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Ist die Wissenschaft eine Branche, die Wissen schafft...?


Di****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Um ein Beispiel zu geben, was ich meinte, aber noregrets hat mich schon verstanden.
Ich war dieses Jahr auf Kreta.
Auf der Hochebene von Lassithi stehen viele dieser fotogenen Windmühlen, die mit weißem Tuch bespannt sind. Mit diesen wird Grundwasser hochgepumpt. Heute erledigen das elektrische Motoren. Nun müssen die Bauern also für etwas (Strom) Geld bezahlen, was sie früher (Wind) umsonst bekamen.
Klar, die Arbeit wurde weniger... so das Argument.


Geschrieben

Der Mensch möchte alles wissen, der Mensch möchte alles erklären können. Deshalb spielen die Wissenschaften auf diesem Erdenball bekanntlich eine große Rolle.

Da wird geforscht, studiert, probiert, seziert und extrahiert, was die Labore und die Technik hergeben.



Jepp der Mensch strebt nach Erkenntnis. Es ist die Neugier, die uns treibt.
Und Adam nahm die Frucht... Hier scheiden sich die Geister. Die einen wären lieber unwissend und glücklich im Paradies geblieben, die anderen sind würden jeder Zeit ein Stück des Paradies für einen Snack vom Baum der Erkenntnis eintauschen...


Am Ende steht dann eine Nachricht, die alle erfreut

2 Wochen später - peng! - wurde erforscht, dass

Kurzum, die Wissenschaft hat dann mal wieder herausgefunden, dass nichts im Leben ohne Preis ist ^^



Das Ziel der Wissenschaft ist nicht die Titelseite der Boulevardblätter. Ziel der Wissenschaft ist der Erkenntnisgewinn. Wir versuchen die Welt zu verstehen und sie durch Modelle begreiflich und ein Stück weit erklärbar und manchmal auch vorhersagbar zu machen.
Nicht jede Erkenntnis macht das Modell verständlicher.
Nicht jedes wissenschaftliche Modell ist richtig oder universal anwendbar. Die Einleitung "Amerikanische Wissenschaftler haben herausgefunden, dass" ist eine bei Gossenjournalisten beliebte Phrase, um eine im Kern uninteressante oder gar veraltete Meldung aufzupeppen und dem geneigten Leser unterzujubeln.
Und auch in der Fachpresse wird viel veröffentlicht, dass das Papier nicht wert ist auf dem es gedruckt ist. Andererseits müssen Wissenschaftler heute veröffentlichen, da die Publikationsquote zu ihrer Beurteilung heran gezogen wird. Publish or perish...
Und z.B. in der Medizin will jeder Studi seinen Doktor machen. Da werden dann irgendwelche Statistiken so lange ausgelutscht (mit z.T. sehr interessanten Vorstellungen von Statistik und Stochastik) bis dann irgendeine Korrelation zur Kausalität erhoben werden kann.
Auch Wissenschaftler machen Fehler und nicht jeder, der sich Wissenschaftler nennt oder einen akademischen Grad hat genügt den Anforderungen der "guten wissenschaftlichen Praxis"
Genauso wie es gut und schlechte Handwerker gibt, gibt es eben gute und weniger gute Wissenschaftler.


Meine Frage:

Schafft die Wissenschaft also wirklich neues Wissen, oder verpackt sie die Weisheit, dass wir alle einmal sterben müssen, nur immer wieder in neues "Geschenkpapier"?



Zu Newtons Zeiten waren die besten Wissenschaftler der Welt überzeugt, dass nun in den Naturwissenschaften Alles erforscht sei und man das Buch zu machen könnte. Irren ist menschlich. Aber die Wissenschaft hat uns auch Erkenntnisse über die Entstehung des Universums und über die Entstehung von Cholera, Pest etc. gebracht. Das eine mag nur wenig praktischen Nutzen für die Bevölkerung haben.
Aber Ich fahr heute lieber Motorrad als Eselskarren, nehme bei Schmerzen lieber eine Tablette und bei einer fiesen Infektion, bin ich froh, dass jemand mal Antibiotika erfunden hat.



Überholt sich die Wissenschaft aufgrund der zunehmenden Entwicklungsgeschwindigkeit der Gesellschaft vielleicht sogar selbst, weil Ergebnisse viel schneller erforscht und publiziert werden?



Sie entwickelt sich weiter, nicht immer in die richtige Richtung, aber sie entwickelt sich.


Sind Forschungen, z. B. ob das Koffein im Kaffee nun wirklich wach macht oder wir uns das nur einbilden, wirklich bedeutend für das menschliche Vorankommen? Oder wird da lediglich Geld verpulvert, das in die Erforschung wirklich bedrohlicher und tödlicher Krankheiten viel sinnvoller investiert wäre?



Wer kann heute sagen, ob die Forschung zu etwas sinnvollem führt? Einsteins Relativitätstheorie oder Schrödinger und seine Forschung hatten als sie entwickelt wurden keine praktische Anwendung.
Wer heute sein Navi einschaltet oder auch nur sein Radio, der nutzt genau dieses Wissen (auch ohne es selbst zu wissen ;o)

Forschung muss nicht immer einen praktischen Nutzen oder einen Platz auf der Titelseite der Bildzeitung haben. Wissenschaft schafft Wissen und dient dem Erkenntnisgewinn - und sei es manchmal auch in der Form, dass man auch aus Fehlern lernt.

Ich denke also bin ich.

Gruß

Marc


Geschrieben


Auf der Hochebene von Lassithi stehen viele dieser fotogenen Windmühlen,



OT:
Ja, kenne ich. Ein wundervoller Ort. In einer Höhle dort wurde der kleine Zeus vor seinem Vater versteckt.


Die Bauern könnten die alten Windmühlen durch Windkraftwerke ersetzen. Dann hätten sie eigenen Strom. Da am Eingang zur Hochebene immer guter Wind bläst, rentiert sich das auch ... sieht aber nicht mehr malerisch aus.


Geschrieben (bearbeitet)

Wenn man an der Wissenschaft -teilnimmt- , ob nun direkt oder gut, aus soliden Quellen, liest, stellt sich eine solche Frage nicht.
Es gibt sie nicht erst seit gestern und ist Interessierten auch zugaenglich. Manches kann man in Frage stellen, aber das tut die Wissenschaft auch in sich.

gruss xirix


bearbeitet von xirix
Geschrieben

Wissenschaft schafft täglich neues Wissen auch in der Gesundheitsforschung und in der Ernährungswissenschaft.

Zwar werden vielfach Räder neu erfunden, weil viele Wissenschaftler und "Wissenschaftler" zu faul oder nicht in der Lage sind, auch ältere wissenschaftliche Literatur zu recherchieren und zu lesen.

Die meisten Falschmeldungen und Fehlinterpretationen kommen jedoch zustande, weil Redakteure in der Tagspresse das Thema schlichtweg nicht verstanden haben oder so stark verkürzen und veranschaulichen, dass die getroffene Aussage letztendlich falsch wird.


Geschrieben

Wer hier von Euch hat ein Studium an der UNI/ FH erfolgreich absolviert?

Es ist doch immer wieder erfrischend, dass Jeder eine Meinung glaubt haben zu dürfen!
Ja, darf auch!!!
Aber ein gewisser rudimentäre Anstand sollte es einer Verkäuferin, einem Metzger oder KFZ-Schlosser verbieten sich auf gleiche Augenhöhe mit Ärzten, Ingenieuren, Lehrern … zu stellen!!!!
Der Anstand scheint wohl abhanden gekommen zu sein!
Also bitte diskutiert weiter Über Wissenschaft, Wissenschaftler und bezweifelt den Sinn und fühlt Euch gerne schlecht behandelt.

Die Dummen vermehren sich wie die Rat..., und die Akademiker/inen können froh sein wenn sie mit Ende 30 ihre Familien gründen können!!!

Deutschland schafft sich wirklich selbst ab!


Geschrieben

Das ist hart und zum Teil wahr, aber dein dritter Satz ist dermassen unangemessen, dass er in die heutige/deine Welt nicht passt und zwar weil er nicht passen darf!


Geschrieben (bearbeitet)

Vor vielen, vielen Jahren sagten mir Schulmediziner,
daß ich mit meiner Allergie (Heuschnupfen) lebenslänglich würde leben müssen. Ich solle die Pille XY einnehmen und mich abfinden.
Man könne leider nichts machen...
Und hätte ich das geglaubt, Montry, ich hätte noch heute Heuschnupfen.
Und ich habe nicht studiert, jedoch konnte ich lesen, und ich las und las und las und stieß in einem Buch über alternativen Heilverfahren auf einen interessanten Hinweis, den ich, quasi als mein eigenes Versuchskaninchen, einfach ausprobierte.
Ich zog 3 Wochen striktes Heilfasten durch. Danach war ich vom Heuschnupfen befreit.
Seitdem heilfaste ich jedes Frühjahr und hatte nie mehr Heuschnupfen.
Noch heute danke ich dem lieben Gott, daß mir jemand das L e s e n beigebracht hat
und daß mir jenes Buch in die Hände fiel (auf einem Flohmarkt im übrigen).
Der Schlüssel zum Erfolg bei Allergien liegt in der Entgiftung des Körpers.
Das hat mir mein damaliger Arzt nicht gesagt. Wußte er es nicht?

Soviel zum Thema, daß wir, die wir nicht studiert haben, ehrfürchtig zu den Ärzten aufsehen sollen.
Damit will ich nicht die Arbeit von Ärzten herabwürdigen... aber als ich meinem Arzt erzählte, wie ich den Heuschnupfen los geworden sei, machte ich die erschreckende Erfahrung, daß es ihn nicht interessierte, was ich zu sagen hatte.
Wohl, weil ich nicht studiert habe, so wie er.
Ich dachte mir, es sei ein komischer Arzt, den die Gesundung des Patienten nicht interessiere und der nicht zuhört... und bin nie wieder zu ihm hingegangen.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Du nimmst eine gleiche Stellung wie Montry ein.

Dass bringt dich und ihn nicht weiter!

Ringelpiez mit Anfassen nenne ich eine Gleichheit die keine ist; so ganz naiv, dass sie jeder verstehen kann

Was interessieren hierbei einzelne Personen?

Die Gesamtheit eines Ergebnis ist grundlegend. Danke


Geschrieben

@Montry

Bildung ist nicht gleich Intelligenz. Bildung wird erst zur Intelligenz, wenn ich meine Bildung flexibel für Problemlösungen des Lebens einsetzen kann.

Diese Intelligenz ist unabhängig davon, ob jemand studiert hat oder nicht. Und ja, natürlich gibt es Wissenschaftler und Ingenieure und Experten, weil sie Ahnung haben (sollten) von der Materie.

Dennoch ist es erlaubt, das was uns als Ergebnis vorgesetzt wird, auch mal hinterfragen zu dürfen. Wir leben schließlich nicht mehr im Mittelalter, als man glauben musste, was der Pfarrer von der Kanzel predigte, weil man selbst nicht in der Lage war, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Einer der Vorposter schrieb es bereits: Die Wissenschaft erfindet desöfteren mal das Rad neu. Und darauf zielte meine Frage.

Weder will ich die Wissenschaft abgeschafft wissen, noch will ich sie verfluchen. Vielmehr wollte ich einfach wissen, wie die Wahrnehmung anderer User ist.


Geschrieben (bearbeitet)

Die westlichen Medien dienen allein der Beeinflussung und Kontrolle der Massen. Diese scheinbar irreführenden Meldungen sind einfach nur Testballons, um herauszufinden, wie die Massen darauf reagieren, bzw. ob sie auch wie gewünscht reagieren. Der Wahrheitsgehalt so mancher Meldung hält einer Nachprüfung nicht stand, ist veraltet, oder irrelevant. Es wird wiederholt, weisse Flächen gefüllt und Werbekunden gebauchpinselt. Es ist manchmal wirklich erstaunlich, welcher Schrott da als "wissenschaftlich" lanciert wird.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Auf was springst du auf? Allein auf deine Rebellion?


Geschrieben


Aber ein gewisser rudimentäre Anstand sollte es einer Verkäuferin, einem Metzger oder KFZ-Schlosser verbieten sich auf gleiche Augenhöhe mit Ärzten, Ingenieuren, Lehrern … zu stellen!!!!



Die Dünkel eines Akademikers sind keinen Deut weniger dumm als die eines Metzgers oder einer Verkäuferin.

Die westlichen Medien dienen allein der Beeinflussung und Kontrolle der Massen.



Nein, manche Medien dienen auch dazu, die Taschen ihrer Macher zu füllen. Was "den Westen" auszeichnet ist, dass man einfach seine eigene Zeitung herausgeben kann, wenn man meint, mit dem bestehenden Angebot unzufrieden zu sein. Bei den Radiofrequenzen und Fernsehkanälen ist es nicht ganz so einfach, da die vorhandene Bandbreite endlich ist und deshalb einer Regelementierung unterliegen muss. Aber natürlich kannst Du einen eigenen Satellit für Deine Programme starten.


Geschrieben

Das ist natürlich die große Stunde der Opportunisten.

Die einzige Wahrheit ist wohl die, dass die, die was sagen, nix wissen und die, die was wissen, nix sagen.

Die über vermeintlich harmlose Sexforen verbreitete Propaganda hat politisch ja leider eine relativ eindeutige Richtung.

Diese Gruppendynamik fühlt sich eher an, wie eine Lawine, von der man jeden Moment überrollt wird.

Das erinnert mich alles an "Die Welle". Ein Experiment, das beinahe außer Kontrolle geraten wäre. Nur drastische Maßnahmen konnten ein Ausbrechen aus dem Testlabor eines Uni-Campus verhindern.


Geschrieben

Ich schätze, würdest du dich mehr gezielter einsetzen, würde sich deine Meinung, dein Verhalten generell ändern und eine nachhaltige Überraschung eintreten; auch wenn ich dich verstehe..


Geschrieben

Wer hier von Euch hat ein Studium an der UNI/ FH erfolgreich absolviert?

[...]
Aber ein gewisser rudimentäre Anstand sollte es einer Verkäuferin, einem Metzger oder KFZ-Schlosser verbieten sich auf gleiche Augenhöhe mit Ärzten, Ingenieuren, Lehrern … zu stellen!!!!
Der Anstand scheint wohl abhanden gekommen zu sein!



q.e.d., WEM hier der Anstand abhanden gekommen ist.


Geschrieben


Aber ein gewisser rudimentäre Anstand sollte es einer Verkäuferin, einem Metzger oder KFZ-Schlosser verbieten sich auf gleiche Augenhöhe mit Ärzten, Ingenieuren, Lehrern … zu stellen!!!!
Der Anstand scheint wohl abhanden gekommen zu sein!



wow , welch ein satz .
ich kehre ihn mal um .

Aber ein gewisser rudimentäre Anstand sollte es Ärzten, Ingenieuren oder Lehrern verbieten sich auf gleiche Augenhöhe mit einer Verkäuferin, einem Metzger oder KFZ-Schlosser… zu stellen!!!!

hmmm , der satz klingt nun genauso richtig oder schwachsinnig wie der originalsatz .

wo wären denn ärzte , ingenieure und lehrer wenn es die handweklichen berufe nicht gäbe ??

sorry , aber wenn ich solchen schwachsinn lese wird mir immer ganz anders .
zeigen diese sätze doch das es in deinen augen immer noch eine zweiklassengesellschaft gibt und nicht jeder mensch den gleichen wert hat und die zivilisation in ihrer heutigen form nur bestehen kann wenn es alle diese berufe gibt .

und um ganz ehrlich zu sein , hätte ich die wahl entweder auf ingenieure und lehrer zu verzichten oder auf den metzger und den kfz-schlosser verzichte ich lieber auf die intellektuellen , habe dafür aber zu essen und kann auto fahren .


Geschrieben (bearbeitet)


Aber ein gewisser rudimentäre Anstand sollte es einer Verkäuferin, einem Metzger oder KFZ-Schlosser verbieten sich auf gleiche Augenhöhe mit Ärzten, Ingenieuren, Lehrern … zu stellen!!!!
Der Anstand scheint wohl abhanden gekommen zu sein!
Also bitte diskutiert weiter Über Wissenschaft, Wissenschaftler und bezweifelt den Sinn und fühlt Euch gerne schlecht behandelt.

......

Deutschland schafft sich wirklich selbst ab!



diese these hat sarrazin auf keiner seiner seiten zum ausdruck gebracht, auch wenn er von förderung des einzelnen nach seinen möglichkeiten schreibt - du solltest ihn hier nicht falsch ein bringen
&lt- dippeling aD


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
titel dazugeschrieben, sonst denkt der, ich darf nicht auf irgendeine augenhöhe
Geschrieben

ohne wissenschaftt keine entwicklung
ich finde ja das wissenschaft "wissen schafft".
wo wären wir den in vielen dingen,sachen,
schon alleine in der medizin oder in der technik.


Geschrieben

Wenn sauber gearbeitet wird, dann wird in jedem Fall auch Wissen produziert.

Wissen kann durch erkennen von Zusammenhängen, dann zu einer Erkenntnis führen.

Eine Erkenntnis kann zu einer praktischen Anwendung führen.

Man könnte ein beliebiges Sandkorn auf den µm genau vermessen, die Standardabweichung des Messverfahrens angeben und es würde sich bereits um Wissen handeln. Das ein solches Wissen niemanden interessiert, dürfte ersichtlich sein.


Otto-Normalbürger interessieren sich hauptsächlich für Anwendungen. Z.B. ein Navi, welches mit GPS funktioniert. Die Relativitätstheorie wird man sich als Laie aber dafür nicht rein ziehen wollen. Schon gar nicht das dahinter stehenden Wissen, wie z.B. Ergebnisse aus Versuchreihen, die die relativistische Zeitdilatation belegen.


Wenn ich die Frage der TE richtig verstanden habe, dann geht es darum, wie man als Laie mit den populärwissenschaftlichen Meldungen in den Alltagsmedien umgehen soll.

Vieles von den Ernährungsratgebern und "Studien" zu den Unterschieden zwischen den Geschlechtern gründet sich noch nicht einmal auf Wissen und wird gleich als Erkenntnis verkauft. Manche sind dann so naiv und wollen das auch noch anwenden und wundern sich, wenn sie scheitern.


Ich pflege populärwissenschaftliche Medien als Unterhaltung zu betrachten. Manchmal ist die Unterhaltung geistreich und führt bei mir zu neuen Erkenntnissen, manchmal ist sie sehr vereinfachend oder schlecht gemacht,manchmal ist sie schlicht und ergreifend erstunken und erlogen.


Eine gewisse Skepsis sollte man sich als Laie auf jeden Fall bewahren, insbesondere bei bestimmten Themen, die immer wieder gern genommen werden, weil man sie eben an die Leser gut verkaufen kann.
Aber wenn viele Experten sagen, dass an der Relativitätstheorie was wahres dran ist, dann würde ich als Laie den Experten auch mal trauen, selbst wenn ich dat Dingens gar nicht verstehe.

Das Problem Experten vertrauen zu müssen und trotzdem gleichzeitig kritisch zu sein, ist jedoch kein spezielles aus der wissenschaftlichen Branche. Das tritt genauso beim Dönerladen (Gammelfleisch), in der Kfz-Werkstatt (Radmutter lose), Bank (Lehman Brothers Zertifikate) auf.


Geschrieben

Habe nun, ach! Philosophie,
Juristerei und Medizin,
Und leider auch Theologie
Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
Da steh ich nun, ich armer Tor!
Und bin so klug als wie zuvor;
Heiße Magister, heiße Doktor gar
Und ziehe schon an die zehen Jahr
Herauf, herab und quer und krumm
Meine Schüler an der Nase herum-
Und sehe, daß wir nichts wissen können!
Das will mir schier das Herz verbrennen.

Goethe - Faust I

Ich meine mal gehört zu haben (keine Garantie, dass es stimmt):
- alle 6 Monate verdoppelt sich die 'Menge' des Wissens im Internet (an Zeichen / benötigter Speicherplatz)
Wissen wir nun alle 6 Monate doppelt so viel wie vorher? Wohl kaum.

Die Medien zerfleischen die Wissenschaft teilweise schon derart, dass sie jeweils die besten oder auch schlechtesten Thesen und Ergebnisse der Menge zum Fraß vorwerfen.
Ist das grundsätzlich ein Problem? Eigentlich nicht, wenn man sich mit der eigentlichen Materie beschäftigen will und mal ein Buch liest - oder eben eine gesunde Kritik den Medien gegenhält und auch hinterfragt, ob es so richtig ist, was eine Zeitung mit vier Buchstaben so schreibt (Der Himmelskörper, das Reflektierende oder der gesamte Hüpfer-Verlag sind da keine Ausnahme).

Wer sich mal ein wenig unterhalten lassen will (und nebenbei abstruse Theorien von Herr Sarachzin (oder wie der werte Herr heißt) in Filmform ansehen möchte), soll sich mal Idiocracy anschauen.

Im Übrigen haben wir das Problem, dass in der westlichen Welt immer mehr Leute Spezialisierungen aufgreifen.
Diese Gelehrten wenden ihren Blick also auf immer kleinere Bereiche und schaffen dabei immer mehr Wissen über immer winzigere Teilbereiche zu Tage.
Mit der Zeit wissen wir also immer mehr und mehr über immer weniger und weniger, bis wir irgendwann alles über nichts wissen.
(Ich mag zwar angehender Jurist sein, trotzdem finde ich solche Thesen frei nach Herrn Harald Lesch (glaube ich, dass er das war) schon alamierend.)

Unterm Strich:
Schafft Wissenschaft mehr Wissen? Natürlich. Vor 100 Jahren wäre man mit der Stringtheorie noch untergegangen, vor 50 Jahren war Atomenergie die Energie der Zukunft.
Schafft Wissenschaft denn nun auch mehr Wahrheit(en)? Freilich nicht. Wissenschaft schafft keine Wahrheit, sondern nur Meinungen und Ergebnisse. Diese gelten, bis neue Ergebnisse vorgebracht oder die alten verworfen wurden.
Wissenschaft ist die Suche nach Wahrheit - nicht das Ergebnis der Suche.


Geschrieben (bearbeitet)

Ihr muesst unterscheiden wollen.
Die oben genannten Muehlen zu elektrischen Pumpen, haben nichts mit Wissenschaft zu tun. Das ist Missionarstaetigkeit mit Hinblick auf Kommerz. Das hat auch schon ein kleines Dorf in Bayern erfahren, was sich selbststaendig zur Stromerzeugung entschloss. Ca. 5-7 Jahre her.

Das hat mit Wissenschaft nicht im Geringsten zu tun.
Reine Wissenschaft beschaeftigt sich voellig anders.

Beklagenswert bleibt schlussendlich manche Verhaertungen in den Thesen, die angeblich nicht zu widerlegen sind. Manche Wissenschaftler kommen auch eindeutig zu spaet mit ihren Erkenntnissen, lediglich ihre Beharrlichkeit auf Kompetenz blockiert sie selbst.

Was sicherlich manchen Aerger hervorruft, ist die Tatsache , dass mit einem gewissen "profunden" Halbwisssen seit einigen Jahren, eine nicht unuebersehbare Mehrheit versucht, den Rest der Welt geistig zu besamen. Ohne jegliche eigene Studien; rein hinzugewonnen durch z.B Internet und andere Medien. Tiefenschaerfe= nahe Null.

Man muss auch nicht immer Wissenschaftler sein. Es ist sicherlich richtig anzunehmen, dass jeder in seinem Berufsbild, der dort wirklich berufen und wissend arbeitet, einen gewissen Aerger verspuert, wenn xy um die Ecke kommt, fremd den Dingen und anmassend genug, zu erklaeren wie es nach seinem Dafuerhalten zu laufen hat. Erkennbare Substance? Himmel hilf.

Zu allen moeglichen Themen Fragen zu haben und Erkenntnisse zu sammeln, ist ein wichtiger Bestandteil, jedoch sollte eine erkennbare Qualitaet auch mit transportiert werden.

gruss xirix


bearbeitet von xirix
Geschrieben (bearbeitet)


Das Problem Experten vertrauen zu müssen und trotzdem gleichzeitig kritisch zu sein, ist jedoch kein spezielles aus der wissenschaftlichen Branche. Das tritt genauso beim Dönerladen (Gammelfleisch), in der Kfz-Werkstatt (Radmutter lose), Bank (Lehman Brothers Zertifikate) auf.



die wissenschaftlichen erkenntnisse führen keineswegs zu besserem oder verantwortungsvollem oder schon gar nicht richtigem verhalten.

die genannten beispiele sind ihrerseits auf ursprünglich wissenschaftliche erkenntnisse zurückzuführen....
und während bei losen radmuttern die verhältnisse recht klar sind, so sind bei gammelfleisch und lehmann´s zertifikaten die dinge immer noch auch unter wissenschaftlichen erkenntnissen ungeklärt.
wissenschaft sucht nach wahrheit...was ist das? und macht es sinn die wahrheit zu wissen, wenn sie doch nur den falschen weg beschreibt bzw weiter ins dunkle führt? bzw nur neues misstrauen erzeugt?

goethe war da schon weiter, als so mancher wissenschaftler heute.
hat sich also wissen seit dessen zeit wirklich vermehrt?


bearbeitet von popcorn69
Geschrieben

Das Wissen hat sich seit Goethe vermutlich durchaus vermehrt, allerdings sehen wir heute vor lauter Bäumen oft den Wald nicht mehr.

Das meinte ich übrigens auch mit meiner Aussage zwecks sich selbst überholen. Kaum ist die eine Studie veröffentlicht, wird sie einen gefühlten Wimpernschlag später schon wieder durch die nächste Studie widerrufen. Wie soll man sich in diesem Informationswald noch zurecht finden?

Und ich wage auch zu behaupten, dass es Menschen gibt, die es zwischenzeitlich verlernt haben, auf sich und ihren Körper zu "hören", auf seine Signale, weil sie diese ganzen Studien, die journalistenkonform aufgearbeitet werden, geradezu aufsaugen und für bare Münze nehmen.


Geschrieben (bearbeitet)


Und ich wage auch zu behaupten, dass es Menschen gibt, die es zwischenzeitlich verlernt haben ...



Gewagte Behauptung!!!

Das Problem liegt nicht bei der Wissenschaft an sich, sondern in der Informationsüberflutung. Dagegen hilft ein solides Grundwissen (etwa aus der Schule) oder man liest einfach bestimmte Zeitungen nicht mehr, deren einzige Funktion die Desinformation der Leser ist.


bearbeitet von noregrets60
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