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Was haltet ihr davon ???


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Das, liebe Molly, ist jetzt der vollendete Sophismus!


Geschrieben

Seine Aussagen ergeben Sinn!

Semantisch gesehen sind die beiden Sätze identisch: Beide sagen, dass das Verhältnis von Unfällen, die durch nüchterne Autofahrer verursacht wurden zu denen, die durch angetgrunkene Autofahrer verursacht wurden, 2: 1 ist.



Über die absolute Zahl der Autofahrer der jeweiligen Gruppe, welche diese Unfälle verursacht hat, ist nichts gesagt. Ergo gibt es auch keine Wertung.

Semiotisch sind die beiden Sätze jedoch nicht identisch: der erste Satz stellt ins Zentrum "doppelt so viele nüchterne Autofahrer". Ergebnis: Jeder erregt sich über die Aussage und hält sie spontan für falsch. Es wurde aber überhaupt keine Aussage über das Zahlenverhältnis nüchterner und angetrunkener Autofahrer getroffen.



Um die getroffene Aussage in dieser Richtung zu interpretieren, müßte ich aber einen Teil meines Gehirnes auschalten. Und zwar genau den, in dem unabhängig von der getroffenen Aussage gespeichert ist, dass die überwiegende Zahl der Autofahrer nüchtern unterwegs ist. Eine Manipulation würde nur funktionieren, wenn ich davon ausgehen kann, dass die zugehörige Hintergrundinformation keine allgemein bekannte Tatsache ist.

Und OT: Diese zwangsweise Zitatverstümmelung nervt. Ich bin schon groß und kann ganz gut alleine entscheiden, wieviel ich zitieren muss, um verständlich zu bleiben.


Geschrieben

@ Anonyma

Anhand deines Postings könnte aber der Eindruck endstehen, dass dein Gehirn zum Zeitpunkt des Postings noch im Standby Mode war, jedenfalls nicht funktionierte.

Ist ja auch egal, ich bin froh das einige Menschen verstanden haben um was es ging, damit war mein Post nicht umsonst.


Geschrieben

Schon möglich. Aber vielleicht auch nur anders, oder gar nicht, oder wie auch immer...


Geschrieben

Aber bestimmt sowieso und überhaupt, das musste mal gesagt werden ! Jawoll !! :-)


Geschrieben (bearbeitet)

Laut Statistik verursachen nüchterne Autofahrer doppelt so viele Autounfälle wie angetrunkene Autofahrer.


Wer jetzt schockiert ist, und mich als lügner beschimpfen will, soll noch die Grundlage dieser Statistik erfahren :

Tatsache ist, das 1/3 der Verkehrsunfälle unter einfluss von Alkohol passiert sind.
Daraus ergibt sich das 2/3 der Verkehrsunfälle von nüchternen Autofahrern begangen wurden, also doppelt so viele.



klar - weil des 1/3 betrunkene nur 50% der betrunkenen ausmacht, die in dem zustand trotzdem autofahren und bei den anderen 2/3 sind das alle nüchterne autofahrer...


bearbeitet von exmeralde
Geschrieben

Ich hörte mal ein Zitat.
Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.

In diesem Sinne.


Geschrieben

@ exmeralde

Zitat : "klar - weil des 1/3 betrunkene nur 50% der betrunkenen ausmacht, die in dem zustand trotzdem autofahren und bei den anderen 2/3 sind das alle nüchterne autofahrer..."

Nee, damit hat das gernichts zu tun :-)

@ Minx

Da hast Du Recht ! Aber noch schlimmer ist es, wenn die Statistik garnicht gefälscht ist.

Ballou hat dazu eine perfekte Erklärung abgegeben.


Geschrieben (bearbeitet)

Nee, damit hat das gernichts zu tun :-)

Ich halte das gar nichts für baren Unsinn, denn auch auf der Basis von Ballous Erklärung hat Mathematik eben doch eine Bedeutung, auch wenn sie mit der Aussage an und für sich nichts zu tun hat.

Es gibt ja ganz einfach einen Unterschied zwischen der Aussage in der Threaderöffnung und darin, was sie im Leser bewirkt. Der Witz ist, dass die mathematische Überschlagsrechnung ebenso nichts mit der Ursprungssaussage zu tun hat, wie das Gefühl, das durch diese ausgelöst wird. Die Rechnung torpediert die Wirkung und entkräftet damit den "Witz", der hinter der Threaderöffnung liegt.

Deshalb Ares: Ja, Du hast Recht, dass der prozentuale Anteil Betrunkener unter den Autofahrern gar nichts mit deiner Aussage zu tun hat - aber nein: sie ist sogar von entscheidender Bedeutung, wenn man unterstellt, dass eine Aussage ja nur dann einen Sinn hat, wenn sie eine "Bedeutung" und damit eine Wirkung haben soll.
Und genau gegen diese Wirkung, als Primärziel einer Aussage wird man immun.

Wir könnten sogar noch weiter gehen und in den Komplex von Aussage und Wirkung noch die Absicht des Autors mit einbeziehen, die hinter dem ganzen ersten Posting steckt. Dann bekommt das Ganze nochmal andere Nuancen, wenn man ich überlegt, ob die rein gedankliche Trennung von Wirkung, Aussage und Autor REAL überhaupt begründet ist. Auf psychologischer Ebene könnte man zB behaupten, dass dem Autor (Ares) eine Einsicht in die Bedeutung der Überschlagskalkulation genau deshalb erschwert ist, weil sie die Absicht durchkreuzt, die er mit seinem Thread beigelegt hat.

Da kommt wieder der alte Satz zum tragen, der die meisten Menschen blockiert, nämlich, "das nicht sein kann, was nicht sein soll."

Hier ist das "Nichtpeilen" aus verschiedenen Gründen scheinbar gerade ins Gegenteil verkehrt.


bearbeitet von Lichtschimmer
Geschrieben

Hier ist das "Nichtpeilen" aus verschiedenen Gründen scheinbar gerade ins Gegenteil verkehrt.



Genau das isses! Letztlich ist das Ganze eine kleine Übung, die übrigens in ähnlicher Form auch inzwischen bei Eignungstests von Firmen als Multiple-Choice-Frage eingesetzt werden.

Sie zeigt, dass wir in einer gewohnten Logik beim Lesen asoziieren und dass dies eben auch einmal falsch sein kann.

Jeder Mensch mit gesundem Menschenverstand wird über die erste Aussage stolpern und sich dagegen auflehnen, weil er eine Wertung sieht, die nicht vorhanden ist. Und hier spielt uns eben unser Verstand einen Streich.

Ich wiederhole, was ich schon einmal gesagt habe: das Ding gehört in F&U und ansonsten sollte man darüber lachen können, ohne in den Keller zu gehen, wenn man darauf reingefallen ist. Denn das dürfte beim reinen Lesen des Eingangsposting jedem so passiert sein.

Übrigens: Bei den Eignungstests spielt es in Wirklichkeit nur eine untergeordnete Rolle, ob jemand richtig oder falsch angekreuzt hat - viel interessierter sind die Trainer an den Reaktionen bei der Auswertung, da dies als Indikator genommen wird, wie jemand mit einem Fehler umgeht. Eingestehen und Lachen wird als Beweis von Souveränität ganz oben angesiedelt. Ist ein ganz fieses Manöver, um Leute aus der Reserve zu locken.


Geschrieben

das Ding gehört in F&U und ansonsten sollte man darüber lachen können, ohne in den Keller zu gehen, wenn man darauf reingefallen ist. Denn das dürfte beim reinen Lesen des Eingangsposting jedem so passiert sein.



Hi Ballou :-)

Sorry, ich dachte in D&F wäre es gut aufgehoben, aber ich habe nichts dagegen wenn ein Admin den Thread verschiebt. War jedenfalls keine böse Absicht.


Geschrieben (bearbeitet)

Stimmt, aber wenn Du genau liest, wurden diese Aussagen auch nie gemacht...
Wie du siehst, interpretierst auch du etwas in eine simple Aussage, das so garnicht da steht. Die Manipulation ist nur in deinem Gehirn.



Der "Fehler" ist dennoch nicht alleine dem Empfänger zuzuschreiben, sondern auch der manipulativen Form. Wären die Merkmale "alkoholisiert oder nicht" lediglich beschreibendes Füllmaterial, z. B. in einer so kreierten Anzeige:

"Die 19 jährige Abiturientin aus Köln die in ihrer Freizeit Rosen züchtet, verursachte am WE mit ihrem Polo alkoholisiert einen folgenschweren Verkehrsunfall mit Personenschaden"

kann man auswählen ob oder in wie weit einzelne Merkmale als Grund für das Geschehen taugen. (Alter , Geschlecht, Bildung, Alk, Fahrzeug, ... Persönlich wußte ich schon immer, daß Rosenzüchten eine blutige Angelegenheit ist)

In einer "statistischen" (n=1) Erhebung bei Reduzierung auf ein Merkmal, wird damit eine Korrelation aufgestellt, ( Vergl. Ein folgenschwerer Unfall unter Einfluss von Alkohol ) von dem der Empfänger glauben darf, das der Sender bewußt dieses ausgewählt hat um damit eine Aussage zu treffen. -Oder man ist es gewohnt, vieles unter "Sinnfrei" kategorisierend zu überlesen.


bearbeitet von 0815Erwin
wort zuviel
Geschrieben

von dem der Empfänger glauben darf, das der Sender bewußt dieses ausgewählt hat um eine Aussage damit zu treffen. -Oder man ist es gewohnt, vieles unter "Sinnfrei" kategorisierend zu überlesen.



Damit umschreibst du das was Ballou auch ausgesagt hat.

Zitat : "Es ist einfach ein schönes Beispiel für semiotische Manipulation."

Genau darin ist ja der "faule Fisch". Wenn man überlegt, was heute alles in Form einer Statistik ausgewertet und pupliziert wird, wer garantiert einem das diese Statistiken nicht auch semiotisch manipuliert sind ? Ich habe bewusst mein Beispiel gewählt damit jedem auffallen muss das da "was faul" ist. Aber wieviele Statistiken bekommen wir vielleicht untergeschoben wo uns das nicht auffällt ??


Geschrieben (bearbeitet)

Nein, das Thema gehört nicht in F&U, sondern ist hier genau richtig aufgehoben.

Laut Statistik verursachen nüchterne Autofahrer doppelt so viele Autounfälle wie angetrunkene Autofahrer.

Ist die gleiche wie :

Laut statistik verursachen angetrunkene Autofahrer 1/3 der Verkehrsunfälle.

(...)

Da braucht man auch nichts in Relation zu setzen, beide Aussagen sind 100% identisch.

Nein, sind sie nicht.

Die Falschaussage in Deinem ersten Satz liegt in den ersten beiden Worten.

Zur Statistik gehört die Bereitstellung von Zahlenmaterial, die Auswertung der Zahlen mittels mathematischer Routinen und die Interpretation der Ergebnisse.

Die Aussagen "Laut Statistik" impliziert, dass im restlichen Satz die Interpretation eines Statistikers, desjenigen, der die Statistik erstellt hat, widergegeben wird.

Kein Statistiker würde dies tun, da dieser Satz ja die Ergebnisse seiner Arbeit ins Gegenteil verkehren würde.

Dein erster Satz ist also insofern falsch, als er nicht eine Statistik wiedergibt, sondern das Ergebnis einer laienhaften Interpretation von Daten, die vom Autoren des Satzes, in diesem Fall also von Dir, fälschlicherweise und vorsätzlich als "Statistik" ausgegeben wird, obwohl ihm keine Aussage eines Statistikers zugrunde liegt.

Was Du hier treibst ist nicht Statistik, sondern FDP-"Statistik":

69,8 % der Wahlberechtigten haben in der letzten Bundestagswahl eine gültige Zweitstimme abgegeben.
Davon haben 14, 6 % der FDP ihre Zweitstimme gegeben.

Also:
1. Die FDP hat einen überwältigenden Wahlsieg errungen
2. Der Wähler hat der FDP den Auftrag gegeben, unter anderem denjenigen, die sie als "Leistungsträger" identifiziert, die Steuern zu senken und dafür Staatsschulden zu machen, die meine noch ungeborenen Enkel mit ihren Steuern bezahlen werden.
3. Das muss jetzt zügig in Angriff genommen werden, damit die FDP die überwältigende Mehrheit der Wähler behält.

Statistisch irrelevante Anmerkung von mir: 89,8% der Wahlberechtigten haben nicht FDP gewählt.


bearbeitet von Delphin18
Fehlendes Wort ergänzt.
Geschrieben

Lieber Delphin,

irgendwie habe ich das Gefühl, das du nicht verstehst um was es geht. Ich betreibe hier garnichts. Ich habe auch nicht vor Alkohol am Steuer runterzuspielen.

Zitat "Dein erster Satz ist also insofern falsch, als er nicht eine Statistik, sondern das Ergebnis einer laienhaften Interpretation von Daten, die vom Autoren des Satzes, in diesem Fall also von Dir, fälschlicherweise und vorsätzlich als "Statistik" ausgegeben wird, obwohl ihm keine Aussage eines Statistikers zugrunde liegt."

Damit liegst Du absolut falsch. Du interpretierst etwas das ich nie behauptet habe.
Meine Aussage, das nüchterne Autofahrer in doppelt soviele Verkehrsunfällen verwickelt sind wie angetrunkene Autofahrer, ist in meinem Beispiel von mir überhaupt nicht interpretiert, DU interpretierst etwas, und das ist dein denkfehler.
Was Du aus eine Aussage heraus liest, liegt nicht in meiner Hand


Geschrieben

Irgendwie finde ich es seltsam, dass Du hier wiederholt behauptest, andere würden nicht verstehen, was Du schreibst, um dann zu beweisen, dass Du sie nicht verstanden hast.

1. Ich habe an keiner Stelle behauptet, Du wolltest das Problem Alkohol am Steuer runterspielen.

2. Warum soll ich in dem von Dir zitierten Satz falsch liegen?
a) In dem Satz habe ich nichts interpretiert, sondern Tatsachen dargestellt.
b) Ich habe an keiner Stelle gesagt, dass Du etwas behauptet hättest.
c) Dein erster Satz beginnt mit "laut Statistik", obwohl ihm keine statistische Aussage zugrunde liegt, sondern nur eine Zahl.
d) Solange Du den Satz nicht als Zitat kenntlich machst, bist Du der Autor dieses Satzes.
e) Ich habe auch an keiner Stelle behauptet, dass Du etwas interpretierst.

Ich habe Dich lediglich darauf hingewiesen, dass Du behauptest, Deinen Angaben läge eine Statistik zugrunde, was nicht stimmt. Deinem Satz liegen bestenfalls zahlen zugrunde, aber keine Statistik.

Zu einer Statistik gehören wie gasagt: Die Daten, die Auswertung und die Interpretation.
Deiner Aussage liegen nur Zahlen, aber keine statistische Auswertung und keine Interpretation zugrunde, also auch keine Statistik.

Um zu dieser Aussage zu kommen, muss ich weder etwas interpretieren, noch etwas aus Deinem Satz herauslesen.


Geschrieben

Die Zahlen alleine besagen wohl überhaupt nichts. Die meisten Unfälle dürften Blechschäden infolge hohen Verkehrsaufkommens sein. Da ist mit meschlichem Versagen einfach zu rechnen-zu spät reagiert, Strassenzustand unterschätzt usw.. Trunkenheit am Steuer muss von diesen "normalen" Unfällen einfach getrennt betrachtet werden.


Geschrieben


2. Warum soll ich in dem von Dir zitierten Satz falsch liegen?
a) In dem Satz habe ich nichts interpretiert, sondern Tatsachen dargestellt.
.



Weil :

1. Du unterstellst, es wäre eine Laienhafte interpretation von Daten.

2. Du dich auf fehlende Zahlen berufst, die völlig belanglos sind.

Hättest Du dir mal Mühe gemacht die Erklärung von Ballou zu lesen, wüsstest Du das Zahlen hierbei keine Rolle Spielen.

Ganz egal welche Zahlen im Spiel sind, wenn eine Menge (X) eine Anzahl von Autounfällen verursacht unter dem Einfluss von Alkohol ( Ich sage nicht das Alkohol schuld war ), dann ergibt sich das eine andere Menge (y) wohl Unfälle ohne Einfluss von Alkohol verursacht haben muss ( ich sage auch hier nicht das die Ursache "Nüchternheit" war.

Wenn laut einer Statistik, 25 % der Bevölkerung von Geburt an rote Haare hat, dann ist es keine laienhafte Interpretation wenn ich die Aussage treffe, dass demzufolge 75 % der Bevölkerung von Geburt an keine roten Haare hat.

Du siehst ein Problem wo keines ist.

Denk doch einfach mal Wertfrei, wenn 1/3 der Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von Alkohol passiert sind, dann ist es logisch das 66 % nicht unter dem Einfluss von Alkohol passiert sind.

oder

wenn 40% der Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von Alkohol passiert sind, dann ist es logisch das 60 % nicht unter dem Einfluss von Alkohol passiert sind.

Das kannst Du mit jeder Zahl fortsetzen, demzufolge sind Zahlen hier völlig egal.

Der logische Menschenverstand müsste dir sagen, dass die Summe der Verkehrsunfälle minus der Verkehrsunfälle unter Alkoholeinfluss, die Menge der Verkehrsunfälle ohne Alkoholeinfluss ergibt.

Das ist doch nicht so schwer zu verstehen, oder ?


Geschrieben

@ares
Noch einmal: ich unterstelle garnichts.

Den Beitrag von Ballou habe ich nicht nur gelesen, sondern auch verstanden. Nur hat der Beitrag von Ballou mit meiner Aussage nicht das geringste zu tun.

Wenn Zahlen keine Rolle spielen - was sie übrigens bei meiner Aussage auch nicht tun - warum argumentierst Du dann mit Zahlenspielereien?

Noch einmal:

"Laut Statistik" ist eine Falschaussage.

Denn zu einer Statistik gehören
- die Zahlen (Datenbasis),
- die Auswertung (mathematische Routine)
- die Interpretation der Ergebnisse (Aussagen, die der Statistiker trifft.
Gleichzeitig muss angegeben werden, woher die Rohdaten stammen, wie die Berechnungen erfolgten, auf welche Weise welche Aussagen daraus daraus gezogen wurden und wie hoch mögliche statistische Fehler sein können.
Erst wenn alles vorliegt kann man von einer statistischen Untersuchung sprechen.

Ein Statistiker würde feststellen:
1. 90% (oder 99%) fahren nicht alkoholisiert
2. 33% aller Unfälle werden von alkoholisierten Fahrern verursacht (67% aller Unfälle werden von nicht alkoholisierten Fahrern verursacht)
3. es gibt keinen statistisch relevanten Zusammenhang zwischen mangelndem Alkoholgenuss und Unfallhäufigkeit.

Niemals würde ein Statistiker als Ergebnis einer statistischen Untersuchung feststellen:
"67% aller Unfälle werden von nicht alkoholisierten Fahrern verursacht"

Die Aussage "Laut Statistik" ist eine Falschaussage, denn das impliziert, dass es eine statistische Untersuchung zum Thema "Hat mangelnder Alkoholgenuss Auswirkungen auf die Unfallhäufiglkeit motorisierter Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr?" gibt. Diese gibt es aber nicht, und kann es nicht geben.

Übrigens ist auch die Aussage "1/3 aller Unfälle passierten unter Einfluss von Alkohol" nicht das Ergebnis einer statistischen Untersuchung, sondern Bestandteil der Rohdaten. Eine statistische Aussage könnte möglicherweise lauten: Die Unfallhäufigkeit ist unter Alkoholeinfluss statistisch höher als bei nicht alkoholisierten Fahrern.

Abgesehen davon kannst Du mit "Laut Statistik.." vielleicht auf dem Titelblatt von Deutschlands meistgelesener "Zeitung" argumentieren, aber nicht in einem seriösen Diskussionsforum wie Poppen.de.

Wenn Du Zeitung liest, wirst Du feststellen, dass statistische Untersuchungen mit Quellenangaben zitiert werden. Da werden Institut, Autoren und Titel der Untersuchung genannt.

Nur wenn Dir solche Quellen vorliegen, kannst Du mit Statistik argumentieren. Wenn nicht, ist "laut Statistik" eine Falschbehauptung.
Selbst wenn die Zahlenbasis korrekt ist, kannst Du diese dann bestenfalls als Daten zitieren, zum Beispiel "Aufgrund von Zahlen des statistischen Bundesamts...". Damit hast Du noch nicht behauptet, dass die Rohdaten statistisch ausgewertet wurden.

Ich hoffe, das war jetzt verständlich.


Geschrieben (bearbeitet)

Ja, du warst sehr verständlich... :-)

Zitat :

"Die Aussage "Laut Statistik" ist eine Falschaussage, denn das impliziert, dass es eine statistische Untersuchung zum Thema "Hat mangelnder Alkoholgenuss Auswirkungen auf die Unfallhäufiglkeit motorisierter Verkehrsteilnehmer im Straßenverkehr?" gibt. Diese gibt es aber nicht, und kann es nicht geben."

So verständlich sogar, dass aufgrund oben stehenden Textes du 100% bewiesen hast das Du es nicht verstanden hast.

Zitat "Abgesehen davon kannst Du mit "Laut Statistik.." vielleicht auf dem Titelblatt von Deutschlands meistgelesener "Zeitung" argumentieren, aber nicht in einem seriösen Diskussionsforum wie Poppen.de."

Genau darauf sollte es auch abzielen, gut das Du wenigstens soweit folgen kannst.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Oh Mann, ist es so schwer zu verstehen?

Ich versuchs mal ganz einfach:

Es gibt keine Statistik.

Also ist "Laut Statistik..." gelogen.


Geschrieben (bearbeitet)


Niemals würde ein Statistiker...


Mini-Veto: "Wes Brot ich ess, des Lied ich sing".

Nachtrag: @Delfin: Yep, war mir bewußt. Du hast insbesondere den fehlenden empirischen Ansatz in diesem Fred ergänzt, obwohl es dem TE nur um ein Logigspiel ging. Und ich habe das Thema weiter um einen wirtschaftlichen Aspekt minimal ergänzt. Halt 2x off (ugs.)


bearbeitet von 0815Erwin
Nachtrag als #50
Geschrieben

@Erwin
Der Unterschied zwischen seriöser Statistik und unseriöser Statistik liegt darin, dass in letzterem Fall Zahlen unterschlagen oder falsch oder unvollständig ausgewertet oder interpretiert werden.

Hier geht es jedoch um etwas anderes:

Ballous Unterscheidung zwischen der semantischen und semiotischen Bedeutung der Aussagen ist weder gottgewollt, noch zufällig, noch unvermeidlich, sondern hat als Ursache einen systematischen Fehler.
Nämlich den, dass belanglose Zahlen in den Raum geworfen werden, diese mit einer angeblichen Bedeutung versehen und dann mit dem Wort Statistik versehen werden.

Es gibt hier aber weder seriöse noch unseriöse Statistik, sondern eine einzige belanglose Zahl ohne jeden Zusammenhang und ohne jede Bedeutung.


Geschrieben

Delphin, sorry - ab er Du irrst:

1. der Satz "Laut Statistik verursachen ..... " ist ein einfacher Aussagesatz und - sofern die Statistik, auf die er sich beruft, diesen Schluß zuläßt, sachlich richtig. Er ist keine Statistik und er ist definitiv keine Falschaussage.

Eine Falschaussage wäre er nur dann, wenn es eine solche Statistik nicht gäbe oder wenn diese diese Schlussfolgerung nicht zulassen würde.

Aber darum geht es gar nicht!

Wichtig ist, dass uns die Botschaft des Satzes falsch zu sein scheint - und da er sich auf eine Statistik beruft, sucht unser Gehirn automatisch den Fehler auf mathematischer Ebene. Das ist einfach eine Konvention, der wir hierbei folgen.

2. Lichtis Beispiel "Dieser Satz ist falsch." macht dies nochmals deutlicher (denn auch er ist eine semiotische Manipulation): Der Satz ist definitiv falsch im Sinne von unrichtig, da sowohl Zeichenfolge als auch Grammatik vollkommen korrekt sind. Aber er erscheint uns richtig, weil wir ihn aus einem anderen Gebrauch kennen: als mündlichen, oder gar schriftlichen Kommentar aus der Schulzeit und/oder Ausbildung (beispielsweise Sprachunterricht) wo er eigentlich korrekt hätte lauten müssen: "Der Satz "...(Zitat des falschen Satzes) ..." ist falsch." Die Konvention ist, dass wir dieses fehlende Zitat gedanklich ergänzen und daher den Satz akzeptieren.

Im zweiten Beispiel ist es eine positiv belegte Konvention, die uns den Fehler überlesen läßt, im ersten Fall eine negativ belegte Konvention, die uns widersprechen läßt.

3. Ares37 - Du irrst aber in einem Punkt gewaltig: natürlich geht es um Mathematik - nämlich um Mengenlehre: Menge A und Menge B werden in ihrer Größe zueinander verglichen: Menge A ist doppelt so groß wie Menge B! Das ist eine mathematische Operation. Und die ist von größter Bedeutung für das Funktionieren der Manipulation, weil sie die Konvention bildet, die uns nach einer mathematischen Lösung suchen läßt. Denn die Konvention leitet uns genau zur Suche nach einer mathematischen Lösung und läßt damit die Falle zuschnappen.


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