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Reformationstag mit Halloween-Maske feiern


SweetArsch

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Wer macht was?
Ist Halloween wichtiger als der der Luthertag?
Lieber monstermässige, amerikanische Plastikfressen als christliche Andacht?
Wer gibt wem den Vorzug?
Wer weiß denn noch, was der olle Luther da seinerzeit an die Tür von sonner ollen Katholenkirche gekloppt hat? Spielt das heute überhaupt noch ne Rolle?
1000 Fragen.
Wer kann antworten?


Geschrieben

Prothesen. Der hat da seine 95 Prothesen drangehauen. Anno 1517 war das. Gleich bei mir umme Ecke...

Ich finde Halloween doof...


Geschrieben

Jou, und nach dem Nageln war er von der Kirchensteuer befreit. Nach heutiger Sicht hat er 25 Teuronen gespart beim Austritt aus dem Verein.

Mir ist übrigens beides egal, ob nun der Prothesennagler oder die Pappnasenträger.


Geschrieben

Mir persönlich geht beides so ziemlich am Allwertesten vorbei. Sollen Die Iren, Engländer und Amis ihre Traditionen pflegen, es sind nicht die Meinen. Und was die Kirche angeht, ob nun evangelisch o. Katholisch, verliere ich nur mein gutes Benehmen, wenn ich drüber reden soll.
Also beachte ich beides nicht.

So, jetzt noch schnell zur Abendandacht, und dann rein ins Kostüm und feiern gehen.


Geschrieben

Ich finde, man kann auch Atheist oder Agnostiker sein, ohne derbe Worte für die Konfessionen zu finden, zumal die Kirchen (trotz ihrer eigenen Meinung) ja nicht den Glauben rechtsverbindlich repräsentieren.

Wie sagt man dich so schön zu jenen, die nicht glauben wollen?

"Es gibt keine Atheisten in Schützengräben..."



Zum Thema: der Refomationstag ist Teil unserer heutigen religiösen Kultur, Halloween ist es nicht.

Da wir auch die Würde Andersglaubender respektieren wollen, ist es natürlich, den Reformationstag als Feiertag zu akzeptieren.

Halloween ist heidnischer Unsinn.

Ich würde allerdings dafür plädieren, alle (Einzel)Feiertage, außer den großen drei auf Sonntage zu verlegen.


Geschrieben (bearbeitet)

Der Reformationstag hat uralte traditionelle Wurzeln bei uns ... Halloween hingegen ist m.E. nichts weiter als ein weitere Versuch der Konsumindustrie neue Umsätze zu generieren.

Genug Dumme fallen scheints auf diese Masche rein und streifen sich Kostüme über .... ohne überhaupt zu wissen, was Halloween überhaupt für einen Hintergrund hat.


@Spritzneuling
Reformationstag oder das Martinssingen hat nicht zwangläufig mit religiöser Überzeugung zu tun .... und Halloween ist nicht heidnischer als z.B. Silvester (=böse heidnische Geister vertreiben). Auch wenn im Nachhinein ein Papst seinen Namen dafür hergeben musste, um diesen populären Brauch zu "christianisieren"...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)



Da wir auch die Würde Andersglaubender respektieren wollen, ist es natürlich, den Reformationstag als Feiertag zu akzeptieren.

Halloween ist heidnischer Unsinn.




Diese beiden Sätze widersprechen sich meiner Meinung nach, da natürlich auch
" heidnische " Bräuche und Sitten respektiert werden wollen/sollen.

Wobei ein Großteil christlicher Anbetungsformen, Sakramente und und grundlegender Glaubenssätze auf heidnisches Erbe zurückgeht.( Beispiele dafür gibt es zuhauf)

Die christliche Kirche besaß zunächst auch keine eigenen Festtage: jedes Fest im christlichen Kalender war heidnischen Überlieferungen entlehnt, einschließlich Weihnachten und Ostern.

Da sich heidnische Feste und Bräuche trotz der Christianisierung hartnäckig hielten, verpasste man ihnen oft neue Namen und neue Bedeutungsinhalte. ( auch hierfür gibt es zahlreiche Beispiele)

Der Allerseelen-oder Allerheiligentag, All Hallow`s Day am 1. November, ist die christliche Version des Samhuin, des keltischen Festes der Toten. Es war nach dem Herrn des Todes Samana, " Gleichmacher" oder " Schrecklicher Schnitter", dem Führer der Ahnengeister, benannt.
Gemäß dem heidnischen Mondkalender wurden kultische Feste eher am Abend als am Tag begangen. Halloween oder Allerheiligenabend war deshalb ursprünglich ein Fest am Abend vor dem 1. November, das erst viel später auf den folgenden Tag verlegt wurde.

Übrigens lebte der heidnische Gott Saman(a) in der Bibel als Samuel fort, eine Ableitung des semitischen Sammael, des gleichen Gottes der Unterwelt.

Der uralte Brauch, in der Nacht vor dem 1. November zu feiern, Kontakt mit den " Geistern" aufzunehmen, zog sich durch ganz Europa. Einige Völker feierten an diesem Abend auch Neujahr.

Viele der Riten dienten dazu, die " Geister" zu besänftigen, damit sie in der Welt der Lebenden keinen Schaden anrichten.

Die diesen Bräuchen zugrundelegende "heidnische " Vorstellung war, dass sich an den Berührungspunkten der Jahreszeiten Risse im Zeit-Raum Gefüge bildeten, die den Kontakt zwischen der Geisterwelt und der Welt der Sterblichen ermöglichten.

Man mag dies alles als Aberglauben abtun, besonders wahrscheinlich halte ich aber auch nicht die Verwandlung von Wasser in Wein, die jungfräuliche Geburt, das Fegefeuer, die Auferstehung vom Kreuz. ...etc etc etc

Das Kreuz ist übrigens auch ein heidnisches Symbol.
( Ebenso das Lamm, der Drache, die Schlange,das Dreieck mit dem allsehenden Auge, das heilige Fischsymbol, das Bild der aufgehenden Sonne auf dem Behälter für die geweihte Hostie etc etc etc )

Natürlich ist Halloween ein heidnisches Fest. Na und?
Und über die grässliche Vermarktung des ach so heiligen Oster-oder Weihnachtsfestes ( auch alles voller alter heidnischer Symbole ) regt sich doch auch keiner auf

Jeder sollte diese Feste so begehen, wie er möchte. Wir waren gestern abend z.B. im Reformationsgottesdienst, weil meine Tochter im Rahmen eines Jugendgottesdienstes und eines kleinen Schauspiels Luther gespielt hat auf dem Altar.
Somit haben wir Luther, den verfolgten vogelfreien Ketzer gewürdigt, der für mich persönlich für alle mutigen Menschen steht, die trotz Verfolgung und Ächtung zu ihrer Meinung stehen, und der seinen Finger in die verlogene dreckige Wunde der damaligen katholischen Kirche gesteckt hat.

Danach sind meine Tochter und ihre Freundinnen als Hexen verkleidet kichernd um die Häuser gezogen.

So what?

Ese

p.s. der reformationstag als feiertag ist kein uraltes kulturelles erbe, sondern existiert erst seit ca. mitte des 17. jahrhunderts, also mal schlappe 350 jahre.
der brauch, samhain/samhuin zu feiern, ist dagegen tausende jahre alt...nur mal so zur erinnerung:-)


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Im übrigen ist der Reformationstags nicht überall ein Feiertag, genauso wie Allerheiligen.


Geschrieben

der größte verdienst von luther sind nicht seine 95 thesen!
der größte verdienst von luther ist die übersetzung vom buch der bücher.
nur mal so nebenbei bemerkt.

Ach so gestern war auch noch weltspartag


Geschrieben

Diese beiden Sätze widersprechen sich meiner Meinung nach, da natürlich auch
" heidnische " Bräuche und Sitten respektiert werden wollen/sollen.

Ese glaub mir - wenn ich sowas schreibe, bin ich mir dessen auch bewusst. Wenn einer ein Prinzipienreiter bei sowas ist - dann ich.

Nur - während Silvester eine Tradition hat, ist Halloween vor ein paar Jahren mit einer Riesenmarketingstrategie nach Europa rübergeschwappt.

Ja, auch Heidnisches ist im Rahmen der Religionsfreiheit zu achten - aber dann doch nur wenn die "Heiden", die es feiern auch dieser Religion angehören.
Die 15jährigen Gothic-Tussis, die gestern angeheitert meinen Sohn angesprungen haben, waren vermutlich keine Angehörigen alter keltischer Riten, sondern nur angetrunkene Jugendliche.

Ich wollte einfach nicht soviele Worte verlieren, wie ich es jetzt tue.
Und - es kann jeder Halloween feiern - ich hab gar kein Problem damit.

Die Frage von SweetArsch zielte aber auf Reformation oder Halloween - Remember?

Ist Halloween wichtiger als der der Luthertag?


und da liegt mir, als Agnostiker mit atheistischer Lebenshaltung (wir haben das mal diskutiert), der Reformationstag zwar nicht glaubenstechnisch, sondern historisch näher, weil er Auswirkungen auf die gesamte abendländische Kultur hatte.


Geschrieben

@spritzneuling...du bist mit keiner deiner aussagen auf meinen text eingegangen. dass irgendwelche " gothic-tussis" deinen sohn "anspringen", tut mir selbstverständlich leid.


kenne dich eigentlich etwas reflektierter @spritzneuling. anscheinend färbt das forum ab

wenn du meinen text gelesen hättest, hättest du begriffen, dass die heidnische kultur unser erbe ist und sämtliche riten ( auch ostern / weihnachten ) etc, auf diese uralten traditionen zurückgreifen...daher viel prägender für unsere kultur sind als ein kleiner reformationstag.

im übrigen , wenn du bemängelst, dass nicht alle, die halloween feiern, überzeugte heiden/ pagans sind, dann bemängle doch bitte auch, dass immens viele, die weihnachten etc feiern, keine christen sind.

wenn schon prinzipien reiten, dann aber sauber:-)


ese


Geschrieben

Ese - ich habe da alles übergangen, obwohl ich es gelesen habe.

Mir ging es nicht darum, die Sache im Hinblick auf vormittelalterliche Ursprünge jedes unserer Feste hin zu analysieren. Ich hätte da deinen Worten nichts hinzuzufügen und sehe in der historischen Ausleuchtung auch nichts, dem ich widersprechen könnte, ohne einen ähnlich profunden Humus in meinem Kopf, wie Du ihn bei diesem Thema vorzuweisen hast.

Die ganzen von dir angeführten Analogen sind gar nicht wichtig für das was ich meine.

  • </p><p>
  • Ja, auch sog. Heidnisches ist Religion,
  • ja, auch unsere Feste haben in dem Sinn "heidnische Ursprünge"
  • ha, auch echte heidnische Religion gehört toleriert.

Das alles stelle ich nicht in Abrede - wobei ich über den zweiten Punkt gar nicht nachgedacht habe. Er ist ohne Bedeutung, weil ich es einfach anhand von Traditionen bewerte.

Halloween, so bedeutsam der keltische Feiertag mal war, ist eine in Nordamerika gelebte Tradition, und war bis vor ein paar Jahren in Westeuropa ohne tiefere Bedeutung.
Dieser amerikanische Feiertag wurde von Marketingstrategen der Spielzeug- und Süßwarenindustrie teils aus den USA zu uns exportiert, und zum anderen Teil bei uns importiert - je nach Sitz des nach Umsatz heischenden Unternehmens.

Halloween ist nicht in unseren Herzen - andere Feiertage schon - wobei "unsere" hier als Globalbestimmung gebraucht ist - auch jene, die heute Silvester oder Karneval kritisieren, sind im Geist dieser Feste aufgewachsen.

Mein Ansatz ist rein praktisch - und kann auch nur auf Basis dieses Ansatzes kirtisiert werden.
Alle anderen Argumente sind gut und richtig, haben aber nichts mit der einfachen Formel zu tun, die ich auf deine dankenswerte Anregung hin erweitere:

  1. Ich bin kein Christ und kein gläubiger Mensch - deshalb sind beide Tage religiös bedeutungslos für mich.
  2. Für mich ist Halloween ein in Westeuropa über die Jahrhunderte bedeutungslos gewordener Feiertag, im Gegensatz zu anderen wichtigen Festen, die wir feiern und die ähnliche quasi-heidnische Ursprüge haben.
  3. Der Reformationstag bedeutet mir im religiösen Sinne nichts, aber er ist von absoluter historischer Bedeutung für das "Abendland", und ein Zeichen dafür, was die Kraft und der Mut eines Einzelnen bewegen können.
  4. Halloween ist ein nach Europa reimportierter Feiertag des Kommerzes, der Reformationstag für viele gläubige Protestanten ein "Herzenstag".
  5. Deshalb ziehe ich den Reformationstag Halloween vor...

Jetzt kommt ein polemischer Satz - ein Bild - ich warne extra vor:
Natürlich könnten wir auch die Grenzen Deutschlands zur Zeit Karl des Großen zurückfordern...

Bitte komme mir jetzt niemand damit, dass die Nazis den Tag vielleicht gefeiert haben (ich hab das jetzt nicht geprüft...)


Geschrieben

Oh, doch noch die Kurve gekriegt.
Gut gemacht! Weiter so. :up:


Geschrieben

Ese hat da stärker argumentiert... Weißt Du was Dialektik ist?


Geschrieben (bearbeitet)


Halloween, so bedeutsam der keltische Feiertag mal war, ist eine in Nordamerika gelebte Tradition, und war bis vor ein paar Jahren in Westeuropa ohne tiefere Bedeutung.
Dieser amerikanische Feiertag wurde von Marketingstrategen der Spielzeug- und Süßwarenindustrie teils aus den USA zu uns exportiert, und zum anderen Teil bei uns importiert - je nach Sitz des nach Umsatz heischenden Unternehmens.


Es gibt ein böses Gerücht über die amerikanische Herkunft der Farben des Weihnachtsmannes, deswegen plädiere ich für die Abschaffung von Weihnachten und verwies meine Ehefau auf ähnliche gelagerte Argumente, als ich ihr am Valentinstag keine Blumen gönnen wollte. *Ironie*

für wenig Glaubens informierte: Kirche ist, wo Gemeinde sich im Sinne trifft.
..und zünde keinen konfessionellen Kindergarten mit Halloweenfeier an


bearbeitet von 0815Erwin
Geschrieben (bearbeitet)

Nun, dass da Coca Cola seine Finger im Spiel hatte, ist kein Gerücht. Aber auch der Valentinstag ist so eine komische Sache.
Das ist aber nicht der Grund, warum ich kein Weihnachten feier. Obwohl ich Coca Cola auch nicht mag.


bearbeitet von SweetArsch
Geschrieben

Man kann Weihnachten auch atheistisch feiern - einfach als eine als Kind lieb gewonnene Tradition. Wichtig ist dass man die Liebe nicht auf den 6., 24, 25. und 26. Dezember beschränkt... und dass man Kindern neben dem Materiellen auch immaterielle Werte vermittelt...

Ebensolches gilt auch für Karneval - super Fest, aber bitte nicht den Rest des Jahres griesgrämig sein...

und Schützenfest - wenn man von August bis Mai wenigstens auf Spatzen ballert...


Geschrieben

Bei dieser ganzen Diskussion um Traditionen scheint mir der eigentliche Wortsinn des Begriffs abhanden gekommen - das hat doch was mit trahere zu tun, wenn ich nicht irre, also mit etwas sich Durchziehendem. Hier aber scheint nur etwas wieder zum Leben erweckt, was ne ganze Weile tot war ...


Geschrieben

der größte verdienst von luther ist die übersetzung vom buch der bücher.
nur mal so nebenbei bemerkt.

eine intelligente, gebildete frau .. endlich einmal hier!

genau das wird eben oft leider vergessen: in einer zeit, als die bibel nur auf lateinisch (kirchensprache) vorlag und die kirchgänger den auslegungen der pfarrer bei der predikt blind vertrauen mussten (lateinkenntnisse waren beim "einfachen volk" ohnehin nicht vorhanden!), war die deutsche übersetzung des bibelinhaltes eine echte revolution!

nun konnte man selbst nachlesen (sofern man denn lesen konnte), was wirklich in den texten steht! und die "popaganda-maschinerie" der kirchen, hatte nun ein echtes problem bei lange verbreiteten widersprüchen

zahlreiche streitereien bei der auslegung der bibelinhalte waren die folge .. von späteren kriegen einmal ganz abgesehen ... und auch die abspaltung der evangelischen von der katholischen kirche aus "auslegungsgründen" (z.b. war maria nun jungfrau oder nicht ... und andere feinheiten) folgten später daraus.

WISSEN IST MACHT! Eine besseren Beweis für Notwendigkeit von Bildung, kann man wohl diesbezüglich nicht liefern ... auch wenn manche Zeitgenossen heutzutage ungefiltert jeden Konsumquatsch (Halloween etc.) mitmachen, weil Wissenserwerb eben auch mit Aufwand verbunden ist!


Geschrieben

ich feiere sowas gar nicht, weder mit noch ohne maske. das einzig wahre ist das meine signatur den weg zum einzigen plätzchen hier bei poppen.de aufzeigt mit FRAUENÜBERSCHUß


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