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Keine Beziehung wegen Krankheit


De****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Naja, es gibt schon Unterschiede zwischen Sammy und Dejay!

Da Du, Dejay, Deine Erkrankung (erstmal?) überwunden hast, würde ich die Zugehörigkeit zur Risikogruppe erst erwähnen, wenn ich jemand getroffen hätte, mit dem ich mir eine gemeinsame Zeit vorstellen könnte.

Der Mann



Ich kann den Vorschlag und auch alle ähnlichen gut nachvollziehen. Wenn ich aber warte, bis ich mir eine gemeinsame Zeit vorstellen kann oder wünsche, dann beginne ich, Angst vor der Antwort zu haben. Gleich am Anfang ist das in der Menge vielleicht frustrierend, es ist mir aber emotional noch ziemlich egal.


Geschrieben (bearbeitet)

Jepp und genau deswegen kam ich eben auch ins Grübeln
mit dem passenden Moment... Ist schwierig!

So beiläufig erwähnen (das wünsche ich mir immer!) kann
man es ja auch nicht, weil die Menschen einfach jeder
seiner Art anders drauf reagieren!! Und deswegen war
mein Gedanke, dass du eine Frau kennen lernst, die auch
ein Schicksal zu tragen hat! Und ich weiß, dass das
leichter gesagt ist als getan, das MUSS eigentlich eher
Glück sein, denn extra Portale dafür gibt es nicht und
würde es sie geben???? Würden wir das gut finden??? Ich
weiß nicht, ob es da nicht wieder dieses schöne Wort
"Ausgrenzung" mit einbezieht...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

vielleicht frustrierend, es ist mir aber emotional noch ziemlich egal.


Zu diesem Zeitpunkt bist du ihr aber eben auch noch emotional ziemlich egal. Da ist noch nicht einmal klar, ob sich zwischen euch überhaupt jemals mehr entwickeln könnte. Wieviele Leute lernt man denn kennen, wo es wirklich funkt? Da müssen schon ein paar kommen (auch als gesunder Mensch). Noch lange nicht jeder Mensch, der in mein Leben tritt, wäre ein potentieller Partner.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Noch lange nicht jeder Mensch, der in mein Leben tritt, wäre ein potentieller Partner.



Stimmt! Aber weißt du das denn vorher??


Geschrieben

Wenn ich aber warte, bis ich mir eine gemeinsame Zeit vorstellen kann oder wünsche, dann beginne ich, Angst vor der Antwort zu haben. Gleich am Anfang [...]emotional noch ziemlich egal.



Das kann ich verstehen. Ist ganz schwer zu beurteilen. Wenn ich das richtig verstanden habe, bist du "erstmal" geheilt. ich weiss, dass man nach jeder Krebserkrankung fünf Jahre zu den risikopatienten gehört und kontrolliert wird.

diese fünf jahre dienen aber nur der Sicherheit, dass nichts wieder passiert. Tatsächlich bist du aber nicht mehr krank, könntest es aber - im worst case - wieder werden.

Ich glaube, ich würde das thema erstmal nicht ansprechen, und wenn, dann in der Vergangenheitsform. Jeder mensch reagiert ja anders. Wenn man sich noch gar nicht kennt, vielleicht erst nur geschrieben und telefoniert hat und ggfls. neugierig ist auf den anderen, dann kann diese Neugier natürlich ganz schnell wieder verschwinden, wenn Schwierigkeiten auftauchen.


Geschrieben (bearbeitet)



Ich glaube, ich würde das thema erstmal nicht ansprechen, und wenn...



Das ist doch auch blöd?! Dann könnte es doch heißen
"Warum hast du mir das verschwiegen?!" ...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Was macht es eigentlich mit einem selbst, wenn man die Tatsache, dass man mit Krebs konfrontiert ist und dem Tod erfolgreich von der Schippe gesprungen ist, als Stigma sehen soll ? Und was soll man mit Leuten anfangen, denen man das erst "verkaufen" muss ?


Geschrieben (bearbeitet)



So beiläufig erwähnen (das wünsche ich mir immer!)
Das glaube ich Dir gerne

kann man es ja auch nicht, weil die Menschen einfach jeder
seiner Art anders drauf reagieren!! Und deswegen war
mein Gedanke, dass du eine Frau kennen lernst, die auch
ein Schicksal zu tragen hat! Und ich weiß, dass das
leichter gesagt ist als getan, das MUSS eigentlich eher
Glück sein, denn extra Portale dafür gibt es nicht.


Eine Frau mit eigenem Schicksal war schon darunter. Die wollte mich unbedingt, war aber total verbittert und deprimiert. Dafür bin ich viel zu lebenslustig und optimistisch, um sich gegenseitig die nächsten Jahre das Leid zu klagen.


Und was soll man mit Leuten anfangen, denen man das erst "verkaufen" muss ?


Ich sehe das eigentlich genau wie Du. Auch schon in Deinem ersten Post. Ich habe mich ja bewußt dafür entschieden zu polarisieren, und dementsprechend zu selektieren. Übrig bleiben dann die, denen ich nichts verkaufen muß.


bearbeitet von dejay
Geschrieben (bearbeitet)

Ich stimme Ballou vollkommen zu! Wir sind alle Menschen
und wollen uns alle so behandeln...right?! Es kann
jeden von Euch treffen!!!!!!

Für mich ist es schwer nachvollziehbar, dass man über
sowas diskutieren muss! Aber da bin ich wohl Einzelgänger...


Eine Frau mit eigenem Schicksal war schon darunter. Die wollte mich unbedingt...


Es muss halt passen!!!!! Das meinte ich mit Glück!
Geht mir ja nicht anders...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Ich würde den Mittelweg wählen zwischen schonungsloser Ehrlichkeit und Schweigen.

Wenn Du noch großen Bedarf an Gesprächen über deine Krankheit hast um es besser zu verarbeiten wären andere Betroffene die bessere Anlaufstelle als eine neue Partnerin.

Niemand muß zu Beginn einer Partnerschaft alle Intimitäten auf den Tisch legen und die eigene Krankengeschichte runterbeten. Es reicht durchaus wenn man sagt, daß man vor einigen Jahren/ MOnaten... sehr krank war und sich nun drauf freut das Leben wieder zu genießen und zwar möglichst mit guten Freunden oder noch besser einem netten Partner oder einer Partnerin.

Letztenlich ist Offenheit aber besser als Schweigen und all zu lange kann man das Thema sicher nicht ausklammer. Wenn es dann raus ist braucht man für den Parnter gute Informationen. Nichts macht mehr Angst als das Unbekannte.

Ich glaube daß es für Menschen mit einem Handicap oder einer chronischen Krankheit einfacher ist im Real Life Kontakte zu finden. Wenn man sich in der Freizeit in wen verguckt hat man einen ganz anderen Ansatz als über Mails und Fotos. Internet ist Fleischtheke, Bildchen, Gewicht, Größe...darfs ein bischen mehr sein? Durchschnittsmenschen kommen damit klar. Alle "Besonderen" Menschen brauchen einen anderen Rahmen.

LG
die Lilly


Geschrieben

Das ist doch auch blöd?! Dann könnte es doch heißen
"Warum hast du mir das verschwiegen?!" ...



Ich bin mir auch nicht sicher, was ich täte. Ich hab z.b. Migräne - ok, nicht zu vergleichen, aber ihr wisst alle, WIE Männer darauf reagieren - und erwähne das erst einem neuen Bekannten gegenüber, wenn es konkret wieder passiert.

Ich wrüde mich anstelle des TE gesund fühlen (Bei anastacia und Kylie Minoque und wie-heißt-die-fußballerfrau? schrieben die medien nach einem jahr schon "krebs besiegt, auch bei Michael Douglas - auch wenn die offizielle zeit noch nicht um ist. ) und von der krankheit in der vergangenheitsform erzählen - wie hier auch schon zu lesen war.... ich hatte..... habe überwunden... genieße das Leben wieder...etc.


Geschrieben

Vielleicht sollte ich mal einige Begrifflichkeiten bezüglich geheilt, bzw. gesund näher erläutern.

Generell für alle Krebspatienten gilt, das 50% von ihnen wieder an Krebs erkranken werden. Ihr alle kennt russisches Roulette? Dort triffst Du zu 16% die Kugel. Es ist also 3- mal wahrscheinlicher wieder Krebs zu bekommen, als beim russischen Roulette zu sterben.

Für die nächsten 5 Jahre seit der letzten Behandlung gilt man als chronisch krank. (In meinem Fall eine 80% ige Schwerbeschädigung) Nach Ablauf der 5 Jahre gilt man als geheilt.

Ich habe auch überhaupt keine Probleme mit dieser Krankheit. Habe keine Angst, auch nicht vorm sterben, und habe keinen Gesprächsbedarf. Sie spielt in meinem Alltag keine Rolle (fast). Es geht einzig um das Risiko.


Geschrieben

Aber wenn man sich kennen und lieben lernt, "spielt
doch das Risiko" erst mal keine Rolle! Dann genießt
deine Partnerin eben die Zeit mit dir, die sie mit dir
hat! Wie gesagt, irgendwann geht jeder einmal von uns
und es kann jedem passieren! Von daher...

Und lerne ich morgen einen Mann kennen, der Krebs hat,
dann ist das eben so! Hab eine tolle Frau kennen
gelernt, dessen Körper steckt voller Krebs, sie ist
noch jung und weiß dass es bald zu Ende geht, aber sie
steckt VOLLER Kraft, sie und ihre Familie, Sohn ist
erst 16, genießen eben die Zeit miteinander!!!

WENN MICH DER MENSCH FASZINIERT !!!!!!!!!
Das kommt aus meinem Thread @dejay


Geschrieben



Und lerne ich morgen einen Mann kennen, der Krebs hat,
dann ist das eben so! Hab eine tolle Frau kennen
gelernt, dessen Körper steckt voller Krebs, sie ist
noch jung und weiß dass es bald zu Ende geht, aber sie
steckt VOLLER Kraft, sie und ihre Familie, Sohn ist
erst 16, genießen eben die Zeit miteinander!!!

WENN MICH DER MENSCH FASZINIERT !!!!!!!!!
Das kommt aus meinem Thread @dejay



Du hast ja auch selbst schon einiges zu verarbeiten gehabt. Vielleicht ändert sich dadurch einfach die Sichtweise, und man lebt intensiver im Hier und Jetzt. Ich werde jetzt erstmal mein Nepalreise planen. Fast hätte ich gefragt, ob Du mit willst. Das wär allerdings ne richtige Herausforderung.

Hab glaub ich in Deinem Thread schon mal geschrieben, das Du ein tolles und bewundernswertes Mädel bist


Geschrieben

...Wie seht ihr das, und hier natürlich besonders die Frauen. Und so ehrlich wie möglich, bitte.



Ich war verliebt in einen Mann, der an einer unheilbaren und fortschreitenden Krankheit litt.

Ich lernte ihn kennen, da war er schon krank, aber noch glücklich zum zweiten Mal verheiratet. Seine erste Frau verließ ihn, als er die Diagnose bekommen hatte. Die Trennung von der zweiten hatte andere Gründe.

Ich hatte trotz aller Gefühle nicht den Mut, mich auf eine Beziehung mit ihm einzulassen.
Es tat weh, uns beiden.
Er hat die Entscheidung verstanden, und später noch ein drittes Mal geheiratet.
(Er ist ein paar Jahre später an ganz was anderem gestorben, da war er gerade 40.)

Diese Entscheidung traf ich vor 15 Jahren.
Keine Ahnung, ob sie heute genau so ausfallen würde.

Sorry, das wolltest Du wahrscheinlich nicht hören.
Doch ich denke, dass ich da nicht allein bin.


Geschrieben

Frauen haben bei diesen Kontaktbörsen eine wirklich sehr große Auswahl. Der bequeme und einfache Weg ist, den passendsten Wunschkandidat, der das Leben bereichern soll, aus dem prall gefüllten Katalog auszusuchen. Und ich denke, die allermeisten wollen es bequem und einfach haben und sich eben nicht mit möglichen Problemen abgeben müssen.

Themen wie Krankheit oder Tod werden weggeschoben, weil es unangenehm ist, sich damit zu beschäftigen.
Wenn du das von Anfang an thematisierst, baust du eine sehr große Hürde auf, dich als Mensch kennenlernen zu wollen.

Deine Krankheit ist der "Preis", den die Frauen zahlen müssen.
Der Nutzen, den du bringst, ist jedoch sehr am Anfang noch nicht klar. Ich persönlich glaube, dass du ein ganz feiner Mensch bist, den es lohnt, kennen zu lernen. Dass du ein Gewinn, von der menschlichen Seite ,für diejenigen bist, die mit dir zu tun haben.
Nur ist ganz am Anfang der Preis wesentlich größer als der Nutzen.

Jeder Mensch ist vom Tod bedroht. Ein Mann deines Alters erlebt laut aktueller Sterbetafel mit einer Wahrscheinlichkeit von ca. 0,5% das nächste Jahr nicht. Aber du weißt nicht, ob es dich trifft oder einen anderen. Das Leben ist nicht berechenbar und nicht vorhersehbar.
Warum das also gleich am Anfang oder überhaupt ansprechen?
Ich bin mir nicht sicher, ob ich das von einer möglichen Partnerin überhaupt wissen wollte. Es zu wissen ist jedoch Ansporn, das Leben (gemeinsam) bewusster zu leben und Momente zu genießen.
Meine Einstellung liegt vielleicht daran, dass ich mit meinem eigenen Tod sehr entspannt umgehen kann, er hat keine Schrecken. Auch der Tod eines nahen Menschen hat für mich keinen Schrecken, er geht mir sehr nahe, aber das ist eben das Leben.
Ich denke schon, dass es viele Menschen gibt, die so denken/fühlen, auch wenn sie sich teilweise vielleicht noch nicht ganz bewusst diese Gedanken gemacht haben. Nur, diese Menschen/Frauen müssen erst einmal sich selbst die Chance geben, sich dir zu nähern.

Ich wünsche dir auf jeden Fall, dass eine Frau feststellen kann, was für ein großartiger Mensch du bist, die Zeit mit dir genießt und sich am Leben mit dir freut.
Der Tod kommt sowieso - irgendwann.


Geschrieben



Sorry, das wolltest Du wahrscheinlich nicht hören.
Doch ich denke, dass ich da nicht allein bin.



Ich möchte nichts bestimmtes hören. Ich finde das auch absolut in Ordnung, wenn jemand nicht damit leben kann. Jeder Mensch muß für sich selbst die bestmöglichen Entscheidungen treffen. Ich mache da auch keinerlei Wertung, das z.B. Frauen, die sich das trauen, bessere Menschen sind. Die treffen ihre Entscheidungen wegen anderer Umstände einfach anders.

Ich habe gerade nochmal meinen Eröffnungspost gelesen. Könnte man ja beinahe unter Jammerthread abhandeln. Das war aber garnicht meine Absicht. Ich kann sehr gut mit den Umständen leben, und habe meine Entscheidung ja auch schon vor einem Jahr getroffen. Eigentlich sollte das Thema nur mal auf die Tagesordnung, weil andere Diskussionsthemen, wie z.B "Meiner tröpfelt nur, wie spritze ich richtig", für mich persönlich nicht so befriedigend sind.

@Topbody

Sehr guter Post. Hat mir richtig gut gefallen.

Auweia! Jetzt hätte ich beinahe den Knutschsmiley dafür genommen. Aber übertreiben wollen wir ja auch nicht


Geschrieben

Wer sagt denn, dass so ein Treffen immer gleich in der großen Liebe endet?


Und wer sagt, dass alle hier immer nur hirnlos rumpoppen wollen?

So manche(r) erwartet sich vielleicht unterschwellig auch mehr von einem Kontakt, als nur mal schnell die Hüllen fallen zu lassen. Auch diesen Aspekt sollte man (egal, wie die Seite auch heißen mag) nicht völlig außer Acht lassen....


Geschrieben

Wenn ich zwei nett klingende Profile finde - hinter denen ja zu dem Zeitpunkt fuer mich erstmal noch keine "richtige" Person steckt - wuerde ich den Mann waehlen, der mit den geringsten Problemen kommt. Und Krebs, der jederzeit wiederkommen koennte, ist ein Problem.

Wenn ich aber jemanden persoenlich treffe und es knistert so richtig, dann werden Gesundheitsprobleme zweitrangig.

Ich wuerde den Krebs (der ja nicht akut ist) nicht schriftlich erwaehnen, sondern auf ein persoenliches Gespraech warten, in dem die Hintergruende schnell erzaehlt und verstanden sind, waehrend emails schreiben ja doch nicht alles so leicht rueberbringt... Gib den Frauen eine Chance, Dich persoenlich kennenzulernen, ehe Du das erwaehnst.
Aber sage es dann im ersten oder zweiten Date - das finde ich einen guten Zeitpunkt, um unangenehme Wahrheiten auszutauschen: man kennt sich und weiss, ob die Chemie stimmt, aber es hat noch keiner von beiden Gefuehle investiert.


Geschrieben (bearbeitet)

Und wer sagt, dass alle hier immer nur hirnlos rumpoppen wollen?



Hab ich gesagt, dass das Treffen gleich ein Ficktreffen ist? Hallo? Ich hab gesagt, man sollte sich einfach schon ein bisschen kennen. Lernt man sich neuerdings nur noch übers Bett kennen, nur weil die Seite hier poppen heißt? Ich bin eben der Meinung, dass man sich einfach schon ein bisschen kennen sollte und zumindest ein persönliches Gespräch dafür wählen sollte und man die Frau nicht gleich in den ersten PNs oder eben schon im Profil darauf hinweisen sollte. Er gilt doch zum jetzigen Zeitpunkt als geheilt!


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Reg Dich nicht auf darüber!

Das sagt er häufig und gerne - ist einfach Selbstdarstellung!
(es gibt da ja wilde Theorien darüber, was wirklich dahintersteckt, wenn jemand etwas immer wieder betonen muss )


Geschrieben

lach... Ok, ich kenne jetzt nicht so viele Beiträge von ihm. Dann beruhig ich mich mal wieder.


Geschrieben

Ich finde, dass Du nach so einer schweren Erkrankung das Recht hast, ein "Egoist" zu sein. Ich würde es nicht zu Anfang erwähnen. Wozu, wenn es beim ONS bleibt.

Sollte sich eine Beziehung entwickeln, ist es ein Gebot der Fairness, auf die Krankheit hinzuweidrn.


Geschrieben (bearbeitet)

Ich war nur einen halben Tag offline und schon sind es zwei Seiten, die ich kaum nachholen kann, aber das Thema ist eines, von dem ich aus eigener Erfahrung sprechen kann. und zwar nicht aus Sicht des Erkrankten, sondern des Partners.

@dejay (ohne das Ausgangsposting komplett zu zitieren)
Meine Frau hatte Brustkrebs und eine Ablatio. Damals kannten wir uns noch nicht. Meine Frau war online sehr aktiv und neben den Fachforen, wo sie auch bis zu ihrem Tode aktiv war, auch auf einer Single-Börse. In ihrem Profil hatte sie nichts von ihrer Erkrankung stehen, aber sie schrieb im Forum einen Erfahrungsbericht über ihre Chemo (Der teuerste Frisör der Welt). Über diesen Bericht haben wir Kontakt bekommen und uns auch getroffen und dann auch verliebt. Die Krankheit war mir bekannt, natürlich nicht in der Ausführlichkeit und Erfahrung über Folgen, wie ich sie jetzt habe. In unserer Beziehungszeit gab es Nachuntersuchungen, und irgendwann auch erste Metastasen. Wir haben es zusammen durchgestanden, auch als klar war, dass es wohl kein gutes (spätes) Ende nehmen wird. Und der Tod klopfte immer wieder und immer eindringlicher an die Tür. Wir haben eheähnlich gelebt, ich habe einer Heirat aber erst spät zugestimmt. Damals war nicht klar ob es mehr als ein halbes Jahr sein wird. Schließlich sind es noch anderthalb Jahre geworden.

Es war eine intensive Zeit, die ich bestimmt nicht missen möchte, aber für mich ist gerade auch klar, dass ich die dafür benötigte Energie im Moment nicht noch einmal aufbringen kann. Daher habe ich aktuell auch schon zwei Kontakte, die Beziehungen hätten werden sollen abgebrochen. Wenn ich eine neue Beziehung habe und es kommt die Situation wieder werde ich sicher nicht weg laufen, aber ich muss auch nicht unbedingt direkt in die nächste Problemsituation hineinspringen.

In einer ähnlichen Situation ist eine Tante von mir, die gerade ihren dritten Lebensgefährten beerdigt hat. Einerseits möchte sie natürlich auch nicht alleine sein, andererseits schrecken sie ihre Erfahrungen ab.

Sicher ist es eine Frage des Alters, das die Lebenserfahrung bestimmt und so auch bestimmt ob man schon einmal die Erfahrung einer schweren Krankheit des Partners erlebt hat. Und wenn man das mit gemacht hat, ob man sich in Lage fühlt das noch einmal durch zu stehen.

Meine Empfehlung an dejay:
erwähne deine Krankheit, aber nicht unbedingt so negativ, wie es hier jetzt rüber gekommen ist. Lass die möglichen Konsequenzen (X% Wahrscheinlichkeit in den nächsten Y Jahren zu sterben) weg. Wer dich näher kennen lernt wird dann noch genug von der Krankheit mitbekommen. Wer sich auskennt weiss was noch kommen kann und wird selber abwägen ob er stark genug für eine Wiederholung ist.
kurz: Sei ehrlich, aber betone nicht das negative.


bearbeitet von lustgerWitwer
typo
Geschrieben (bearbeitet)

Es ist wichtig ehrlich zu sein, das ist schon richtig, aaaaaaber wenn ein möglicher Kontakt direkt mit einem so harten Brocken kommt bevor ernsthaftes Interesse vom Gegenüber besteht, dann halte ich das für unklug. Zudem kommt, dass so eine Info direkt am Anfang bei mir auch gleich eher ein Mitleidsgefühlt auslöst bzw. ich mich bedrängt fühle sofort mein Mitgefühl zeigen zu müssen - auch wenn das nicht zwangsläufig so gewünscht/gefordert ist.

Ich denke dann eher "Der arme Kerl, der hat es schwer im Leben".
Solche Gedanken sind beim ersten Kennenlernen ziemlich unsexy.
Wenn man sich bereits eine Weile kennt, netten Kontakt hatte und man merkt dass von beiden Seiten Interesse besteht, dann ist es früh genug die Katze aus dem Sack zu lassen. Wenn man das sofort tut, dann wirkt der Mann schnell "weinerlich" und man überlegt, ob man sich "so einen" wirklich ans Bein binden will ... wo doch sicherlich jeder selber in der Familie, im Freundeskreis usw. Menschen hat für die man da sein will/muss. Das ist also kein Egoismus, sondern man blockt ab, weil man selber Angst hat es nicht schultern zu können.

Ein Mann der eine Krankheit nicht als erstes Thema siehst, sondern mit Lebensmut und Willen weiter durchs Leben geht, wirkt dagegen trotzdem sexy und attraktiv. Ich finde so eine Info gleich zu Beginn jedenfalls nicht sinnvoll.


bearbeitet von irgendeinefrau
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