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Ist Treue nicht mehr so wichtig.....?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Darf ich einfach mal ein *seufz* da lassen? Ich habe jetzt tatsächlich alle Beträge gelesen. Aber die Argumentation scheint mir grundsätzlich sehr Klischeehaft zu sein.

Mich würde interessieren, wie lange denn die jeweils aktuellen Beziehungen jener, die hier mit moralisch reinem Gewissen posten, schon dauern?

Bei mir ist es gerade die Umkehrung des Klischees, die uns Probleme macht. Wir lebten bis jetzt in einer offenen Beziehung. Wir fanden über Bdsm zusammen. Wir erzählten uns all die Phantasien. Wir sprachen über die jeweiligen "Gschichterln"

Nur, ich war 10 Jahre so begeistert von meinem Mann, dass mich niemand ohne ihn interessierte. Wenn ich mit anderen Sex hatte, dann nur mit seiner ausdrücklichen Zustimmung wenn nicht sogar auf seinen Wunsch hin (bitte, Vetorecht war stets bei mir, wenn ich nicht gewollt hätte, hätte ich jederzeit stopp sagen können. Es ist eher so, dass ich mich in meiner Lust und Hingabe verliere und einen Partner brauche, der dann für mich bestimmt).

Und jetzt, jetzt habe ich mal. Ganz frei.

Und nun wissen wir nicht recht weiter. Zwischen Trennung und absoluter Monotonie, ähm,ich meine Monogamie ist alles möglich...

Oder doch ein bißchen Freiraum? Oder....

Ich weiß nur mehr eines - alles, was man glaubt, der richtige Weg zu sein, kann morgen plötzlich falsch sein.

Mittlerweile bin ich mir nicht mehr so sicher, ob die schonungslose Ehrlichkeit immer von Vorteil ist. Ist es wirklich sinnvoll, so genau über den Partner bescheid zu wissen? Die nähe und intensität der Verliebtheit der ersten Jahre läßt sich einfach nicht auf ewig und immer konservieren...

Es ist nicht immer nur Feigheit, was einen Menschen dazu bringt, lieber einfach zu tun, was er tun muß, um sich (ganz?) zu fühlen...

Aber gut, ich muß zugeben, die Veränderung, die nun in unserer Beziehung mit uns vorgeht, gibt uns die Chance, uns neu zu sehen. Vielleicht wird auch tatsächlich ein Neu-Anfang daraus. Samt dem Zauber, der dem Anfang inne wohnt....


Geschrieben

RosaDorn, das hast du super beschrieben! Ich wünsche euch einfach die Kraft, dass ihr eine Ebene findet, auf der gut leben könnt - miteinander oder wenn es gar nicht anders geht, jeder für sich!


Geschrieben

Es basiert nur auf meinen Erfahrungen, körperliche Treue und Sex überbewertet wichtig, führte dazu, dass es immer erst eine Beziehung sein musste und dann Sex.


Ich bin keine Heilige, auch wenn ich regelmässig meinen Heiligenschein poliere .
Es gab auch in meinem Leben Zeiten, in denen ich Sex hatte, OHNE mit demjenigen eine Beziehung zu führen!
Nur für mich ist, beruhend auf meinen Erfahrungen, Sex in Verbindung das non plus ultra. Alles andere ist nur stupides Geficke, Triebabbau.

Welche Gründe gibt es? Ein Gefühl muss doch auch einige rationale Komponenten haben? Was ist so schlimm für Dich, wenn Dein Partner Sex mit einer anderen Frau hatte und Dich glücklich in die Arme nimmt?


Ich bin kein Typ für eine offene Beziehung, kann mir nicht vorstellen daheim zu sitzen, wissentlich, daß er sich mit seinem "Geschpusi" trifft.
Es gibt Dinge für mich, die ich nur mit meinem Partner teile/teilen möchte und dazu gehört für mich auch das Körperliche.

Versuche mich mal zu Überzeugen, was an Deinem Weg besser ist.


Nein!
1. Ich habe NIRGENDS gesagt, daß mein Weg der bessere ist .
2. Ich muss niemanden überzeugen! Wie ich schon schrieb, jeder soll glücklich sein mit dem, was er macht. Ich lasse mich auch nicht von irgendwas überzeugen .


Ich weiß, aus zig Gesprächen im Freundes- und Bekanntenkreis, daß es Beziehungsmodelle gibt, in denen das von dir beschriebene funktioniert. Schön für die betreffenden Personen.
Es passt aber eben nicht in meine Vorstellungen einer Partnerschaft.
Und ich weiß aus diesen Gesprächen auch, daß Fremdgänger und Monogame nie auf einen Nenner kommen, von daher bringt das hier eh nix.


Geschrieben

By the way: Ist eine Frau, die mit der Prämisse F.I. Sex hat, Eurer Meinung nach ihrem Freund, mit dessem Wissen sie es tut, trotzdem untreu?
Uih- jetzt bin ich mal gespannt...


Geschrieben

Nee, auf gar keinen Fall - solange sie ihrem Job nachgeht. Fremdgehen würde sie nur, wenn sie sich heimlich mit jemandem ganz privat träfe - meiner Meinung nach.


Geschrieben

Ne, Untreue ist das nicht - aber, dass das nicht jeder Mann schätzt, verstehe ich durchaus. Die Männer kommen der Frau schon verdammt nah und gewisse Risiken kann man minimieren, aber eben nicht ganz ausschalten.


Geschrieben

Ne, Untreue hat viel mehr was mit hintergehen und unehrlichkeit zueinander zu tun.

Oder anders, Treu zueinander stehen, hat für mich mehr mit für einander da sein, Loyalität, Ehrlichkeit, einander gut tun, sich umeinander bemühen zu tun als mit sexueller Ausschließlichkeit.

Aber: siehe mein Beispiel, es gibt keine ewig gültige Wahrheit.


Geschrieben

Wenn darüber ausführlich gesprochen wurde, kann ich darin keine Untreue erkennen. Das würde es erst, wenn er etwas gegen die Fortsetzung der Tätigkeit hätte, und Du diese heimlich weiter ausübst. Bedingung sollte also absolute Offenheit und ständige Reflektion über die Gefühlslagen der Beteiligten sein. Damit es kein böses Erwachen gibt.


Geschrieben (bearbeitet)


Bedingung sollte also absolute Offenheit und ständige Reflektion über die Gefühlslagen der Beteiligten sein. Damit es kein böses Erwachen gibt.


Ich freue mich ganz besonders, dass Du Dich dazu äußerst lieber dejay, weil mir viel an Deiner Meinung liegt. Absolute Offenheit schreibst Du- würdest DU es als Partner tatsächlich aushalten, wenn Deine Freundin Dich diesbezüglich auf dem Laufenden hält? Ist dies einem Partner überhaupt zumutbar? Wie lässt sich das mit Liebe und Achtung für einander vereinbaren? Hast Du Ideen?


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Wie lässt sich das mit Liebe und Achtung für einander vereinbaren? Hast Du Ideen?



Nun, meine liebe Jatropha, in der Regel trifft es einen ziemlich unvorbereitet, wenn man Gefühle für einen anderen Menschen entwickelt. Jeder Mensch betreibt ja unter Zugrundelegung seiner eigenen Lebensbedingungen mehr oder weniger ein Stück weit Zukunftsplanung. Nicht immer kann man diese Planungen über Nacht ändern, nur weil ein neuer Mensch in Dein Leben getreten ist.

Sicherlich bedarf es einiger Zeit, bis beide Zukunftsplanungen unter Berücksichtigung aller beider Bedürfnisse in einer gemeinsamen münden. Natürlich ist Deine Tätigkeit aufgrund ihrer Intimität nicht ohne weiteres mit anderen zu vergleichen. Deshalb muß man in diesem Fall unbedingt vorher darüber reden und auch klare Absprachen treffen.

Da Du nach meiner persönlichen Meinung gefragt hast:
Wenn meine Freundin für mich plausible und nachvollziehbare Gründe hätte, die Tätigkeit für eine zeitlich begrenzte Dauer noch ausüben zu müssen, könnte ich damit leben und es aushalten. Die Betonung liegt aber auf begrenzter Dauer. Langfristig würde ich es nicht tolerieren. Solange meine Freundin mir nichts verheimlicht, wäre mein Vetrauen intakt, und demzufolge würde ich sie auch uneingeschränkt lieben und achten. Allerdings gilt diese Meinung ausschließlich für mich persönlich, und ist nicht auf jeden Mann übertragbar. Ich bin da vielleicht etwas aussergewöhnlich.


Geschrieben

Hmmm, ohne jetzt Bezug zu den letzten Posts zu nehmen finde ich die Eingangsfrage grundsätzlich interessant bzw. rumort es da auch in mir.
Treue war für mich immer selbstverständlich, nichts wozu ich mich zwingen musste. Seit der ersten Schwangerschaft ging meiner Frau aber die Lust flöten, abgesehen von einer ca. 5-wöchigen Lustphase (2.Kind) war das die Situation der letzten 4 Jahre. Sie selbst sagt, dass sie absolut keine Lust mehr verspürt, dass ihr das auch leid tue, sie es aber nicht ändern könne. Sie hat auch schon gesagt, dass sie es mir ja garnicht verübeln könne, wenn ich mir was suchen würde - aber ich bin mir sicher, dass sie nicht damit umgehen könnte, davon zu wissen. Abgesehen von diesem (wichtigen) Bereich ist in der Beziehung alles wirklich gut (wir sind sozusagen die perfekte WG), und ich bin auch Vater mit Leib und Seele, meine Kinder aus der Ferne einer neuen Beziehung aufwachsen zu sehen käme mir (selbstgewählt) nie in den Sinn.
Ich habe hier jetzt eine Frau kennengelernt, der es ähnlich geht. Sie ist schon länger dabei, diesen fehlenden Part "extern" zu leben, und wir treffen uns jetzt halt auch.
Natürlich ist das Untreue, aber was wäre denn die Alternative? Ich bin mir ziemlich sicher (und ich bin kein soo schlechter Menschenkenner), dass Offenheit in der Geschichte das Ende meiner Beziehung bedeuten würde, und mich zum Teilzeitvater machen würde - keine Alternative.
Weiterhin abstinent leben - lebenslang - weil ihr die Lust fehlt und sie das auch nicht beim Arzt thematisieren will? Find ich für mich ein bissel unfair.
Professionelle Damen? Da bin ich eigen, bei bezahltem Sex könnte ich mir nicht vorstellen, Lust zu empfinden.
Ich weiß natürlich nicht, ob ich mit der Sache hier irgendwann auf die Fresse falle, aber mein schlechtes Gewissen hält sich zumindest sehr in Grenzen.
Aber vermutlich baut sich da jeder so sein eigenes argumentatives Kartenhäuschen - ein Freund hat vor einigen Jahren mal seine Bordellgänge selbstverständlich damit begründet, dass seine Freundin halt nicht blasen wollte. Er sah das beim besten Willen nicht als Betrug an, ich sah das seinerzeit komplett anders, tu ich eigentlich heut immer noch...


Geschrieben

StillesWasser, wenn du davon ausgehst, dass deine Frau zwar deine sexuellen Bedürfnisse rational versteht, emotional jedoch mit dem Wissen um deine Untreue nicht umgehen kann, dann geh diskret heimlich fremd! Leider gibt es sehr viele Menschen, die nicht offen mit dem Thema ungehen können und es daher lieber gar nicht wissen wollen. Was sie nicht wissen, können sie verdrängen und müssen sich dem Problem nicht stellen!

Du musst nur aufpassen, dass es mit der anderen Frau nicht zu eng wird, denn wenn man sich beim Sex sehr nahe kommt, weiß man nie genau, was sich entwickeln wird.... Viel Glück euch beiden!

@Jatropha: Mich schrieb hier mal eine Frau mit FI an und frage mich, ob ich nicht ihren Mann treffen wolle, da sie so rege Nachfrage hätte, dass er vernachlässigt werden würde. Tja - fand das erst durchaus bewundernswert, wie offen die beiden mit dem Thema umgingen. Als aber im Gespräch mit dem Mann der Satz fiel: "Ich habe keine Lust mehr auf meine Frau, wenn ich weiß, sie hatte vor mir schon 20 Schwänze in sich", da war ich mir gar nicht mehr sicher, ob die Beziehung wirklich eine Chance hat!

Ich fürchte, dauerhaft können diese Art der Nebenbeschäftigung nur Partner ertragen, die entweder finanziell davon profitieren wollen (Zuhältertypen), extrem offen und tolerant sind oder aber einfach gleichgültig. Mal eine indiskrete Frage - warum machst du es überhaupt? Aus finanziellen Gründen oder weil es dich erotisch kickt?


Geschrieben

Du musst nur aufpassen, dass es mit der anderen Frau nicht zu eng wird, ...



Hi! Danke für deine Einschätzung und die netten Worte. Dass es zu eng wird, denke ich deshalb eher nicht, da sie mehrere gelegentliche Partner hat - was für mich in diesem Rahmen keinerlei Problem darstellt. Es ist ja irgendwie wie ein gemeinsames Hobby, nur "spielt sie halt in mehreren Bands"... ;-)


Geschrieben

ich finde treue ist heute so ein begriff, auf den zwar viele wert legen, der in der "umsetzung" allerdings etwas "locker" gesehen wird.


ich persönlich hab die treue immer recht hoch gehalten. wenn ich vergeben bin, dann kommt eben nur diese eine person in frage und keine andere.
nun hatte ich das thema schon in anderen threats und wurde diesbezüglich auch schon angemotzt.

wenn ich nun sehe, das ältere beziehungen die 5, 10, 20 jahre andauern irgendwann "einschlafen" oder ihren reiz verlieren, sehe ich das ganze mit einem anderen auge. es ist irgendwo zu verstehen, wenn man dann mal ausreißen möchte, da zu hause "tote hose" vorherrscht.
was für mich zwar keine entschuldigung dafür ist, aber es ist irgendwo zu verstehen.


vllt bin ich in dem punkt altmodisch, aber ich finde treue gehört einfach zu einer beziehung mit dazu. oder wie ein vorredner sagte, ich möchte nicht mit meiner frau/freundin zusammen sein, wenn ich weiß, das zwischenzeitig zig andere kerle mit ihr geschlafen haben, während wir zusammen sind.

ABER, wenn man das thema anspricht und in beidseitigem einverständnis entschlossen wurde, das man andere leute treffen und auch vögeln darf, ist es etwas anderes.
aber es muss halt angesprochen und abgeklärt werden.

wenn man es "heimlich" macht, finde ich es auf dieser seite unfair und respektlos dem partner gegenüber.
ich kann zwar auch diejenigen verstehen, deren partner zb keinen sex mehr möchte und nix an der situation ändern wollen, das es in der beziehung schlecht läuft. wenn man selbst an der beziehung festhalten möchte (aus welchen gründen auch immer, son eingespielter alltag bietet ja meist eine gewisse sicherheit), das man es dann heimlich tut um den partner nicht zu verletzten und selbst auf seine kosten zu kommen.
ist aber im grunde die letzte lösung und man sollte sich dann ggf fragen, ob die beziehung noch das richtige ist... und nicht ggf ein "break" die bessere alternative wäre.

was ich jedoch total bescheiden finde sind menschen, die von natur aus fremdgehen. ich kenne zb welche, die zwar einen super partner haben, am we inner disse trotzdem andere abschleppen, fremdknutschen etc.
bei solchen leuten frage ich mich dann immer, wieso sie eine beziehung eingehen. dann sollten sie es gleich lassen.
(außer es ist mit dem partner abgesprochen das man eine offene beziehung hat)


man muss alles aus vielen perspektiven sehen, um etwas sagen zu können. zudem passiert es auch mal, das man sich zu anderen personen hingezogen fühlt, das man nach langer "durststrecke" vllt auch mal einen fehltritt begeht. menschen sind verschieden und fehlbar. und in manchen situationen ist es auch nachvollziehbar, wieso man so handelte.
alles in allem finde ich aber, das die treue in der heutigen gesellschaft etwas gelitten hat. frei nach dem motto... jeder ist austauschbar.
wenn etwas kompliziert wird, wird es abgeschoben. ist etwas traurig.


Geschrieben (bearbeitet)

StillesWasser, wenn du davon ausgehst, dass deine Frau zwar deine sexuellen Bedürfnisse rational versteht, emotional jedoch mit dem Wissen um deine Untreue nicht umgehen kann, dann geh diskret heimlich fremd!


Mal eine indiskrete Frage - warum machst du es überhaupt? Aus finanziellen Gründen oder weil es dich erotisch kickt?


@stillewasser76: Dein Statement gefällt mir sehr- auch wenn ich Deiner Argumentation nicht zustimmen kann, schätze ich, dass Du Dich so ehrlich positionierst.
Die Konsequenz der Trennung und somit Teilzeitvaterschaft schreckt, aber sie lässt dich authentischer sein- auch Deinen Kindern gegenüber - und sei befreit Dich von einer Lebenslüge, die Dich auch die nächsten Jahren noch begleiten wird. In dieser WG zu verharren und Deine Bedürfnisse kontinuierlich anderweitig zu kanalisieren, nimmt Dir die Chance, ein wirklich erfülltes Leben zu führen. Letztendlich tun wir unsern Kindern keinen Gefallen damit, ihnen zu Liebe in etwas zu verharren, dass weder uns noch ihnen gut tut.

@ Sinnliche XXL : Steht es uns zu, ihm so etwas nahe zu legen?
Außerdem würde das JEDE Untreue legitimieren- sie lässt sich emotional vor dem Partner nicht verantworten, also leben wir unsere in der Partnerschaft enstandenen Defizite diskret und heimlich aus? NEE- DAS kann und darf es nicht sein.
Und Du hast Recht: Deine Frage nach meinen Gründen ist tatsächlich indiskret. Wäre ich in einen Call_Boy verliebt, würden seine - wie auch immer gearteten - Gründe weder Toleranz, noch Akzeptanz bewirken, geschweigedenn mich ruhig schlafen lassen.

@ dejay: Würdest Du es tatsächlich verkraften können, wenn Dich Deine Freundin diesbezüglich auf dem Laufenden hält?


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Seit der ersten Schwangerschaft ging meiner Frau aber die Lust flöten, abgesehen von einer ca. 5-wöchigen Lustphase (2.Kind) war das die Situation der letzten 4 Jahre. Sie selbst sagt, dass sie absolut keine Lust mehr verspürt, dass ihr das auch leid tue, sie es aber nicht ändern könne.

Ändern kann man es schon. Ob das allerdings beim Arzt geregelt werden kann (siehe weiter unten)? Bevor man anfängt sich mit Hormonen, die die Lust steigern sollen, voll schüttet würde ich andere Wege probieren.

Sie hat auch schon gesagt, dass sie es mir ja garnicht verübeln könne, wenn ich mir was suchen würde - aber ich bin mir sicher, dass sie nicht damit umgehen könnte, davon zu wissen. [...] Ich habe hier jetzt eine Frau kennengelernt, der es ähnlich geht. Sie ist schon länger dabei, diesen fehlenden Part "extern" zu leben, und wir treffen uns jetzt halt auch.
Natürlich ist das Untreue, aber was wäre denn die Alternative? Ich bin mir ziemlich sicher (und ich bin kein soo schlechter Menschenkenner), dass Offenheit in der Geschichte das Ende meiner Beziehung bedeuten würde, und mich zum Teilzeitvater machen würde - keine Alternative.
Weiterhin abstinent leben - lebenslang - weil ihr die Lust fehlt und sie das auch nicht beim Arzt thematisieren will? Find ich für mich ein bissel unfair.


Offenheit halte ich schon für wichtig. Allerdings bist du meiner Meinung nach schon einen Schritt zu weit, als dass du noch (vollständig) offen sein kannst.
Mir fehlt das (ergebnisoffene!) Gespräch über deine Bedürfnisse. Primär zwischen dir und deiner Frau. Evtl. mit externer Hilfe. Und da würde ich nicht direkt einen Arzt sehen. Eher eine Paarberatung, Liebes- und Lebensberatung, evtl. auch eine Paartherapie (um dem ärztlichen näher zu kommen). Als Ergebnis könnten gemeinsame Aktivitäten oder die bewußte Freistellung (auf Zeit) für den anderen (in diesem Fall dich) herauskommen. Aber eben in Übereinkunft und nicht heimlich.
Ich habe zb. bei Tantra-Seminaren mitbekommen wie Paare so wieder die gemeinsame Lust entdeckt haben.

Wichtig ist aber bei allen Wegen: alle Beteiligten müssen bereit sein, für das gemeinsame Glück auch gemeinsam zu arbeiten.
Wenn ein Partner sich dieser Arbeit (die mit der Kommunikation anfängt) verweigert sehe ich keine Chance für die Beziehung. In dieser Hinsicht finde ich deine außerehelichen Aktivitäten schon bedenklich für eure Partnerschaft. Aber das sagte ich schon.

Ich habe übrigens auch eine abstinente Zeit hinter mir: Aus gesundheitlichen Gründen funktionierte es mit dem Sex bei meiner Frau nicht mehr und wir haben uns (frustriert) etwas distanziert. Wir haben uns Rat bei meiner Tantralehrerin geholt. Sie hat uns ein paar spezielle Techniken empfohlen, die aber auch nicht lange geholfen haben. Wir sind uns aber wieder näher gekommen und so konnte ich es auch ohne Sex aushalten. Irgendwann waren auch ganz andere Themen als Sex wichtig, Aber das ist ein anderes Thema.


Geschrieben

Jatropha - deine eine Frage hast du selbst doch schon beantwortet - du könntest nicht ertragen, dass dein Partner einer Tätigkeit als Callboy nachginge. Insofern musst du dies deinem eventuellen Partner eben auch zugestehen.

Deine Einschätzung der Situation von Stilleswasser teile ich nicht (was Wunder, da ich ja in einer ähnlichen Situation lebe)! Immer und überall haben Frauen damit gelebt, dass ihr Mann zeitweise oder dauerhaft Sex mit anderen Frauen gesucht haben. Ganz offiziell, wenn es sich um Polygamie handelt(e), in China mit seinen Konkubinenwesen oder indem sie duldeten, dass der Ehemann zu Prostituierten ging oder sich mit den Hausangestellten vergnügte. In dieser Form lehne ich das natürlich ab - weil es (außer in matriarchaischen Gesellschaften) das Vorrecht des Mannes war/ist. Über Umgerechtigkeit reg ich mich auf und es geht nicht an, dass auch heute in manchen Staaten der Mann mehrere Frauen heiraten darf, die Frau jedoch bei Ehebruch gesteinigt wird!!!

Aber führt uns unser romantisch-verklärtes Bild der dauerhaften Zweierbeziehung wirklich weiter??? Ich habe täglich mit verhaltensauffälligen Kindern zu tun und muss leider sagen, dass beim Blick auf die Klassenlisten auffällt, dass bei einem Großteil von ihnen nur ein Elternname angegeben ist - sprich Trennungskinder haben es einfach schwerer!

Wenn die Ehe - abgesehen vom Sex - sonst wirklich in Ordnung ist, sehe ich überhaupt nicht ein, warum man das nicht irgendwie lösen können sollte, ohne dass alles zu Bruch geht! Vielleicht findet die Frau irgendwann zu ihrer Libido zurück? Kann man Probleme nicht ein wenig rationaler lösen? Es gibt nicht den Partner, der in allen Bereichen perfekt ist. Wenn er nun die Frau findet, mit der er genialen Sex hat, heißt das noch lange nicht, dass sie auch im Alltag harmonieren würden. Sex ist sehr wichtig - aber von der Zeit her nimmt er in einer langen Beziehung eben nur noch einen Bruchteil der miteinander verbrachten Zeit ein.

Wir müssen akzeptieren, dass es Menschen gibt, die mehr oder weniger asexuell leben. Müssen die wirklich alle auf Beziehungen verzichten? Allerdings sollten sie meiner Meinung nach auch dem Partner ein Recht auf Sexualität zugestehen. Wenn er/sie sich das woanders holt, was er/sie ohnehin nicht will, nimmt er ihr/ihm auch nichts weg!


Geschrieben



@ dejay: Würdest es tatsächlich verkraften können, wenn Dich Deine Freundin diesbezüglich auf dem Laufenden hält?



Wenn wir es vorher besprochen haben und feststeht, das es sich um einen begrenzten Zeitraum handelt, definitiv ja.


Geschrieben (bearbeitet)

Jatropha - deine eine Frage hast du selbst doch schon beantwortet - du könntest nicht ertragen, dass dein Partner einer Tätigkeit als Callboy nachginge. Insofern musst du dies deinem eventuellen Partner eben auch zugestehen.


HÄH ? Was muss ich ihm zugestehen? Liebe SinnlicheXXL- mir fällt auf, dass Du Dich immer wieder in der Wortwahl vergreifst, denn es steht Dir nicht zu, wem zu sagen, was er zu tun oder zu lassen hat. Meine Frage zielt nicht auf derartige Antworten ab, sondern auf die generelle Auseinandersetzung mit diesem Thema. Dass ich zum Beispiel ein Riesen-Problem damit hätte wenn mein Freund mit F.I. agieren würde, bedeutet ja nicht zwangsläufig, dass mein tatsächlicher Freund ein Problem damit hätte...



sprich Trennungskinder haben es einfach schwerer!

Richtig: Trennungskinder haben es erstmal schwerer...allerdings wachsen sie auch an solchen Krisen und mit ensprechender Unterstützung gehen sie gestärkt daraus hervor...Ich kenne auch genügend Kinder , bei denen sich die aus der Beziehungskrise resultierenden Spannungen sehr negativ auf ihre Psyche- respektive ihr Verhalten auswirken...Das Verhalten eines Trennugnskindes wird nur allzu schnell auf die Trennung der Eltern zurück geführt...Bei einem Kind aus einem intakten Elternhaus erfolgen derartige Rückschlüsse leider oft viel zu spät.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Nein - Jatropha, du verstehst mich nicht richtig! Ich wollte damit ausdrücken, dass du ihm das Recht zugestehen musst, dass er mit deiner Nebentätigkeit ebenfalls Probleme haben könnte! Das heißt absolut nicht, dass er damit Probleme haben muss!


Geschrieben

Die Fragen sind vielleicht tendenziell, trotzdem ernst gemeint. Versuche mich mal zu Überzeugen, was an Deinem Weg besser ist.



Montago hat im Thread *Gönnen können* sehr gut in Worten ausgedrückt, was ich meine und warum ich treu bin!
Ich erlaube mir das mal hier reinzukopieren.

Worin soll denn die Weiterentwicklung bestehen? - Dass ich es plötzlich toll finde, quer in der Gegend rumzuficken? Ich habe es schon mal an anderer Stelle erwähnt: Für mich hat Sex etwas mit "Liebe machen" zu tun. Du darfst mir glauben, dass ich hinreichende Erfahrung darin gesammelt habe, Sex ohne Liebe zum Partner zu machen. Es genügt mir heute nicht mehr. Das ist meine Entwicklung bis heute dazu. Totalitär finde ich das nicht, sondern einfach eine gegenwärtige Einstellung zum Thema. Wenn ich einer Frau nicht mehr genüge, um ihre sexuellen Wünsche zu erfüllen, bin ich ganz einfach der falsche Partner. Ich würde es nicht ertragen, wenn die von mir so geliebte Frau von anderen Männern besprungen wird.


Geschrieben

Montago hat im Thread *Gönnen können* sehr gut in Worten ausgedrückt, was ich meine und warum ich treu bin!
Ich erlaube mir das mal hier reinzukopieren.

ausdrücklich genehmigt.


Geschrieben

Wer mit anderen schläft und der Partner das nicht möchte, liebt den Partner nicht!


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