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Neues Sexualstrafrecht - §177


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Heute ging die Verschärfung des Sexualstrafrechtes durch den Bundesrat und in dem neu gefassten Paragrafen 177 des Strafgesetzbuchs heißt es: "Wer gegen den erkennbaren Willen einer anderen Person sexuelle Handlungen an dieser Person vornimmt oder von ihr vornehmen lässt oder diese Person zur Vornahme oder Duldung sexueller Handlungen an oder von einem Dritten bestimmt, wird mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren bestraft."

Was bedeutet das nun für den BDSM-Bereich? Ein Nein ist ein Nein und damit eine sexuelle Handlung strafbar dürfte in dem Kontext ja nun das eine oder andere Problem aufwerfen. Oder ist diesbezüglich eine Regelung vorgesehen? In Großbritannien ist das ja schon von jeher strafbar, da dort eine Einwilligung in eine Körperverletzung nicht existiert (im Gegensatz zu Deutschland). Wie geht man nun damit um? Ein Nein im Spiel des BDSM heißt ja nicht in dem Sinne ein Nein sondern ist in der Regel Teil des Spiels, dafür gibt es ja schließlich Safewords und Ampelcodes. Für einen Außenstehenden (o.k., man kann sich natürlich fragen, ob an den einschlägigen Orten, an denen BDSM praktiziert wird "Außenstehende" im klassischen Sinne existieren - in Swingerclubs könnte dieses Problem aber durchaus auftreten) ist es aber nach wie vor ein Nein und man landet dadurch schnell im strafrechtlich relevanten Bereich.

Gibt es dazu schon Meinungen? Wie geht Ihr damit in der Zukunft um? 

 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Das ganze ist ein Hohn ! Für mich noch zu schwammig

Geschrieben

@69alternative69

Das bedeutet gar nichts für den BDSM-Bereich , denn es besteht " Einvernehmen " , also ganz platt wo kein Kläger da kein Richter . 

Geschrieben

da gehts doch mehr um belästigung u.s.w.

Ich frag mich da eher bei  wem die Beweislast liegt. Opfer oder Täter

Geschrieben (bearbeitet)

Das wäre fast genauso beim ***tball spielen. Gesetzlich ist es in Deutschland eine Grauzone, da ein Treffer einer ***tballkugel rechtlich, eine Körperverletzung durch eine Waffe darstellt. Da dies aber einvernehmlich geschieht (durch Betreten des ***tballfeldes und eigenes tragen eines Markierers) und da niemand eine Anzeige stellt, entfällt der juristische Vorgang.
Natürlich sollte jeder Mensch genug Empathie zeigen und darauf achten ob ein NEIN!, ernst oder im spielerisch gemeit ist. Ein NEIN! kann auch ernst gemeit sein, wenn es Safe-Words gibt. Das es jemanden evtl. grad nicht mehr einfällt....soll passieren. ;)

Genauso sollte beim ***tball natürlich nicht aus 1m Entfernung ein/e Mitspieler/in förmlich lackiert werden. Weil es so einfach keinen Spass mehr macht, für diese Person.

Empathie und Einvermehmlichkeit + selber Mitdenken. So ist das ganze doch gar keine Frage mehr Wert, oder?!

bearbeitet von elDuderino_1
Geschrieben

Interessant wird es ja erst dann, wenn einer der Beteiligten sich - zu Recht oder auch nicht - dazu entschließt, dass eben KEIN Einvernehmen (mehr) besteht oder auch nie bestand ;)

Geschrieben (bearbeitet)
vor 13 Minuten, schrieb Torni69:

Interessant wird es ja erst dann, wenn einer der Beteiligten sich - zu Recht oder auch nicht - dazu entschließt, dass eben KEIN Einvernehmen (mehr) besteht oder auch nie bestand ;)

... auch mein gedanke

Das Dumme an dem besagten Paragraphenm ist ja, dass wenn z.B. ein Mann behaupten würde Opfer von sexuellen Übergriffen zu sein, wird gesellschaftlich schnell mal abgewunken;
wenn aber ein Frau dies behauptet, auch wenn dies nicht wirklich stattfand, wird es für uns Männer eng.

Folgendes Szenario:
Ich treffe mich mit einer Dame, die ich z.B. hier bei Poppen.de kennen gelernt habe zwecks Ausübung von einvernehmlich sexuellen Handlungen (muss nicht mal BDSM sein);
aus unerfindlichen Gründen zeigt mich die Werte Dame an, ich hätte sie unsittlich berührt ...
Und nu ?
...

Versteht mich nicht falsch, sexuelle Übergriffe (und dazu gehören auch schon das Begrapschen angezogener Brüste) dürfen auf keinen Fall unterbewertet werden, aber nach wie vor sehe ich keine klare Reglung auf dem Schmalen Grat  von Tatbeständen und Eventualitäten.

bearbeitet von Cunni2069
Geschrieben
vor 12 Stunden, schrieb Cunni2069:

aus unerfindlichen Gründen zeigt mich die Werte Dame an, ich hätte sie unsittlich berührt ...
Und nu ?

Darauf wollte ich (natürlich/auch) hinaus. Tatsächlich ist die Krux an der Geschichte aber nach wie vor, dass die Beweislast beim (angeblichen) Opfer liegt. Die Dame aus deinem Beispiel wird also beweisen müssen, dass sie nie ein Profil bei Poppen.de hatte, dass es niemals irgendwelchen Schriftverkehr zwischen Euch gab, in dem auch ganz sicher kein Date vereinbart wurde und in ihrer Wohnung bist Du entweder ganz zufällig gelandet oder aber bewusst eingebrochen.

Und diese Beweislast wird - wie bisher - auch nur in wenigen Fällen wirklich zu befriedigen sein. Was für mögliche unschuldig Beschuldigte  zwar von Vorteil ist, für echte Opfer aber ein ziemliches Drama. Bei der Offenlegung von wirklich privaten Dingen angefangen, bis hin zur eben NICHT-Beweisbarkeit.

Und deswegen wird - das ist meine Befürchtung - auch dieses tolle (und eigentlich begrüßenswerte) neue Gesetz bald in der Rubrik "Schön, dass wird darüber Gesprochen haben" landen.

Geschrieben

solange nichts bewiesen werden kann, passiert da rein gar nichts. so siehts doch auch.

Geschrieben

richtig und so  wars ja vorher auch schon. Im grunde hat sich nicht wirklich was geändert.

Geschrieben
vor 12 Stunden, schrieb Miss_Verständnis:

solange nichts bewiesen werden kann, passiert da rein gar nichts. so siehts doch auch.

 

vor 12 Stunden, schrieb Torni69:

...
Was für mögliche unschuldig Beschuldigte  zwar von Vorteil ist, für echte Opfer aber ein ziemliches Drama.
...

... ob es jemals eine faire aber sichere Lösung dafür gibt ?

Geschrieben

wohl kaum. es sei denn du dokumentierst dein leben mit ner cam :scream:

Geschrieben
vor 12 Stunden, schrieb Cunni2069:

... ob es jemals eine faire aber sichere Lösung dafür gibt ?

Nein leider nicht. Das Opfer macht  weiterhin Spießroutenlauf und wird oft noch verhöhnt. Wärend viele Täter davon kommen.

Geschrieben
vor 1 Minute, schrieb Cunni2069:

... ob es jemals eine faire aber sichere Lösung dafür gibt ?

Ganz ehrlich: Wie soll die aussehen?

Es ist leider IMMER so, dass Menschen ihre (vermeintliche) Macht rücksichtslos ausnutzen und gegen andere verwenden. Wenn man also die Beweislast ändert, gibt es deswegen nicht weniger Opfer, sondern halt nur andere. Traurig, aber wahr....

Geschrieben
Gerade eben, schrieb Miss_Verständnis:

wohl kaum. es sei denn du dokumentierst dein leben mit ner cam :scream:

neeeee nie und nimmer lach

Geschrieben

... natürlich ändert sich nie wirklich das Problem, solange es zu Übergriffen der- oder anderer Art kommt.

Geschrieben (bearbeitet)

*** Rights Watch (ARIWA) ist für mich viel viel interessanter, als das Gesetz was die *** Lohfink in den Bundestag gebracht hat.

bearbeitet von MOD-Meier-zwo
beleidigen Teil editiert
Geschrieben
Gerade eben, schrieb annabell72:

Da rennste dann rum mit einer Dashcam am Kopf ;D

...die als Beweismittel aber leider nicht zugelassen ist ;)

Geschrieben

Ich denke ein Nein sollte immer auch geachtet werden. Im bdsm Bereich gibt es ja auch regeln, bzw ein Code wenn es genug ist.

Geschrieben
Gerade eben, schrieb Torni69:

...die als Beweismittel aber leider nicht zugelassen ist ;)

ahhh stimmt. Da  war ja was. Obwohl Handy Videos oft schon zugelassen werden.

Geschrieben
vor 12 Stunden, schrieb livingdreams666:

*** Rights Watch (ARIWA) ist für mich viel viel interessanter, als das Gesetz was die *** Lohfink in den Bundestag gebracht hat.

ich wäre da mal ganz vorsichtig mit solchen behauptungen, oder warst du in dieser nacht dabei??

Geschrieben

Was ich wirklich, WIRKLICH dramatisch finde, ist, dass diese Bösartigkeit einzelner (egal aus welchem Lager) und die daraus resultierenden Konsequenzen uns so langsam unser komplettes Leben verbauen. Tatsächlich sind wir ja wirklich schon nicht mehr allzuweit von dem Punkt entfernt, wo man im Bau landen kann, nur weil man den Fuß vor die Tür setzt.

Und gerade Sex ist halt etwas, was eigentlich Spass machen sollte. Fragt sich, wie lange noch....

 

vor 12 Stunden, schrieb livingdreams666:

als das Gesetz was die *** Lohfink in den Bundestag gebracht hat.

AH! Da liest jemand Bild-Zeitung ;)

Geschrieben
vor 12 Stunden, schrieb livingdreams666:

*** Rights Watch (ARIWA) ist für mich viel viel interessanter, als das Gesetz was die *** Lohfink in den Bundestag gebracht hat.

Ob sie eine *** ist oder  nicht können wir nicht sagen, wir waren nicht dabei. Wenn man allgemein beobachtet wie Opfer oft behandelt werden ( medien,Prozess u.s.w.) gibt es viele die solche übergriffe garnicht anzeigen  und ich kann sie  verstehen.

 

vor 12 Stunden, schrieb Torni69:

Was ich wirklich, WIRKLICH dramatisch finde, ist, dass diese Bösartigkeit einzelner (egal aus welchem Lager) und die daraus resultierenden Konsequenzen uns so langsam unser komplettes Leben verbauen. Tatsächlich sind wir ja wirklich schon nicht mehr allzuweit von dem Punkt entfernt, wo man im Bau landen kann, nur weil man den Fuß vor die Tür setzt.

Und gerade Sex ist halt etwas, was eigentlich Spass machen sollte. Fragt sich, wie lange noch....

komm soooo schlimm ist es doch noch lange nicht. Mal die Farbe klaue das du den Teufel nicht an die Wand malen kannst.

Geschrieben
vor 12 Stunden, schrieb annabell72:

Ob sie eine *** ist oder nicht können wir nicht sagen, wir waren nicht dabei.

Naja, insgesamt können wir glaube ich ("trotz allem") schon sagen, dass wir eine sehr gute Rechtsprechung haben - und wenn eigentlich alle "Experten" die Meinung der Richter bestätigen (oder umgekehrt), dann neige ich schon dazu, das mal so zu glauben ;)

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