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Auseinandersetzung ./. Streit ./. Zank


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

1. wie würdet ihr diese 3 begriffe gegeneinander abgrenzen?
wie ist eure persönliche meinung dazu?
sind diese 3 begriffe von vorneherein für euch negativ besetzt?

2. was versteht ihr unter streitkultur?

3. ist streit grundsätzlich etwas verwerfliches?

4. empfindet ihr eine meinungsverschiedenheit als streit? warum bzw. warum nicht?
bzw. wann und wann nicht mehr?

5. hat sich unsere gesellschaft, was streitkultur anbelangt, für euch verändert?
wenn ja, in welcher form und worin seht ihr einen grund?


zitate von begriffsdefinitionen aus wikipedia sind hier ausdrücklich unerwünscht.

bitte schreibt eure persönlichen empfindungen.


lg xray666


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

1. wie würdet ihr diese 3 begriffe gegeneinander abgrenzen?
wie ist eure persönliche meinung dazu?
sind diese 3 begriffe von vorneherein für euch negativ besetzt?



Eine Auseinandersetzung is für mich wenn jemand einer anderen Meinung ist und ich mich mit dieser auseinander setzen muss ohne ausfällig zu werden..kann scho mal bisl lauter werden vlt aber alles sehr fair

Der Streit geht schon mehr unter der Gürtellinie und is wohl eine Art aus der Fuge geratene Auseinandersetzung.

Zank..schmunzel..meine Kinder oder die kinder zanken sich

2. was versteht ihr unter streitkultur?



Ausm Ärmel geschüttel..eine Streitkultur..ich denke andere Länder andere Sitten

3. ist streit grundsätzlich etwas verwerfliches?



Ich denke nein,denn es kann auch einfach nur klare Luft machen..endlich kommen vlt Dinge zum vorschein,die schon längst hätten ausgesprochen werden müssen

4. empfindet ihr eine meinungsverschiedenheit als streit? warum bzw. warum nicht?
bzw. wann und wann nicht mehr?



Nein..obwohl es hier wohl mehr auf die Tagesform ankommt. Es gibt Meinungsverschiedenheiten, die mich schon sehr verletzen und dann widerum welche,wo man sich nach dem wieder runter kommen kurz in Arm nimmt und das war es auch scho

5. hat sich unsere gesellschaft, was streitkultur anbelangt, für euch verändert?
wenn ja, in welcher form und worin seht ihr einen grund?



*schulterzuck* vlt is es auch nur jetzt wo man älter wird, dass es einem so auffällt aber ich kann mich nicht erinnern, dass viele so aggressiv gegen Sachen angehen (sei es politisch..andere Demos etc)

die Lickle


Geschrieben

Du stellst aber Fragen? Warum interessiert dich das? Das ist schwer zu definieren und ich habe nun bewusst gar nicht erst nachgeschlagen.

Ich verwende Auseinandersetzung und Streit fast synonym und Zank verwende ich gar nicht. Sollte ich die Begriffe aber abgrenze, dann so:

1.Zank ist das oberflächlichste, würde ich bei Kindern verwenden oder bei so Sachen wie: Zwei Menschen streiten sich im Winterschlussverkauf um ein bestimmtes Teil.
Auseinandersetzung ist eine tiefergehende Meinungsverschiedenheit, d.h. man streitet sich v.a. thematisch um eine bestimmte Angelegenheit. Beim Streit hingegen kommt eine emotionale Ebene hinzu (also zwischen Partnern, Geschwistern), Streit ist für mich das, was ich als am belastendsten empfinde. Umgangssprachlich käme dann auch noch "Zoff" ins Spiel.

2. Streitkultur ist es dann, wenn man die Meinung des anderen gelten lässt, nicht diffamierend wird und man sich hinterher wieder gut in die Augen sehen kann.

3. Streit ist etwas sehr wichtiges, denn die wenigsten Menschen schaffen es, alle störenden Themen sofort und sachlich zu klären. Folglich stauen sich negative Emotionen an und entladen sich irgandwann im Streit. Kann reinigend sein wie ein Gewitter, man muss nur aufpassen, dass die Verletzungen nicht zu tief gehen und dass man sich hinterher wieder versöhnen kann.

4. Eine Meinungsverschiedenheit wird dann zum Streit, wenn die Beteiligten den Standpunkt des Gegenübers nicht akzeptieren oder tolerieren können.

5. Hm, im Vergleich zu vorangehenden Jahrhunderten sind wir eher friedlicher geworden. Streit endet eher selten in Gewalt. Dank der Medien weiß man, dass es sehr viele verschiedene Lebensformen und Denkweisen gibt, die gut nebeneinander existieren können. Insofern ist wohl ein Großteil unserer Gesellschaft offener und toleranter geworden. Andererseits sehe ichaber auch die Tendenz, manche Streitigkeiten nicht mehr mit normalen Menschenverstand zu lösen, sondern vor Gericht klären zu lassen und alles genau reglementieren zu wollen.


Geschrieben

Auseinandersetzung finde ich ein doofes Wort...

Denn man muss sich zusammen setzen, wenn man miteinander reden will. Selbst, wenn man gegeneinander reden will, und selbst, wenn mal etwas entgleist und die Sache im Streit ausartet. (Das ist nicht immer schlimm, und manchmal ist das sogar nötig, dass man etwas leidenschaftlicher wird.)

Aber (und das ist die Streitkultur) man sollte IMMER noch einen gewissen Respekt vor seinem Gegenüber haben, und mit dem Argumenten nicht unter die Gürtellinie zielen. (Nicht falsch verstehen, das mit der Gürtellinie bezieht sich auf Boxen, nicht aufs Sexuelle.! )

Und auch das gehört zur Streitkultur: Evtl. muss man einsehen, dass man in einem Punkt eben verschiedener Meinung ist, und dass das so bleiben wird. Dass man das dann beiderseitig akzeptiert. Ganz ohne dass man zu den Duellpistolen greifen muss.

Zanken tun die Kinder. (Und manchmal auch die Fories hier. Aber pssst, das habe ich nie gesagt! )


Geschrieben (bearbeitet)

1.
Auseinandersetzung ist für mich jegliches Befassen mit etwas anderem, z.B. mit der Weltsicht anderer, ohne dass dafür zwingend ein Konflikt da sein muss, kann auch pure Neugier sein.

Streit ist etwas, wo es persönlichen Bezug gibt, z.B. einen Interessenskonflikt oder Missverständnisse, die Emotionen vielleicht höher schlagen, auf jeden Fall viele Worte gewechselt werden - idealerweise trotzdem mit dem Ziel, sich zu verständigen und
trotz eventueller Pampigkeiten, kleinen Provokationen o.ä. sich aufeinander zu bewegend (statt z.B. zu mauern).

Zank ist, wenn es nicht der Verständigung oder Konfliktlösung oder Wahrheitsfindung o.ä. dient, sondern dem Abbau aggressiver Energien oder dazu, Langeweile zu vertreiben und Versöhnungssex zu provozieren

2. Oberhalb der Gürtellinie zu bleiben und auch zu wissen, wann es Zeit ist aufzuhören und die Dinge ruhen zu lassen ("let's agree to differ"). Bei weltanschaulichen Diskussionen bedeutet für mich Streitkultur, dass man +/- beim Thema bleibt und nicht in ernste persönliche Angriffe abdriftet. Blödeleien und via Humor die Schwere und Spannung aus einem Konflikt rauszunehmen, sehe ich auch als gute Streitkultur an.

3. Ich finde an Streit gar nichts Verwerfliches. Es ist eher einschläfernd und anstrengend, wenn Leute jedem Streit aus dem Weg gehen (und falls es doch dazu kommt gleich die Beziehung kündigen oder das androhen - sowas ist echt ätzend).
Ich freu mich, wenn ich merke, dass jemand mit einem kleinen Streit überhaupt kein Problem hat oder sogar gern einsteigt. Reibung erzeugt Wärme...

4. Wenn gesteigerte Emotionen beteiligt sind, würd ich es Streit nennen. Aber ich finde Streit eben auch nicht negativ, sondern spannend und erfrischend.

5. Dafür bin ich noch nicht lang genug auf der Welt


bearbeitet von 4sarasvati
Ergänzung und Tippfehler raus
Geschrieben

Hmm - also Auseinandersetzung jetzt mal eingegrenzt auf einen Dialog zwischen Menschen und nicht in der sarasvatischen globalen Deutung beinhaltet für mich eine emotionale Distanz der Beteiligten zum Thema/Gegenstand derselben, beinhaltet aber auch Meinungsverschiedenheit zwischen den Diskutanten.

Der Streit dagegen ist in meinen Augen stärker mit persönlichen Interessen/Affekten belegt, wird dadurch auch leichter persönlich und emotional.

Der Zank ist dann das Überschwappen der emotionalen und Affektschiene - das Verlassen der sachlichen Ebene und die Unterordnung des Themas unter das Ziel, den Gegner "zu vernichten" (argumentativ, rhetorisch, auch beleidigend)

Die Grenzen sind jedoch in der Realität fließend.

Und nein: Streit ist für mich nichts Verwerfliches: Wie auch, wenn es unterschiedliche Interessen gibt? Wo diese sind, muß es auch ein Feld geben, die daraus entstehenden Konflikte auszutragen. Hier greift tatsächlich "Streitkultur", die ich primär als ein Arsenal von Methoden sehe, die Eskalation in Zank zu vermeiden und die Auseinandersetzung auf einer Ebene zu belassen, die den Kontrahenten noch erlaubt, einen möglichen Konsens auszuloten - gegebenenfalls auch mit Sarasvatis "let´s agree to differ!" Das Gespür für feine Unterschiede zwischen Reizen, Mobben, Verletzen spielt hier in meinen Augen eine große Rolle. Ein wesentlicher Teil von Streitkultur ist für mich, dass der grundsätzliche Respekt vor der Person des andern sicht- und spürbar bleibt.

Und zu guter Letzt: Ja, ich glaube, dass sich die Streitkultur erheblich verschlechtert hat. Wie sollte dies auch anders sein in einer weitgehend entsolidarisierten Gesellschaft, in der soziale Netze und Netzwerke multimedial als Wurzel alles Übels und Spaßbremse präsentiert werden - und andererseits allenthalben ein Unterhaltungsprogramm präsentiert wird, das Verächtlichmachung, Herabwürdigung und elitäre Arroganz zum Credo der persönlichen Genugtuung und Bedürfnisbefriedigung erhebt?


Geschrieben

1. wie würdet ihr diese 3 begriffe gegeneinander abgrenzen?
wie ist eure persönliche meinung dazu?
sind diese 3 begriffe von vorneherein für euch negativ besetzt?



Auseinandersetzung ist für mich eher positiv belegt, da ich es eher produktiv sehe ... man setzt sich über verschiedene Meinungen auseinander. Hat für mich was mit Lernprozess und Weiterentwicklung zu tun.

Streit ist für mich eher negativ besetzt. Ich bin kein streitbarer Mensch, ich streite selten bis nie, da mir produktive Auseinandersetzungen mehr bringen.

Zank gibt es in meinem Wortschatz nicht wirklich, da ich ihn eher mit Kindern verbinde, die sich um den größten Apfel zanken.

2. was versteht ihr unter streitkultur?



Ist für mich die "Intelligenz" des Streitens. Sprich - und damit wäre ich wieder bei Auseinandersetzung - das man sich so miteinander auseinandersetzt, dass man nicht verletzend wird, dass hintenrum was gescheites bei rauskommt und das es nicht nur dem Wutabbau dient.

3. ist streit grundsätzlich etwas verwerfliches?



Verwerflich ist das falsche Wort. Es ist Persönlichkeitsabhängig. Es gibt Menschen die brauchen Streit, die empfinden ihn als bereinigendes Element.

4. empfindet ihr eine meinungsverschiedenheit als streit? warum bzw. warum nicht?
bzw. wann und wann nicht mehr?



Nein, Meinungsverschiedenheiten sind für mich normal, um nicht zu sagen, das Salz in der Suppe. Bei Meinungsverschiedenheiten kann man aktiv kommunizieren, argumentieren, heiß diskutieren und im Besten Fall auf einen Konsens kommen. Im Zweifelsfall ändert man seine Meinung nicht, muss man auch nicht, aber man hat andere Meinungen aufgenommen, was einen selber auch immer bereichert.

5. hat sich unsere gesellschaft, was streitkultur anbelangt, für euch verändert?
wenn ja, in welcher form und worin seht ihr einen grund?



Man ist heute vielleicht schon bemühter "produktiv" zu streiten aber alles in allem ist es Typabhängig .. es gibt Menschen die streiten gerne und andere nicht. Das gab es zu jeder Zeit und in jeder Form, von daher sehe ich keinen großen Unterschied.


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