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Eine Lanze für Dr. Sommer!


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

An einer Hauptschule wurde eine Umfrage gemacht, was die Schüler für einen Beruf anstreben.
Da antworteten etliche allen Ernstes, und zwar im Brustton der Überzeugung: Hartz IV.



ja genau. die bösen hauptschüler haben keinen bock auf arbeit. aber warum? womöglich weil ihnen immer wieder vermittelt wird, dass sie mit einem hauptschulabschluss eh nur geringe chancen bei der lehrsellensuche haben.


Geschrieben

Das wird ihnen nicht vermittelt - das ist leider so! Wer nicht zumindest den Quali schafft, hat sehr schlechte Chancen am Arbeitsmarkt.


Geschrieben

Zurück zum Thema: Da ich nicht in Deutschland aufgewachsen bin, hatte ich keine Möglichkeit, die Bekanntschaft von Dr. Sommer zu machen. Leider blieb ich mit meinen Fragen ganz alleine... zum Glück entdeckte ich dann irgendwann p.de.


Geschrieben (bearbeitet)

Mit Statistiken lässt sich manches zeigen... Man muss sich nur die richtigen Zahlen herauspicken. Die Geburtenzahlen habe ich nicht gefunden, aber immerhin Abbrüche. Miteinander vergleichbare Zahlen gibt es seit 1996 (anscheinend wurde 1995 das Zählverfahren geändert). Etwas genauere Zahlen habe ich für den Zeitraum 2002-08 gefunden. In den höheren Altersbereichen (ab 30) tut sich über die Zeit praktisch nichts, die Änderung spielen sich in den jüngeren Jahrgängen ab. Je jünger, desto heftiger ändert sich die Rate von Jahr zu Jahr.
Schlaglicht auf 2002-2008, Abbrüche pro 10.000 Frauen und Jahr:


Alter Abbrüche im Jahr
02 03 04 05 06 07 08
unter 15 X X X X X X X
15 - 17 16 17 17 15 14 14 12
18 - 19 51 50 53 49 48 41 44
20 - 24 25 25 26 24 23 23 23
25 - 29 23 23 23 22 22 22 21
30 - 34 18 18 18 18 18 18 18
35 - 39 12 12 12 12 12 12 11
40 - 44 5 5 5 5 5 5 5
über 44
Gesamt 78 76 78 75 73 73 71
45 und mehr X
 Hier kann man grob feststellen: Tendenz fallend. Und zwar am stärksten da, wo gar keine Zahlen pro 10.000 angegeben werden: Bei den Mädels unter 15 gingen die Zahlen (absolut) von 761 auf 475 zurück. (Ein merklicher Teil davon liegt daran, dass 2004-2006 die Jahrgangsstärken stark abnehmen: Es sind gerade die Jahrgänge knapp unter 16, die in der Wendezeit von einem Geburtenrückgang um rund 15% betroffen waren.)

In der Altersklasse U 15 von 365 auf 761 und in der Altersklasse 15 bis  18 von 4359 auf 7443.
Dein U15 ist "bis 14 einschließlich"  und Dein 15-18 ist in Wirklichkeit 15-17(einschließlich). 

Diese Zahlen für die 5 Jahre vor dem Millennium sind natürlich bedrückend. Immerhin hat es im neuen Jahrtausend eine deutliche Trendwende gegeben.

Abbrüche
1996 02 08
bis 14 365 761 475
15-17 4395 6682 4872
18-19 ? 9266 8428


Aber: Eigentlich interessieren uns aus Sicht der Sexualaufklärung und der Verhütung doch eher die Zahlen der Schwangerschaften, und nicht die Zahlen der Abbrüche. Dazu habe ich zum Zeitraum dieses Jahrtausends noch keine Zahlen auftreiben können.

Aber für den Zeitraum 96-01 (leider nicht 02) habe ich einige Zahlen gefunden:

Eine Steigerung der Abtreibungen Minderjährigen von 4724 auf 7605 entspricht dramatischen 61 %. Die Geburten liegen gleichzeitig relativ konstant bei ca. 5000. Was dann im Endeffekt eine Steigerung der Schwangerschaften um "gerade mal" 35 % ausmacht. Natürlich immer noch viel zu viel, aber längst nicht so deprimierend wie 60 %. Diese viel höhere Steigerung ergibt sich aus der steigenden Bereitschaft zur Abtreibung.

Quellen:
Bundesamt für Statistik (Zahlen 2002-2008) "2002 bis 2008 nach dem Alter der Frauen und Quote je 10 000 Frauen der Altersgruppe"
uni-landau, Norbert Kluge: Immer_mehr_Kinde_kriegen_Kinder.pdf (Zahlen 1996-2002)

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

bitteschön

Deutschlandweit brachten im Jahr 2008: 5.613 (2007: 5.812; 2006: 6.163; 2005: 6.592) Mädchen und minderjährige Frauen ihr Baby zur Welt.
(Zahlen: Statistisches Bundesamt Deutschland; Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung).


Geschrieben

Aber: Eigentlich interessieren uns aus Sicht der Sexualaufklärung und der Verhütung doch eher die Zahlen der Schwangerschaften, und nicht die Zahlen der Abbrüche.


Das Argument verstehe ich nicht ganz, denn jede Abtreibung ist doch eine Folge einer unerwünschten Schwangerschaft.
Abtreiben zu müssen ist schlimm, da ein junges Mädchen noch gar nicht absehen kann, welche psychischen Folgen so ein Abbruch mit sich bringt. Wenn aber Kinder Kinder bekommen, kann das sowohl das Leben der zu jungen Eltern massiv belasten als auch das Leben des Kindes von vorneherein erschweren.

Leider ist die frühe Schwangerschaft ja mitunter nicht mal immer ein Unfall, sondern es gibt ja in der Tat 14-jährige, die sich ein eigenes Kind wünschen. Meist damit sie irgendwo Geborgenheit finden und aus sehr unrealistischen, romantischen Vorstellungen heraus. Es gibt sogar extra Projekte, wo Jugendliche eine das Babyverhalten simulierende Puppe betreuen müssen. Wenn die ***ies dann sehen, wie stressig Kleinkindbetreuung ist, verschieben sie ihren Kinderwunsch meist.


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