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Filmtip: "Shortbus" --- auf arte heute 23:20 - 01:00 Uhr


gr****

Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Vielleicht ganz interessant zum Anschauen und Diskutieren:

"Wie sonst nur Pedro Almodóvar erreicht John Cameron Mitchell eine Atmosphäre, in der selbst die ungewöhnlichste sexuelle Orientierung binnen Sekunden gänzlich normal erschein"


Geschrieben

Da der Sendetermin näher rückt, noch einmal der Hinweis:


Beziehungsdrama, das mit expliziten Sexszenen in den USA einen Aufschrei der Empörung auslöste.

Eine frustrierte Domina, das schwule Paar Jamie & Jamie und ihre Sexthe***utin (Sook-Yin Lee), die noch nie einen Orgasmus erlebt hat: Das sind die Protagonisten in diesem humorvollen, ergreifenden Kaleidoskop über die Suche nach Befriedigung und Liebe. Sie alle finden sich im New Yorker Club Shortbus, einem Sodom der Toleranz und Erlösung... Unangestrengt nimmt Regisseur Mitchell seinen Tabu-Exorzismus vor. Ja, er zeigt echten Sex. Und echte Gefühle! Sein Film "Rabbit Hole" brachte Nicole Kidman 2011 eine Oscar-Nominierung.
Rührend, gefühlsecht und zärtlich inszeniert

(Quelle: TV Spielfilm online)


Geschrieben

Ja, er zeigt echten Sex





Auch Anal?


Geschrieben

Hmm, vermutlich auch (b)anal

Aber wer verlässt denn wegen schnöder Sexszenen das Web in Richtung Fernseher.

Die eigentlichen Qualitäten des Films liegen wohl woanders, wenngleich die Sexzenen es in sich haben sollen.

Nochmal Wikipedia, aber ausführlich:

Shortbus wurde vom Feuilleton der überregionalen deutschen Zeitungen sehr positiv besprochen.

So schrieb die taz:
„Das Besondere an John Cameron Mitchells Shortbus ist, mit welcher menschenfreundlichen Fröhlichkeit hier der Tabubruch zelebriert wird. Sex ist nicht das Problem, sondern die Lösung – genauer gesagt: guter Sex ist die Lösung. Das heißt nicht, dass der Blick auf das Private verengt würde.“

Ähnlich sah es die Süddeutsche Zeitung:
„Zwar zeigt Regisseur Mitchel in seinem Film echten Sex. Aber Schmuddelkino ist das noch lange nicht, sondern etwas völlig Neues im Mainstream-Kino. Weil der Film sowohl explizit als auch optimistisch ist.“

Die Nürnberger Nachrichten lobten:
„Shortbus ist unter der schrillen Oberfläche im Herzen ein recht kluger, trauriger, stets romantischer Liebesfilm. Sehenswert – aber nicht für jeden.“

In der Frankfurter Rundschau hieß es:
„Dennoch gibt es da ein pornografisches Moment, eine Nummer höchster Akrobatik, deren Reiz man sich schwer erwehren kann. Ein junger Mann bläst sich tatsächlich selbst einen, und dies ist kein Trick oder eine Computeranimation. Nicht jeder wird es nachmachen können, aber es ist doch beruhigend zu wissen, dass so etwas grundsätzlich geht.

Entsprechende im Zorn geäußerte Aufforderungen, wie sie zum Beispiel Autofahrern leicht über die Lippen gehen, erstrahlen nun in einem anderen Licht. (...) Wie sonst nur Pedro Almodóvar erreicht John Cameron Mitchell eine Atmosphäre, in der selbst die ungewöhnlichste sexuelle Orientierung binnen Sekunden gänzlich normal erscheint und auch der bürgerlichste Zuschauer nicht mehr ausschließen würde, seit Jahren auch mit Transsexuellen befreundet zu sein. Auch der Sex ist plötzlich nichts Ungewöhnliches mehr, obwohl wir im Spielfilm noch nie soviel davon auf einmal gesehen haben.“



Naja, schaun mer mal ...


Geschrieben

Gefällt mir, danke für den Tipp Wombat.


Geschrieben

Da der Sendetermin näher rückt, noch einmal der Hinweis:
(Quelle: TV Spielfilm online)



Für mich liest sich das nach einem pseudo-provokativen Arthouse-Filmchen mit klischeehaften Charakteren.

Aber schlechter wie "9 1/2 Wochen" oder "Eyes Wide Shut" wird er wohl nicht sein...


Schmuseloewe51
Geschrieben

tja , ich habe mir den film gestern abend angesehen und was bei mir blieb war verzweiflung und depressionen .

was wollte mir dieser film sagen ? ?
hat da ein hochintelligenter regisseur/in einen künstlerisch wertvollen film gedreht und ich war mal wieder zu doof ihn zu verstehen ?

oder hat jemand der total durchgeknallt ist da einen schlechten film gedreht und die kritiker haben ihn nicht richtig verstanden ?

wollte der film mir irgendetwas sagen und wenn ja was ? ?

ich hab das mal wieder alles nicht verstanden .


Geschrieben (bearbeitet)

nun, die Handlung des Films wurde im Verlaufe der Dreharbeiten von den handelenden Darstellern weiterentwickelt. Sagt der Abspann. Das könnte einiges Erklären

Gemeint war wohl , dass mit dem Erreichen des Orgasmus auch eine Lösung von Problemen erfolgen kann.

Aber wirklich genaues weiß man nicht.


bearbeitet von BabetteOliver
Geschrieben

Nun, der Film hatte einige sehr gute Aspekte:

Umgang mit Verantwortung:
- Wie plant man seinen eigenen Selbstmord? Wie bezieht man seine Bezugspersonen ein? Wie überwindet der Selbstmörder seinen Egoismus?
- Welche Verantwortung hat der Sexpartner / Lebenspartner im Umgang mit der eigenen sexuellen Befriedigung?

Umgang mit Partnerschaften:
- Sind andere Partnerschaften schützenswert? Dürfen Partnerschaften von dritten zerstört oder geschützt werden?

etc.

Das die Schauspieler eine weitgehende Freiheit hatten dürfte nicht der Rahmenhandlung geschuldet sein, (halte ich für reine Drehbuchtreue) sondern das Regieanweisungen doch ziemlich schwierig sind wenn im Schnitt über die gesammte Filmdauer 3 Schauspieler irgendwelche Körberteile in andere Schauspieler stecken.


Geschrieben (bearbeitet)

Ich glaube, der Film bzw. der Regisseur wollte uns nichts sagen, sondern uns nur etwas zeigen - wie TV-Spielfilm es beschrieb, ein Kaleidoskop über die Suche nach Befriedigung und Liebe. Wir haben einfach nur mal einen Blick auf die Befindlichkeit von ausgewählten Personen erhalten. Der Film war aus meiner Sicht der Versuch, uns einen Einblick in die seelischen Befindlichkeiten von beliebigen Menschen zu geben. Das hier eine Domina und ein schwules Paar in den Fokus gerückt wurde, erkläre ich mir mit der Absicht des Regisseurs, (für amerikanische Verhältnisse) tabuisierte Personengruppen dabei näher zu bringen.

Was nehme ich aus dem Film mit? Ich habe einfach mal einen Blick auf eine fiktive Sub-Welt gehabt, wie es irgendwo irgendwelchen Menschen auf ihrer Suche nach Befriedigung und Liebe ergehen könnte. (dabei filmisch handwerklich gut umgesetzt) - einfach nur eine Betrachtung, die ein ergänzendes Mosaiksteinchen in einer Gesamtbetrachtung zum Themenkomplex eines jeden Einzelnen sein kann.

@Klarkopf - Was Du beschreibst, sind Aspekte, die man herauslesen kann, wenn man möchte. Das gute an dem Film ist, er hat keine Botschaft und möchte nichts sagen. Jeder kann das mitnehmen, was er möchte, und sei es auch nichts.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Schmuseloewe51
Geschrieben

grundgütiger , ist das alles schwierig .

jetzt wird mir langsam klar warum die geburtenraten in deutschland ständig zurück gehen .

vor lauter intellektueller betrachtungsweise kommen wir einfach nicht mehr zum kern der sache .


Geschrieben (bearbeitet)

... zum kern der sache ...



Ein weiterer Porno welcher nicht erotisch ist?


... die man herauslesen kann, wenn man möchte ...



Ich habe den Ergeiz bei Gemälde, Buch und Filmbesprechungen die Intention des Künstlers zu entdecken und in der Folge zu kritisieren. Du nicht?


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben


Ich habe den Ergeiz bei Gemälde, Buch und Filmbesprechungen die Intention des Künstlers zu entdecken und in der Folge zu kritisieren. Du nicht?

Den Ehrgeiz, die Intention des Künstlers zu entdecken, habe ich auch. Kritisieren muss ich es nicht zwangsläufig. Ich kann es auch so als eine Sichtweise stehenlassen. Das tue ich mit diesem Film. Was sollte ich da kritisieren?


Geschrieben

zuweilen genieße ich einfach auch nur Film, Buch oder Gemälde. Lasse es auf mich wirken und erfreue mich daran.


Geschrieben

Hmm, bei "Pirates of the Caribiean III" habe ich das auch hingekriegt. 2 Stunden pure Unterhaltung, kopf geleert, danach einige Gin Tonik, war perfekt.

Bei diesem Film prüfte ich ständig multipe Scenarien und bildete unentwegt mögliche Folgescenen.


Schmuseloewe51
Geschrieben

Ein weiterer Porno welcher nicht erotisch ist?


na ja , ein einfacher porno gibt zumindest nicht vor mir etwas sagen zu wollen .

der intellektuelle regisseur der natürlich auch weiß "sex sells" verpackt das ganze dann eben in eine scheinbare handlung und scheinbare botschaften wie zum beispiel "sex gut , alles gut" aber das macht in meinen augen immer noch keinen guten film und auch die botschaft ist etwas einfach . .


Geschrieben (bearbeitet)

@BabetteOliver:
Sehe ich auch so. Eine einzelne konkrete Aussage in einem solchen Film zu suchen, ist sicherlich auch gar nicht beabsichtigt.

Aufgefallen ist, dass die Probleme, die nicht mit dem Partner besprochen werden konnten, auf unterhaltsame Art zu ganz normalen Gesprächsthemen wurden, z.B. dass die Sex ... äh Paarthe***utin keinen Orgasmus bekommen kann. Das war ihr solange peinlich, wie es keiner wusste.

Wenn jeder seine Schwächen und Probleme offen zeigen kann, ist das zwar noch keine Problemlösung, macht es aber leichter damit umzugehen. Das Wissen um die Schwächen des anderen wird im Shortbus nicht ausgenutzt oder schamhaft verschwiegen sondern gehört dazu, ohne dabei den Spaß am Leben zu verderben. Das als eine filmische Aussage wäre abstrakt und langweilig, es anzuschauen ist aber ein Genuss.


eine scheinbare handlung und scheinbare botschaften wie zum beispiel "sex gut , alles gut"



es geht nicht um die Handlung und nicht um Pornographie im engeren Sinn. Und der Sex wird hier nicht als gut dargestellt sondern als selbstverständlicher Teil des Lebens und zwar auch da, wo er nicht 'gut' ist.


bearbeitet von gruenerWombat
Geschrieben

Ich fand den Film faszinierend und stellenweise auch ein wenig verstörend - und erstaunlich freizügig für das Öffentlich Rechtliche!


Schmuseloewe51
Geschrieben (bearbeitet)


es geht nicht um die Handlung und nicht um Pornographie im engeren Sinn. Und der Sex wird hier nicht als gut dargestellt sondern als selbstverständlicher Teil des Lebens und zwar auch da, wo er nicht 'gut' ist.


na , wenn die umgebungen und die charaktäre zum selbstverständlichen teil des lebens gehören dann ist die menschheit aber schon recht durchgeknallt .

ich gestehe , ich wollte mich eigentlich überhaupt nicht längere zeit mit dem thread oder dem film beschäftigen , zumal der film in der reihe meiner lieblingsfilme ziemlich weit , wenn nicht ganz unten stehen würde .

ich finde mich dann einfach mal damit ab das ich zu blöd für solche filme bin .

nachtrag :
und jetzt beschäftige ich mich wieder mit meinem gulasch auf dem herd .
ups , das war ja ein anderer thread .


bearbeitet von Schmuseloewe51
Geschrieben

Die Umgebung ist sicherlich nicht so selbstverständlich.
Aber was stößt dir an den Chrakteren auf?


Schmuseloewe51
Geschrieben


Aber was stößt dir an den Chrakteren auf?


daß das zentrale thema der protagonisten einfach nur sex war .
mir ist dabei vollkommen klar das eine handlung in die länge die der film nun einmal hat hineingepresst werden muß , mir ist auch klar das sex eine wichtige rolle im leben eines menschen spielt , wenn aber alles nur auf sex reduziert wir ist es mir einfach zu wenig .

ja , ich könnte auch beziehungsrelevante dinge in diesen film hineiinterpretieren aber in meinen augen war der ganze film einfach nur auf sexuelle handlungen in seinen unterschiedlichsten variationen angelegt .


Geschrieben

ein befreundeter regisseur hat mir mal gesagt:

versuch nie einen porno mit künstlerischem anspruch zu drehen.
die kritiker zereißen dich und an den kassen floppt er.

heute doziert er an ner hochschule und ich dreh immernoch mit dv


Geschrieben

Jetzt hätte ich gern Klarheit. Abstimmung bitte:

* = Das war ein Porno
***** = Das war Kunst


Geschrieben (bearbeitet)

Ein Porno hat die Funktion geil zu machen.
Das sehe ich hier eher nicht, denn hier ist auch viel Lustiges zu sehen, das nicht geil macht sondern auf andere Art belebt.

@schmuselöwe:
es ist ein Film über Sex.
Deswegen kommt soviel Sex darin vor.

Das heisst aber nicht, dass die Menschen auf Sex reduziert werden. Anders als im Porno geht es mehr um ihr Verhältnis zum Sex als um vorgelebte Geilheit, die eben nur ein Aspekt ist.

@Klarkopf:
falsche Frage. Bei einem Tatort frage ich mich doch auch nicht: Ist das jetzt ein Krimi oder Kunst?


bearbeitet von gruenerWombat
Geschrieben

Ein Porno hat die Funktion geil zu machen.



Schön, nenne zumindest einen, tatsächlich erotischen, Pornofilm.


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