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Hochachtungsvoll?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich schrieb doch deutlich, wann ich hochachtungsvoll benutze und warum.



Das habe ich gesehen.
Und ich habe Dir ein Beispiel gezeigt, in dem es einen positiven Sinn und Wirkung hat.
In diesem Sinn:
Hochachtungsvoll....

Ich empfehle mich.


Geschrieben

Auch ich verwende dieses "Hochachtungsvoll" nur in ironischer Form, wenn ich eigentlich "ichwünscheeuchsackrattenundfußpilz" schreiben möchte, mich aber vor deren Reaktion fürchte.

Aber...irgendwann war dieses "Hochachtungsvoll" im Schriftverkehr ja wirklich ehrlich gemeint, oder?
Wann und vor allem Warum hat sich die Bedeutung so extrem ins Negative verkehrt?


Geschrieben

Gestorben ist die positive Bedeutung in den 70ern mit dem sich allmählich entwickelnden Demokratiebewusstsein der post-45-Generation.
"Hochachtungsvoll" ist eine definitiv monarchische Grußformel und wurde vom preussichen Beamtenstaat natürlich begeistert übernommen, da es tatsächlich ein hierarchisches Verhältnis im Schriftverkehr zementierte.

Ich erinnere mich noch, dass ich meiner Mutter verboten habe, Entschuldigungen an meine Lehrer weiterhin mit "Hochachtungsvoll" zu unterschreiben und sie das überhaupt nicht verstanden hat.


Geschrieben

Ich erinnere mich noch, dass ich meiner Mutter verboten habe, Entschuldigungen an meine Lehrer weiterhin mit "Hochachtungsvoll" zu unterschreiben



Hattest du (begründeten) Bammel vorm Nachsitzen? *grins
Dann hat der Kumpel von Jatrophas Sohnemann ein echtes Problem.

Dankeschön für deine hilfreiche Anwort.


Geschrieben


"Hochachtungsvoll" ist eine definitiv monarchische Grußformel und wurde vom preussichen Beamtenstaat natürlich begeistert übernommen,



Im alten Preussen gab es aber relativ wenig Beamte.
Eher ist der heutige Staat ein "Beamtenstaat".

Und im alten Preussen galt neben guten Manieren und Respekt auch das Motto "Sapere Aude".


Geschrieben (bearbeitet)




Ich erinnere mich noch, dass ich meiner Mutter verboten habe, Entschuldigungen an meine Lehrer weiterhin mit "Hochachtungsvoll" zu unterschreiben und sie das überhaupt nicht verstanden hat.

Naja- in Zeiten, in denen Kinder ihren Müttern etwas verbieten, wirkt ein Hochachtungsvoll eh deplaziert.

Ich habe mal dem Knderarzt meines Sohne mein Hochachtung ausgeprochen und es auch so gemeint...genauso empfinde ich aber auch Hochachtung für so manchen anderen Menschen...als Abschluss eines Briefes verwende ich diese Formulierung aber nicht.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@Dreibein Der Beamtenstatus mit all seinen Besonderheiten und der Beamtenstaat wurde in Preussen erfunden und entwickelt.
Die zahlenmäßige Vermehrung in späteren Zeiten ändert an diesem Faktum nichts. Also: Sapern, nicht sabbern!


Geschrieben

Qui non est nobiscum est contra nos.


Geschrieben (bearbeitet)

Im alten Preußen war auch das Gardemaß 1,80m... Heute ist man damit ja schon ein Zwerg *lach* Klar gab es damals net so viele Beamte. Da gab es auch net so viel Bürokratie *g*


Qui non est nobiscum est contra nos.


Das ist aber net preußisch? *lach*


bearbeitet von Henkerseele
Geschrieben



Das ist aber net preußisch? *lach*

Dreibein will uns sagen, dass der, der nicht für ihn , gegen ist und er redet im plural...why ever...


Geschrieben (bearbeitet)

Dreibein will uns sagen, dass der, der nicht für ihn , gegen ist und er redet im plural...why ever...



Das fiel mir nur so ein.
Damals, als ich auf Staatsurlaub war, hatte ich einen Zellennachbarn, der das auf dem Rücken tättowiert hatte.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Meine gängige Grußformel ist "mit freundlichen Grüßen"
Bei guten Geschäftpartnern oder Bekannten heißt es schon "schönen Gruß"
Bei Freunden sind es gar "Liebe Grüße".
Wenn ich "Hochachtungsvoll" schreibe steckt schon viel Ironie dahinter.
Da aber (Ministeristerial-)Beamte keinen Sinn für Ironie haben, muss ich schon gelegentlich mit "Untertänigst" unterschreiben.

Wenn ich allerdings einen Brief mit "Mit verbindlichster Empfehlung" abschließe, dann sollte sich der Adressat warm anziehen.


Geschrieben

Das fiel mir nur so ein.
Damals, als ich auf Staatsurlaub war, hatte ich einen Zellennachbarn, der das auf dem Rücken tättowiert hatte.



Hast Du da Deine Kaufmanns-Ausbildung gemacht?


Geschrieben (bearbeitet)

Wenn man dies unter einen offiziellen Brief setzt, ist es ein Ausdruck von negativer und äußerst verärgerter Empfindung dem Adressaten gegenüber. Inhaltlich streitet man sich mit dem Adressaten in der Weise, dass es kurz vor einem Rechtsstreit oder bereits in dieser Phase ist.

Andernfalls ist der Gebrauch als Grußformel unangebracht. Ich wäre also vorsichtig mit der Verwendung.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Wenn man dies unter einen offiziellen Brief setzt, ist es ein Ausdruck von negativer und äußerst verärgerter Empfindung dem Adressaten gegenüber.

Das habe ich jetzt hier schon öfter gelesen, aber ist das nicht eher Eure spezielle Interpretation dieser Grußformel? Meint wirklich jeder in Wirklichkeit Leck mich am Arsch?


Geschrieben

Nein - es gibt ja immer noch Leute, die mit dieser Formel groß geworden sind und sie einfach aus Gewohnheit benutzen.
Aber man muss dann halt damit leben, dass sie anders verstanden wird!


Geschrieben

Da aber (Ministeristerial-)Beamte keinen Sinn für Ironie haben, muss ich schon gelegentlich mit "Untertänigst" unterschreiben.

Jetzt hab ich fast mein Mineralwasser auf die Tastatur gespuckt!
Das gefaellt mir!


Geschrieben

Dreibein will uns sagen, dass der, der nicht für ihn , gegen ist und er redet im plural



Und ich dachte das wäre eine ansteckende Krankheit... Hab doch bei Latein immer Liebesbriefchen unter dem Tisch weiter gereicht... *grummel*
"Euer untertänigster Diener" wäre ja auch mal eine schöne Floskel *hust*
"Mit vollem Respekt für euer Gnaden, euer untertänigster Diener XY..."
*lach*


Geschrieben

...
Damals, als ich auf Staatsurlaub war, hatte ich einen Zellennachbarn, ...



Eines steht für mich fest.

Dein Bewährungshelfer hat jedenfalls Großartiges geleistet.


LG xray666


Geschrieben

1963 - 65 habe ich die Handelsschule besucht, anschliessend Kaufmann gelernt. Damals war Hochachtungsvoll absoluter Standard, bösartige Briefe wurden auch schon mal mit Achtungsvoll abgeschlossen, wenn man sicher war, dass der Empfänger auf eine Beleidigungsanzeige verzichtet.

Als ich 1972 von der Bundeswehr zurück kam, war das Hochachtungsvoll gestorben.

@meeressäuger

da solltest du aber eine Bleispritze im Anschlag haben, falls dich der Empfänger persönlich besucht.

@ballou

bei Anwälten ist das mind. Oberkante Unterlippe - danach kommt nur noch die gegenseitige Zerfleischung.


Geschrieben

Diese Schlussformulierung unseligen Untertanengeistes stand irgandwann im Zuge der 68-er-Bewegung nicht mehr auf der Agenda.

Ich benutze sie meinen Gegenübern nur noch äußerst selten, und zwar in einem ironischen bzw. sarkastischen Sinn.

Darüberhinaus wahrheitsgemäß in den seltenen Fällen, wenn mein Blutalkoholgehalt gefühlt &gt 2,0 Promille beträgt. Das ist aber dann darin begründet, das ich eben nicht so gerne lüge.

Poppenanfragen an Damen schließe ich üblicherweise mit "Küss die Hand". *schwör*

Bei den etwas handfesteren Mädels (die, mit denen man üblicherweise die berühmten Pferde stehlen kann, na ja...oder eben diese auch nur zusammen füttert ) verwende ich als Schlussformulierung immer "Gruß und Kuss dein Luftikus"


LG xray666


Geschrieben




Ich benutze sie meinen Gegenübern nur noch äußerst selten, und zwar in einem ironischen bzw. sarkastischen Sinn.

Das habe ich inzwischen so oft gelesen, dass mich ein Hochachtungsvoll seitens einer Behörde in Zukunft doch arg irritieren wird, denn hin und wieder wird diese Floskel durchaus noch verwendent- habe mir mal die Mühe gemacht, und die Post der letzten Wochen nochmal gesichtet...


Geschrieben

Das sollte Dir wirklich zu denken geben, Jatropha.

In meiner Privatkorrespondenz verwende ich natürlich kein "Hochachtungsvoll". Habe ich gar nicht nötig, weil ich Menschen, die das verdient haben, erst gar nicht anschreibe.

Wenn ich mit jemandem Pferde füttern gehe, verabschiede ich mich eher mit einem Schnauben - je nach Verlauf des Abends - einem wütendem oder freudigem.


Geschrieben (bearbeitet)

Das sollte Dir wirklich zu denken geben, Jatropha.

JO aber was? Da mich diese Leute nicht kennen, sondern mir zum Beispiel lediglich eine Bestätigung der Vertragsänderung für die Hausratversicherung zukommen lassen, gibt es doch keinen Anlass, dieses vermaledeite Hochachtungsvoll entsprechend kritisch zu werten...


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

@Jatropha: Das muss die Versicherung sein, wo der 3bein Cheffe ist. Du wirst von deiner Versicherung als hochkonservativ eingeschätzt und daher so angeschrieben.


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