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Die Sache mit den geistigen "Einschränkungen"


Empfohlener Beitrag

Geschrieben

Die "Normalen" unterscheiden sich von den "Unnormalen" darin, dass sie noch nicht untersucht, bzw diagnostiziert wurden.

Ende der 1960er Jahre hat sich David Rosenhan einliefern lassen.... mit der Symptombeschreibung er höre Stimmen.... schwer verständliche Stimmen  aber rauszuhören waren "leer", "hohl" und "dumpf".... Diagnose: Schizophren. Sobal er aufgenommen war, hörte er auf die Symptome zu simulieren und verhielt sich völlig "normal". Ergebnis: Entlassung nach mehreren Wochen - nicht als geistig gesund erklärt aber als symptomfrei.

Das ganze war ein Experiment und es haben sich noch 7 andere (Kollegen und Bekannte) einweisen lassen. Die meisten bekamen das Etikett: Schizophren, aber auch "manisch-depressiv. Gleiches Schema. Keiner wurde entlarvt (als Simulant), im Schnitt dauerte es 3 Wochen bis zur Entlassung (bei einem 52 Tage).Keine(r) wurde bei seiner Entlassung als geheilt erklärt, lediglich symptomfrei. 

Unnötig zu sagen, dass auch zahlreich Tabletten verteilt wurden und das jedes Verhalten der "Patienten"(und wenn es Notizen machen war) pathologisiert wurde.

Der Aufsatz heisst: On being sane in insane places  Zeigt ziemlich deutlich, wie unsere Erwartungen bei unserer Wahrnehmung eine deutlich wichtigere Rolle spielen als wir meinen und wie klebrig so Etiketten sind, wenn man einmal damit versehen ist.

 

Die Hollywoodanalogien erschrecken mich trotzdem.... obwohl sie nicht ganz unerwartet kamen....aber vielleicht von wem....

 

Geschrieben
vor 11 Stunden, schrieb rainbow_1954:

Ich habe ohnehin schon seit geraumer Zeit den Verdacht, dass sich solche Ausprägungen mehr oder weniger in jedem Menschen wiederfinden.

Da ist was wahres dran, und das ist bei ADS und ADHS auch ganz genau so.
Wenn man die Symptome jemandem erzählt (bei jedem Betroffenen sind sowohl die Symptome als auch die Ausprägung individiuell), dann bekommt man zur Antwort "Ach DAS kenne ich auch".
Das mag ja auch so stimmen, die Frage ist nur auch da wieder: Wie viel davon und in welcher Ausprägung.

Geschrieben
vor 6 Stunden, schrieb Alwed:

bei jedem Betroffenen sind sowohl die Symptome als auch die Ausprägung individiuell

Ich denke, dass das bei beiniahe jedem x-beliebigen Krankheitsbild der Fall ist oder sein kann. Das merke ich schon allein bei meinem Diabetes.

 

vor 6 Stunden, schrieb Alwed:

Das mag ja auch so stimmen, die Frage ist nur auch da wieder: Wie viel davon und in welcher Ausprägung

Da gibt es wohl mindestens zwei Komponenten. Die körperliche Konstitution und die Selbstreflexion. Wie geht mein Körper damit um, und wie gehe ich damit um. Also physisch und psychisch.

Geschrieben (bearbeitet)

Es gibt keine "Gefühle" und es gibt auch keine Möglichkeit, zu "spüren" was der Andere will oder denkt. Wir spekulieren alle - egal ob bewusst oder unbewusst. Gäbe es so etwas wie echtes "einfühlen", bräuchten wir keine Telefone, keine e-mails, kein Internet, keine Briefe und auch keine Diskussionen, da wir dann allesamt telepathisch veranlagt wären.

Wir wären dann wie die Borg - nur eben ohne Kabel und Krimskrams.

War das jetzt deutlich genug?

Ihr seid garnicht sooo anders, als die Anderen "normalen"... Vielleicht ein Tick spezialisierter.

 

 

EDIT

Aber wenn Ihr Euch unbedingt "Krank", "Behindert" und/oder "Minderwertig" fühlen wollt, respektiere ich das natürlich ;)

 

 

 

 

bearbeitet von Gelöschter Benutzer
Geschrieben

Was ist daran so problematisch eine Behinderung auch als Solche zu benennen ? 

Geschrieben

ich habe vor kurzem ein Buch gelesen wo genau du Antioxidant mitspielen könntest, "Lost in Fuesta" von Gil Ribeiro

Lost arbeitet bei der Kripo, da gibt es dann einige lustige aber auch nicht so tolle Begebenheiten

Geschrieben
@Antioxidant: Hehe… ich kann das allermeiste von deinem Text nachvollziehen. Hast du schon mal einen Kurs für Radical Honesty/Radikale Ehrlichkeit besucht? Ich könnte mir vorstellen, dass du dich da auch durchaus wohlfühlen würdest. ;)
Geschrieben
wie angenehm hier einmal einen so offenen und guten Text zu lesen. ich wünsche dir alles Gute
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