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Sex in einer Beziehung - Pflicht, Handel, Freiwilligkeit


Empfohlener Beitrag

Geschrieben (bearbeitet)

Leut, habe ich mich so unklar ausgedrück?
*verzweifel*

Ich suche von euch keine Antwort auf irgenwelche theoretischen oder realen Probleme meinerseits.

Was mir im Kopf herum geht ist die Frage: wenn so viele Beziehungen an solchen Mißverhältnissen kranken, wie gehen ander Menschen damit um?

Meine Erfahrungen habe ich als Beispiel genannt.
In der Hoffnung, andere Leute zum Beitragen persönlicher Erfahrungen anzuregen.
Nicht meine Erfahrung "Ich habe meist mehr sex-drive als meine Partnerinnen" soll Thema sein, sondern "wie geht ihr damit um, wenn es bei euch so ist?"

Xeniall klammer ich jetzt mal aus, sie scheint kein Interesse daran zu haben, sich selbst mit (für mich) verständlichen Meinungen einzubringen.

@Maxi Wie ich schon gesagt habe

Klar habe ich zwei gesunde Hände, aber der Knackpunkt ist doch nicht Samenstau sondern daß ich SIE will...



Ich habe 7 Jahre in solch einer situation gelebt und wenn man sich gut einigen kann geht es auch eine Zeit lang.


Ich 5 Jahre, dann konnte "man" sich nicht mehr einigen. Nie wieder so lang...

@geile Rubens
Danke für deine ausführlichen Antworten

Thema aufrechnen. Mir ist bewußt, das das für die Beziehung tödlich endet. Habe ich schon erlebt
Aber "nichts für den anderen tun, was man nicht wirklich selbst will" - ehrlich?
Natürlich tue ich in Liebesbeziehungen Dinge für meine Partnerin, einfach weil ich weis, daß sie das mag.
Um ihr was Gutes zu tun.
Aber ja, irgendwie erwarte ich das gleiche Verhalten von Ihr dann auf die längere Sicht auch ab und zu

Thema "hinhalten, obwohl mann null Bock hat"
Ganz klar, das ist bitter.
Da läuft was falsch!
Aber was ist mit "Och ja, wenn du grad dringend willst mach ich doch mit."
Ich massiere, streichel, knete Menschen beruflich.
Und natürlich tue ich das auch gerne für eine Partnerin - in den seltensten Fällen weil ich da jetzt grad wahnsinnig scharf drauf bin, sondern weil ich weis daß es gut tut und willkommen ist. Ist z.Bsp. Oralsex sowas anderes?

Thema "Gespräche verpasst" und "beinhaltet schon einen Vorwurf"
Ja, klar.
Aber was macht man nach der zehnten Abweisung, oder der zwanzigsten? Irgendwann frage ich dann eben "Schläfst du eigentlich gern mit mir?"
Natürlich sag ich nicht platt "Ey Alde, ich will mehr vögeln..."
Ich frage dich, wenn das für mich wahrnehmnbare Beziehungsdefizit im Sexualverhalten liegt, über was suche ich dann das Gespräch?

zu MsFzF
Ja, das kann ich so schon einräumen.
Aber ist die Lösung, wenn ich meine Partnerin gerne habe aber mir da was fehlt, dann nur die Trennung?
Muß ich weiter und weiter Beziehungen ausprobieren, mich involvieren, das ausklingen der ersten Verliebtheit und Geilheit abwarten und dann sagen, "ok, es reicht mir wieder nicht, ich muß gehen"?


@Pan
Da sagst du was....
*Hust*
Also, wenn ich ganz ehrlich bin ist Sex für mich der Hauptgrund, mich auf Eine Beziehung einzulassen. *schäm*

Denken, Reden, Wäschewaschen, kreativ sein, lesen, Kochen usw kann ich ganz gut allein und mit Freunden.
Das Thema Erotische Sinnlichkeit ist so ziemlich der einzige Bereich, in dem ich mein Singleleben eher unerquicklich finde.
Natürlich bietet eine Beziehung noch ne Menge mehr.
Gerborgenheit, Zukunftspläne, Inniges Reden...
Aber zugegeben, mit meinen Mitte dreißig und rund 17 Jahren erwachsener Lebenserfahrun ist das Thema für mich der Hauptgrund, die Einschränkungen, die eine Beziehung mit sich bringt, in Kauf zu nehmen.
Ich feu mich für dich, und bin nicht ohne einen gewissen Neid für deinen Lebensstil *g*

@SinnlicheXXL
Danke.
Dazu hab ich kaum was zu sagen



Und jetzt geh ich ins Bett und schaue, wie es morgen weitergeht.

LG
KpF


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben


@Sinnliche:
Deine Zeilen lesen sich nicht entspannt.
Macht dich ein Abkommen glücklich?


Entspannt? Och... schon! Natürlich haben wir auch keinen ausgehandelten Kontrakt! Aber wir können immerhin sehr offen über alles reden und gemeinsam Lösungen finden.

Ihr macht euch doch selbst etwas vor, wenn ihr meint, dass ihr euch vom Tauschhandel komplett frei machen könnt! So lange man verliebt ist, merkt man natürlich nicht, wenn eine Beziehung asymetrisch ist - aber spätestens wenn es Konflikte gibt, wird abgerechnet.

He Pan - das freut mich wirklich für dich!


Geschrieben (bearbeitet)

Wenn ich erst dann Sex habe, wenn es mir wirklich gut geht und ich den Kopf frei und selber ganz große Lust habe, dann ist das wahrscheinlich recht selten.
Jedenfals seltener, als es mein Partner möchte.

Wenn mein Partner Lust hat ( und ich erst mal nicht), er auf mich zugeht (ohne mich unter Druck zu setzen), und ich mich einfach mal so darauf einlasse (nicht hinhalte!)), kann etwas ganz wunderbares passieren.

Und danach geht es mir bestimmt gut und ich habe den Kopf richtig frei.

Ist nicht von mir, habe diese (sinngemäß wiedergegebene) Fragment eines Interwies einer Frau mittleren Alters zu diesem Thema vor einiger Zeit beim nächtlichen Rumzappen gesehen.

Ich fand die Idee gut, und hab es ausprobiert.
Der Witz dabei ist, ich habe jetzt selber wieder öfter das Verlangen.

Mal ganz ehrlich, man macht doch so oft Dinge, auf die man in dem Moment nicht gerade die große Lust hat, die aber notwendig sind und/oder dem anderen gut tun. Warum also nicht einen blasen. Es geht ja nicht darum, etwas zu machen, was man prinzipiell verabscheut, es ist doch eigentlich nur die Frage des Zeitpunktes.

Der Appetit kommt bein Essen, hat meine Oma immer gesagt.
Sie hatte wohl Recht.

Hannah


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben


Aber "nichts für den anderen tun, was man nicht wirklich selbst will" - ehrlich?
Natürlich tue ich in Liebesbeziehungen Dinge für meine Partnerin, einfach weil ich weis, daß sie das mag.


Dann tust du es weil du es tun möchtest.

Aber ja, irgendwie erwarte ich das gleiche Verhalten von Ihr dann auf die längere Sicht auch ab und zu


Da liegt der Fehler: Du erwartest!
Ich masier dir deine Haxen und du lässt dich dafür ficken!
Mal sehr grob formuliert.Das sind Äpfel mit Birnen verglichen.
Wenn ich für meinen Partner etwas tue um ihm Wohlbefinden zu bereiten erwarte ich keine Gegenleistung.


Aber was ist mit "Och ja, wenn du grad dringend willst mach ich doch mit."


Nicht aus Gefälligkeit und nicht wenn ich keine Lust habe. Keine Lust zu haben muss im Übrigen nicht unbedingt mit dem Partner etwas zu tun haben.


Und natürlich tue ich das auch gerne für eine Partnerin - in den seltensten Fällen weil ich da jetzt grad wahnsinnig scharf drauf bin, sondern weil ich weis daß es gut tut und willkommen ist. Ist z.Bsp. Oralsex sowas anderes?


Wenn ich dir 7 Mal in der Woche DEIN Essen koche(nicht weil ich da wahnsinnig scharf drauf bin) leckst du mich dann 7 Mal die Woche eine Stunde? Ist lecken z.B. soviel was anderes?Vor allem interessiert es mich nicht die Bohne ob es dir Spass macht, muss es auch nicht, denn ich habe ja für dich etwas getan.

Ich versuche den Spieß mal umzudrehen um dir zu verdeutlichen was ich meine.


Also, wenn ich ganz ehrlich bin ist Sex für mich der Hauptgrund, mich auf Eine Beziehung einzulassen. *schäm*


Solange du keine Frau findest die eine Beziehung auch nur wegen der Fickerei eingeht, wird bei dir keine Beziehung funktionieren. Eine Frau spürt das selbst wenn sie es nicht in Worte fassen kann.
Such dir ein Fickverhältnis der brauchst du auch nicht jeden Tag die Füße massieren, oder ihr Gequassel anhören.

Denken, Reden, Wäschewaschen, kreativ sein, lesen, Kochen usw kann ich ganz gut allein und mit Freunden.
Das Thema Erotische Sinnlichkeit ist so ziemlich der einzige Bereich, in dem ich mein Singleleben eher unerquicklich finde.


Nochmal, such dir ein Fickverhältnis.

der Hauptgrund, die Einschränkungen, die eine Beziehung mit sich bringt, in Kauf zu nehmen.


Wenn eine Beziehung für dich Einschränkungen bedeutet und das liest sich nicht nach erfreulichem, solltest du es lassen.


Geschrieben

KuppenFlug,

dann hast du vielleicht einfach die passende Frau noch nicht gefunden.

Manchmal allerdings scheitert es aber ganz banal am Alltag. Wer Bedürfnisse hat, die nur der Partner befriedigen kann, macht sich von diesem Menschen "abhängig". Jegliche Form der Abhängigkeit ist kontraproduktiv. Wer macht denn schon gern aus "Gefälligkeit" Sex?

Ich denke das es ganz vielen Paaren sehr schwer fällt, den Sex auf längerer Sicht frisch und in Schwung zu halten. Harmonie und die Verfügbarkeit im Leben/Alltag tötet leider die sexuelle Spannung.


Geschrieben


Wäre es eventuell eine Lösung, die verschiedenen Bedürfnisse zu akzeptieren und ggf. einen gemeinsamen Konsens zu finden, mit dem Beide leben könn(t)en?

Bisher ist mir noch kein Fall zu Ohren gekommen, bei dem ein Mensch durch spontane (unbefriedigte) Geilheit "geplatzt"- und zu Tode gekommen wäre...



Beim Thema Sex Kompromisse machen? Halte ich für sehr schwierig, insbesondere weil für Beziehung "erstmal für immer" heißt und auf Dauer wird man mit nem Konsens nur schwer glücklich. letztendlich meint jeder das größere Opfere gebracht zu haben und würde eigentlich eher weniger Zugeständnisse machen wollen.

Ich sehe es auch anders als der Hirtengott.
Sex ist in einer Beziehung sicherlich nicht alles, aber ein elementarer Bestandteil einer Beziehung. Letztendlich gehört Sex zu den Bedürfnissen, die innerhalb der Beziehung befriedigt werden sollten. Im Gegensatz dazu, kann man meiner Meinung nach so gut wie alle anderen Interessen und Hobbies auch außerhalb befriedigen ohne das die Beziehung leidet.

Moin.
Ein weit verbreiteter Irrtum.
Das Ziel einer Beziehung ist nicht den anderen glücklich zu machen, sondern im besten Falle in der Beziehung glücklich zu sein. Dafür ist in keiner Art von Beziehung jemand anders als ich selber zuständig.
MsFzF



100% Zustimmung. Zumal bei zu weit von einander abweichenden Vorstellungen bei der Partner es unter anderer Prämisse zwangsläufig dazu kommt das einer zu kurz kommt, wenn er sich zu sehr anpasst.

Ich sehe das ähnlich - es ist gewissermaßen ein Tauschhandel!



Hilfe

Ich habe spät mit Sex angefangen, aber ich kenne Sex nur als etwas was beide wollten. Der Ansatz "Mann bemüht sich, tut Aufgabe X oder Y und wird von Frau mit Sex "belohnt" ist mir mehr als zu wider. Warum auch? Im Normalfall hat Frau beim Sex ja auch Spaß.

@ TE

wenn man beim Sex nicht auf einen grünen Nenner kommt, sollte man in meinen Augen die Konsequenzen ziehen.
Wenn es allerdinge scheinbar der Normalfall in Deinen beziehung ist, das Frau nicht so oft will, solltest Du vielleicht auch mal überlegen woran es liegen kann.
Hast Du vielleicht besondere Vorlieben? Vielleicht kannst beim Sex noch etwas besser machen? Vielleicht war die körperliche Anziehung nicht groß genug? Vielleicht bist Du sehr fordernd und setzt Dein Partnerin damit unter Druck. Vielleicht bist Du zu sehr damit beschäftigt Deine Vorlieben und Fantasie umzusetzen und gehst zu wenig auf die Deiner Partnerin ein. Bei Fantasien kann man teilweise von einem "Tauschhandel" reden, erfülle die Fantasien einer Frau (zumindest wenn es dir nicht zuwider ist) und sie wird sich revanchieren.

Bei mir war, trotz einiger Defizite in meinen Beziehungsverhalten, Sex eigentlich nie das Problem.
Im Gegenteil, der Sex war "gefühlt" eher eine Kompensation um "mich zu ertragen". Entsprechend gingen meine richtigen Beziehungen immer krachen, wenn Sex aufgrund temporärer Umstände zur Fernbeziehung wurden


Geschrieben

Im Gegensatz zu dir , kenne ich die zeitlichen Unterschiede, bezügl. des Bedarfs an sexueller Befriedigung, in Seinen verschiedenen Partnerschaften nicht

Habe ich behauptet, dss ich sie kenne? Ich weiß aber, dass es das gibt, auch in dieser extremen ausprägung, selbst

Innerhalb einer ansonsten glücklichen Beziehung

.
Ich würde sogar behaupten, dass es keine noch so glückliche Beziehung gibt, in der ein deutlich spürbares "Bedürfnisgefälle" nicht zumindest zeitweise auftritt.


Geschrieben


Das Idealbild der wunschlosen, abhängigkeitsfreien Beziehung zwischen zwei völlig ausgeglichenen/runden/Bedürfnislosen Erwachsenen ist doch in der Realität eher seltenst (wenn auch vielleicht erstrebenswert...) - Wenn ich rund und glücklich alleine bin, brauch ich keinen Partner. Höchstens ne Affäre.



Eigentlich nicht. Eigentlich ist es genau das, was Ziel einer Beziehung sein sollte. Denn immerhin wäre es für beide Partner ziemlich seltsam, wenn es die Aufgabe des jeweils anderen sein sollte, den anderen glücklich zu machen. Abgesehen davon, macht man sich selbst damit ja unglücklich. Ich versuch das mal zu erklären:

A ist unglücklich. Er findet B, verliebt sich und wird glücklich. As Glücksgefühl ist abhängig von B. Nach einer Zeit beendet B die Beziehung (wir wissen alle, dass das mit ziemlich viel Unglück einhergehen kann - ist stipuliere das als Voraussetzung). A fällt also auf seinen vorherigen Unglücks-Zustand zurück und bekommt noch mal das Trennungs-Unglück dazu. Am Ende ist er, utilitaristisch gesprochen, mit seiner Glücksbilanz im Minus.

Das kann nicht Ziel einer Beziehung sein.

Gehen wir von anderen Prämissen aus und A ist nicht unglücklich sondern fühlt sich neutral. In dem Fall hat er, je nach Menge des "Trennungsunglück" hinterher entweder gar keinen positiven Effekt gehabt (er fällt auf Status 1 zurück) oder bekommt dann auch wieder ein Minus mit.

Wie gesagt: Das funktioniert nur unter utilitaristischer Betrachtung, in der Glück ein bilanzierbares Element ist. Ich würde mich davon eher distanzieren.
Was ich als Tatsache beschreiben würde, ist, dass es nicht die Aufgabe eines Partners sein kann, mich glücklich zu machen. Ich muss gerade an Raph Waldo Emerson denken (sorry for name dropping): "Nothing can bring you peace but yourself. Nothing can bring you peace but the triumph of principles." (Aus seinem Essay "Self-Reliance") Da geht's eher um Autonomie - aber ich denke es passt wie die Faust auf's Auge, wenn's um Beziehungen geht. Es ist falsch, sich von einem anderen abhängig zu machen. Es beschränkt die eigene Entscheidungs- und Handlungsfreiheit - und unterminiert womöglich sogar die moralische Unabhängigkeit (fraglich! Das müsste ggf. noch diskutiert werden!).

Es gibt übrigens tatsächliche in der Soziologie Ansätze, die Liebe als Tauschbeziehung ansehen. Dabei geht's weniger um "Geschäfte wie mit Nutten", wie es von Vorposten erwähnt wurde, sondern viel mehr darum, eine Beziehung im Rahmen der Tauschtheorie zu analysieren. Ich vermute, da kann SensualGuy mehr zu erzählen, das is nämlich weniger meine Baustelle.
Allgemein und vortheoretisch lässt sich aber sagen: Ja - es werden Erwartungshaltungen aufgebaut und ausgetauscht. A leistet etwas und erwartet indirekt von B eine Gegenleistung. Erfolgt keine Gegenleistung kommt es zu Verstimmtheiten und so weiter... Ergo: Wenn A gerade ein 3-Gänge-Menü gezaubert, Füße massiert und Sorgen angehört hat, kann er durchaus berechtigt sein, die Haltung auszuprägen, Sex als Gegenleistung zu erwarten - je nachdem, auf welcher Werteskala das steht (also: ob es ein gleichwertiges Tauschgut sein kann).

Aber: Ich gehe davon aus, dass man Sex eher als Bonus betrachten sollte. Wie oben schon erwähnt, gehe ich eher davon aus, dass ich allein dafür verantwortlich bin, ob ich nun glücklich oder unglücklich bin. Wenn ich diese Verantwortung auf eine Partnerin abschiebe, gebe ich, meiner Ansicht nach, zu viel aus der Hand. Ich verliere damit Autonomie (sicherlich, man kann seine Autonomie auch als autonome Handlung kurzzeitig aufgeben) - und das will ich gar nicht. Ich lege noch ein Schippchen drauf: Ich halte es für moralisch falsch, einer Partnerin die Verantwortung für mein Glück aufzubürden. Das ist einfach eine Last, die zu schwer zu tragen wäre.
Da nun Sex und Glücklichsein eng zusammenhängen (hat was mit Drüsen zu tun ), kann es bei vielen Menschen dazu kommen, dass sie eben Sex als eine Art "schnelles Glück" ansehen. Aber... auch das halte ich für falsch, denn es ist eine Form von Abhängkeit auf der einen Seite und eine Verpflichtung eines anderen (nämlich den einen glücklich zu machen) auf der anderen Seite.

Öhm.. so.. ich hoffe, das war jetzt nicht zu viel wirrer Gedankenwust auf einmal.


Geschrieben (bearbeitet)


Hilfe

Ich habe spät mit Sex angefangen, aber ich kenne Sex nur als etwas was beide wollten. Der Ansatz "Mann bemüht sich, tut Aufgabe X oder Y und wird von Frau mit Sex "belohnt" ist mir mehr als zu wider. Warum auch? Im Normalfall hat Frau beim Sex ja auch Spaß.

Lies mal genau! Ich sprach nicht vom Tauschhandel beim Sex, sondern in Beziehungen allgemein.

Ein älterer, reicher Mann, der sich eine junge, hübsche Frau leistet, investiert viel Geld und erwartet dafür, dass die Frau sein Image hebt. Die Familienfrau bekommt Kinder, versorgt und erzieht sie - erwartet aber von ihrem Mann, dass er finanziell die Familie absichert. Was weiß ich, manche Frauen suchen Schutz und geben dafür Bewunderung. Natürlich haben die meisten von uns partnerschaftliche Beziehungsvorstellungen, aber wenn einer permanent mehr gibt als der Andere wird das auf Dauer zu Frust führen.

Beim Sex ist es ähnlich: Natürlich rechne ich bestimmte Aktivitäten nicht gegeneinander auf - aber ein Mann, der stundenlang geblasen werden möchte, sich selbst aber gar nicht bemüht (alles schon passiert!) wird nicht lange mein Liebhaber sein.


bearbeitet von SinnlicheXXL
Geschrieben (bearbeitet)

Ich massiere, streichel, knete Menschen beruflich.
Und natürlich tue ich das auch gerne für eine Partnerin - in den seltensten Fällen weil ich da jetzt grad wahnsinnig scharf drauf bin, sondern weil ich weis daß es gut tut und willkommen ist. Ist z.Bsp. Oralsex sowas anderes?


Ja! Ich hab Spass am Blasen und bin dadurch gut, dass ich es in dem Moment *von mir aus* will. Nicht um den Partner glücklich zu machen, sondern weil ICH Spass daran hab. Nimm diese Komponente weg und es hat seinen Reiz verloren. (Gut, die Tatsache dass der Partner es will spielt schon da mit rein... kann man ja nicht leugnen dass Dinge Spass machen, die dem anderen gefallen)


Aber ist die Lösung, wenn ich meine Partnerin gerne habe aber mir da was fehlt, dann nur die Trennung?


Ich hab es bisher nicht anders erlebt. Interessanterweise war es so bei mir, dass ich keinen Sex mehr wollte, wenn auf einer anderen Ebene die Beziehung den Bach runterging, selbst wenn davor ein paar Jahre kein "Sexdefizit" auf einer Seite vorlag. Ein sehr, sehr zuverlässiger Indikator für mich

Also, wenn ich ganz ehrlich bin ist Sex für mich der Hauptgrund, mich auf Eine Beziehung einzulassen. *schäm*
[...]
Aber zugegeben, mit meinen Mitte dreißig und rund 17 Jahren erwachsener Lebenserfahrun ist das Thema für mich der Hauptgrund, die Einschränkungen, die eine Beziehung mit sich bringt, in Kauf zu nehmen.
Ich feu mich für dich, und bin nicht ohne einen gewissen Neid für deinen Lebensstil *g*


Warum solltest du das nicht auch können, was Pan kann? Fehlt nur das passende Gegenstück. Und der Mut, es zuzulassen


bearbeitet von Nurayia
Geschrieben

Warum solltest du das nicht auch können, was Pan kann? Fehlt nur das passende Gegenstück. Und der Mut, es zuzulassen



Nicht nur Mut - Man muss recht anstregende Beziehungsarbeit leisten und selbst unter den besten Voraussetzungen gehört Glück haben auch noch dazu.

Die Beziehung zu meiner Frau ist in einer sehr schwierigen Phase unser beider Leben entstanden - wir wussten das die alten Spielregeln im nächsten Lebensabschnitt nicht mehr funktionieren würden - wir waren also gezwungen neue Regeln für uns zu finden.

Ich kenne aber auch Paare die das zu Beginn Ihrer Partnerschaft ganz normal ausgehandelt haben, aber die sind sind meist aus dem Kinky-Kontext und können daher notgedrungen verhandeln.

pan


Geschrieben

Beziehungs"arbeit", ich mag das Wort nicht, gehört doch letztendlich zu jeder langfristigen Beziehung, ob dem "klassischen" Modell entsprechend oder anderweitig. Wer die nicht in Kauf nehmen will, hat eh schlechte Karten :/


Geschrieben

@Pan
Da sagst du was....
*Hust*
Also, wenn ich ganz ehrlich bin ist Sex für mich der Hauptgrund, mich auf Eine Beziehung einzulassen. *schäm*[/QUOTE]


Jetzt mal im Ernst..kann es nicht sein,das eben DAS zu Schwierigkeiten zwischen Dir und Deiner jeweiligen Partnerin führte?

Sieh mal...für eine Frau ist der Sex nichts,wofür sie eine Beziehung eingehen müsste um ihn zu bekommen..
Die meisten Frauen verbinden mit dem Begriff Beziehung ganz andere Träume und Sehnsüchte...
Geborgenheit,emotionale Sicherheit,aufgefangen werden,gemeinsame Zukunftsvisionen usw.

Ich kann mir offen gesagt nicht vorstellen,das viele Frauen nur eine Beziehung eingehen,um Sex zu bekommen...DEN bekämen sie mühelos überall...

Aber wenn jene Frauen nun mit Dir zusammen waren und...nur eine Mutmaßung...so nach und nach eben diese Deine Einstellung zur Beziehung mitbekamen..das Du sie hauptsächlich eingingst mit ihnen,um Sex zu bekommen..dann kann ich mir schon vorstellen,das das ihre eigene Lust reduzierte,weil sie sich benutzt vorkamen...zum "Befriedigungsgegenstand" degradiert..

Sorry,weiss jetzt im Moment nicht wie ichs sonst ausdrücken könnte..


Geschrieben

Wie geht Mensch also damit um, daß die Partnerin eher selten Lust hat?



Ich trenne mich von meinem Partner


Geschrieben (bearbeitet)

Mal eine indiskrete Frage, Cuddly (angesichts deiner Äußerungen hier im Forum): Hattest du jemals eine längere Beziehung? Ich hör von dir echt immer Sachen, die nach Wegwerfmentalität klingen.


bearbeitet von SinnlicheXXL
Geschrieben (bearbeitet)

Also ich zumindest würde mich im Leben nie von meinem Partner trennen oder das auch nur in Erwägung ziehen,nur weil er zum Beispiel weniger oft als ich oder gar keinen Sex mehr wollte.

Denn wenn alles andere stimmt und wir auf anderen Gebieten im Alltag harmonieren und uns von Herzen lieb haben,dann sähe ich keinerlei Veranlassung zu gehen...
Gewiss würde ich das Gespräch suchen und Lösungen anvisieren,falls mir Sex so wichtig wäre..aber okay..ich denke mal..es ist immer eine Frage,wie man die Prioritäten legt und wenn einem der Sex in einer Beziehung wichtiger ist als alle alle anderen Punkte,ie Beziehung ausmachen,dann zieht man vielleicht wirklich in Erwägung,den Partner zu verlassen,wenns mit dem Sex nimmer so stimmt..

Ich könnts nicht..


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Also, eine Beziehung gehe ich mit Sicherheit nicht hauptsächlich deswegen ein, damit ich häufig Sex mit meinem Partner haben kann oder will.

Da sind mir alle anderen Dinge wichtiger, die eine gute Beziehung ausmachen.

Und für mich käme auch kein Partner in Frage, der eine Beziehung als Tauschgeschäft ansieht oder die Erwartung hat, dass ich ihn glücklich mache. Das würde mit mir nicht funktionieren.

Ich mache gern Dinge für meinen Partner, erwarte aber dafür keine Gegenleistung (am allerwenigsten sexuelle Dienstleistungen). Wenn ich ihm ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann, genügt mir das.

Weil man miteinander redet, weiß man recht schnell, wie der Partner sexuell gestrickt ist.

Und ich entscheide mich, ob ich mit seiner stärker oder schwächer ausgeprägten Libido klar komme oder mich wegen der Unterschiede wieder trennen muss.


Geschrieben

Huldra fasste absolut Gedanken und Empfindungen zum Thema in Worte,die direkt von meiner Feder sein könnten..kann ihr nur absolut zustimmen!


Geschrieben

Meine Beziehungen sind Tauschgeschäfte mit einem verlässlichen ehrenvollen Handelspartner.

Ich mag das Bild -
man bekommt was man gibt,
man erntet was man säht.

Es zeigt sich darin auch das bei guten Geschäfte beide Handelspartner gewinnen - und zerstört die Idee das man seine Partner erziehen kann.

Pan


Geschrieben (bearbeitet)

Moin.
@pan
Man bekommt was man gibt? Das ist ja wohl nicht dein Ernst.
Jetzt haste schon so´n riesen Glas vorm Auge und kannst das kleingedruckte immer noch nicht lesen?
Du läßt nach. Schon spät, oder?
Das kommt von dem billigen Rotwein :-)
MsFzF


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Jetzt haste schon so´n riesen Glas vorm Auge und kannst das kleingedruckte immer noch nicht lesen?



Wie heißt denn das Kleingedruckte bei dir? Andere nehmen mir etwas weg und weil das so ist muss ich anderen etwas wegnehmen damit ich nicht zu kurz komme?

Nicht mein Weg, auch wenn er intellektuell korrekt ist, lehne ich ihn emotional ab.

Ich teile halt gerne und Besitz ist mir nicht so wichtig. Das sind meine Prioritäten die muss niemand teilen.

Pan


Geschrieben

...Denken, Reden, Wäschewaschen, kreativ sein, lesen, Kochen usw kann ich ganz gut allein und mit Freunden.
Das Thema Erotische Sinnlichkeit ist so ziemlich der einzige Bereich, in dem ich mein Singleleben eher unerquicklich finde.
Natürlich bietet eine Beziehung noch ne Menge mehr.
Gerborgenheit, Zukunftspläne, Inniges Reden...
Aber zugegeben, mit meinen Mitte dreißig und rund 17 Jahren erwachsener Lebenserfahrun ist das Thema für mich der Hauptgrund, die Einschränkungen, die eine Beziehung mit sich bringt, in Kauf zu nehmen...



Wenn du dir selber bewusst bist, dass es hauptsächlich sexuelle Gründe sind, die dich die "Einschränkungen, die eine Beziehung mit sich bringt in Kauf nehmen lässt" warum suchst du dann dein Glück in diesem "Beziehungsmodell"?

Eine oder mehrere, vordergründig sexuelle Affairen scheinen für mich viel eher das zu sein, was Bedürfnissen, wie du sie beschreibst, entsprechen würde.
Und dem Gedanken folgend, könntest du auch Hinweise darauf finden, warum deine "Rechnungen" in Beziehungen nicht so aufzugehen scheinen, wie du es gerne möchtest.



Meine Beziehungen sind Tauschgeschäfte mit einem verlässlichen ehrenvollen Handelspartner.
...

Pan



Einen Handel eingehen, bei dem die Bedingungen so Unklar sind, wie bei einer neu beginnenden Beziehung?
Bei dem so Unklar ist, welche Waren gehandelt, wie verlässlich der Handel ist, wie lange die Tauschgeschäfte anhalten, welche Gewinnspannen zu erwarten sind...

...auf so einen Handel lassen sich nur Narren ein...Narren und Liebende...
...und evtl. Leute mit einem bedingungslosen Grundeinkommen...


Geschrieben (bearbeitet)

Moin.
@Pan
Das Klringedruckte sagt
"Gebe wenn du willst und kannst,
aber erwarte nicht dass du etwas bekommst.
Ich habe keinerlei Ansprüche zu stellen in einer Beziehung.
Wünsche möglicherweise, Bedürfnisse dito.
Ein Recht auf Liebe oder Sex NEVER.
Falls ich Wünsche habe und/oder Bedürfnisse,
sollte ich allerdings dafür sorgen, dass mein PartnerIn diese auch kennt.
Aber viele vermeiden aus Angst vor Ablehnung dieser Wünsche,
die sie dann mit der Ablehnung ihrer Person gleichsetzen,
ihre Wünsche auszusprechen.
Mangelndes Selbstbewußtsein, Verkennung des eigenen Wertes,
alte Erfahrungen, verhindern einen angemessenen Umgang mit diesen Dingen.
MsFzF


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben


"Gebe wenn du willst und kannst,
aber erwarte nicht dass du etwas bekommst.
Ich habe keinerlei Ansprüche zu stellen in einer Beziehung.
Wünsche möglicherweise,..................................................................Dingen..


Merci für diesen tollen Beitrag, so sehe ich es auch


Geschrieben

Die Ehe/Beziehung ist eine Lotterie, in der die Männer ihre Freiheit und die Frauen ihr Glück aufs Spiel setzen

.... Sex/Erotik wird in einer Beziehung in den meisten Fällen durch den Altag getötet. Da meine Erfahrung mir gezeigt hat das es bisher immer so war, muß man vielleicht einfach nur für sich festlegen was für einen selber wichtig ist. Immer zu gehen wenn der Sex irgendwann nicht mehr so ist wie man es sich vorstellt bringt einen auch nicht weiter. Ich für meinen Teil habe mich irgendwann entschlossen meinem "Mann" das zu geben was er möchte, auch wenn das für mich in keiner Form interessant ist und das was ich möchte und brauche hole ich mir was das sexuelle angeht an anderer Stelle. Da ich damit seine "Männlichkeit" verletzen würde bleibt leider nur der Weg im geheimen..... Er ist damit glücklich und zufrieden.


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