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Lebenslange Treue


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Für mich kommt sexuelle Treue automatisch mit diesem berüchtigten Gefühl namens Liebe. Solange ich Sex mit jemandem haben kann, der mein Herz berührt, ist jeder andere Sex zweitklassig - und somit uninteressant.

Ob es natürlich lebenslange Liebe gibt, ist eine andere Frage...

Aber wie gesagt - das ist meine persönliche Eigenart. Es gibt genug Menschen, für die Sex ohne Gefühle genauso reizvoll ist. Oder die parallel mehrere Menschen lieben können. Die mit dem Menschen, den sie lieben, keinen Sex haben können. Die einfach mal statt des Gourmetdinners ne fette Currywurst essen möchten. Die allgemein Abwechslung schätzen. Was auch immer - es gibt genug Gründe, sexuell untreu zu sein. Und jeder vin denen ist ausschließlich Sache der beteiligten Personen - Be-und Verurteilungen durch Dritte sind überflüssig.


Geschrieben


Ob es natürlich lebenslange Liebe gibt, ist eine andere Frage...


auch die gibt es


Geschrieben

Wenn sich dann der Partner ab und an anderweitig vergnügt, ist das dann eine "Garantie", dass er , wenn er mit dir zusammen ist, ganz bei dir ist?


Leider kann ich nicht dein ganzes Posting zitieren.

Aber klar, natürlich entstehen durch erlaubtes Fremdgehen auch Gefahren. Man kann sich immer verlieben und theoretisch kann es auch sein, dass der Fremdgehpartner erst einmal sehr viel aufregender und reizvoller wirkt als der altvertraute Lebenspartner. Doch eine langjährige Partnerschaft besteht ja nicht nur aus Sex und auch alles Neue wird irgendwann weniger aufregend. Von daher werden viele Menschen eher eine stabile Beziehung, in der sie neben Partnerschaft und Liebe eben auch ihre Freiheiten haben, mehr schätzen als eine Flamme.

Ganz ehrlich: von allen Verfechtern lebenslanger Treue (auch sexuell gesehen!) kann mich hier nicht wirklich jemand überzeugen! Diejenigen, die hier wirklich seit Jahrzehnten zusammen sind, haben ihre Beziehungen sexuell geöffnet. All die anderen mögen zwar noch immer an die lebenslange Liebe und Treue glauben, schaffen es aber nicht, dieses Ideal auch zu leben. Serielle Monogamie ist für mich ein extremer Widerspruch zur "lebenslangen Treue". Tja, und spätestens seit Helmut Schmidt sich als Fremdgänger geoutet hat, habe ich wahrlich meine Zweifel, dass es wirklich viele Paare gibt, die sich immer - auch im Gedanken - treu waren.


Geschrieben

du hast natürlich vollkommen recht mit dem, was du schreibst , @Sinnliche.

lebenslange treue ist sicher selten. aber dennoch gibt es sie. ich bin zeugin! ( nicht, was meine eigene partnerschaft anbelangt )
ich bin ganz fest davon überzeugt, dass es menschen gibt, die sich bis ins hohe alter lieben, sich treu sind und nie an irgendeinen anderen/ eine andere denken. nur weil uns so eine liebe nicht vergönnt ist/war, bedeutet es nicht, dass es diese tiefe, treue und perfekte liebe nicht gibt. wir sind doch heutzutage dermaßen verschmuddelt, dass wir uns die schönheit der liebe kaum noch vorstellen können und sie deshalb auch bei anderen nicht vermuten.


Geschrieben

wir sind doch heutzutage dermaßen verschmuddelt, dass wir uns die schönheit der liebe kaum noch vorstellen können und sie deshalb auch bei anderen nicht vermuten.



Mit Abstand der beste Satz, den ich hier je gelesen habe.


Geschrieben

und was mMn dazu kommt, manche oder sogar viele sind nicht bereit dafür etwas zu tun, sich mühe zu geben.
Schwierige Zeiten gibt es sicher in jeder Beziehung, es ist einfacher sich die/den nächsten zu suchen.
Das erlebe ich oft, die Probleme bleiben aber in jeder neuen Partnerschaft die gleichen.


Geschrieben

...wir uns die schönheit der liebe kaum noch vorstellen können und sie deshalb auch bei anderen nicht vermuten.



Ich kann mir die Liebe nicht nur vorstellen, ich kenne sie.
Die Leute trennen sich heutzutage viel zu schnell, wie soll man da treu bleiben?


Geschrieben


Das erlebe ich oft, die Probleme bleiben aber in jeder neuen Partnerschaft die gleichen.


ja. absolut richtig. da wir uns immer selbst begegnen. in jeder partnerschaft.


Geschrieben

wir sind doch heutzutage dermaßen verschmuddelt, dass wir uns die schönheit der liebe kaum noch vorstellen können und sie deshalb auch bei anderen nicht vermuten.



Das trifft wohl nicht auf alle zu....

aber wenn es bei jemanden zutrifft, dann ist es wohl so, dass man es zugelassen hat, das eine weitere 3.Person im Gefühlsleben und der Sexualität eine Rolle spielt.

Oben zitierter Satz ist eigentlich erschreckend, würde er bei allen zutreffen.


Geschrieben

Einige Tiere sind durchaus ein Leben lang treu.

So die Seepferdchen, die Schabrackenschakale und die Anemonenfische.
Gut die Seepferdchen werden kaum älter als 5, die Schakale meist nur 7, aber die Anemonenfische leben immerhin bis zu 10 Jahre.

Abgesehen davon, dass Monogamie Säugetieren nur wenig biologische Vorteile bietet und beim Menschen eher ein soziales Konstrukt ist um weibliche Sexualität kontrollieren zu können, ist Treue ein Thema über das sich trefflich streiten läßt.

Im Grunde gibt es nur einen, dem man treu bleiben sollte, sich selbst.


Geschrieben

Ach, welche "biologischen Nachteile" gibt es denn für Menschen, die monogam leben?!

Da bin ich echt gespannt, oder sollte ich das Wort Mensch vielleicht besser ersetzen....durch das Wort "Mann"?


Geschrieben

Wobei "rein biologisch" gesehen, der Mensch ein Säugetier ist...aber das weiß wohl jeder...hoffe ich jedenfalls


Geschrieben

Er meinte die Säugetiere und nicht die Menschen



Danke. Aber die Klasse der Säugetiere bezieht auch den Menschen ein.
Wenn sich dieser auch gerne über seine Mitbewohner erhebt.

Zu den Menschen gehören dann selbstverständlich auch die Männer, soweit ich weiß Frauen aber auch.
Und falls ich richtig informiert bin bedarf es auch des weiblichen Geschlechts damit das männliche der Untreue "schuldig" werden kann, zumindest wenn es um den eher heterosexuell orientierten Anteil geht.

Aber auch beim Thema Untreue gilt zuweilen:
"Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen."
Nicht von mir, sondern vom geschätzten Herrn Qualtinger.


Geschrieben

Das kannst du sehen, wie du willst....ich bin sicher keine Heilige, aber trotzdem in festen Beziehungen immer treu....

Muss auch hier niemand glauben, Hauptsache ich weiß es und mein Partner.

...so mehr darf ich dazu nicht sagen.....die Mods haben was dagegen


Geschrieben

Zumindest wusste ich es glaube ich mal, dass der Mensch auch zu dieser Gattung gehört

Ich habe jetzt auf deinen Beitrag hin, Sexualität mit Fortpflanzung gleichgesetzt, da ich glaube mal gehört zu haben, Tiere tun das nur deswegen

Aber stimmt auch beim Mensch, halten sich die Vorteile in Grenzen


Geschrieben

Für mich kommt sexuelle Treue automatisch mit diesem berüchtigten Gefühl namens Liebe. Solange ich Sex mit jemandem haben kann, der mein Herz berührt, ist jeder andere Sex zweitklassig - und somit uninteressant.



Das gilt auch für mich...und ich bin erfreut, dass das auch noch andere so sehen....

Ich sehe keine Nachteile...für mich, das kann natürlich jeder nur für sich selbst beantworten....


Geschrieben (bearbeitet)

....ich bin sicher keine Heilige, aber trotzdem in festen Beziehungen immer treu....



Habe ich nicht bestritten. Da ich Dich nicht kenne steht mir keinerlei Urteil zu und ich wüßte keinen Grund Deinem Wort nicht zu trauen.

Im Allgemeinen urteile ich aber ohnehin selten über einen Menschen oder dessen Handlungen, ohne seine Beweggründe zu kennen. Selbst wenn mir die Handlungen persönlich nicht gefallen.



Ich habe jetzt auf deinen Beitrag hin, Sexualität mit Fortpflanzung gleichgesetzt, da ich glaube mal gehört zu haben, Tiere tun das nur deswegen



Meistens ist dem vermutlich so.
Von Bonobos und Delphinen weiß man, dass sie Sex auch nur zum Spaß haben.
Letztlich wird man es aber wohl nie zur Gänze klären können.
Soweit ich weiß haben andere Tiere keine Internetforen in denen sie sich über ihr Sexualverhalten austauschen.



Ich sehe keine Nachteile...für mich, das kann natürlich jeder nur für sich selbst beantworten....



Ich meinte keine individuellen Nachteile. Meine Aussage bezog sich darauf, dass Monogamie im Allgemeinen einer Spezies keine Vorteile bietet.

Im Übrigen ist gegen selbstgewählte Treue auch überhaupt nichts einzuwenden. Auch ist Untreue an sich kein Ideal.

Nur Monogamie beim Menschen ist eben letztlich nur eine soziale Konstruktion die zumeist in der Praxis nicht funktioniert.

An diesem Widerspruch gesellschaftlicher Erwartungshaltung und biologischer Realität ist schon manch einer mit guten Vorsätzen gescheitert.


bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben (bearbeitet)

Jetzt weiß ich aber immer noch nicht, warum es angeblich, so wenig vorteilhaft ist..treu zu sein...und so viele Nachteile hat....?

Ich find es z.B. gut, dass ich und keine meiner Geschwister, weder Vater noch Mutter "verleugnen können", da ganz offensichtliche äussere und "innere" Ähnlichkeiten vorhanden sind...

..und du hast von "Scheinheiligkeit" gesprochen nicht ich...


bearbeitet von Marie-Anne
Geschrieben

Marie-Anne. du bist keine Spezies (hoffen wir zumindest), sondern ein Individuum. Insofern hast du einfach die Aussage von Walker nicht verstanden.

Wenn serielle Mongamie für dich Vorteile bringt, ist dies fein, und keiner will es dir nehmen. Aber für die Spezies Mensch, als Unterart der Säugetiere, hat deine Ansicht keine Relevanz.


Geschrieben

Wenn meine Ansicht "keine Relevanz für die Menschheit" hat, dann eure wohl auch nicht.....


Geschrieben

Stimmt, da wir nicht denken und wissen, dass unsere Art zu Leben ein Maßstab für eine Spezies sein muss. Und auch nicht für ein Gesellschaftssystem, oder unsere Nachbarn.

Insofern fehlt uns da der Verkündungsauftrag.


Geschrieben

Jetzt weiß ich aber immer noch nicht, warum es angeblich, so wenig vorteilhaft ist..treu zu sein...und so viele Nachteile hat....?



Auch wenn es ursprünglich nur als Flachs gedacht war und die Erklärung die Pointe verdirbt, kläre ich meine Aussage mal auf.

Für eine Spezies ist es bei der Fortpflanzung grundsätzlich wichtig, dass Genmaterial möglichst weit gestreut wird.

Natürlich hat Monogamie auch ihren Sinn, gerade bei Säugern wo die Aufzucht der Jungtiere oftmals länger dauert. Eine Bindung des männlichen Elterntieres erleichtert den Weibchen hier die Aufzucht, z.B. bei der Nahrungsbeschaffung oder der Abwehr von Freßfeinden etc.

Übrigens sind "Seitensprünge" bei monogam lebenden Säugetieren gar nicht mal so selten, hierdurch wird nämlich Genmaterial wieder durchmischt.

Beim Menschen hat die soziale Monogamie auch durchaus ihre Vorteile, ähnlich der Tierwelt, hinzu kommen für das Vatertier auch Vorteile bezüglich der Erbfolge hinzu. Mit einer der Gründe warum sich bei unseren Vorfahren monogame Lebensgemeinschaften herausgebildet haben.

Die sexuelle Monogamie, also die Treue ist aber eine Konstruktion die in der Praxis eigentlich nur selten funktioniert. Vor allem findet sich diese Konstruktionen vor allem in Gesellschaften die monotheistisch geprägt sind, dies würde hier aber nun wirklich den Rahmen sprengen.

Das romantische Ideal einer Beziehung aus Liebe, basierend auf Treue ist auch nicht wirklich alt. Hollywood und Co. haben hier den Vorteil das ausgeblendet wird wenn zwei sich finden.

Und lebenslange Treue läßt sich normalerweise erst im Rückblick rekapitulieren. Obgleich ich mal behaupte eine lebenslange Ehe wird dadurch möglich, dass einer auch mal wegschaut.

Im Übrigen möchte ich Dir nicht zu nahe treten, beziehe es bitte nicht auf Dich, die vermeintlich inneren Ähnlichkeiten sind oftmals Produkt einer sozialen Prägung, weniger allein genetisch bedingt.


Geschrieben

Die " lebenslange Treue " gibt es sicherlich in einzelnen Fällen.Ich kenne ein Paar ( sie Inderin von ihm gekauft / er nicht ganz helle ), beide leben abgeschieden auf einem Hof.In deren Welt gibt es gar keine anderen Menschen . Man mag sich nun darüber streiten, ob diese Lebensform sinnig ist oder nicht, für diese beiden ist sie es offenbar.

Ich denke es gibt viele unterschiedliche Lebensweisen welche zum Teil stark religiös geprägt sind, aber meiner Meinung nach ist die Treue, also die sexuelle Treue, heute ein immer weniger haltbares Ding. Immer mehr Menschen leben ein Singledasein, immer öfter werden Ehen geschieden.

Man braucht heute einander nicht mehr unbedingt, noch nicht einmal für den Sex.

Schließlich gibt es P.de.


Geschrieben

( sie Inderin von ihm gekauft / er nicht ganz helle ), beide leben abgeschieden auf einem Hof.In deren Welt gibt es gar keine anderen Menschen . Man mag sich nun darüber streiten, ob diese Lebensform sinnig ist oder nicht, für diese beiden ist sie es offenbar.



Abhängigkeit hat nichts mit Treue zu tun. Sklaven sind ihrem Arbeitgeber auch "treu". Wo wollen sie denn hin.


...aber meiner Meinung nach ist die Treue, also die sexuelle Treue, heute ein immer weniger haltbares Ding. Immer mehr Menschen leben ein Singledasein, immer öfter werden Ehen geschieden.



Die Gründe für die Zunahme von Singles sind vielfältiger Natur und lassen aich aber m.E. nicht nur auf geänderte Moralvorstellungen etc. zurückführen. Und ob dies erstrebenswerte Ideale sind sei auch mal dahingestellt.

Fakt ist verordnete Treue funktioniert nicht, vor allem nicht absolut.
Von der Pubertät bis zur Bahre bedingungslose Treue halte ich für eine Mähr. In späteren Jahren halte ich es durchaus für möglich.
Irgendwann sind die Hörner abgestoßen und glattgeschliffen. Der andernorts diskutierte "Druck" läßt auch nach, andere Wünsche gewinnen Priorität im Leben. Ich denke gerade ab den mittleren Jahren sind monogame Beziehungen durchaus realisierbar.
Entscheidet sicher jeder auch für sich.


Man braucht heute einander nicht mehr unbedingt, noch nicht einmal für den Sex.

Schließlich gibt es P.de.



Falls wir aber mal von Masturbation absehen, benötigt es zum Sex immer noch zwei. Ob man nun einen festen Partner bevorzugt oder eher wechselnde, sich selber kann man zwar befriedigen, aber mit sich selber Sex haben, Sex als Austausch, dies wird schon schwieriger.


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