Die “NoFap” Bewegung erreicht Deutschland und wird momentan in der Presse gefeiert oder verdammt. Die Bezeichnung “NoFap” bezieht sich auf den Internet-Slangbegriff “fap”, mit dem die männliche Masturbation, also sich einen abschwengeln, gemeint ist. Die Bewegung nahm 2011 im Internet ihren Anfang. Auslöser war eine chinesische Studie die befand, dass der männliche Testosteronspiegel schon nach sieben Tagen Enthaltsamkeit um bis zu 145 Prozent ansteigen kann.

 

Ein neues Energielevel erreichen

Inzwischen hat sich die “NoFap” Bewegung in verschiedene Gruppierungen unterteilt. Es gibt eine esoterische Fraktion, die sich durch konsequenten Verzicht auf Sex eine spirituelle Erleuchtung erhofft. Für Anhänger dieser Gruppe soll die Lebensenergie (“Prana” ) vom Wurzelchakra über den Sexualchakra bis hinauf zum Scheitelchakra gelenkt werden. Jede sexuelle Aktivität würde diese ätherische Kraft, symbolisiert  durch die Schlange “Kundalini”, an ihrem Aufstieg entlang der Wirbelsäule hindern.

 

Die Pornosucht erkennen

Die wahrscheinlich größte Gruppe innerhalb der “NoFap” Bewegung hat andere, “weltlichere” Ziele. Also freiwillig und bewusst auf die liebgewordenen Gewohnheit des Wichsens zu Pornos zu verzichten. Niemand unterstellt, dass häufiges Masturbieren ungesund ist. Dass dem nicht so ist, hat hoffentlich inzwischen auch das prüdeste und moralinsauerste Gehirn erreicht. Untersuchungen zeigen aber, dass bei den betreffenden Sexmaniacs durch ihr Porno- und Wichssucht schleichend die Fähigkeit verloren geht, mit anderen Menschen zu flirten und mit dem anderen Geschlecht angemessen und locker zu kommunizieren. Durch intensiven Pornokonsum kann zudem ein unrealistisches Frauenbild und eine total verquere Sex-Erwartung entstehen. Das führt dann beispielsweise auf Poppen.de dazu, das Kerle sich nichts dabei denken, einer fremden Frau ihr Schwanzfoto zu schicken und zu fragen: “He, Süße, Lust zu ficken?” Sie zeigen damit, dass ihr Verstand in eine Pornorealität gerutscht ist und die Fähigkeit zur angemessenen Kontaktaufnahme verloren ging.

 

Das Problem der “erschwindelten” Belohnung

Erfährt man einen Erfolg, beispielsweise eine bestandene Prüfung, eine erledigte Arbeit, ein erfolgreiches Training oder was auch immer man erreicht hat, wird in uns, gleichsam zur Belohnung, das körpereigene Glückshormon Dopamin ausgeschüttet. Ein Orgasmus ist auch so ein großartiger berauschender Glücksmoment in dem wir mit Dopamin geflutet werden. Porno- und Masturbationssüchtige belohnen sich also ständig für nichts geleistete. Sie haben ja keine Frau erobert und surfen trotzdem auf einer Dopamin-Glückswelle. Damit schwächen sie ihr natürliches “Belohnungssystem”. Sie stumpfen also für tatsächliche sexuelle Reize und Begegnungen mit der Zeit ab. Als Folge wird eine reale sexuelle Eroberung, also der Erfolg bei einer “realen” Frau, einer Lady, die außerhalb der durch Pornos gefütterten unrealistischen Fantasien existiert, als weniger großen Erfolg wahrgenommen. Viele finden sogar Pornos und die damit begleitenden Fantasien irgendwann viel erregender als eine reale Begegnung mit einer Frau. Eine “wirkliche” Frau verunsichert sogar Männer, die täglich viele Stunden damit verbringen, sich Frauen in Pornos anzuschauen und mit ihnen in sexuellen Fantasien zu schwelgen. Der Wille zu einem realen Flirt und die dafür benötigte Energie wird irgendwann als weniger dringend empfunden, da man sich ja durch Pornos unkompliziert und ohne mögliche Zurückweisung oder Enttäuschung das Vergnügen eines Orgasmus verschaffen kann. Eine weitere Nebenwirkung des übermäßigen Pornogenusses ist, dass Männer Im realen Kontakt oft Viagra und andere Hilfen benötigen, um überhaupt noch sexuell aktiv sein zu können. Das Wichsen zum Porno wird auch deshalb bevorzugt.

 

Wie kommt man aus diesem Kreislauf raus?

Hier bietet die “NoFap” Bewegung eine Lösung an. Sie möchte, dass man sich dem eigenen Sexverhalten bewusster wird, in dem man für eine gewisse Zeit ganz auf die Gewohnheit des Pornokonsums und der Masturbation verzichtet. Angestrebt wird ein Zeitraum von 90 Tagen. Dann sei innerlich ein neuer Energie-Level erreicht und die alte Gewohnheit konnte man sich weitgehend abgewöhnen. Männer die komplett auf Sex verzichten, also kein Porno anschauen, nicht wichsen und auch keine reale Frau anbaggern, berichten, dass sie Frauen nach einiger Zeit generell attraktiver finden, ihnen aber trotzdem lockerer und cooler begegnen können. Die Lust auf reale Frauen steige in dem Verhältnis, in dem ihre innerliche Pornoprogrammierung sinkt. Ein erstaunlicher Effekt ist auch, dass diese Männer offenbar eine deutlich größere Anziehungskraft auf Frauen ausüben. Sie werden öfter angelächelt und angesprochen. Obwohl sie diese Avancen nicht befeuern, reagierten die Frauen nicht sauer, sondern finden es attraktiv, wenn ein Mann ihnen mitteilt, dass er “NoFap” praktiziert, sie also gleichsam warten lässt. Am Ende der 90-tägigen sexuellen Abstinenz sei man(n) auch keineswegs “ausgehungert” nach Sex und der Saft würde einem auch nicht aus den Ohren laufen. Man fühlt sich freier und die Lust auf einen Rückfall in die Pornozeit ist auch nicht mehr drängend. Der Sex, den man dann erlebe sei hingegen viel beglückender. Wer NoFap praktiziert hat also die Chance zu erkennen, dass Pornogucken lediglich die Vorstellung von Sex ist, eine Fantasie die im Kopfe stattfindet und in der keine wirklichen Persönlichkeiten existieren.

 

Zeit für schöne Dinge

Wer viele Stunden und am Wochenend sogar ganze Tage mit Pornos verbracht hat, verfügt als “NoFaper” plötzlich über viel Zeit. Man kann diese Zeit für schöne Dinge nutzen. Hobbys pflegen, Sport treiben, Freunde treffen, für sich selbst nette Sachen machen. Wer gerne tanzt oder singt oder wandert oder Veranstaltungen besucht hat nun die Zeit dafür.

 

Ganz wichtig - bitte nicht vergessen - unbedingt sich selbst feiern, wenn man sein Ziel erreicht hat. Denn dann reitet man als Belohnung auf der Glückshormonwelle-Dopamin und die haben wir uns dann redlich verdient.

 

 

:eyes: No Fap ist nichts für dich? Dann schau mal hier vorbei:

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