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sind Raucher und Dicke zu teuer für den Staat??


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

"Traue keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast" heißt es so schön .

Bevor weiterhin darüber philosophiert wird, welche Krankheiten Raucher oder Übergewichtige alles so zusätzlich haben, habe ich einen Bericht aus 2006 gefunden, der wohl in den Tagesthemen gesendet wurde.


Ja. Raucher setzen eine riesige Geldmenge in Bewegung. Im Jahr 2004 gaben sie insgesamt 22,9 Milliarden Euro für Zigaretten, Zigarillos und Tabak aus - so die aktuellsten Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Das entspricht umgerechnet 88.000 Einfamilienhäusern im Wert von je einer Viertel Million Euro.
Neben der Tabakindustrie verdient daran auch der Staat: Mehr als die Hälfte der Einnahmen aus dem Verkauf von Tabakwaren - 13,6 Milliarden Euro - fließen in den Bundeshaushalt. Unter den Verbrauchersteuern ist die Tabaksteuer die zweitwichtigste Einnahmequelle für den Staat.
Neben dem Gewinn aus dem Verkauf von Zigaretten und Co. gibt es einen weiteren, volkswirtschaftlichen Effekt. Raucher sterben sieben Jahre früher als Nichtraucher - statistisch gesehen mit 69 Jahren. Daraus folgt: Die Rentenversicherung spart bei jedem Raucher die Zahlung von etwa sieben Rentenjahren. Es wird vermutet, dass das so gesparte Geld im Durchschnitt die zusätzlichen Krankenkassen-Kosten aufwiegt oder sie sogar übersteigt.



Kurzes Fazit :

die Einnahmen aus Steuern und die Einsparungen bei Rentenzahlungen überwiegen die zusätzlichen Kosten der Krankheitsbehandlungen von Rauchern.

Hierbei sind keine sonstigen Ausgaben für möglicherweise arbeitsloses Ärzte- und Pflegepersonal aus BfA berücksichtigt, wenn keiner mehr rauchen würde, und, und, und...

Eine Studie der Kosten zur Behandlung von Übergewichtigen habe ich nicht gesucht. M.E. liegt es auf der Hand, dass hier klar die Kosten für die Behandlungen von Übergewichtigen gegenüber hypotetischen Einnahmen aus dem erhöhten Konsum von Nahrungs- und Genussmitteln überwiegen. Auf übermäßige Völlerei kann man ein vorhandenes Übergewicht auch nicht reduzieren. Da spielen deutlich mehr Faktoren eine Rolle.


Geschrieben

Die Krankheitskosten können vielleicht aufgewogen werden - unter den leistungen der GKVen sind sie aber trotzdem die krassesten Beträge, und die Steuereinnahmen/Rentenversicherungen kommen nicht den GKVen zu Gute.

Außerdem lässt die Studie die indirekten Kosten vollständig außen vor - nicht statthaft meiner meinung nach.

Ich bastel mal morgen eine Suche nach GKV-statistiken über Raucher... die Ergebnisse weden verblüffend sein.


Geschrieben (bearbeitet)

@boarderline

Dass die Kosten für die Behandlung von Raucherkrankheiten immens sind bestreitet auch niemand. Es geht aber um die Ausgewogenheit aus volskwirtschaftlicher Sicht und nicht nur aus Sicht der Krankenkassen und -versicherungen.

Bei der Recherche nur innerhalb der GKVn wird das Ergebnis nicht allumfassend sein, da dort die PKVn nicht integriert sind. Und wie gesagt, da werden nur die Kosten aufgeführt. Wenn wir hier über eine Belastung des Staates reden, dann müssen die Einnahmen und Einsparungen gegenüber gestellt werden.

Warum die obige Studie nicht statthaft sein soll, darfst du uns ruhig erklären. Vor allem, was du unter indirekten Kosten verstehst. Mutmassungen helfen nicht wirklich weiter, deine mögliche Raucherphobie auf andere zu übertragen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

und die Steuereinnahmen/Rentenversicherungen kommen nicht den GKVen zu Gute.



doch tun sie. mit der tabaksteuer wird unter anderem das mutterschaftsgeld und arztkosten für kinder finanziert.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

eigentlich bring ich den Stat schon genug Geld in die Kasse. Stichwort: Zigaretensteuer!

Und wen ich eher tot bin, is es billiger für die Krankenkasse.


Geschrieben



Nur findet sich Rauchen oft besonders in Unterschichten
.


zählst Du Helmut Schmidt wohl zu den Unterschichten?


Geschrieben



Warum die obige Studie nicht statthaft sein soll, darfst du uns ruhig erklären. Vor allem, was du unter indirekten Kosten verstehst. Mutmassungen helfen nicht wirklich weiter, deine mögliche Raucherphobie auf andere zu übertragen.



watt denn nu, vermuten oder nicht


Es wird vermutet, dass das so gesparte Geld im Durchschnitt die zusätzlichen Krankenkassen-Kosten aufwiegt oder sie sogar übersteigt.



Ansonsten ist es relativ unerheblich, wieviel Steuern oder Rente gespart wird, wenn es die Gesudnheitskosten geht.

Indirekte Kosten:
volskwirtschaftlicher Schaden durch Raucherpausen
gesundheitsschäden durch passivrauchen

Aber letztendlich halt egal, weil man das Solidaritätsprinzip nicht aufheben kann.
Wenn man alles auf Wirtschaftlichkeit prüfen würde, dann wären es vermutlich eher modernste medizinische Maßnahem für ältere, die man nicht machen dürfte.

Denke auch das Raucher vermutlich ganz gut für einnahmen sorgen, obwohl ihre Lobby erschrecken gering geworden ist.

Interessanter wäre mal den Zusammenhang zwischen Sportvereinen insbesondere Fußballvereinen und Gesundheitskosten zu untersuchen.

Da wird im Freizeitbereich mehr getrunken als trainiert und welcher Fußballer hatte nicht mal was mit dem Knie, dennoch wird sowas immer noch als gesund dargestellt.

Ebenso die meisten Läufer, die sich das Knie kaputt machen....


Geschrieben

Ich hab kein problem damit wenn ich als dicke raucherin aus der solidargemeinschaft ausgeschlossen werde
Aber dann bitte komplett und nicht nur bei der krankenkasse


Geschrieben

zählst Du Helmut Schmidt wohl zu den Unterschichten?



sicherlich nicht, aber ich bin nicht so naiv vom einzelfall auf die Allgemeinheit zu schließen.

Hier mal die Fakten:


In Deutschland beträgt laut einer 2004 veröffentlichten Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) Heidelberg der Raucheranteil unter Männern mit einem Einkommen von weniger als 730 € im Monat 43 %; bei Männern mit einem Einkommen oberhalb dieser Schwelle liegt der Anteil nur bei 23 %. Von Personen, die einfache, angelernte Tätigkeiten ausüben, rauchen etwa 50 %. Der Anteil der Raucher in der Gruppe der Ärzte sowie Gymnasial- und Hochschullehrer liegt dagegen bei nur 15 %. In der Gruppe der 18- bis 19-Jährigen mit Hauptschulabschluss liegt der Anteil der Raucher bei 64 %; bei gleichaltrigen Abiturienten beträgt der Anteil lediglich 39 %.

Auch das Statistische Bundesamt bestätigte (2006): Bei Menschen mit einem Abschluss an einer Universität/Promotion liegt der Raucheranteil bei nur 16 %.

In Deutschland rauchen 37 % der Personen der Unterschicht, 33 % in der Mittelschicht und 28 % in der Oberschicht.

Zu den Berufen mit der höchsten Raucherquote zählen Bauhilfsarbeiter (54 % Raucher), Straßenbauer (52 % Raucher), Transportarbeiter (52 % Raucher), Dachdecker (51 % Raucher) und Berufskraftfahrer (40 % Raucher).



Quelle wiki


Geschrieben

Also dazu kann ich nur sagen, dass vor Jahrzehnten fast meine ganze Verwandtschaft und meine Arbeitskollegen und Freunde geraucht haben ... und die zählen mitnichten zu der Unterschicht.

Nur waren fast alle so schlau wie ich und haben (nach einigen Schwierigkeiten) damit aufgehört.

Außerdem hat mich noch nie jemand gefragt ob ich rauche oder was ich verdiene. Diese Studien ... sind mir irgendwie suspekt


Geschrieben

solche Statistiken basieren auf umfragen und deren Hochrechnungen und insbesondere Organisationen wie das statsitische Bundesamt machen das auch recht vernünftig.

Man gucke sich nur mal die Hochrechnungen bei Wahlen an, die auch recht genau sind.

Und nur weil man jetzt 50 gutverdiener kennt (die dazu noch vor Jahrzehnten geraucht hat) heißt es nicht das die Statistik falsch ist ist.

Es gibt halt eine Relatione zwischen Schicht und Wahrscheinlichkeit des Rauchens in der Bevölkerung, was nicht heißt das man daraus Rückschlüsse auf ein einzelnes Individuum ziehen kann.


Geschrieben

Seit 44 Jahren rauche ich, seit 44 Jahren zahle ich in die Krankenkasse ein und habe noch reltiv selten einen Arzt gebraucht.

Im Sommer 2008 hatte ich einen Unfall, der hatte aber nix mit rauchen zu tunm bis dahin hatte ich höchstens 5% meines Beitrages verbraucht.

Ein Bekannter hatte einen Schlaganfall, als notorischer Nichtraucher, er arbeitet inzwischen wieder (mit 61 Jahren).

Wenn ich nun rechne, dass ich in den letzten Jahren 5-stellige Beträge an die GKV (mit AG-Anteil) abgedrückt habe, dazu noch die Steuern, dann habe ich der Solidargemeinschaft richitg viel viereckiges Geld überlassen.

Dann sterbe ich (lt. Staistik) 7 Jahre früher und spare der Solidargemeinschaft 7 Jahre Rente ein, ist das nichts?

Mein Opa hat sein Leben lang geraucht und ist 94 geworden, bis 89 hat er nicht jedes Jahr einen Arzt gesehen. Mein Vater ist 84 geworden, hat immer geraucht und hat nach einem Darmverschluss eine Lungennetzündung (im Kkh) bekommen und ist verstorben, also 9 Tage Kkh.

Unbestritten gibt es die Fälle, die Geld kosten, dafür ist es eine Solidargemeinschaft.

Die Statistiken schenke ich euch. wenn jemand einen Auftrag für eine Statistik gibt, ist meist das Ergebnis schon vorgegeben, sonst hat er seine letzte Statistik für diesen Auftraggeber erstellt.


Geschrieben (bearbeitet)

Man braucht sich gar nicht groß über das Rauchen oder sonstige "suspekte" Verhaltensweisen aufzuregen. Solange etwa der Staat nichts daran findet, an Alkohol- und Zigarettenkonsum kräftig mitzuverdienen, sind moralinsaure Sprüche nicht angebracht. Das ist doch dann die reinste Doppelmoral und sinngemäß auch ein Verstoß gegen "Treu und Glauben", wie es etwa in § 242 BGB normiert ist: Ich kann nicht ein Verhalten sanktionieren, das ich erlaube, das für Arbeitsplätze sorgt und an dem ich mich finanziell beteilige (Steuereinnahmen).

Ich muss mal ganz ehrlich was sagen: wenn ich die Lust verspüren sollte, wieder mit dem Rauchen anzufangen (ich war 7 Jahre lang dabei), dann werde ich wieder rauchen. Und zwar bis zur Kette, wenn es mir passt, Freunde und Nachbarn. Und an Krankenkassenbelastungen und Ähnlichem denke ich dabei überhaupt nicht. Und dazu bestell' mir beim Grillfest auch weiterhin die fette Bratworscht und esse im Herbst weiter die deftige Haxe mit Sauerkraut und einem zünftigem Bier dazu und denke dabei auch nicht an "die Allgemeinheit". So weit kommt es noch.

Ist doch wie bei Familien mit Kindern. "Plötzlich" fällt ihnen ein, wie assi doch die Kinderlosen sind, von wegen Rentenbeiträge und Alterspyramide und so. Aber soll ich mir vielleicht vorschreiben lassen, dass ich als Kinderloser ein abträgliches Element der Gesellschaft bin? Ficken für die Rente? Genau das ist nämlich die Argumentationsschiene von so manchen Familien: MEINE Kinde bezahlen nachher DEINE Rente zum großen Teil mit und DU setzt keine in die Welt, etcpp.

Das ist doch in Wirklichkeit nur eins: Selbstbeweihräucherung, indem man mit dem Finger auf die "Bösen" zeigt.

Denn diese Damen und Herren haben ja nun bei der Planung ihres Lebensentwurfs an die Allgemeinheit ja mit Sicherheit auch zuallerletzt gedacht. Sie zeugten Kinder, weil sie es für sich wollten und nicht, weil dies gesellschaftspolitisch so gewünscht ist (was ja tatsächlich der Fall ist. Wir brauchen Kinder). Oder kann sich etwa jemand die Szene vorstellen, wo die Frau abends am Kaminfeuer bei einem Glas Rotwein sich an ihren Gatten heranmacht und schnurrig säuselt: Schatz, ich habe neulich erst wieder einen Blick auf die Alterspyramide geworfen. So geht das nicht, wir müssen was unternehmen und unseren Beitrag leisten....*schnurrrrrrr*

Ist natürlich Quatsch. Dass Kinder heutzutage sehr begrüßt werden, und sich dieses Paar dann sozusagen "richtig" verhält, ist hier nur ein Nebenprodukt PERSÖNLICHER Entscheidungen, die mit allgemeinen Anliegen herzlich wenig zu tun haben.

Und hier isses doch genauso. Treibt jemand von den sportlichen Popp-Usern hier etwa Sport und achtet auf seine Ernährung, weil ihm der Krankenkassenbeitrag ja so sehr am Herzen liegt? Weil er sich so um den Geldbeutel der Allgemeinheit und von Meier-Schulze ein paar Wohnblocks weiter sorgt? Junge, sag ich da nur, geh weiter und lüfte woanders deine Profilneurose aus......und erzähl' das deiner Großmutter, wobei selbst die das nicht glauben wird.

Also, immer schön den Ball flachhalten. Sonst steck' ich mir gleich morgen wieder 'nen kräftigen Glimmstengel an und rauch' mir ne filterlose RothHändle zu Big Mac und Milk-Shake.

Wenn ich sehe, was ab 2011 auf uns zukommt, muss ich das fast schon tun, damit sich die zu erwartenden Mehrbeiträge zumindest noch etwas lohnen *zynism off* *

Solidargemeinschaft bedeutet auch das Einräumen gewisser Freiheiten und nicht ein eifersüchtelndes Big Brother-Verhalten, um jedwede Belastung "auszumerzen". Sonst gibts neben fettarmer Ernährung und Alkoholprohibition auch bald kein Grünholzbruch-trächtiges Skifahren und Mountainbiking mehr. Willkommen in der Askese. Wo is 'n da die Solidarität? Solidarität bedeutet eben auch auch Freiheit. Immer noch. Nur die absoluten Extrema und Verhaltensweisen, die in der Masse auftreten und tatsächlich das System kippen können, gehören beobachtet, obwohl mir dazu momentan nur ein wirklich ernstzunehmender Punkt einfällt: Dann darfst du nicht zu alt werden. Denn es werden zuviele Leute zu alt und kosten insbesondere in ihren letzten Lebensmonaten und Jahren richtig viel Kohle. *dezenter Wink mit dem Zaunpfahl*

Bei welchem Gralshüter allgemeiner Interessen darf man also später den Stecker ziehen? *zwinker*


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Loferl, hervorragend auf den Punkt gebracht!
Danke dafür


Geschrieben (bearbeitet)


Solidargemeinschaft bedeutet auch das Einräumen gewisser Freiheiten und nicht ein eifersüchtelndes Big Brother-Verhalten, um jedwede Belastung "auszumerzen". Sonst gibts neben fettarmer Ernährung und Alkoholprohibition auch bald kein Grünholzbruch-trächtiges Skifahren und Mountainbiking mehr. Willkommen in der Askese. Wo is 'n da die Solidarität? Solidarität bedeutet eben auch auch Freiheit. Immer noch. Nur die absoluten Extrema und Verhaltensweisen, die in der Masse auftreten und tatsächlich das System kippen können, gehören , obwohl... Dann darfste auch nicht zu alt werden. Denn es werden zuviele Leute zu alt und kosten insbesondere in ihren letzten Lebensmonaten und Jahren richtig viel Kohle. *dezenter Wink mit dem Zaunpfahl*

Bei welchem Gralshüter allgemeiner Interessen darf man also später den Stecker ziehen? *zwinker*



Auch wenn das BGB nichts mit dem Staat zu tun hat (öffentliches Recht ), das Solidarprinzip ist gut erklärt.

Das gibts halt nur entweder ganz oder gar nich t.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Auch wenn das BGB nichts mit dem Staat zu tun hat (öffentliches Recht ), das Solidarprinzip ist gut erklärt.




Ist das Prinzip nicht allgemeingültig anwendbar Sei's drum, mein Anliegen kam zumindest rüber.


@bienschken

Gern geschehen. Musste mir das einfach mal von der Seele schreiben!


Geschrieben

Ist das Prinzip nicht allgemeingültig anwendbar Sei's drum, mein Anliegen kam zumindest rüber.



An sich schon, nur bei Staat doch nicht, der ändert mal ebend Gesetze und Regelungen und auch wenn nach Treu und Glauben geleistet hast, wirst plötzlich sanktioniert


Geschrieben

und genau deswegen bin ich froh, da nicht drin zu sein


Und ich erst!


Bulemiker: nein
Magersüchtige: ist doch das gleiche


Abgesehen von der Tatsache, dass es "Bulimiker" heißt, sind Bulimie und Magersucht NICHT identisch. Bulimie wird auf gut Deutsch als "Ess-Brech-Sucht" bezeichnet. Also Bauch vollschlagen, Finger in den Hals, raus damit. Ein Magersüchtiger knabbert am Tag vielleicht ne halbe Scheibe Toastbrot und meidet von vornherein alles, was zu einer Gewichtszunahme führen könnte.

Ein Bekannter von mir ist vorletztes Jahr mit 57 Jahren gestorben. Lungenkrebs. Er hat nie geraucht. Er war sehr sportlich (Marathon- und Ultraläufer) und hat sich sehr gesund ernährt. Und? Gebracht hat es nichts. Ob jemand krank, dick oder was sonst wird, hängt nicht zuletzt von der genetischen Disposition ab. Es gibt kerngesunde Dicke und Raucher und total kranke, Normalgewichtige oder Schlanke.


Geschrieben

@puma

stimmt, so isz das Leben.

Einem ehemaligen Arbeitskollegen - Gesudheitsapostel - hab ich immer gesagt:

Du stirbst mal total gesund.

Danach wusste er immer nicht ob er lachen oder weinen sollte.

Nach einiger Zeit (3 Jahre) hat er wieder angefangen zu rauchen, aber nur für 1,5 Jahre.


Geschrieben

Hey, nun werdet mal plötzlich nicht wieder menschlich, nachdem ihr euch vorher mit Statstiken nahezu erschlagen habt.

Aber für die fanatischen Statitistik-Liebhaber nochmals:
Nur 30% einer bestimmten Gruppe verursachen 70% der Gesamtkosten (Quelle: Krankenkassenverband).

Und wer ist das?
Chronisch Kranke! (und nicht speziell Raucher oder Übergewichtige)

Also wer hier stets immer nur das Kostenargument vorschiebt, muss dann auch dafür eintreten, dass wir uns einfach aller chronisch Kranken a la:

- Menschen mit Herzfehlern
- Rheumatiker
- Astmatiker
- Demenzpatienten
- AIDS-Patienten
- Krebspatienten (aller Richtungen)
- Depressive etc.

einfach entledigen!

Wer irgendeinen körperlichen Defekt hat, kommt dann schnell mal in den letalen Nebenraum ... und Schluss ist damit! Dann züchten wir schnell mal Superklone und ersetzen dieses "fehlerhaften" Wesen einfach dadurch!

Man kann dann natürlich auch gleich pränatal alle "fehlerhaften" Kinder selektieren und die Geburt aus Kostengründen verhindern! Ist es dass, wonach alle Kostenrechner streben?

Wohl eher nicht, sondern dann müsste man in Endeffizienz natürlich auch alle Menschen in einem Alter über 50 Jahre "entsorgen", da diese sich im kostenträchtigen Lebensabschnitt befinden. Vielleicht dann auch gleich alle Arbeitsunfähigen (die kosten ja auch und werden krank) und alle Behinderten dazu?

Das war glaube ich mal vor ca. knapp über 60 jahren schon einmal angedacht.

Wer nur an die Kosten denkt und darüber vergisst, dass es hier um Menschen geht .. und eben nicht nur um "Kostenfaktoren", der sollte seine soziale Kompetenz mal wieder intensiv auffrischen!!

Wir sind eine SOLIDARGEMEINSCHAFT (wie es bereits vorher schon sehr gut ausgeführt wurde). Wer das vergisst, mag ein guter Controller sein ... aber Mensch ist dieser dann nicht mehr.

Und indem ich gleich eine Zigarette anstecke, unterstütze ich automatisch die künstliche Befruchtung eines kinderlosen Paares (Nachzulesen auf den Seiten des Bundesgesundheitsministeriums). Aber wehe, dann kommt bei denen am Ende gar ein Kind mit Herzklappenfehler raus ... dann will ich meine Tabaksteuer zurückhaben!!


Geschrieben

Das war glaube ich mal vor ca. knapp über 60 jahren schon einmal angedacht.



"Paar Tage" länger ist das schon her...


Geschrieben

Entfernen wir dann alle Solariumbesucher und Sonnenanbeter auch aus den GKV?
Die haben schließlich ein erhöhtes risiko an malignen melanomen zu erkranken


Geschrieben

@Xray ...
Allerdings verstehe ich nicht ganz, was Du mit Nachgiebigkeit gegenüber partiellen Interessen meinst. Das könnte so in beide Richtungen verwandt werden - entweder sind die .... diejenigen mit den partiellen Interessen - oder diejenigen, die sich aus dem Solidarsystem verabschieden wollen.



Danke für deine Antwort Ballou.

Genau letztere waren gemeint.




...
Solidargemeinschaft bedeutet auch das Einräumen gewisser Freiheiten und nicht ein eifersüchtelndes Big Brother-Verhalten, um jedwede Belastung "auszumerzen". ....

Solidarität bedeutet eben auch Freiheit. Immer noch.



So ist das und nicht anders.


LG xray666


Geschrieben (bearbeitet)

@ Consequentius

chronische Kranke können im Gegensatz zu Rauchern, Trinkern und den meisten Übergewichtigen aber leider oft nichts dafür.

Ich habe allergisches Asthma, weil meine allergie zu spät erkannt und behandelt wurde (zu DDR-Zeiten gab es halt offiziel keine allergien )

Zudem ist der Übergang ja manchmal fließen, das Ursachen von Krebs, herzfehlern und Depressionen ja selten einfach so aus dem Nichts kommen

Persönlich bin ich immer noch der Meinung, das dies nunmal der Preis ist, den die solidargemeinschaft zahlen muss.

Was mich doch sehr stark stört, ist das sich die Raucher jetzt hier als die gesunderen Menschen darstellen. Sicherlich hängen viele Krankheiten auch von der Genetik ab, dennoch ist die Faktenlage eindeutig. Rauche ist gesundheitsschädigend. Nur weil einige gesunde Nichtraucher mit 50 sterben und Raucher auch oft 70 werden, heißt es nicht das sie ohen Rauchen nicht älter werden.

Alle meine 3 Opas (einer von meinem Stiefvater) haben geraucht, 2 sind davon an krebs gestorben. Mein Vater hat mit 55 nen stillen Herzinfarkt gehabt und anschließend 6 bypässe bekommen und ist inzwischen körperlich doch etwas eingeschränkt. Raucht natürlich trotz Verprechen vor der Op aufzuhören munter weitern.

Ich bin kein militanter Nichtraucher, rauche selber auch hin und wieder, aber es gibt nunmal deutliche Risiken.

Dennoch darf nunmal zu recht jeder selber entscheiden was er seinen Körper antut, aber dann zumindest nicht das Risko runterspielen.

Umgedreht reden bei AO auch alle von den Risiken und von russisch Roulett und es gibt vermutlich auch genug Leute die es seit Jahren ohne gummi treiben und sich nie ws eingefangen haben, während anderseits andere es immer safe getan haben und sich dennoch infiziert haben, weil ihr Partner es nicht gemacht hat. Dennoch ist das kein Plädoyer fürs ohne gummi vögeln.

Wir haben nunmal ein System, das große medizinische Risiken durch die Solidargemeinschaft deckt und gleichzeit dem individum die Freiheit gewährt persönliche risiken einzugehen.

Letztendlich entscheidet halt jeder selber ob er seine Gesundheit aufs Spiel setzen will, egal ob für viel/gutes essen, Alkohl, rauchen oder halt ohne gummi vögeln.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

sind Raucher und Dicke zu teuer für den Staat??

Die Raucher waren auch immerhin gut genug um nach dem Attentat vom 11. September durch eine Erhöhung der Tabaksteuer, die erhöhte Sicherheit der deutschen Flughäfen zu finanzieren, Flughäfen die auch von NICHTRAUCHERN benutzt werden.

Und was mir auch so durch den Kopf geht, es sollte nicht jeder dem mal ein Pups nicht ordnungsgemäß dem Darm entfleucht gleich zum Arzt rennen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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