Jump to content

Tabu's und der Tabubruch, eure Erfahrungen


Empfohlener Beitrag

Geschrieben


a) Ich habe gelernt niemandem mehr zu vertrauen, das ist das positive.

b) Das negative ist, ich habe zuviele Gefühle investiert, die achtlos zertreten wurden, die mir meinen Halt gaben.


a) Das ist nicht positiv, dass ist sehr traurig. Keine wirkliche innere Gelassenheit, sondern Schutzpanzer. Mag sein, man verletzt mal jemand anderes durch diese strenge Wandlung, am meisten jedoch staft man sich selbst damit.

b) Das ist nicht negativ, das macht dich als Mensch aus. Wünschenswerter wäre ggfls. beizeiten bestimmte Zeichen zu erkennen und sich besser etwas verhaltener zu benehmen.


Geschrieben

Da bisher kaum Antworten auf die Eingangsfrage gekommen sind, sag ich mal was dazu:

Ich habe ebenfalls ein einziges Mal ein persönliches Tabu gebrochen und zwar hatte ich etwas mit einem Mann, der vergeben ist. Allerdings war ich selbst Single, denn ich bin zu 1 Mio. Prozent treu. Besagter Mann hat 2 Jahre gebraucht, um mich "rumzukriegen", weil ich immer gesagt habe, sowas bringe ich nicht. Letztlich war etwas Alkohol im Spiel, was die Hemmungen löste und es ist passiert. Danach hatte ich schon ein schlechtes Gewissen, er hingegen gar nicht. Es sollte bei diesem einmaligen Erlebnis bleiben - allein aus Moralgründen. Vom Sex her hätte es sich mehr als nur einmal gelohnt *fg*

Wenig später bekam ich allerdings heraus, dass seine Freundin selbst so einiges auf dem Kerbholz hat und von da an war es mir auch egal, da sie ja quasi nicht besser ist. Wir treffen uns aufgrund der Entfernung nicht allzu regelmäßig, was sehr schade ist. Trotzdem hab ich meiner Meinung nach eine persönliche Grenze überschritten, was ich später jedoch auch nicht bereut habe, aus genannten Gründen.

Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich es nochmal machen würde. Denn auch in dieser Affäre gibt es für mich noch Grenzen, die ich aufgrund seiner Beziehung nicht überschreiten möchte.


Geschrieben

War der Tabubruch in der Folge also nicht der Tabubruch selbst, eher eine Bereicherung oder eher eine Last?






Ich habe ebenfalls ein einziges Mal ein persönliches Tabu gebrochen und zwar hatte ich etwas mit einem Mann, der vergeben ist.



Das ist "nur" ein ganz persönliches Tabu @sinful, das von der Gesellschaft heute schon lange nicht mehr "geächtet" wird.

Ich habe nur persönliche Tabus, die mich anekeln, z.b. AV, das zu brechen käme mir nie in den sinn. Es ist eben eine persönliche Abneigung, die ich als Tabu für mich ausgesucht habe. Der Besuch eines Volksmusik-Konzertes wäre ebenfalls tabu. ich versteh den sinn der Frage nicht. Allgemeingültige gesellschaftliche Tabus gibt es nicht mehr.

TE, du schreibst, du hättest jemandes Arbeitskraft ausgenutzt.... selbst das ist kein Tabu, sondern gängige praxis, siehe Schlecker, Nokia etc. Das ist zwar diskussionswürdig, aber doch kein Tabu.


Geschrieben

Persönliche Abneigungen sind keine Tabus.
Tabus sind Verbote, deren Sinn man nicht in Frage stellt.
Sie können gleichwohl einen Sinn haben
Z.B. das Verbot in den Wald zu gehen oder Bäume zu schlagen (weil das Götter erzürnen könnte) kann der Erhaltung des ökologischen Gleichgewichts dienen.


Ich gehe mal davon aus, dass der Besuch eines Volksmusik-Konzertes für dich deshalb nicht in Frage kommt, weil du die Volksmusik bzw. die dort vorherrschende Stimmung nicht magst.
Ein Tabu wäre es, wenn du nicht wüßtest, warum du da nicht hingehst, sondern dazu nur ein diffuses 'bloß nicht hingehen - das ist pfui' in der Birne hättest.

Fremdgehen ist dann ein Tabu, wenn das Verbot unreflektiert hingenommen wird.
Wenn es sachlich begründet ist, z.B. dass man niemanden verletzen möchte o.Ä. dann ist die verbietende oder ächtende Norm ebenfalls kein Tabu. Denn die Norm darf diskutiert und in Frage gestellt werden, z.B. durch Verweis auf das Selbstbestimmungsrecht.

Es kann allerdings durchaus sein, dass Argumente dabei nur dazu dienen, ein Tabu zu verschleiern, Gegenargumente also nicht wirklich erwogeen werden. Da ist dann nicht mehr so klar auszumachen, ob Tabu oder sinnvolle Regel fürs Zusammenleben.


Geschrieben


Ich habe zweimal in meinem Leben eines meiner Tabu's gebrochen. Beide male setzten die Inszenierung des Tabubruchs ein ungeheures innovatives Potential frei.
...
Meinen zweiten Tabubruch behalte ich für mich.

Meine Frage, habt ihr jemals einer eurer Tabu's gebrochen und welches waren die Folgen?



Tabus gibt es viele, die die gesellschaftlich verankert sind und solche, die man selbst aufstellt. Es gibt viele gute Gründe Tabus zu errichten und genauso viele sie zu brechen.

Es ist aus meiner Sicht ein Unterschied, ob man ein persönliches oder ein gesellschaftliches Tabu bricht. Wenn man sich selbst ein Tabu errichtet und es dann (vorsätzlich) bricht, dann hat man seine Gründe dafür. Das kann ein Schritt auf dem Weg der persönlcihen Weiterentwicklung sein. Zumindest dann, wenn man etwas Tabuisiert hat, weil man sich davor fürchtet und dann diese Angst überwindet.
Bei gesellschaftlichen Tabus kommt es darauf an, ob man "erwischt" wird oder gar werden will oder eben nicht. "Kalkulierte" Tabubrüche zur Selbstinzenierung oder um einem Thema mediale Präsenz zu geben sind heute so häufig, dass man sich schon fast beeilen muss, um noch ein Tabu zu finden. ;o)

Ich habe einige meiner "tabus" gebrochen (oder auch mit einigen meiner Tabus gebrochen). Manche um mich davon zu befreien, andere auch um mich zu inszenieren.
Die Folgen waren dementsprechend auch höchst unterschiedlich ;o)

Marc


Geschrieben

a) Das ist nicht positiv,
am meisten jedoch staft man sich selbst damit.

b)beizeiten bestimmte Zeichen zu erkennen und sich besser etwas verhaltener zu benehmen.


Wenn ich nicht vertraue strafe ich mich wohl kaum selbst!
Ich vertraue nur mir und das ist gut so.

Diese Zeichen werden nicht mehr beizeiten erkannt, sondern sofort zum Anlass genommen...bzw. ich bin nur noch verhalten.


Geschrieben

Siehst du das wirklich so? Nein, wenn du niemanden vertrauen kannst, strafst du beide - dein Gegenüber und dich selbst! Es ist ja wirklich nicht so, dass einem alle Menschen Böses wollten. Wenn du jedem grundsätzlich misstraust, werden sie sich Manche schlecht behandelt fühlen und sich ggf. zurückziehen, weil sie dein Misstrauen einfach nicht verdient haben. Außerdem macht es dir das Leben verdammt schwer, weil du immer Zweifel haben wirst.

Im Extremfall kann es sogar zu "sich selbst erfüllenden Prophezeiungen kommen". Du verletzt dein Gegenüber durch ungerechtfertigtes Misstrauen so sehr, dass es wirklich etwas tut, was dich dann enttäuscht.
(Übrigens ist das "Du" in dem Fall nicht nur auf dich bezogen, sondern ganz allgemein gemeint.)


Geschrieben

TE, du schreibst, du hättest jemandes Arbeitskraft ausgenutzt.... selbst das ist kein Tabu, sondern gängige praxis, siehe Schlecker, Nokia etc. Das ist zwar diskussionswürdig, aber doch kein Tabu.



Nein.

Aufgrund der komplexen Zusammenhänge war es eindeutig ein geselschaftliches Tabu. Die Motivation war nämlich nicht das gesellschaftliche anerkannte Gewinnstreben, sondern eher eine Art verwerfliche Mischung aus Neugier, Experimentierfreude und freude am Umbekannten. Es würde aber zu weit gehen und zu vielen OffTopic führen wenn ich darauf eingehen würde.


Geschrieben

"Kalkulierte" Tabubrüche zur Selbstinzenierung oder um einem Thema mediale Präsenz zu geben sind heute so häufig, dass man sich schon fast beeilen muss, um noch ein Tabu zu finden. ;o)






Aufgrund der komplexen Zusammenhänge war es eindeutig ein geselschaftliches Tabu.



Ich kann marc nur beipflichten. WAS ist überhaupt heute noch ein Tabu? (außer Straftaten?) Sex mit Kindern ist ein Tabu - aber auch strafbar.

die Mutter mit der eigenen Adoptivtochter betrügen? nein, ist kein mehr. woody Allan ist nicht gesesllschaftlich geächtet.....

Mir scheint es eher so, als wolle der TE sich ein wenig wichtig tun

btw: für mich sind diese Deppen-Apostroph'e ein Tabu


Geschrieben

Der kalkulierte Tabubruch findet doch hier täglich statt in Form der Eröffnung neuer Threads, die vorgeblich der Diskussion eines neuen Themas dienen - aber schon in der Threaderöffnung deutlich machen, dass die Selbstinszenierung im Vordergrund steht.

Erst recht, wenn dunkle Andeutungen dann den Spekulationseifer wecken und zu Postings führen, die man im weiteren Verlauf empört von sich weisen kann.

Leider ist auch das kein wirkliches Tabu mehr, da es ja inzwischen Alltag geworden ist.


Geschrieben

Zitat von marccgn
"Kalkulierte" Tabubrüche zur Selbstinzenierung oder um einem Thema mediale Präsenz zu geben sind heute so häufig, dass man sich schon fast beeilen muss, um noch ein Tabu zu finden. ;o)



für mich sind diese Deppen-Apostroph'e ein Tabu



Ahh Danke Mandarina dann brech ich jetzt auch mal ein Tabu und zwar Dein 's

o.k. der Tabubruch ist nicht wirklich neu und schon gar nicht hier... aber es ist wirklich schwer noch brechbare Tabus zu finden, um sich selbst zu inszenieren.

Marc - Der Tabu's bricht wie andere Salzstangen

P.S. Eh Mandarina, mach doch mal die Tabukrümel hier wech - is ja Dein Tabu


Geschrieben (bearbeitet)

Nun, die Nennung eines Beispiels war eindeutig ein Fehler meinerseits und dem Thread nicht sehr förderlich. Selbstinszenieungs-Versuche verweise ich ins Reich der legitimen Vermutungen.

Aber meine Frage war:

Angenommen das Tabubrüche existieren, setzen sie kreatives Potential frei?

Edith sagt: typo + Klarheit


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Entschuldige, aber ein Tabubruch MUSS ZWINGEND ein kreatives Potential freisetzen:

1. in der Entscheidung ihn zu begehen - denn es bedeutet einen Weg zu beschreiten, den man bislang auf Grund des Tabus noch nie begangen hat (Allein schon das Andenken der Möglichkeit ist per Definition ein schöpferischer Prozess, weil es das gedankliche Beschreiten von Terra inkognita bedeutet)
2. in der Verarbeitung des Tabubruchs und seiner Folgen - sei es in Form von Verdrängung, Rechtfertigung, Bilanzierung, Abwägen der Folgen und des weiteren Umgangs damit

Hilft Dir das in dieser abstrakten Form weiter ?


Geschrieben



Hilft Dir das in dieser abstrakten Form weiter ?



Ja, natürlich vielen Dank. Du hast das sehr gut erklärt. Es deckt sich auch mit meinen Erlebnissen im Zuge des Tabubruchs. Du hast einzig das errichten und zusammenbrechen eines Lügengebäudes vergessen :-)

Für Deine Einschätzung das kreatives Potential ZWINGEND freigesetzt wird, bin ich Dir ausserordentlich dankbar.


×
×
  • Neu erstellen...