir irgendwann vor Gott Rechenschaft ablegen müssen für unser Leben und bin sicher, dass Gott in manchem die Dinge vielleicht ganz anders sehen wird, als mancher, auch in Berufung auf die Bibel, die Dinge hier auf Erden bewertet.

Ich kann aufgrund des angenommen psychischen Profil folgern, was da mit deinem Onkel passiert ist, kann es nachvollziehen, kann die Nöte begreifen, aber kann darin tatsächlich eine Rechtfertigung des Suizids gesehen werden. Letztlich war es eine Flucht. Wie Gott das bewertet vermag ich nicht zu sagen, und ich habe nicht das Recht urteilend dazu etwas zu sagen, aber ich kann für mich folgern, das ich es trotz allem Verstehens nicht akzeptieren mag, denn es ist und bleibt eine Flucht.

Was ist aber kritisch betrachten würde ist, was ihn in diese ausweglose Situation gebracht hat. Wer hat da alles versagt.

Das Klinkipersonal finde ich merkwürdig, denn ich kann mich erinnern, dass bereits 84/85, ich hatte da Kontakte zu einer Aidsinitiative, die Infektionswege weitgehend geklärt waren und entsprechende Instruktionen für Klinikpersonal vorlagen. Das Verhalten des Klinikpersonals ist also unverständlich.

Wer hat alles versagt. Das Klinikpersonal sicherlich aber darüber hinaus, was ist mit Freunden und Bekannten, den Angehörigen. Jemand, der den Weg des Suizids wählt ist in der Regel immer sehr, sehr einsam und dann haben immer sehr viele Menschen versagt und letztlich auch mit Schuld, auch wenn dann hinterher alle immer ganz fassungslos sind und eher selten ihre eigene Beteiligung tatsächlich auch sehen.

Nach meinen Erfahrungen wird so gut wie kein Mensch, der sich hier geliebt und geborgen fühlt, den Suizid wählen. Mit dem Grad der (inneren) Einsamkeit steigt auch die Sehnsucht nach Erlösung durch den Tod aus dem Leid.


Geschrieben



Nach meinen Erfahrungen wird so gut wie kein Mensch, der sich hier geliebt und geborgen fühlt, den Suizid wählen.



Gerade bei Menschen die sich geliebt und geborgen fühlen kann ich es mir sehr gut Vorstellen das sie den Weg des Freitodes wählen.


Geschrieben

Sei mir nicht böse aber aus meiner Sicht ist mir ein Widerspruch aufgefallen.
Der Widerspruch liegt darin: Deine Äußerung das Du ein gläubiger Christ bis und die aktive Sterbehilfe ablehns aus Deinen Glauben heraus und Deiner Anwesenheit hier auf der Seite wo es um sexuelle Kontakte außerhalb der Ehe geht.
Das bekomme ich nicht zusammen.


Habe daraus mal einen neuen Thread gemacht.


Geschrieben

Gerade bei Menschen die sich geliebt und geborgen fühlen kann ich es mir sehr gut Vorstellen das sie den Weg des Freitodes wählen.


Da würde ich ja gerne hören, worauf Du Deine Behauptung stützt.


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