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Warum gehen Trigger und Selbsthass stets Hand in Hand?


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Ich kenne nur SV unter Betroffenen als gängige Praxis...von Racheattacken habe ich noch nie gehört..nur,das sich der Hass Bahn bricht gegen einen selbst..


  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Triggern heißt wörtlich übersetzt Auslöser, es sind bestimmte Auslöser die dich an Erlebnisse und Erfahrungen in deiner Kindheit erinnern, Du kannst dem aber heutzutage als erwachsener Mensch begegnen


Geschrieben

Trigger und Selbsthass gehen nicht immer Hand in Hand; es gibt viele Menschen, die nicht so reagieren.
Wichtiger als das Warum ist meines Erachtens die Frage, wie man daran etwas ändern kann.
Sehr gute Erfolge bringen mittlerweile EMDR-Therapie. Wichtig ist aber vor allem auch, dass vorher der Mensch einen sicheren Ort wählt, das kann durchaus ein imaginierter Ort sein.
Eine Lektüre, die ich empfehlen kann, ist von Luise Reddemann:
Imagination als heilende Kraft.
Allerdings würde ich als Betroffener nicht zuerst das Buch zur Hand nehmen, sondern unbedingt eine/n The***uten/In aufsuchen, der aber Erfahrung in der Traumaarbeit hat.
Der The***ut sollte bei allem, was er macht, um Erlaubnis fragen, da sonst der/die Betroffene sich wiederum als Opfer erlebt.


Geschrieben


Egal..wie weit man schon gekommen schien..wieviel Verarbeitung bereits stattgefunden hat..in dem Moment..trifft es einen mit altbekannter Urgewalt wieder und man ist wieder...die man damals war...mit all den damit zusammenhängenden Gedanken und Gefühlen und Ängsten..



Verschwinden wird das nie, ABER, die Lösung, wobei die "Lösung" das Problem nur veringert ist, wie Du damit umgehst. Das ist es was Du lernen kannst. Das Kind ist schon in den Brunnen gefallen, daran kannst Du nichts mehr ändern. Aber du kannst entscheiden wie du damit umgehst. Diese Wahl hast Du. Und das ist eine positive Erkenntnis. Du bestimmst wie sehr es dich mitnimmt. Zu hoffen das es keine Macht mehr über dich hat, wäre naiv. Das wird immer so sein. Aber du kannst es abmildern, das ist die gute Nachricht.


Geschrieben

Ich denke, MoS hat gar nicht so Unrecht: ein Psychologe ist ein Fremder, der dafuer bezahlt wird, uns zu erklaeren, dass schon alles wieder gut wird und es nicht unsere Schuld ist... und natuerlich wissen wir das auch. Einen Freund zu finden, der uns gut kennt und der ehrlich sagen kann "da hast du was in deinem Charakter, was ich auch gelegentlich sehe" oder aber eben "da kannst du doch nun wirklich nix dafuer" kann einen schon deutlich weiterbringen.


  • 4 Wochen später...
Geschrieben

Guten Morgen,

Triggern

Mir wurde es einst folgendermaßen erklärt.
Stellen wir uns das Hirn als große Lagerhalle vor. Alles was erlebt wurde, wird dort gelagert. Dazu werde aus dem Erlebten Pakete geschnürrt und vor dieser Halle abgelegt. Ein Gabelstablerfahrer packt sich diese und verstaut sie in die entsprechenden Regale.
Ich gehe durch die Stadt, sehe eine hübsche Traumfrau, kurzen weißen Mini, schwarzes Oberteil etc.PP. Ich schaue Ihr solange hinterher, bis sie nicht mehr zu sehen ist und gehe meinen Weg. Irgendwann nach 4 Stunden komme ich endlich zuhause an und werde von meiner Frau erwartet. Diese trägt rein zufällig eine weiße Jeans und ein schwarzes Shirt. An wen denke ich wohl?
Inzwischen wurde meine Traumfrau nach Farbe, Größe etc abgespeichert.
Das ist der Normalfall der Abspeicherung im Hirn.
Nun passiert etwas schreckliches, grausames, etwas unvorstellbares, das Hirn hat dafür noch kein Regal bereit gestellt, weil das Paket so enorm ist und in keine Kategorie hinein passt. Es kann nicht verarbeitet werden und wird zunächst, da immer weitere alltägliche Probleme vor der Halle angeliefert werde, in irgendeine Ecke gestellt.
Es stört quasi. Nun, jedesmal wenn der Stapelfahrer Zeit hat, nachdem er die alltäglichen Pakete gelagert hat, widmet er sich dem Paket in der Ecke. Bedeutet es kommt immer wieder hoch.
Langsam erkennt auch der Gabelstablerfahrer, die Ecken und Kanten an dem Paket. In den nächsten Tagen kommt ein weiteres Paket an, mit harmlosen Inhalt, das aber dem Paket in der Ecke gleicht. Schon denkt nicht nur der Gabelstablerfahrer, an dem doofen, störendem Paket in der Ecke.

Um ein PTBS (posttraumatisches Belastungssyndrom) zu begegnen, ist es wichtig, das ein Lagerplatz bereitet wird, das das Paket nicht störend in der Ecke liegen bleibt. Das geht nur mit professioneller Hilfe.
Aber, nicht immer ist es ratsam PTBS-Störungen zu behandeln. Heute geht man davon aus, das nur die Störungen behandelt werden sollten, die wirklich einschränkend sind. z.B. Schlafstörungen, Träume etc.

Eine kleine Hilfe ist z.B. auf verneinungen zu Verzichten wie das Wort "keine" oder "nicht".
Sätze wie, "ich werde nun nicht daran denken" oder "ich habe keine Angst" bewirken das genaue Gegenteil.
Stellt Euch jetzt mal keinen rosa Elefanten vor und denkt mal nicht an Eure Sitzgelegenheit auf die Ihr Platz genommen habt.

Kinder haben es dabei am schwersten. Sie können Situationen nicht zuordnen wie es Erwachsene können. Dinge die Sie nicht verstehen werden versucht emotional zu erklären. Das endet zu 98% in eigene Vorwürfe. Ich bin schuld, dass...
Das zieht sich wie Gummi.
Ist das Kind einst erwachsen, hat es gelernt für alle Arten unerklärliches sich selber in die Verantwortung zu stellen.
Oftmals endet das auch in einem übertriebenen Helfersyndrom. Die Erwachsenen "Traumakinder" sind der Meinung Ihre Schuld irgendwie wieder gut zu machen. das diese Menschen gar keine Schuld haben versteht sich von selber.

Gruß

Teddybaer6566

P.S. KuscheltraumMz ich wünsche Dir alles erdenklich Gute, wenn es nicht gehen sollte, "Hilfe zulassen".


Geschrieben

Find ich gut erklärt Teddybaer

So ähnlich wurd es mir erklärt - mit einer Videothek oder einem Filmarchiv.
Das Unterbewußtsein speichert und lagert die Filmrolle ein und wird nur eine annähernd ÄHNLICHE Situation wiedererlebt (Trigger), obwohl es gar nicht wirklich damit zu tun hat, aber ähnlich ist, greift das Unterbewußtsein wie bei einer Jukebox zielsicher nach der Filmrolle.
Das Schlimme daran ist, dass man sich den Film nicht nur noch mal ANSCHAUT, sondern dass man auch emotional wieder voll drin ist.

Und das ist das Schmerzhafte am Trigger.
EMDR und NLP wurden schon genannt. Auch EFT (Emotional Freedom Technique) kann hier eine Lösung sein oder auch Hypnotherapie, wenn sie mit NLP verknüpft wird und dem Unterbewußtsein heilbringende, positive Bilder anbringt.

Vielleicht ist auch folgender Ansatz hilfreich:
Je mehr ich mit Triggern zu tun habe (man kann die Menschen ja nicht in Watte packen), desto mehr zeigt einem auch die "Seele" (oder was immer ihr sonst für Konzepte habt), wo es noch der Heilung bedarf.

Uns werden Menschen und Situationen geschickt, die genau diese Knöpfe drücken. Nicht, um uns zu ärgern, sondern um uns heil werden zu lassen.
Um zu sagen "Hey schau mal hin... "
Je weniger wir das wahrnehmen, desto mehr kann der Körper noch durch Symptomsprache verdeutlichen, dass/was im Argen liegt.

Vergebungsarbeit ist sicher kein einfacher Weg, grade wenn man mit Mißbrauch oder Gewalterfahrung zu tun hat, aber vergeben kann auch schon bedeuten, SICH selbst zu vergeben...
EIN möglicher erster Schritt, um den Selbsthass zu besänftigen.

Und natürlich viel entgegenwirken, sich selbst so viel wie möglich Gutes tun!! :-)))


Geschrieben

Trigger müssen nicht Hand in Hand mit Selbsthass einher gehen, aber sie tun es oft. Es gibt auch Möglichkeiten sich dann sofort aus der beginnenen Endlosschleife raus zu winden. Wie man das macht ist individuell verschieden. Es gibt nicht den Königsweg der immer funzt.

NLP war mal sehr Mode, wird aber oft hoffungslos überbewertet. Mit NLP erreiche ich in solchen Fällen bei meinen Klienten bei weitem nicht so gute Ergebnisse wie z.B. mit Mono- oder Psychodrama und mein Favorit ist dabei Hypno-Coaching in der unmittelbaren Krise und später Selbsthypnose die man leicht lernen kann.

Zitat sleeping_beasty:
"Ein Psychologe ist ein Fremder, der dafuer bezahlt wird, uns zu erklaeren, dass schon alles wieder gut wird und es nicht unsere Schuld ist... und natuerlich wissen wir das auch."

Oftmals ist es unsere Schuld.... aber um Schuld geht es gar nicht. Und es wird auch niemals alles wieder gut. All unser Leiden bleibt lebenslang ein Teil von uns.

Ein Psychologe ist hierfür gar nicht zuständig. Der macht einen ganz anderen Job. Hier geht es um Psychologische Psychotherapie und um verdammt harte und lange Arbeit miteinander. Therapie führt an Grenzen und überschreitet sie auch in sicherer Begleitung. Nur so kann man wirklich was verändern.


Geschrieben (bearbeitet)

Ich kenne nur SV unter Betroffenen als gängige Praxis...von Racheattacken habe ich noch nie gehört..nur,das sich der Hass Bahn bricht gegen einen selbst..



*** edit by Mod – keine solchen Fremdlinks im Forum, siehe Forenregeln ***

Racheattacken gehören zu den Manipulationen. Der Selbsthass wird quasi auf andere projiziert ohne, dass der Betroffene es will. Ganz gerne wird auch massivst ignoriert oder entsteht eine extreme Eifersucht.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Fremdlink entfernt
Geschrieben

Ich kenne nur SV unter Betroffenen als gängige Praxis...von Racheattacken habe ich noch nie gehört..nur,das sich der Hass Bahn bricht gegen einen selbst..



Da gibt es beide Seiten,einmal den extrovertierten und den introvertierten Menschen.
Meist ist dieser Begriff stark zusammenhängend mit dem Borderlinesyndrom, aber ich mag die Abstemplungen nicht. Jeder Mensch hat Persönlichkeitsstrukturen in verschiedenen Richtungen.
Der extrovertierte Mensch zeigt seinen Schmerz nach außen hin. Eine Beziehungstrennung wird dann meist mit einer "Kettensäge" vollzogen. Zerstören um sich selber wieder zu befriedigen (spüren).
Genauso der introvertierte Mensch, der aber lieber sich selber verletzt, als anderen zu schaden. Diese Verletzungen können auch tatsächlich körperlich vollzogen werden (Ritzen).

Alle Persönlichkeitsstrukturen bereichern uns, solange es die Waage hält.
Ohne diese Dinge gäbe es auch in der Sexualität gähnende Langeweile. Es gäbe weder Cuckold's noch Bull's weder sanft noch fordernd. Es wäre einfach nur noch öde und poppen.de könnte dicht machen.

Wichtig ist wirklich dabei die Waage zu halten. Sich selber befragen, sich spiegeln um immer zu wissen wo die Grenze liegt und wie weit diese überschritten werden darf.

Gruß

Teddybaer6566


  • 3 Wochen später...
Geschrieben (bearbeitet)


Wichtig ist wirklich dabei die Waage zu halten. Sich selber befragen, sich spiegeln um immer zu wissen wo die Grenze liegt und wie weit diese überschritten werden darf.



Genau diese Fähigkeit besitzen emotional instabile Persönlichkeiten (hört sich besser an als Borderliner) nicht. Sie können wegen ihrem dichotomen Denkmusters nichts in einer Waage halten. Für sie gibt es nur Gut und böse, schwarz und weiß, Liebe und Hass, Selbsthass und Narzismus.

Menschen kann man nicht einfach in extrovertiert und introvertiert einteilen. Gerade die hysterischen und narzistischen Typen sind die, die sich selbst verletzten. Die stillen sind eher die, die alles in sich hineinfressen, die bizarre Denkensmuster entwickeln und in eine Gefühlsleere rutschen.

Persönlichkeitsstörungen sind an sich ein sehr komplexes Thema und stärker verbreitet als man vielleicht denkt. Man schätzt, dass 10% der deutschen Gesellschaft eine fulminante Personlichkeitsstörung hat. Zudem hat jeder Mensch immer irgendwelche Züge, die zu dem einen oder anderen Krankheitsbild passen könnten. Aber das bedeutet noch lange nicht, dass man krank ist. Krank ist man erst, wenn man dadurch eingeschränkt wird und man sich persönlich so fühlt. Viele haben eine Persönlichkeitsstörung und wissen es gar nicht. (Tipp: Im Internet findet man ganz gute Selbsttests dazu vor allem zu Borderline)

Heilen kann man es nicht aber man kann sehr gut lernen damit umzugehen. Zum einen durch Psychotherapie um versteckte Ängste und Aggressionen aufzuschlüsseln und bewusst zu machen.
Zudem das Auseinandersetzen mit seiner Störung. Was sind Symptome was nicht? Welche Züge erkenne ich an mir selbst, welche Verhaltensmuster erkennen andere an mir?
Dann kann man Strategien entwickeln seine Gefühlslage zu steuern. (Warum fühle ich mich schlecht? Was kann ich tun um das zu ändern?

Ganz wichtig ist auch seine persönlichen Trigger zu kennen und sich mit denen auseinanderzusetzen. Welche Dinge lösen in mir was aus und was lösen sie aus? Wenn man das weiß, dann ist man quasi gewappnet. Man kann sich auf seine Gefühle einstellen. Zudem gibt das einem Menschen Sicherheit und das Gefühl, wieder Herr über seine Gefühle zu sein.

Ganz wichtig ist es persönliche Skills zu entwickeln. Was muss ich tun um mich besser zu fühlen, mich wieder zu spüren, den inneren Druck zu beseitigen. Zuerst natürlich hilft Ablenkung. Malen, lesen, Fußball spielen was auch immer. Wenn der innere Drang sich selbst zu verletzen jedoch einen übermannt muss man wohl oder übel mit Skills arbeiten, die einen zwar stark reizen aber nicht verletzen. Ich verteile gerne Gummibänder, die man sich um das Handgelenk tut um sich damit Schmerzen zuzuführen jedoch verletzt man sich damit nicht. Was auch gerne gewählt wird sind Riechampullen, die stark beissend nach Amoniak riechen (Bekommt man in jeder Apotheke). Ein Löffel Chilipulver bewirkt auch manchmal Wunder oder 2-3 Fischermans Friends auf einmal.

Man kann auch eine "Notfallbox" anlegen, die alle benötigten Materialien sofort bereitstellt. Wenn man Kinder hat, hilft auch ein Foto oder ein selbstgemaltes Bild. Muss jeder für sich selbst herausfinden was einem hilft.

Schließlich kann man medikamentös eingestellt werden. Jedoch gibt es keine Wunderpille, die einem allumfassend Linderung verschafft oder gar heilt. Die Behandlung ist eher symptomatischer Natur. Bei Depressionen Antidepressiva, bei starken Stimmungsschwankungen Stabilisatoren, bei psychotischen Zügen Neuroleptika, bei Panikattacken Anxiolytika.
Nur eines darf man nicht vergessen. Alle Substanzen, die irgendwie in neurologische Strukturen eingreifen haben starke Nebenwirkungen. Man muss sehr genau abwägen inwiefern ein Medikament die Lebensqualität steigert. Schön, dass man keine Angst mehr hat aber dadurch rund um die Uhr müde, schlapp und gedämpft ist. Eher nicht so prickelnd, oder?


Gerade, weil Borderline ein Oberbegriff für ein Sammelsurium von verschiedenen Symptomen ist kann man keine pauschalen Tipps geben. Zudem sind Vorurteile gerade bei Borderline ziemlich fehl am Platze, da jeder Betroffene sein eigenes Muster entwickelt. Nicht jeder ritzt sich und nicht jeder ist automatisch beziehungsunfähig. Tu 2 Klammeräffchen zusammen, die bekommst du nicht mehr auseinander. Tu 2 freiheitsliebene Vögel zusammen, diese stehen sich nicht im Weg.
Zudem kommt leider Borderline selten allein. Wie sagt man so schön: Man kann Flöhe und Läuse zugleich haben.
Süchte, Essstörungen und schizoide Züge machen jeden Betroffenen einzigartiger aber leider auch schwieriger zu therapieren.

Das zum Thema man kann Menschen in Gruppen einteilen.

Just my 2 cents


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Teildespaares
Geschrieben

Viele haben eine Persönlichkeitsstörung und wissen es gar nicht.



Dazu braucht man sich nur ein wenig im Forum umzuschauen, dann bekommt man genug Anschauungsmaterial.

Sehr gut und treffend beschrieben. Chapeau!


Geschrieben (bearbeitet)

Emotional instabile Persönlichkeiten neigen dazu ihre Sexualpartner häufig zu wechseln und sich häufig umorientieren. Zudem neigen sie zu sehr starken devoten und dominanten Verhaltensmuster. Vereinzelt haben diese Menschen ein gestörtes Geschlechtsprofil von sich selbst sprich sie fühlen sich nicht männlich oder weiblich.

Poppen.de ist quasi dafür gemacht das alles auszuleben. Das hier verhäuft diese Menschengruppe anzutreffen ist wundert mich kein bisschen ;-)

Ach btw. Danke :-)


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
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